Kategorie-Archive: Essen & Trinken

Restaurant Osterberger – Die neue In-Location in Mitte

Es gehört schon eine große Portion Mut und Zuversicht dazu, im Corona-Sommer 2020 im Bereich Gastronomie etwas Neues zu starten. Die beiden Inhaber und Gastgeber Stefan Gruber-Osterberger und Thorsten Osterberger sind genau diesen Schritt gegangen. So erblickte das gleichnamige Restaurant Osterberger in Mitte in der Elisabethkirchstraße das Licht der Gastro-Welt. Die Mischung aus gehobener Bistro-Küche, ausgewählten Weinen (auch alkoholfrei) und dem charmantem Mid-Century-Ambiente ist zu einem wunderbaren Gesamterlebnis verschmolzen. Verantwortlich dafür ist übrigens der Architekt Martin Davidson.

Saisonale Küche trifft auf Fine Dining trifft auf Nachhaltigkeit

Am Tag unseres Besuches wechselte just die Karte, denn im Restaurant Osterberger werden vor allem saisonale Zutaten genutzt, die mit asiatischen Aromen akzentuiert werden. Die Karte ist bewusst übersichtlich gehalten, aber dennoch so vielfältig, dass die Entscheidung durchaus keine leichte ist. Bevor es los geht, landen frisches Focaccia, Olivenöl, Meersalz und grüne Oliven auf unserem Tisch. Als Vorspeise wählen wir die Kürbissuppe aus der Tageskarte und den marinierten Kohlrabi. Beides zeigt bereits die Finesse, die der junge Chefkoch Birger Solterbeck auf seine Teller bringt. 

Das Spiel mit den Aromen macht die Gerichte im Osterberger so besonders, das wir auch im Hauptgang erneut genießen können. Der Schweinebauch vom Hävelländer Bio-Apfelschwein gesellt sich nicht nur mit zweierlei Möhren und Portweinjus. Mit Edamame gelangt das asiatische i-Tüpfelchen zum eher klassischen Gericht.

Vor mir präsentieren sich gerösteter Rosenkohl, Selleriepüree, Wirsingchips und ein Rote-Beete-Schaum, der mich wirklich begeisterte. Ich hätte auch noch eine separate Schüssel nur mit dem Rote-Beete-Schaum-Sößchen verputzen können. Sowohl die Vorspeise als auch die Nachspeise beweisen ein Mal mehr, das vegane Gerichte sich nicht verstecken müssen. Sie müssen nicht aus Superfood oder dem Antagonisten namens Fast Food bestehen. Es reicht sich schlicht auf das zu konzentrieren, was Mutter Erde für uns bereit hält.

Der krönende Abschluss war das schokoladigste Schokoladen-Sorbet, dass ich seit langer Zeit gegessen habe. Mittels Maracuja-Schaum wird der intensive Geschmack noch mal hervorgehoben.

Service wird wieder groß geschrieben

In einigen Gastronomiebetrieben scheint es ja immer noch en vogue zu sein, Gäste mit maximaler Missachtung zu bewirten. Nicht so im Restaurant Osterberger. Der Service war ausgesprochen freundlich, aufmerksam und sorgte für den Extrapunkt in Sachen Wohlfühl-Atmosphäre.

Kein Macht dem Corona-Virus

Das Restaurant Osterberger begegnet dem Virus mit mobilen Luftfilteranlagen, die im Gastraum aufgestellt sind. Etwa 99,97% der Viren und Schadstoffe werden so aus der Luft gefiltert – und zwar alle 15 Minuten. Das vermittelte uns in diesen besonderen Corona-Zeiten schon ein ziemlich gutes Gefühl. So lange die Temperaturen nicht zu sehr an den Gefrierpunkt gelangen, lässt es sich dank Infrarot-Wärmestrahlern auch gut draußen sitzen.

Fazit zum Restaurant Osterberger

Eine ganz wunderbare Bereicherung in der Berliner Gastro-Branche, die das Potenzial für eine echte In-Location besitzt.

Mich persönlich begeisterten die veganen Gerichten sehr, weil sie zeigen, dass die vegane Küche auf eigenen Beinen stehen kann. Meines Erachtens braucht sie sich nämlich nicht hinter Burgern, Fake-Schnitzeln, Superfood-Bowls und vietnamesischen Currys zu verstecken. Zwar mag ich genanntes auch total gerne. Aber ich wünsche mir mehr von den Köchen, die den Mut haben, nichts nachzuahmen, sondern eigene vegane Gerichte zu kreieren.


