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Mumford and Sons rockten das Velodrom

I will wait, dachten sich wahrscheinlich Mumford and Sons, da sie erst nach zwei Vorbands gegen 22 Uhr die Bühne des Velodrom betraten. Aber das Warten hatte sich gelohnt, es war ein tolles Konzert, das meine Erwartungen erfüllte.

Dennoch gab es für mich zwei Wehmutstropfen: Gefühlt war es kürzer als andere Konzerte und die kleineren Konzert-Locations Astra und Columbia-Halle, in denen sie die letzten beiden Berlin-Konzerte gegeben haben, waren besser für die Stimmung. Damals waren Mumford and Sons noch nicht so bekannt wie heute, aber das Publikum war irgendwie enthusiatischer.
Aber ich möchte nicht mit Vergleichen aus der Vergangenheit den Eindruck des Konzerts schmälern, denn alles in allem war es super-toll. Und ich bin sehr froh, dass ich überhaupt eine Karte bekommen habe, denn im November war das Konzert binnen weniger Tage ausverkauft: 1000-Dank an Jessyka, dass ich eine Karte haben konnte.

Bereits beim ersten Lied sang das Publikum (12.000 Leute) mit und ließen sich von Mumford and Sons charakteristischen Sound einfangen. Es ging schwungvoll los, bevor die ruhigeren Lieder folgten, um dann die großen Hits anzuschließen. Um kurz ein paar Titel zu nennen, bei denen die Stimmung für mich besonders war: „Little lion man“, „Lover of the Light“ und ganz am Ende bei „The Cave“. Sehr schön war auch die Idee, bei der Zugabe die sehr stimmungsvoll beleuchtete Bühne zu verlassen und auf der gegenüberliegende Seite der Halle auf einem Podest ein paar Songs als reine Akustik-Version darzubieten – da waren auf einmal alle Gäste im Velodrom ganz still.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und dass mich das Konzert beeindruckt hat, habe ich auch an meinem Ohrwurm gemerkt. An den nächsten beiden Tagen summte ich gedanklich ganz oft „And I will wait I will wait for you. And I will wait I will wait for you….“

Berlinale 2013: Sehr beeindruckt von „The broken circle breakdown“

Es war mein fünfter Film auf der Berlinale. Kurz nach halb sechs saß ich zum zweiten Mal an diesem Tag im Friedrichstadtpalast. Der Platz neben mir war noch frei für Mareike, die seit heute meine Berlinale-Begeisterung besser verstehen kann. Schrittweise füllte sich der große Saal immer mehr und dann ging es endlich los.

Warum habe ich „the broken circle breakdown“ ausgesucht? Weil sich die Beschreibung auf der Berlinale-Website nach einer tollen Liebesgeschichte angehört hat und die Neugier weckte. Der Film war aus der Sektion „Panorama“, so dass es am Ende noch die Publikumsabstimmung geben sollte. Aber was interessanter war: die Schauspieler und der Regisseur des belgischen Films waren da. Der Berlinale-Trailer startete den heiß-erwarteten Film.

Im Mittelpunkt der Geschichte mit ergreifender Handlung stehen Elise und Didier und ihr Leben, welches das Schicksal zusammenbringt. Eine schöne Liebesgeschichte, die nicht nach einer Nacht endet, sondern immer weiter geht – erst zu Zweit und bald zu Dritt. Schnell beginnt die emotionale Achterbahn-Fahrt, die das Leben nehmen kann. Diese ist stets untermalt von Musik, denn die beiden Hauptfiguren gehören im Film zu einer Band, die sehr gute Musik macht und deren Stil mich zeitweise an Mumford & Sons erinnert hat.

Mehr sei nicht verraten – einfach selbst anzugucken.

Kurzum: „The broken circle breakdown“ ist rührend! Schöne, lustige und gefühlvolle Momente und oft Situationen zum Weinen, dabei nicht übertrieben, sondern realistisch – der Film spiegelt das Leben wieder und zeigt die ungeahnten Wendungen, die es nehmen kann…

Der Applaus, als der Abspann einsetzte, zeigte die Begeisterung der Berlinale-Besucher und steigerte sich als das Filmteam auf die Bühne kam. Das Besondere: anstatt viele Fragen nach dem „Warum-und-Wieso“ zu beantworten, sangen sie einen Song aus dem Film. Im Saal war es mucksmäuschenstill…alle schienen in Gedanken versunken – im Film, in der Musik oder einfach im Hier-und-Jetzt. Das war mein besonderer, unvergesslicher Gänsehaut-Moment dieser Premiere.

Hier findet ihr übrigens eine Übersicht mit Restaurants, Cafés und Bars rund um die Berlinale Hotspots.

