Schlagwort-Archive: Imbiss

Harapeco – Die Okonomiyaki & Sake Bar

Okonomiyaki (jap. お好み焼き) kommt zwar aus dem Land der aufgehenden Sonne, sieht aber bei Weitem nicht so aus. Vielmehr fragt man sich, was um alles in der Welt den stilvollen Japaner dazu bewogen haben könnte, eine derart unübersichtliche, wahllos anmutende Ansammlung von Zutaten zu einem seiner urtümlichsten Gerichte zu erheben. Das einzig Anmutende scheinen die Katsuobushi [1] zu sein, die obligatorisch jedes Okonomiyaki sachte wehend bedecken.

Lasst uns diesem Phänomen auf den Grund gehen!

Großartige Sache – das Harapeco in der Neuen Bahnhofstraße in Friedrichshain hat sich auf Okonomiyaki spezialisiert und empfängt uns mit glühendem Grill.

Was sind überhaupt Okonomiyaki?

Okonomi bedeutet „Geschmack“, „Belieben“ im Sinne von „was du willst“.

yaki bedeutet „gebraten“ oder „gegrillt“.

Der Tradition nach brät man das [2] Okonomiyaki direkt am Tisch auf einem japanischen Teppan (einer heißen Eisenplatte). Mittels eines Spatels formt man aus den Grundzutaten Wasser, Kohl, Mehl, Ei und Dashi (japanischer Fischsud) eine Art Fladen, den man um beliebig viele weitere Ingredienzien ergänzt: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, verschiedene Gemüse, Käse [3]. Wichtig, viel hilft hier viel: Saucen! Okonomiyaki-Sauce, Miso-Sauce, japanische Mayonnaise…das Okonomiyaki darf getränkt werden.

„You always eat it together. It´s a dish you never make just for yourself.“,

erklärt uns die nette Bedienung, während wir uns durch die Karte fräsen. Hah, denn einfach so bestellen is nich – es gilt, zwischen verschiedenen Basis-Varianten zu entscheiden, um dann passende Saucen und Toppings zu auszuwählen.

Uns lachen das Sapporo (Garnele, Tintenfisch, Muschel) sowie das Tokyo Modern (echt jetzt! – mit Osaka, Sapporo und Nudeln) am meisten an. Sauce: Okonomiyaki bzw. „Scharf“. Toppings: Lauchzwiebeln bzw. Spiegelei [4]. Dazu bestellen wir Kimchi, Wakame-Salat und Kinpira Gobo (gebratene Schwarzwurzeln, Sesam und Möhren). Außerdem wollen wir das Japanese Spicy Curry probieren, das neuerdings auf der Karte steht.

Mittlerweile riechen wir selbst schon ziemlich appetitlich, denn im Harapeco kann man vom Raum mit den Tischen über die Theke hinweg direkt in die Küche lugen. Dort braten die ausschließlich japanischen Köche unsere Fladen auf den heißen, gefetteten Teppanyaki Platten, dass Duft und Dampf uns gänzlich einhüllen.

Yuzu & Sake

Von Yuzu [5]-Tee-Schorle und Yuzu-Bier nippend, lassen wir uns über die Herkunft des Okonomiyakis (Spezialität der Kansai-Region, insbesondere Ōsaka und Hiroshima), regionale Besonderheiten (in Tokyo gibt es eine ganz ähnliche Speise namens Monjayaki) und Sake (das Harapeco bietet eine große Auswahl verschiedener Sake, die alle in wunderschönen Flaschen kommen, manch einer von ihnen sogar geheimnisvoll rauchig-trüb, wenn er dann ins Glas gegossen wird) belehren.

Wie haben die Okonomiyakis geschmeckt?

Das Essen kommt: faszinierend! Die Okonomiyakis wirken eigentümlicher Weise wie kleine Stücke Garten: grüne Lauchzwiebelhäufchen, rötlicher Rettich, dazu das Gelbe vom Spiegelei, weiße Mayonnaise-Straßen, grüne Kräuter wie feingetrimmter Rasen….es ist so hübsch! Die Beilagen werden zuerst probiert und einhellig als lecker, auf den Punkt und, was das Kinpira Gobo angeht, als spannend und neu befunden.

In Sachen Curry sind wir uns ebenfalls einig und bedauern das unbefriedigende Verhältnis von Reis: Curry 3:1.

Sapporo liegt ganz klar vor Tokyo Modern und ist ohne Frage eine Empfehlung wert. Nicht nochmal bestellen würden wir den Nachtisch in Form Matcha-Eis und Matcha Snowball: ersteres ist ein wenig belanglos und trübt die exotische Erfahrung von Sapporo und Yuzu-Schorle. Letzteres ist schlichtweg nicht lecker.

Fazit zum Harapeco

Fazit des Abends ist, dass wir wiederkommen würden, um ein leckeres Sapporo- Okonomiyaki zu bestellen. Gefallen hat uns außerdem das Ambiente, die Originalität des Restaurants [6] und der nette Service. Nicht so gefallen haben uns die Desserts sowie die auf Portionsgröße umgerechneten doch recht happigen Preise.


Adresse und Öffnungszeiten vom Harapeco:

Harapeco Okonomiyaki & Sake Bar
Neue Bahnhofstraße 3
10245 Berlin

Di – So: 12.00 – 22.30 Uhr

// Fotos: Nadja von Prümmer


[1] Auch bekannt als Bonitoflocken: feine Fischflocken, essentiell für die japanische Küche
[2] Tatsache – Okonomiyaki kann dekliniert werden: das Okonomiyaki, des Okonomiyakis, dem Okonomiyaki….
[3] Tatsache Nr. zwei: in Japan gibt es eine große Käsetradition! Vor allem im Norden! Von wegen, vertragen keine Milchprodukte…
[4] Nur Mut!
[5] Satsuma-artige Zitrusfrucht, die in Honig eingelegt und mit Wasser aufgegossen als Yuzu-Tee getrunken wird.
[6] Der Besitzer des Harapeco wohnt selbst lieber in Japan. Er wollte aber unbedingt ein Okonomiyaki-Restaurant „in the center of Europe“ etablieren – seiner Meinung nach ist Berlin dieses Zentrum, und somit suchte er nach einem geeigneten Koch, machte ihn zu seinem Geschäftsführer und ließ ihn im Juni 2016 das Harapeco eröffnen.

