Wir waren dabei: das erste Deutschlandkonzert der „The Lumineers“

Never for money, always for love – mit dieser Textzeile aus dem Lied „this must be the place“ der Talking Heads beendeten die The Lumineers ihr erstes Konzert in Deutschland, genauer gesagt in Berlin im Festsaal Kreuzberg. Ab diesem Moment würde ich mich als Fan der Band bezeichnen. Davor war es eher ein Gefühl, dass ich die Musik mag. Dieses Mögen begann durch das Lied „ho hey“, welches ich im Spätsommer zum ersten Mal im Radio gehört habe. Irgendwann kaufte ich die Konzertkarten für uns, auch wenn ich nicht das ganze Album kannte.

Und nun der langerwartete Freitag im November da, auf den wir uns als Abschluss einer stressigen Woche so gefreut haben. Viel zu spät kam ich am Treffpunkt an und das nicht nur obwohl ich 180 Grad in die falsche Richtung am U-Bahn-Ausgang gelaufen bin. Jessyka und Judith warteten schon im nasskalten Berliner Winter. Aber sie hatten noch eine Mission: eine Karte für Simone zu ergattern. Gar nicht so einfach, wie gedacht, denn das Konzert war ausverkauft. Aber das Glück war auf unserer Seite. Ein Mädchen verschenkte ihre Karte – einfach so – das war wohl ihre gute Tat des Tages und wir konnten zu viert auf das Konzert.

Drin angekommen, war ich begeistert von der Location – nicht zu groß mit gutem Blick auf die Bühne. Die Vorband spielte bereits und wir suchten uns einen Platz. Um neun betraten die The Lumineers aus Denver/Colorado die Bühne und hatten vom ersten Takt das Publikum auf ihrer Seite. Und ganz besonders wohl alle Anwesenden weiblichen Gäste…aber hier geht’s ja um Musik.
So ging es schwungvoll von Song zu Song, die so charakteristisch und eingängig sind.
Mir persönlich gefällt die Mischung der Instrumente und etwas erinnert mich der Stil an Mumford & Sons. Spätestens bei „ho hey“ sangen alle mit. Nicht jedes Lied ist bereits so bekannt und daher wurde unterschiedlich mitgesungen oder nur zugehört. Eine besondere Atmosphäre kam auf, als sich The Lumineers einen Platz im Publikum eroberten und dort spielten. Vorher wurden zwei kleine Regeln aufstellt: keine Fotos und ganz leise sein. Die Meisten hielten sich daran und ließen den Moment auf sich wirken. Einfach schön! Zurück auf der kleinen Bühne ging es schwungvoll weiter, die Mischung aus tanzbar und zuhören war genau richtig.
Die Zeit verflog viel zu schnell und schon war der Moment gekommen, bei dem der Sänger Wesley alle Bandmitglieder vorstellte.  Außerdem fasste er seine Stimmung am Konzertende in Worte: „Thank you so much Berlin for welcoming us…we will come back soon!“ Na wenn, dass mal kein Kompliment ist, dass sie sich wohlgefühlt haben. Und ich wusste: es war richtig, die Konzertkarte zu kaufen, sich auf den Abend einzulassen und von The Lumineers überraschen zu lassen.

Das Konzert war zum Glück noch nicht vorbei: Unter begeistertem Applaus kamen sie für eine Zugabe zurück… So schön interpretiert habe ich „this must be the place“ noch nie gehört und als meine Lieblingstextzeile gesungen wurde, war ich glücklicher als bei den Liedern zuvor.