Berlinale 2013: Weltpremiere von „Gold – du kannst mehr als du denkst“

Was für ein toller und motivierender Film! Ich empfehle jedem, sich diesen anzuschauen. Denn „Gold – du kannst mehr als du denkst“ zeigt drei Sportler auf ihrem Weg zu den Paralympics in London 2012. Dabei guckt der Film ganz genau hin und zeigt persönliche Einblicke in deren Leben. Es wird gezeigt, was die Sportler bewegt, was sie antreibt und wie sie gelernt haben mit ihrer Behinderung umzugehen.

Ich habe das Ticket für diesen Film relativ spontan gekauft. Die Beschreibung im Berlinale-Heft hatte mich neugierig gemacht.

Den Weg zum „Haus der Berliner Festspiele“ war relativ einfach, obwohl ich zum ersten Mal in diesem Berlinale-Kino war. Im oberen Rang bekam ich einen Platz in der ersten Sitzreihe. Neben mir saßen zwei Herren mittleren Alters, die ebenfalls viele Filme zur Berlinale sehen und extra dafür Urlaub in Berlin machen – so ergab sich ein Gespräch, mit dem die Zeit bis zum Filmstart überbrückt würde, denn ungewöhnlicherweise begann der Film leicht verzögert. Aber das hatte einen Grund: neben den Mitwirkenden und der Filmcrew, kam Bundespräsident Joachim Gauck, um sich die Welt-Premiere anzuschauen. Wow! Was ich super fand, war, dass der Film mit einer zusätzlichen Hörfassung für blinde Menschen ausgestrahlt wurde. So waren die verschiedensten Menschen im Publikum – Menschen mit und ohne Handicap – aber alle Filmfans.

Bereits während des Films, der voller Emotionen war, gab es Szenenapplaus. Als „Gold – du kannst mehr als du denkst“ zu Ende war, gab es Standig-Ovations. Das Team kam auf die Bühne und der Regisseur war sehr gerührt, während er seine Dankesworte sprach. Ein toller Moment für einen außergewöhnlichen Film war, als die drei Hauptakteure auf die Bühne kamen – ein gebührender Abschluss einer bewegenden Premiere.

Eine Kernaussage des Films steckt bereits im Titel, aber daneben gibt es noch viele andere lebensbejahende Szenen und das macht Mut. Mut an sich selbst zu glauben, sich auf dem persönlichen Weg nicht beirren zu lassen und versuchen jeden Moment intensiv zu leben.

Hier findet ihr übrigens eine Übersicht mit Restaurants, Cafés und Bars rund um die Berlinale Hotspots.

Berlin im Jahr 2013

Der dritte Tag des neuen Jahres neigt sich langsam dem Ende. Eigentlich wollte ich schon am ersten etwas schreiben, aber der Tag nach Silvester ist für solche Vorhaben irgendwie immer schwierig. Hinzu kam, dass Berlin sich grau in grau zeigte und es nicht richtig hell werden wollte – sehr unmotiviert für den schwungvollen Start ins neue Jahr.

Heute wurde ich jedoch von Mareike motiviert, etwas zu schreiben über die Jahreszahl „2013“. Denn in ihrer Familie gibt es die tolle Theorie, dass sich nur in den Ecken von Zahlen negative Erlebnisse verstecken. Dieses Jahr gibt es somit wenige Ecken, an denen das möglich ist: nur eine kleine Kante an der „2“ und eine an der „1“ – hier jedoch fällt das direkt runter. Also keine Chance für schlechte Laune, lang zu bleiben.

Was passiert, wenn man die „2013“ umdreht – das Wort „Eros“ entsteht. (hier ggf. Link zu Wikipedia) „2013 – das Jahr der Liebe“ – ein sehr schönes Label für ein Jahr. Da kann ja nicht mehr viel schiefgehen. Als Mareike das erzählt hatte, hab ich dieses auf einmal auch als Bild auf Facebook gesehen. Die Magie der Zahl hat sich also schon herumgesprochen.

Und bei so einer tollen Bedeutung, kann unser Jahr ja nur großartig werden. Denn mit kosmischer Unterstützung gelingen die „das müssen wir unbedingt machen“-Ereignisse, die wir uns vorgenommen haben, bestimmt.

Und warum passt dieser Text noch so gut zu uns? Weil wir das Leben lieben (Verweis zu unserem Song) und weil wir Berlin lieben und das in diesem Blog nachlesbar ist J.