 

Frische israelische Küche im Hummus & Friends in Mitte

Das Hummus & Friends in Mitte gibt es mittlerweile seit fast drei Jahren. Es bietet köstliches israelisches Essen und natürlich ganz viel Hummus. Das Restaurant selbst ist recht groß aber länglich geschnitten und wirkt deshalb trotzdem sehr gemütlich und entspannt. Die Einrichtung besteht aus vielen Holzmöbeln und gibt dem ganzen einen sehr natürlichen Touch. Im vorderen Teil des Ladens kann man es sich an diversen Tischen und Stühlen bequem machen, im hinteren, etwas höher gelegenem, Teil hingegen kann man sich auch ganz genüsslich auf einigen Sofas und Sesseln niederlassen.

Hinter der Theke werden die Drinks und viele der Speisen ganz frisch zubereitet

Die Getränke und das Essen werden zum Großteil hinter einer langen Theke in der Mitte des Raumes zubereitet. Dabei gilt: hier ist alles koscher und vegetarisch und bis auf wenige Ausnahmen auch vegan. Die Speisenkarte ist relativ klein gehalten, dafür wird aber auch alles frisch zubereitet. Schon das Lesen der Karte macht Lust auf mehr: hier kommt viel leckeres Gemüse und gesunde Zutaten zum Einsatz.

All you need is Hummus

Da lassen wir uns nicht lumpen und gönnen uns die volle Ladung israelische Küche. Natürlich darf der Hummus mit Kichererbsen und Zwiebeln drauf (7,80 Euro) auf keinen Fall fehlen: der kommt in einer großen Schüssel daher und wird mit eingelegten Gurken, einer würzigen Paste und Pita Brot angerichtet. Von dem Klassiker aus dem Osten können wir wirklich nicht genug bekommen – die Konsistenz ist schön cremig und geschmacklich ist er auch einfach top. Richtig lecker!

Der Hummus hier ist unglaublich lecker

Viele frische Leckereien im Hummus & Friends

Dazu gönnen wir uns außerdem noch einen großen israelischen Salat mit allerlei frischem Gemüse, Koriander und Tahina, also Sesampaste, on top (7,80 Euro), eine halbe Aubergine mit Tahina (4,30 Euro), eine Portion Rote Bete, Kartoffel und Süßkartoffel aus dem Ofen (3,80 Euro) und einen halben Blumenkohl, ebenfalls aus dem Ofen und mit Tahina (4,20 Euro). Genauso wie der Hummus schmecken auch diese Gerichte durchweg super und aromatisch. Alle Speisen sind toll gewürzt, frisch und machen sehr satt, aber nicht so, dass man das Gefühl hat man muss gleich nach Hause rollen. Ganz ehrlich, wir können uns über gar nichts beschweren und sind super happy mit unserem Essen. Zum Schluss haben wir uns noch einen Cappuccino gegönnt. Denn kann man hier, wohlgemerkt ohne Preisunterschied, sowohl mit normaler als auch mit Soja-Milch schlürfen.

Blumenkohl, Aubergine, dreierlei Kartoffeln, Hummus, Salat und Pita-Brot mit Gürkchen und schärflicher Paste.

Achja: wir waren übrigens zur Mittagszeit da und zeitweise war der Laden wirklich bis auf den letzten Platz voll. Klar, durch die zentrale Lage in Mitte gönnen sich hier auch viele Touris und Angestellte ihr Lunch. Früh da sein oder erst etwas später lunchen gehen lohnt sich also. Neben den leckeren Speisen gibt es im Hummus & Friends außerdem auch eine recht große Auswahl an Weinen. Somit kann man es sich mit dem feinen Essen und einem Schlückchen Vino sicherlich auch gerade abends, wenn das Licht hier etwas gedämmt wird, wunderbar lauschig machen.

Fazit

Wir haben uns im Hummus & Friends wirklich rundum wohl gefühlt. Sowohl das Publikum als auch die Belegschaft kommt aus der ganzen Welt, wodurch ein sehr internationales aber auch entspanntes Flair im Laden herrscht. Das Essen war ausnahmslos ganz nach unserem Geschmack und wir wurden bestens bedient. Wir kommen hier gerne wieder her und können den Laden guten Gewissens weiterempfehlen.

Von den leckeren Speisen konnten wir gar nicht genug bekommen
Salat und Aubergine mit Tahina
Der Blumenkohl aus dem Ofen war toll gewürzt
Zum Hummus wird Pita-Brot sowie eingelegte Gurken und eine schärfliche Paste Gericht
Make hummus, not walls.
Das Hummus & Friends liegt in der Oranienburger Straße in Mitte

ZIP Berlin – Köstlichkeiten aus dem Glas

Die Sonnenallee gehört unumstritten zu den buntesten Straßen der Stadt – in jeder Hinsicht. Lebendig und belebt, dreckig und laut, rund um die Uhr. Den günstigsten Kebap Berlins bekommt man sicherlich hier. Gleichzeitig sprießen zahlreiche Cafés und Restaurants aus dem Boden, die sich dem Rausch der Gentrifizierung bedienen und sich mit einem besonderen Konzept versuchen von der Masse abzuheben. Alles ist neu, aber nicht unbekannt. Alles? Das ZIP befindet sich in der Pannierstraße, einer Querstraße der Sonnenallee, nicht weit entfernt vom Hermannplatz. Auf den ersten Blick sieht es aus, wie ein Café unter vielen. Hineingehen lohnt sich – die Erfahrung ist eine komplett Neue. Und das liegt nicht an der besonders guten Reis- oder Hafermilch.

ZIP Berlin – Das sind kleine Kombinationen aus hausgemachten Kreationen

Marieke empfängt uns sehr freundlich, die Atmosphäre ist schon beim Betreten des Cafés besonders. Das Licht ist gedimmt und es ist dunkel, trotz unzähliger Lichtquellen. Die Musik ist entspannt, aber experimentell, die Einrichtung schlicht. Wir stehen vor einer offenen Küchenzeile, die gleichzeitig als Bar fungiert und von außen gefliest ist. In einer großen Vitrine stehen Einmachgläser, an der Wand hängt eine riesige Schiefertafel, die als Getränkekarte genutzt wird.

Das Café hat einen coolen Grundriss. Der vordere Teil ist ein kleiner Raum – über einen langen Flur gelangt man in den hinteren Teil, der mit Sesseln ausgestattet ist und einem Wohnzimmer gleicht. Dating-Atmosphäre trifft auf Workspace. Jeder findet seinen Platz.