GOOD TO KNOW

Atmosphäre | Stilvoll, gemütlich, Mid-Century-Flair, Außenplätze vorhanden, höchst aufmerksamer Service
Preisniveau | Hauptspeisen ab 18,00 EUR, Dessert ab 10,00 EUR, Wein 0,15l ab 6,50 EUR
Besonderheiten | Alkoholfreie Weine & Cocktails; Corona-Hinweis: Luftfilter im Innenraum, Infrarot-Wärmestrahler im Außenbereich

KONTAKT

Adresse | Elisabethkirchstraße 2, 10115 Berlin
Haltestelle | Tram Brunnenstr./ Invalidenstr.
Öffnungszeiten | Mi-So: 17.30-23.00 Uhr 
Online | Website

New-York-Style Pizza im Salami Social Club

Gute Pizza findet man oft in Berlin – das ist kein Geheimnis. New-York-Style Pizza und hausgebrautes Craftbeer allerdings eher selten. Um es genau zu nehmen sogar nur einmal: Im Salami Social Club an der Frankfurter Allee.

Was vor vier Jahren als Take-Away Imbiss begonnen hat, ist Corona zum Trotz, immer weitergewachsen. Nun steht der Laden kurz vor der Erweiterung durch einen großzügigen Gastraum. Während das Team noch mitten in der Renovierung steckt, haben wir uns am Fenster des kleinen Ladens ein paar Stücke Pizza servieren lassen, um zu testen, was der „Club“ so alles kann.

Pizza, Craftbeer, Baustelle

„Salami Social Club“ steht in großen Lettern über der abgeklebten Schaufensterfront an der Frankfurter Allee. Bald wird hier ein nagelneuer Gastraum zu sehen sein. Bis es soweit ist, treten wir an das kleine Fenster des originalen Ladens. Zum Schutz vor Ansteckung darf momentan niemand den Laden betreten, doch auf dem Gehsteig stehen genug Tische und Bänke, um einer ganzen Reihe an Gästen Platz zu bieten. Tür und Teile der Fenster sind über und über mit bunten Stickern beklebt, von der Markise hängt eine Lichterkette – man fühlt sich sofort wohl. 

Die gelassene, entspannte Atmosphäre des Salami Social Clubs ist auch im neuen Teil des Ladens zu spüren, in den wir einen kurzen Blick werfen dürfen. Aufgesperrt hat uns Teilhaber Ben, der, um das Bild perfekt abzurunden, seine Katze Singer an einer roten Leine auf der Schulter sitzen hatte. 

Grünes Licht für die „Green Sauce“

Jetzt aber ran an die Pizza! Bestellt haben wir die Pizza „Salami Special“ mit Salami, hausgemachter English Sausage und Speck, die vegane Pizza mit Pilzen und veganem Käse und zwei Probierstücke der Variante mit Kürbis und Ziegenkäse. Jede der Pizzen wird mit der legendären „Green Sauce“ serviert. Wir konnten nicht ganz rausschmecken, was drin war. Womit wir uns aber sicher sind, ist Basilikum, Mayo und vielleicht Sour Cream? Auf jeden Fall richtig lecker!

So wie auch der Rest unseres Essens. Typisch New York-Style mit krossem Boden und viel Belag. Viel Belag bedeutet viel Pizza und so waren wir am Ende auch wirklich pappsatt. 

Getrunken haben wir dazu das hauseigene Craftbeer, stilecht aus der Dose.

Glück ist eine Pizza

Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause oder (in ferner Zukunft) angetrunken irgendwann zwischen Bar und Club: Der Salami Social Club serviert Pizza, die glücklich macht. 

Außerdem ist jeden Donnerstag ab 18:00 Uhr Slice-Night und ihr bekommt jedes Stück Pizza für nur 1€!!

Gegen Ende des Jahres eröffnet dann auch der große neue Gastraum des Salami Social Clubs und ihr könnt Mama und Papa bei ihrem nächsten Besuch die neugedachte Pizza aus Friedrichshain zeigen.


GOOD TO KNOW

Atmosphäre | Locker, entspannt bei guter Musik
Preisniveau | Stück Pizza 2,50€
Besonderheiten | Slice-Night Donnerstag ab 18:00 Uhr: 1€/ Stück

KONTAKT

Adresse | Frankfurter Allee 43, 10247 Berlin
Haltestelle | U Samariter Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-23.00 Uhr 
Online | Instagram

Taco Love – Authentische Tacos in Prenzlauer Berg

Unter den Gleisen der U-Bahnstation „Eberswalderstraße“ in Prenzlauer Berg reicht das Team des „Taco Love“ authentische, vegetarische Tacos aus einem dem Fenster des Schnellimbisses. Liebhaber mexikanisch-texanischer Küche kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Pendler auf dem Sprung.

Wir haben dem Laden in der Mittagspause einen Besuch abgestattet, um zu testen, wie groß die Taco Love dort wirklich ist.