Wir waren dabei: das erste Deutschlandkonzert der „The Lumineers“

Never for money, always for love – mit dieser Textzeile aus dem Lied „this must be the place“ der Talking Heads beendeten die The Lumineers ihr erstes Konzert in Deutschland, genauer gesagt in Berlin im Festsaal Kreuzberg. Ab diesem Moment würde ich mich als Fan der Band bezeichnen. Davor war es eher ein Gefühl, dass ich die Musik mag. Dieses Mögen begann durch das Lied „ho hey“, welches ich im Spätsommer zum ersten Mal im Radio gehört habe. Irgendwann kaufte ich die Konzertkarten für uns, auch wenn ich nicht das ganze Album kannte.

Und nun der langerwartete Freitag im November da, auf den wir uns als Abschluss einer stressigen Woche so gefreut haben. Viel zu spät kam ich am Treffpunkt an und das nicht nur obwohl ich 180 Grad in die falsche Richtung am U-Bahn-Ausgang gelaufen bin. Jessyka und Judith warteten schon im nasskalten Berliner Winter. Aber sie hatten noch eine Mission: eine Karte für Simone zu ergattern. Gar nicht so einfach, wie gedacht, denn das Konzert war ausverkauft. Aber das Glück war auf unserer Seite. Ein Mädchen verschenkte ihre Karte – einfach so – das war wohl ihre gute Tat des Tages und wir konnten zu viert auf das Konzert.

Drin angekommen, war ich begeistert von der Location – nicht zu groß mit gutem Blick auf die Bühne. Die Vorband spielte bereits und wir suchten uns einen Platz. Um neun betraten die The Lumineers aus Denver/Colorado die Bühne und hatten vom ersten Takt das Publikum auf ihrer Seite. Und ganz besonders wohl alle Anwesenden weiblichen Gäste…aber hier geht’s ja um Musik.
So ging es schwungvoll von Song zu Song, die so charakteristisch und eingängig sind.
Mir persönlich gefällt die Mischung der Instrumente und etwas erinnert mich der Stil an Mumford & Sons. Spätestens bei „ho hey“ sangen alle mit. Nicht jedes Lied ist bereits so bekannt und daher wurde unterschiedlich mitgesungen oder nur zugehört. Eine besondere Atmosphäre kam auf, als sich The Lumineers einen Platz im Publikum eroberten und dort spielten. Vorher wurden zwei kleine Regeln aufstellt: keine Fotos und ganz leise sein. Die Meisten hielten sich daran und ließen den Moment auf sich wirken. Einfach schön! Zurück auf der kleinen Bühne ging es schwungvoll weiter, die Mischung aus tanzbar und zuhören war genau richtig.
Die Zeit verflog viel zu schnell und schon war der Moment gekommen, bei dem der Sänger Wesley alle Bandmitglieder vorstellte.  Außerdem fasste er seine Stimmung am Konzertende in Worte: „Thank you so much Berlin for welcoming us…we will come back soon!“ Na wenn, dass mal kein Kompliment ist, dass sie sich wohlgefühlt haben. Und ich wusste: es war richtig, die Konzertkarte zu kaufen, sich auf den Abend einzulassen und von The Lumineers überraschen zu lassen.

Das Konzert war zum Glück noch nicht vorbei: Unter begeistertem Applaus kamen sie für eine Zugabe zurück… So schön interpretiert habe ich „this must be the place“ noch nie gehört und als meine Lieblingstextzeile gesungen wurde, war ich glücklicher als bei den Liedern zuvor.

Grandioser Auftritt von Florence and the machine

Zugegebenermaßen wusste ich nicht so richtig, was ich vom Konzert von Florence and the machine erwarten sollte. Eine große Show – das war schon klar. Aber wie die genau aussehen könnte – keine Ahnung.

Also ging es voller Vorfreude zur Arena in Treptow – mein erstes Konzert dort. Schon beim Betreten war ich erstaunt: mir war nicht klar, dass die Halle so groß ist, die Bühne so weit weg und so viele Leute hinein passten.  Die Vorband spielte schon. Ich drängelte mich an die Garderobe – und hatte Glück, dass die Sachen noch angenommen wurden. Langsam, aber zielstrebig suchten wir uns einen guten Platz mit freier Sicht auf die große Bühne. Nun konnte es losgehen, kurz darauf ging es los.

Und das sehr furioros – Florence betrat – nein: schwebte – auf die Bühne. Sie hatte ein tolles Outfit an: ein langes Kleid – oben eng, Rückenfrei, Plusterärmel, unten Faltenrock, bei dem frau sich im Laden immer fragt: wer zieht so was an? Florence lieferte die Antwort. Auch ihr Make Up war klasse – ein perfekter Start.