Kreativ Konservieren: Geschmacksexplosionen im Glas in der Pannierstraße 57

Marieke bringt uns die Karte, deren Design ebenfalls auffallend ist. „Wir servieren alles im Glas, ich bringe euch gleich eine Auswahl.“ Während wir die Karte studieren, verstehen wir das Konzept. ZIP kommt von zippen. Von konservieren. Von haltbar machen. In der Karte finden wir kaum komplette Gerichte. Vor allem das Frühstücksangebot, auf welches sich das Cafe spezialisiert hat, ist alternativ. Zwischen herzhaften und süßen hausgemachten Aufstrichen, Konfitüren und Cremes kann gewählt werden. Das Set für eine Person (Brotkorb Plus drei Aufstriche) kostet 5,90€. Das fast doppelt so große Set für zwei Personen knapp 10€. Entscheidungsunfreudige und Experimentierlustige können sich ihr Frühstück eigenhändig zusammenstellen.

Wir probieren uns durch Süßes und Herzhaftes aus dem Glas

Uns wird sowohl ein süßes, als auch ein herzhaftes Set serviert. Erst am Tisch werden die Einmachgläser aufgeschraubt. Das dumpfe Ploppen erinnert an Omas selbstgemachte Marmelade. In den herzhaften Gläsern befinden sich die hausgemachte Meersalzbutter, ein Orangen-Hummus Aufstrich, Schafskäse-Ratatouille und eine Macadamia-Cranberry-Creme. Das Brot ist glutenfrei, der Brotkorb überschaubar.

Das Prinzip der kleinen Kombis ist spitze. Anders wäre es unmöglich, so viele verschiedene Geschmäcker zu vereinen. Ich empfehle besonders den Orangen-Hummus, der so schmeckt, wie frischgepresster Orangensaft riecht, und die Macadamia-Cranberry-Creme, deren Mischung aus süß und salzig, weich und bissfest, einmalig ist.

Auch die süßen Aufstriche überraschen mich. Eine Aprikosen-Konfitüre mit Riesling, eine Apfel-Feigen- und eine Kartoffel-Birnen-Konfitüre sind die aktuellen Kreationen der Küche. Dazu gibt es Schmand als Basis. Der neutrale, cremige Geschmack unterstreicht die Intensität der Konfitüren. Alles schmeckt so anders und neu, dass es schwerfällt, aufzuhören zu essen. Auch der vegane Milchreis mit Kardamon, Zimt und Granatapfelkernen ist lecker, mir allerdings zu zimtlastig.

Ente im Einmachglas und Kastanienschorle

Nach unserer Frühstücks-Vorspeise, die man auch ganz wunderbar am Abend essen kann, sind wir schon angenehm gesättigt. Ich bin immer noch überrascht, wie erfrischend anders alles ist. Marieke erzählt uns, dass der Koch um 15:00 Uhr Feierabend hat und warme Speisen, Rührei und Pancakes, auch nur solange angeboten werden.

Als Hauptspeise wird uns keine der Tagessuppen oder ein Salat serviert, sondern drei Einmachgläser auf einer Schiefertafel. Lachsfielt, Brandenburger Landschwein und geräucherte Entenbrust im Einmachglas.

Oma wäre begeistert. Die Optik ist ansprechend und edel. Essen wird hier zu einem Erlebnis und auch der Geschmack überzeugt. Besonders gut schmeckt uns die Ente auf Rotkohl Cole-Slaw mit Cranberry Vinaigrette und Pekannüssen. Vielleicht liegt es daran, dass alle Gerichte kalt, weil konserviert gegessen werden – der Geschmack ist neuartig und sehr frisch.

Dazu trinken wir eine Kastanienschorle mit Gurke. Auch wenn das Glas für 3,80€ nicht günstig ist, empfehle ich jedem, diese Kreation zu probieren. Der Geschmack ist merkwürdig und faszinierend gleichermaßen, erinnert an Maronen und Ingwer, ist trotzdem undefinierbar. Ein bisschen wie Moscow Mule ohne Alkohol.

Experimenteller Kuchen eröffnet neue Geschmacksphären

Obwohl auch die Getränkekarte überschaubar ist, sind alle Geschmäcker und Vorlieben abgedeckt. Eine große Siebträgermaschine steht neben einer Bierzapfanlage. Es gibt außerdem Tee, Wein, Saftschorlen und Longdrinks. Je länger man sich umsieht, umso mehr Kleinigkeiten entdeckt man. Im hinteren Teil steht ein alter Lampenschirm. Leere Bilderrahmen hängen an der roten Wand, die von herunterhängenden Stehlampen beleuchtet wird.

Auf den Toiletten stehen australische Surf-Gemälde. Überbleibsel der Melbourne-Cantine. Auf den Tischen stehen Disteln in Glasvasen. Eine Originalität, die sich dem industriellen Charme zwar bedient, aber gleichzeitig davon abhebt. Die Atmosphäre ist wirklich gemütlich und lädt zum Verweilen ein.

Zum Abschluss dürfen wir die Süßspeisen probieren

In Gläsern wird uns ein Rüblikuchen-Style, ein Cheesecake aus Dinkelcrunch mit Heidelbeerragout und Minze und ein Schoko-Lakritz-Brownie an Salzkaramell serviert. Mit 4,90€ finde ich die Kuchen teuer, umso gespannter bin ich auf den Geschmack. Die Konsistenz ist weich und die Kuchen, die an geschichtete Cremes erinnern, übertreffen alles!

Wir haben das Gefühl, ganz neue Geschmäcker kennenzulernen. Es ist inspirierend und so lecker, dass es kaum zu beschreiben möglich ist. Mit seinen Süßspeisenkreationen schafft es das ZIP, neue Geschmäcker zu entwickeln und ich frage mich immer noch, wann ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal geschmeckt habe. Der Preis sollte nicht abschrecken, die Kuchen sind es wert!

Fazit zum ZIP Berlin

Ich möchte das ZIP wärmstens weiterempfehlen. Das Konzept des kreativen Konservierens ist großartig und dient nicht nur der Nachhaltigkeit, sondern auch dem Erlebnis Essen. Das ganze Ambiente ist einladend und gemütlich und eignet sich sowohl zum gemütlichen Frühstücken, Kaffee trinken und Quatschen, als auch zum Arbeiten oder Abschalten. Ganz billig ist es nicht, ich finde die Preise aber angemessen. Für ein Essen hier sollte man sich Zeit nehmen, weil es wirklich inspirierend sein kann, wenn man sich auf etwas Neues einlässt. Geöffnet hat das ZIP jeden Tag von 10 bis 21 Uhr. Sämtliche Speisen im Glas werden auch To-Go angeboten.


Adresse und Öffnungszeiten vom ZIP Berlin:

ZIP Berlin
Pannierstraße 57
12047 Berlin

MO-SO: 10.00 – 21.00 Uhr

Das Mirika in Kreuzberg

Das Mirika ist euch vielleicht schon aus unserem Bericht über das 3/6 Dreieck Dinner in Kreuzberg bekannt. Jetzt wollen wir es genauer vorstellen.

Das Mirika gibt es seit April 2016 und die Besitzer haben sich ein Fleckchen in Kreuzberg gesucht, das den meisten eher weniger etwas sagt. Ganz in der Nähe des U-Bahnhofs Prinzenstraße haben die Geschwister Lilo, Jette und Moritz plus Freund Flo, das ehemalige Foyer einer Wohnungsgesellschaft übernommen und ordentlich umgestaltet.

Hausmannskost im Mirika am Moritzplatz

Nun kann man von Montag bis Freitag, immer von 11 bis 17 Uhr speisen und das Angebot wird viel und gern von den in der Gegend beheimateten Büros genutzt. Auf der Karte stehen immer Salat, Suppe und Stullen (auch zum Mitnehmen) und dazu gibt es wöchentlich wechselnde Hauptspeisen (zwischen 7 und 10 Euro). Hier achtet die Küche darauf Fisch, Fleisch und auch eine vegetarische Option anzubieten. Ein Dessert rundet das Angebot ab.

Tagsüber Restaurant, abends Eventlocation

Um flexibel zu sein, hat das Restaurant abends geschlossen. Man kann es für Privatveranstaltungen mieten (samt Koch und Personal wenn gewünscht) oder es finden spezielle Events wie das 3/6 Dinner, das Ribs&Raps BBQ und Vinyl Addicts statt. Von Fingerfood bis 3-Gänge Menü ist alles möglich und auch ein außer Haus Catering bietet das Restaurant an. Der Fokus des Mirika richtet sich hierbei auf Klassiker der deutschen Küche. Es soll bodenständig und lecker sein, gern mit einem modernen Twist.

Was kommt auf den Teller?

Ich gönne mir eine ordentliche Portion Leberkäse mit Spiegelei, Bratkartoffelspalten und Senfsauce zu 7,50 Euro und Maronen Crème Brûlée (4,50 Euro). Diese ist wie sie sein soll, erst schön knusprig und dann cremig. Genau das richtige Comfort Food bei diesem Schmuddelwetter.

Die Räumlichkeiten sind hell und durch die großen Fenster kann man das Treiben draußen betrachten. Innen gibt es wechselnde Ausstellungen von befreundeten Künstlern und gerade verschönern die Roboter von Street Art Künstler Arunski die Wände. Super, dass es in einem eher versteckten Teil von Kreuzberg nun das Angebot von Mirika gibt.


Adresse und Öffnungszeiten vom Mirika:

Mirika
Prinzenstraße 103
10969 Berlin

Mo-So: 11.00 – 17.00 Uhr

 

Das Two Planets in Neukölln

Ein kleiner Laden namens Two Planets in der Nähe der U-Bahnstation Boddinstraße hat uns über Instagram erreicht und uns neugierig gemacht. Die Bilder sahen einfach so gut aus, dass wir uns auf den Weg machten, um zu schauen, ob die angebotenen Speisen auch so lecker sind wie sie aussehen.

Das Two Planets ist durchaus etwas unscheinbar, sodass wir beim ersten Mal schön dran vorbei gefahren sind. Außen deuten nur die zwei kleinen Sitzbänke darauf hin, dass sich hier ein Lokal befindet… also Augen auf ;)

Dope Ass Toasts im Two Planets

Das Highlight im Two Planets sind die Toasts und der Name ist hier Programm. Die Toasts auf Sauerteigbasis gibt es sowohl in herzhaften als auch in süßen Varianten. Toasts mit Erdnussbutter, Marmelade und saisonalen Früchten, mit Erdnussbutter, Banane, Walnüssen und rohen Kakaopulver oder auch mit Sesampaste, Honig, Walnüssen, Zimt und schwarzem Sesam… wem jetzt gerade nicht schon das Wasser im Mund zusammen läuft, ist selbst Schuld ;)

Die herzhaften Varianten klingen (und schmecken) aber mindestens genauso gut. Ob mit Avocado, jeder Menge Tomaten oder Pilzen – die Brote sind alle super reichhaltig belegt. Hier wird geklotzt und nicht gekleckert! Dazu gesellen sich geraspelte Karotten, Bohnen und ein Pesto. Alles zusammen schmeckt fantastisch!

Avocado Toast im Two Planets Neukölln

Wer „Angst“ vor Brot hat, bestellt sich einfach den Salat, der ähnliche Lebensmittel beinhaltet wie das Toast auf dem Bild oben.

Avocado Salat im Two Planets Neukölln

Was uns auch richtig gut gefiel ist, dass jeder Gast eine große Karaffe Wasser erhält. Während man anderorts einige Euros dafür bezahlen muss oder böse Blicke erhält, wenn man nach einem Glas Leitungswasser fragt, erhält man es hier einfach dazu. Sehr cool!

Smoothies, Kuchen & Kaffeespezialitäten

Wir haben uns danach noch ein Dessert in Form von Cappuccino, einem Flat White und einem Stück Kuchen gegönnt. Auf der Karte stehen noch viele weitere Kaffeespezialitäten – Kaffeeliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Auch stehen Soja-, Hafer- und Mandelmilch zur Auswahl… yummi!

Der Kuchen war der absolute Hammer, soooo wahnsinnig fluffig und mit einem feinen Zimtaroma. Solltet ihr euch unbedingt gönnen, wenn ihr dort seid, selbst wenn es nur to go für Zuhause ist.

Kaffee und Kuchen im Two Planets Neukölln

Danach waren wir echt gut gesättigt, sodass wir leider nicht mehr die vielen Smoothies probieren konnten. Aber wir haben bei den Nachbartischen geluschert und zumindest vom Äußeren sahen sie ziemlich beeindruckend aus. Interessant finde ich auch das Angebot, denn ihr könnt zwischen reinen Frucht-Smoothies und Smoothies auf Hafermilchbasis wählen.

Fazit

Hach, ich stehe einfach total auf solche Läden und die Instagrampostings haben bei weitem nicht zu viel versprochen! Das Two Planets ist ein wirklich toller kleiner Deli mit super leckeren Speisen, die euch sehr glücklich machen werden.