Sie sang Hit um Hit und das Publikum sang mit. Sie sprach mit den Fans, animierte zum mitmachen und zelebrierte Song um Song. Besonders beeindruckend war neben dem unglaublichen Charisma dieser Frau, wie alles inszeniert wurde. Die Bühne, die Leinwände rechts und links davon, die stimmungsvolle Beleuchtung – alles ergab ein perfektes Bild. Da sie förmlich erleuchtet ist, wenn sie im Mittelpunkt der Show steht, tritt die Band (zu unrecht) völlig in den Hintergrund. Aber trotzdem fiel es schwer, den Blick von der Bühne abzulenken, und nur den Texten zu zuhören. Denn gerade die überragende Bühnenshow sorgte dafür, dass das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde, bei dem alle einer beeindruckenden Frau zugucken und mitsangen.

Der Funke war vom ersten Takt auf das Publikum übergesprungen und hielt bis zum letzten Moment an. Denn was diese Frau auszeichnet: Florence hat Spaß, an dem was sie tut. Sie strahlt Leidenschaft und großen Zufriedenheit aus, wenn sie auf der Bühne steht. Dieser Spaß ist ansteckend und reißt mit – und ich glaube, es gab keinen in der riesigen Halle, der nicht von Ihr gefangen war.
Ich war beeindruckt von der großartigen Show (einziger kleiner Wehmutstropfen: die Distanz zur Bühne) und wie ein sehr guter Freund (danke M.) meinen Facebook-Status kommentierte: „Es war ein Konzert fast wie im Rausch oder besser gesagt in Trance… Eine musikalische Messe zelebriert von der Hohepriesterin Florence…!“ Dieses Statement traf die Atmosphäre auf den Punkt und beweist, dass alle Erwartungen bei weitem übertroffen wurden.

„True Romance“ – mein Highlight des Citizens!-Konzert

Heute war ein regnerischer Tag – typisch November. Das Kreativ-sein fiel tagsüber schwer, eine Mittagsmüdigkeit stellte sich ein und der Tag wurde gefühlt immer länger. Gut, dass der Nachmittag dann doch rum ging…denn am Abend stand ein Konzert auf dem Plan, auf das ich mich schon seit Anfang September gefreut habe: Citizens!

Also direkt nach dem Büro, was essen und dann geradewegs ins „Magnet“. Von der Warschauer Straße über die Oberbaumbrücke laufen. So noch schnell einen Blick auf den Fernsehturm erhaschen. Genau um 20 Uhr am Türsteher und Einlass vorbei…die Vorfreude steigt. Dann beginnt die Vorband, sie stimmt das Publikum musikalisch ein. Die Musikbegeisterten sehen aus wie die typischen Gäste von Indie-Konzerten: enge Hosen, lässige Shirts oder Hemden, Schal und Stoffbeutel – natürlich in den verschiedensten Variationen und Abwandlungen. Jeder hat seinen eigenen Stil und bringt diesen zum Ausdruck.

Endlich gehen die Citizens! auf die kleine Bühne. Ich kann nicht schätzen, wie viel Fans da sind…aber alle, die da sind, teilen die Begeisterung für die fünf Jungs aus London. Bereits nach dem zweiten Song „Reptile“ ist die Stimmung sehr, sehr toll – die Begeisterung ist zu spüren. Der Funke ist längst von der Bühne übergesprungen, alle singen und tanzen mit. Die Band hat Spaß und das merkt man bei jeder Strophe. Irgendwann wird die Tanzfläche zur Bühne – ich habe einen tollen Platz, bin mittendrin. In diesem Moment kann ich nur lächeln – einfach weil es ein Glücksmoment ist. Song für Song geht es weiter: endlich ist „True Romance“ – mein absolutes Lieblingslied an der Reihe. Ich liebe diesen Song, mein Highlight des Konzerts.

Kurz danach verlassen die Cititzens! für eine kleine Pause die Bühne. Als sie zurückkommen, bringt der Sänger seine Freude und Emotionen über den heutigen Abend zum Ausdruck: „Berlin – you are so fucking great“. Das bringt die großartige Atmosphäre des Konzerts auf den Punkt. Leider ist es schon bald vorbei, weil die Citizens! bisher nur ihr Debütalbum „Here we are“ veröffentlicht haben. Die Anzahl der Songs ist beschränkt, aber dafür wurden die Fanartikel noch selbst verkauft und signiert – schön der Band zu zugucken.

Leider ist die Zeit beim Konzert gefühlt schneller vergangen als normal. Was bleibt? Die Songs im Ohr auf dem Weg nach Hause, das Wissen, dass Musik glücklich macht und das Gefühl in Berlin genau am richtigen Ort zu sein, um so ein fast intimes Konzert in einem kleinen Club zu erleben. Toll!