Adresse und Öffnungszeiten vom Two Planets:

Two Planets
Hermannstraße 230
12053 Berlin

Mo-So: 9.00 – 18.00 Uhr

Veganes Essen im Two Planets Neukölln Kuchen im Two Planets Neukölln Kuchenauswahl im Two Planets Neukölln Deko im Two Planets Neukölln Theke und Innenraum im Two Planets Neukölln

MALOA – Hawaiianisches Essen in Berlin Mitte

Oranienburger Straße 7, nur wenige Gehminuten von der S-Bahn Station Hackscher Markt: Mitten in Berlin hat vor zwei Wochen das MALOA – Hawaiian Poké Bowl eröffnet. Neben Currywurst- und Burgerläden, Starbucks und Superfood-Restaurants sticht die hawaiianische Küche als Exot heraus. Asiatisches Essen ist uns schon lange nicht mehr fremd. Oft können wir sogar die Geschmackskulturen der einzelnen Länder erkennen.

Aber hawaiianisch? Wir denken an „somewehere over the rainbow“ und fragen uns, was die Hula tanzenden braungebrannten Frauen wohl essen, während sie Blumenketten basteln. Nur Toast oder Pizza Hawaii kann es bestimmt nicht sein. Der Aloha – State mit seinen knapp 1,5 Millionen Einwohnern liegt mitten im pazifischen Ozean und ist geographisch der einsamste Ort der Welt. Kein Wunder, dass wir so wenig darüber wissen.

MALOA – wo hawaiinanische Sommergefühle die Großstadt entschleunigen

Umso gespannter bin ich auf das Essen. Im Internet finde ich kaum etwas über die hawaiianische Esskultur und habe keine Ahnung, was uns erwartet. In Berlin gibt es derweilen auch noch keinen anderen Laden, der sich auf Food aus dem polynesischen Kulturraum spezialisiert hat. Ich finde heraus, dass Poké roher Fisch ist. Übersetzt heißt es „in Stücke geschnitten“, erklärt mir Ilan später. Als wir den kleinen Laden betreten, bin ich überrascht. Die schlichte, unscheinbare Fassade wird dem Innenbereich nicht ansatzweise gerecht. Im gesamten Raum, der klein, aber perfekt ausgenutzt ist, hängen Pflanzen. Die Speisekarte ist auf Surfboards gedruckt, die Möbel sind aus Holz. Je länger ich mich umschaue, umso mehr Details entdecke ich.

Vor der großen Fensterfront hängt eine stilvolle Schaukel, auf der man seine Kokosnuss schlürfen und vergessen kann, dass man sich nicht am Strand von Honolulu, sondern mitten in der Großstadt befindet. Die entspannte Lounge Musik im Hintergrund macht das Urlaubsgefühl perfekt.

Gesund, frisch, bunt, schnell

Anstatt ananaslastiger Kohlenhydrate gibt es hier nur Poké Bowls. Der Aufbau des Schnell- Restaurants erinnert an einen Frozen Yoghurt Shop. Hinter einer Glasscheibe befinden sich die verschiedensten Zutaten, aus denen man wählen kann.

Auf Grund der geographischen Nähe Hawaiis zu Japan und Kalifornien ist die Küche besonders von diesen Ländern beeinflusst. Kein Wunder, dass vor Allem in den Metropolen New York und Los Angeles der Trend zu den gesunden Bowls längst stattgefunden hat. Gemüselastig, glutenfrei, proteinreich und getragen von gesunden Fetten – die California Cuisine, die von Modernität und Frische lebt, kann man hier spüren. Aber schmeckt man sie auch?

Neben den Bowls von der Karte, kann man sich auch seine eigenen Zutaten kombinieren

Wir entscheiden uns für keine der vorgefertigten Bowls, sondern stellen sie uns selbst zusammen. Als Basis kann man zwischen weißem oder braunen Reis, Greens oder Zucchini Nudeln wählen. Als „Proteins“ stehen der klassische yellowfin tuna, der nachhaltig gefischt ist, Lachs, Shrimps oder Bio-Tofu zur Wahl. Anstatt Schokolinsen, Erdbeeren und Gummibärchen hat man eine riesige Auswahl an frischen Zutaten, „Mix-Ins“. Ich habe alles durchprobiert und war überrascht, wie gut Rote Bete, Mango, Koriander und Zuckerschoten miteinander harmonieren. Neben Avokado und Guacamole sind die Toppings sehr exotisch.

Experimenierfreude olé

Der Experimtierfreude sind hier kaum Grenzen gesetzt und Kimchi, eingemachtes Gemüse nach koreanischer Art, scharf, bissfest und säuerlich, kann mit Salicorn (Meeresspargel), Masago, einer Art Kaviar, Seaweed Salat und sämtlichen Nussarten kombiniert werden. Neben der original hawaiimanischen Ma’Loa Soße aus Sesemkörnern, Frühlingszwiebeln und Sojasoße können wir uns zwischen fünf weiteren selbstkreierten Soßen entscheiden.

Wie bei Vapiano wird das Essen direkt vor den eigenen Augen zubereitet – es dauert aber nicht ansatzweise so lang. Weil alle Zutaten so außergewöhnlich sind, stelle ich viele Fragen und bin von der Fachexpertise der Mitarbeiter begeistert. Die Auswahl an Getränken ist gut, allerdings nicht weniger exotisch. MALOA arbeitet mit dem Start-up „The Smoothie Revolution“ zusammen. Wir probieren den „Ginger Ninja“ und, natürlich, eine Trinkkokusnuss.

Wie schmecken die Hawaiian Poke Bowls?

Der Geschmack ist sehr ungewöhnlich und erinnert kaum an Sushi. Ich muss mich erstmal an die Zusammensetzung der Zutaten gewöhnen. Beim Essen hat man das Gefühl einer Geschmacksexplosion. Die neutrale Basis macht es möglich, sich auf die besonderen, intensiven Geschmäcker zu konzentrieren. Hier ist weniger mehr. Ich habe mir meine Bowl zu voll geladen und da jede Zutat allein einen starken Eigengeschmack hat, war mir Kimchi, Algen, Mango, Rote Bete, Wasabi- und Cashewnüsse für den Anfang dann doch zu viel. Weniger ist dann doch manchmal etwas mehr ;) Nichtsdestotrotz konnte der Geschmack dem visuellen Erlebnis gerecht werden. Die Portionsgrößen sind perfekt und die Getränke waren extrem lecker.

Ein Stück Hawaii in Berlin

Auch wenn das Restaurant eher Fast-Food ist, kann man schön dort sitzen und spürt weder Hektik noch Aufruhe. Als Daniel, der Inhaber, von seiner Zeit auf Hawaii erzählt, weiß ich wo die Authentizität herkommt. „Ich wollte ein Stück Hawaii mit nach Berlin bringen“, grinst der ehemalige BWL-Student und sein Enthusiasmus steckt uns an. Grafikdesigner, Inneneinrichter und einen Koch haben er und sein Bruder sich ins Team geholt, um ihr kleines Hawaii-Erlebnis perfekt zu machen. Die Originalität ist mit viel Liebe zum Detail, Einzigartigkeit, Stil und Modernität umgesetzt.

Fazit

Kellner in Hawaiihemden gibt es im Maloa Hawaiian Poké Bowl nicht. Generell bedient es sehr wenige Klischees und genau das macht es so authentisch! Die Preise sind, der Frische der Zutaten geschuldet, etwas höher (für eine vorgefertigte Bowl zahlt man 11,50€, für Eigenkreationen ohne Toppings 9,50€). Auch wegen der einzigartigen Atmosphäre ist es das Geld wert – man isst ja auch nicht jeden Tag hawaiianisch. Allerdings sollte man Fisch mögen und offen gegenüber exotischen Geschmäckern sein.

Obwohl der Laden nach dem Frozen-Yoghurt-Prinzip mit Selbstbedienung funktioniert, sind die Mitarbeiter sehr kompetent und können mit Hintergrundinformationen über die Zutaten punkten. Besonders gut fand ich außerdem die Nachhaltigkeitsphilosophie. Nicht nur Servierten und Stäbchen sind nachhaltig produziert, auch To-Go Schalen können wiederverwendet werden. Urlaubsfeeling in Berlin Mitte? Dann nicht’s wie los ins MALOA!


Adresse und Öffnungszeiten vom MALOA Hackescher Markt:

MALOA Poke Bowl
Oranienburger Str. 7
10178 Berlin

Mo-So: 11.30-21.30Uhr

Neueröffnung: Die Attila Hildmann Snackbar in Berlin Charlottenburg

Wer sich schon mal näher mit veganer Ernährung beschäftigt hat, ist wohl früher oder später auf Attila Hildmann gestoßen. Er hat es geschafft mit seinem Buch „Vegan for fit“ und der darin enthaltenen 30-Tage-Challenge den Menschen zu zeigen, wie einfach, lecker und toll die vegane Ernährung sein kann. Und das muss man ihm auch lassen, kein veganes Kochbuch zuvor konnte so einen Ansturm und Hype verursachen. Kein Wunder, ich hab es selbst gemacht und auch für mich war es der Beginn, mich überwiegend vegan zu ernähren (aufgrund des Blogs geht das natürlich nicht zu 100% ;) ).

Er ist Deutschlands erfolgreichster Vegan-Koch und führt regelmäßig mit seinen Büchern die Bestsellerlisten an. Dennoch polarisiert Hildmann vielfach. Es ist wirklich so, dass die Einen ihn lieben oder fast schon vergöttern und die anderen mögen ihn mal so gar nicht. Sein Porsche mit Lederausstattung sei nicht vereinbar mit der veganen Ernährung, er sei zu arrogant und stelle sich selbst zu sehr in den Vordergrund. Auf der anderen Seite setzt er sich für den Tierschutz ein, spendet für Projekte beträchtliche Summen und stets bestrebt sich und die Welt ein Stückchen besser zu machen. Am besten ihr bildet euch da selbst eure Meinung. Ich bewundere Menschen immer, wenn sie etwas aus eigener Kraft heraus geschafft haben und das hat Hildmann definitiv. Nach diversen Kochbüchern und eigenen Produkten, folgt nun der nächste Schritt: Die Attila Hildmann Snackbar!

Die Attila Hildmann Snackbar

Auf seiner Facebookpage teasert er den 1. Mai 2017 zur Eröffnung an. Um 17 Uhr öffnen sich dann in der Schillerstr. 71 in Charlottenburg die Pforten seiner Snackbar, wie er den Laden selbst bezeichnet. Zu essen gibt es die All-time-Favorites seiner selbstentwickelten Rezepte: Burger (wie oben als Bild aus seinem Buch), Pasta Bolognese, (Eiweiß-)Softeis und Matchashakes. So wie es sich anhört, werden aber auch andere Gerichte angeboten werden, wohl aber eher abwechselnd als Tagesgerichte. Ebenso soll es im Laden auch seine Produkte zu kaufen geben.

Da es wohl recht kurzfristig dazu kam, dass Hildmann nun sein erstes Restaurant eröffnet, ist er auch noch auf der Suche nach Personal. Wobei für die Bewerbung keine Kochausbildung nötig ist (die hat er nämlich auch nicht), viel wichtiger sei es, dass die Leute hinter dem Konzept stehen und die Gerichte aus seinen Büchern hoch und runter kochen können. Wer Lust darauf hat ein Teil zu werden, schreibt ihm einfach an snackbar@attilahildmann.de.

Wir sind gespannt, wie der Laden sein wird und wie die Gerichte schmecken… wobei ich persönlich ja schon einige gegessen hab ;) Sobald wir vor Ort waren, werden wir es euch hier wissen lassen :)

 


Adresse von der Attila Hildmann Snackbar:

Vegan Bio Snackbar by Attila Hildmann
Schillerstraße 71
10627 Berlin

Mo-So: 12.00-22.00 Uhr

Copyright: Attila Hildmann

Lia’s Kitchen – Vegane hausgemachte Burger und Salate

Mit Lia’s Kitchen ist der Stadteil Prenzlauer Berg seit Anfang 2017 um ein neues veganes Restaurant reicher. Wobei der Name Restaurant vielleicht etwas zu hoch gegriffen sein mag – es ist doch eher eine Art Imbiss von der Größe her. Im Sommer bzw. an den warmen Tagen laden ein paar Tische und Stühle zum Draußensitzen ein. Die bunten Schilder an der Häuserwand verhindern hingegen, dass man dran vorbei läuft.

Lia’s Kitchen serviert leckere vegane Burger und wirklich große „Big Salads“

Die bunten Schilder ziehen zwar die Blicke auf sich, allerdings riefen sie in mir auch keine so ganz großen Erwartungen hervor. Viel Neugier, aber eher geringe Erwartungen. Ich fuhr beinahe täglich mit Fahrrad an dem Laden vorbei, aber es dauerte dann doch seine Zeit, bis ich die Räumlichkeiten betreten hab. Leider!!! Denn das, was dort serviert wird, schmeckt mir schon wirklich sehr gut und das Preis-/Leistungsverhältnis ist außergewöhnlich.

Die Patties oder einfach die Buletten der Burger werden allesamt hausgemacht. Als Gast habt ihr die Wahl zwischen Portobello- (sehr großer Champinion), schwarze-Bohnen- und Quinoa-Linsen-Patty. Die Preise liegen zwischen 5,50 EUR und 7,20 EUR pro Burger. Die Salate, die wirklich wirklich riesig sind, gibt es ebenso für 5,80 – 7,50 EUR, was ich mehr als fair finde.

 

Welche Gerichte haben wir getestet?

Ich mag Black Beans super gerne und so fiel meine Wahl sehr schnell auf den Black Bean Burger. Dazu gesellten sich der Lentils-Burger, sowie der Greek und der Quinoa Salad und eine Portion Sweet Potato Fries. Dass die Patties hausgemacht sind, schmeckt und sieht man sofort. Die kleinen schwarzen Bohnen wurden nicht etwa zu einer undefinierbaren Masse verarbeitet, sondern blieben in kleineren Stücken erhalten. Super. Auch die weiteren Komponenten waren echt frisch und harmonierten perfekt bei jedem Bissen. Die Sweet Potato Fries waren optimal gegart und genau so, wie sie sein sollten. Auch der Lentilsburger setze uns in Verzückung.

 

Black Bean Burger: Bulette aus schwarzen Bohnen, hausgemachter Chili-Soße, Süßkartoffel-Chips und extra Jalapeños.
Lentils-Burger: Quinoa-Linsen-Bulette mit Erdnusscreme und extra veganem Käse.
Greek Salad: Salatmix, Tomaten, Gurken, rote Zwiebeln, schwarze Oliven und hausgemachter veganer Feta-Käse.
Quinoa-Salat: Bunter Quinoa, Spinat, Rucola, Goji-Beeren, Cranberries, Granatapfel, Pecan und Walnüssen, Frühlingszwiebeln und getrocknete Tomaten.
Süßkartoffel-Pommes

 

Beeindruckend ist die Größe der Salate. Die Teller sind reichhaltig gefüllt – da soll nochmal jemand sagen, man würde nicht satt von veganem Essen werden ;) Der einzige Kritikpunkt war, dass der Quinoa-Salat etwas mehr Würze und Schärfe hätte vertragen können. Vielleicht stellt man noch ein paar Gewürze zur Selbstbedienung hin oder kreiert noch eine vierte Soße, die schön scharf ist. Momentan hat man die Wahl zwischen Ketchup, Majo und einer eher fruchtigen Soße.

Klein, aber fein – Der Gastraum

Lia’s Kitchen hat einen wirklich kleinen Gastraum, Platz haben etwa 8-10 Leute. Die Backsteinwände strahlen zusammen mit den Holzmöbeln aber eine gewisse Wärme aus und sofern ihr einen Platz ergattern könnt, sitzt man dort auch ganz angenehm. Etwas mehr Beinfreiheit gibt es mit den warmen Temperaturen, denn dann könnt ihr die Bänke draußen belegen. Oder ihr nehmt euch das Essen mit und macht einen kleinen Ausflug zum Wasserturm. Der ist 3-5 Gehminuten entfernt.

Fazit

Geschmacklich top, Preis-/ Leistungsverhältnis grandios, bei der Atmosphäre gibt es größenbedingt nicht ganz so großes Lob. Meine anfängliche Skepsis war mit dem ersten Bissen sofort weggeblasen, sodass ich euch Lia’s Kitchen nur wärmstens empfehlen kann :)


Auf den Geschmack gekommen?
Hier gibt es eine Übersicht und noch viel mehr gesundes Essen in Berlin?


Adresse und Öffnungszeiten von Lia’s Kitchen: 

Lia’s Kitchen
Kollwitzstraße 47
10405 Berlin

Mo-So: 12.00-22.00 Uhr

 

Speisekarte inkl. Preise für die hausgemachten Burger und Salate im Lia's Kitchen Speisekarte inkl. Preise für die Smoothies und Shakes im Lia's Kitchen

Butter Lindner

Auf Butter Lindner bin ich das erste Mal gestoßen als ich noch in Hamburg gelebt hab. Mein damaliger Agenturchef mochte deren Brot ziemlich gerne und zu einigen Events wurde das Catering dort bestellt. Als Azubi kam mir deren Angebot damals verdammt teuer vor – auch wenn es mir hervorragend schmeckte, blieb es irgendwie etwas besonderes und die Ausnahme. So hat sich das Image bei mir in den Kopf eingebrannt und blieb bis heute.

Butter Lindner – Mehr als nur Brot & Butter

Auch wenn ich durch meinen ehemaligen Chef vor allem Brotwaren und deren Butter im Kopf hatte, so steht Butter Lindner für weitaus mehr. Neben diversen Broten, Brötchen und Feinbackwaren, gibt es dort immer auch Snacks, warme und kalte Gerichte, Pasten, Feinkostsalate sowie Wurst, Schinken und Käsespezialitäten. Meine beiden absoluten Lieblingsbackwaren sind übrigens das Dinkelbrötchen und das Quarkbrötchen, dass in seiner Fluffigkeit seinesgleichen sucht ;) Allerdings sind beide Sorten nicht immer in den Filialen vorhanden oder auch einfach super fix vergriffen. Die Auslage sieht immer so verlockend aus, dass man den ganzen Laden leer kaufen möchte.

Dank der Snacks und Speisen eignet sich das Butter Lindner auch ziemlich gut, um dort zu lunchen oder sich dort zumindest etwas zum Lunch zu holen, denn nicht alle Stores von Butter Lindner sind so groß, dass es Sitzplätze gibt.

Produktqualität

Seit jeher bzw. um genau zu sein, seit 1871 besinnt sich das Unternehmen auf die ursprüngliche Backkunst – auch wenn es mittlerweile eine Kette ist, so finden sich hier dennoch Produkte höchster Qualität. Die Rezepte sind ursprünglich und über Generationen weiter getragen. Unzählige Standorte in Berlin, Hamburg und Potsdam geben diesem Konzept recht. Neben der Qualität der zugekauften Artikel, spielen saisonale und regionale Zutaten bei der Produktion eine große Rolle. Das Fleisch kommt aus artgerechter Haltung und die Speisen werden stets ohne die ganzen Zusatzstoffe, Aromen und Geschmacksverstärker produziert.

Filialen in Berlin

In Berlin gibt es zig Filialen und eine findet sich ganz bestimmt auch in eurer Nähe. Die insgesamt fast 40 Feinkostläden haben einen Schwerpunkt im Westen von Berlin. Allein in Charlottenburg sind 7 Stores und in Wilmersdorf noch mal 6. Der Rest verteilt sich über die ganze Stadt und geht von Schöneberg, Zehlendorf über Reinickendorf und Prenzlauer Berg hin zu Spandau, Steglitz und Kreuzberg. Nur Friedrichshain ging bislang leer aus ;)

Manch einen mag das abschrecken, weil es dadurch schon wieder eine Kette ist. Aber nicht immer bedeuten Ketten etwas negatives. Ich selbst stecke alle Unternehmen, die mehr als eine Filiale haben, sind „böse“. Aber davon muss ich mich selbst auch immer frei machen. Das Angebot von Butter Lindner erhält sich trotz der Größe ihren eigenen Qualitätsanspruch und das schmeckt man.

Fazit

Leckeres Brot, tolle Backwaren, sowie die vielen Angebote an Salaten, Lebensmitteln und Speisen machen einen Besuch empfehlenswert. Auch wenn der Preis etwas teuerer ist, so erhaltet ihr dafür etwas Besonderes, aber auch eine richtig gute Qualität und viel Geschmack.


Good Bank in Berlin Mitte

Oui, oui, oui – das ist doch mal wirklich ein spannendes Restaurantkonzept, was sich die Leute des Restaurants Good Bank ausgedacht haben. Der Aufhänger ist das Thema Vertical Farming, also das Züchten von Pflanzen in der Vertikalen, dass sich vor allem in Großstädten einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreut. Das Ganze geschieht in Kooperation mit Infarm, die die entsprechende Zuchtgeräte zur Verfügung stellen. Zu finden ist das neue Restaurant Good Bank, dass Ende März 2017 eröffnete, in der Rosa-Luxemburg-Straße, unweit der Volksbühne oder des Alexanderplatzes.

Good Bank – Das erste „vertical farm to table“ Restaurant der Welt

Nun paart sich das Thema Vertical Farming mit einem Restaurant und nennt sich Good Bank – nach eigenen Angaben ist es das erste der Welt. Auch, wenn es das nicht wäre, das Konzept ist aufregend und macht neugierig. Die Macher wollten die Idee hinter Vertical Farming endlich mal am lebenden Objekt anwenden und was liegt da näher als ein Restaurant. Eigentlich so naheliegend, aber bislang hat es eben niemand gemacht. Sonst finden sich solche Zuchtfarmen eher auf größeren Freiflächen, oftmals auch leicht außerhalb, damit der Platz ausreichend ist.

Natürlich ist es ebenso Teil des Konzeptes, dass alle Lebensmittel, die nicht direkt im Restaurant angebaut werden können, regional und saisonal bezogen werden, so weit möglich. Alles andere würde wohl auch hinken und nicht zum Gesamtkonzept passen.

Salate, Bowls & Sandwiches mit frischem Grün

Als wir zu Besuch im Good Bank sind, wurden gerade Salanova Butter und Salanova Oak Salat, sowie Baby Grünkohl angebaut. Die kleinen zarten Pflänzchen könnt ihr dann auch wirklich im Store begutachten. In der Mitte sind sie noch winzig, nach außen hin werden sie dann immer größer.

Wir probieren den Salmon Dijon (10,90 EUR) und den Good Greens Salad (8,50 EUR) und sind wirklich überrascht wie frisch und aromatisch die Salatblätter sind. Mir schoss sofort ein Bild durch den Kopf, wie wir Kinder früher bei unserer Oma im Garten waren. Dort gab es viel Platz für Obst und Gemüse und wenn wir bei ihr zum Essen waren, ging sie ganz oft zum Beet und zupfte frische Blätter für einen bunten Salat. Der Geschmack im Good Bank erinnerte mich sofort an damals, sehr faszinierend. Auch wenn der Preis etwas höher ist als ihr und auch wir es gewohnt sind, aber Qualität kostet eben. Und am Ende ist es auch nicht sooo viel mehr als sonst. Im Gegensatz zu überteuerten Möchtegern-Eat-Healty-Locations, erhaltet ihr hier für euer Geld eben wirklich euer Healty Food.

Wer mag, kann sich aus den vielen Zutaten auch seinen eigenen Salat kreieren. Ob mit Fleisch, Fisch, vegan oder vegetarisch – im Good Bank ist werden alle happy.

 

Wer sich nun gar nicht mit einem Salat anfreunden kann oder einfach größeren Hunger hat, greift auf die „Grains“ zurück. Dort bekommt ihr Süßkartoffeln, Quinoa oder schwarze Bohnen oder Reis mit Fleisch oder Hühnchen und einigen anderen Zutaten. Die Preise liegen zwischen 7,50 – 9,50 EUR für die große Schüssel. Die kleinen sind etwa 2,00 EUR günstiger.

Die Good Bank Speisekarte mit allen Gerichten und Preisen.

 

Für die ganz Eiligen gibt es reichhaltig belegte Sandwiches mit Rindfleisch, Hühnchen oder Gemüse.

 

Ein Flair wie in einer internationalen Großstadt

Nicht, das Berlin das nicht wäre, aber Städte wie New York, Tokio oder London sind uns kulinarisch einfach immer noch einen Schritt voraus. Der Innenraum ist schlauchartig und bestimmt durch die lange Theke und natürlich den Infarm Gewächshäusern. Auf der Seite gegenüber ist eine lange weiße Theke an der ihr nebeneinander sitzen könnt. Mein Lieblingsplatz ist aber entweder direkt im Fenster oder aber draußen auf den Bänken… am besten mit der Sonne im Gesicht. Insgesamt wirkt die gesamte Location aber wie aus einer anderen Stadt. Während sich viele noch immer am „Berlin-Style“ (graue unverputze Wände treffen auf echte Sperrmüllmöbel) orientieren, geht man hier einen neuen Weg. Es fühlt sich nicht nur anders, sondern auch richtig gut an.

Fazit

Das Restaurant Good Bank ist wirklich eine ganz zauberhafte und wundervolle Location. Wir können euch nur empfehlen dort essen zu gehen und in den Genuss super frischer Salatblätter und Speisen zu kommen. Bis auf die saisonalen Gerichte, die etwas über dem Preisniveau anderer Salatbars liegen, erhaltet ihr für euer Geld eine fantastische Qualität, die momentan auch noch seinesgleichen sucht.