Wahre (Taco) Love überwindet alles

Gehört hatte ich vom kleinen Tacoladen an der Eberswalder zum ersten Mal über Freunde. Das ist immer ein gutes Zeichen. Nichts wie hin, also!

Das Taco Love gibt es erst seit drei Monaten und wurde kurz nach dem Ende des Lockdowns eröffnet. Keine einfache Situation also, um zu gründen. „Trotzdem läuft es gut“, erzählt mir Alan, einer der Visionäre hinter dem Konzept. Er ist oft persönlich vor Ort, bereitet Tacos zu und plaudert mit Gästen. 

Die Auswahl auf der Karte ist überschaubar; man liest insgesamt nur fünf verschiedene Positionen. Allesamt vegetarisch, bzw. vegan und dabei entweder klassisch-mexikanisch, oder angelehnt an die Einflüsse der texanischen Fusion-Kitchen. Achja, Nachos mit hausgemachter Salsa gibt es natürlich auch noch.

Hausgemacht ist ein gutes Stichwort. Denn die vegane Seitanfüllung der Tacos wird In-House produziert und ist dem Taco Love einzigartig. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, gibt es optisch schon mal so gut wie keinen Unterschied zum Original. Die Textur des Seitan ist einfach etwas anderes als Hackfleisch, aber geschmacklich hat uns die Füllung zu 100% überzeugt. Serviert werden die Tacos mit Seitanfüllung wahlweise mit gebratenen Pilzen oder Ananas. Dazu gibt es rote Zwiebeln und Koriander. Klar, wer Tacos essen geht, der weiß meistens, dass er um den Koriander nicht herumkommt. 

Salz, Seife und Salsa

Ich habe natürlich wieder eine Extrawurst, oder in diesem Fall einen Extrataco gebraucht und habe ganz lieb gefragt, ob ich auch ohne Seif.. äh, ich meine Koriander bestellen könnte. Alan konnte sich ein Schmunzeln zwar nicht verkneifen, aber mein Sonderwunsch war selbstverständlich kein Problem.

Die restlichen drei Taco-Variationen, gefüllt mit Rührei, Bohnen und Avocado waren lecker, kamen aber nicht an die Seitan-Tacos heran. Natürlich wäre das hier keiner meiner Artikel, wenn ich jetzt nicht kurz über Salz sprechen müsste. Das hatte mir nämlich gefehlt. Zumindest in den Tacos mit Ei und Bohnen. Um das Ganze etwas würziger zu gestalten, gab es dafür aber, neben der Salsa, auch noch eine schärfere Soße – alles aus dem Casa Taco Love, versteht sich. 

Eigens aus Mexico importiert, waren die vielen Sorten Limonade, aus denen ich „Mandarine“ ausgewählt habe. 

We love Taco Love

Unser kurzer Besuch im Taco Love war toll. Nicht nur geschmacklich, auch preislich kann man Alan und seinen Partnern nichts nachsagen. Die Tacos liegen jeweils nur bei wenigen Euros pro Stück und zum Taco-Tuesday bekommt man zwischen 12:00 und 14:00 Uhr jeden Taco für nur 2€. Geöffnet hat der Imbiss Montag bis Freitag jeweils von 12:00 bis 21:00 Uhr. Hinschauen lohnt sich!


GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Trubelig und „urban“
Preisniveau | Tipp: Taco-Tuesday – jeder Taco 2€
Besonderheiten | Vegetarisch-vegan

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Haltestelle | U Eberswalder Straße
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 12.00-21.00 Uhr
Online Instagram

Mitten in Bangkok – Das Bangkok Bites in Prenzlauer Berg

Wir hatten Glück an diesem Donnerstag. Es war warm genug, um den Spätsommerabend draußen zu verbringen. Als wir uns an einem der Tischen vor dem Bangkok Bites in Prenzlauer Berg niederließen, war das Restaurant schon sehr gut besucht. Trotzdem war der Service innerhalb kürzester Zeit bei uns und wir konnten uns in die Lektüre der großen Karte vertiefen.

Nicht aber ohne vorher die Einrichtung und Dekoration des Gastraumes zu bewundern. In dem Restaurant in der Nähe des Senefelder Platzes regieren Komplementärfarben und üppige Gestecke aus falschen Blumen. Es ist herrlich bunt, ohne dabei trashig zu wirken. Definitiv „instagrammable“!

Mindestens genauso farbenfroh und perfekt wie das Interiordesign sah auch unser Essen aus.

Bunte Blumen, volle Teller und ein bisschen Koriander

Zur Vorspeise bekamen wir vegetarische, frittierte Dumplings, die mich etwas an indische Pakora erinnerten und richtig lecker waren. Auch die süß-scharfe Soße passte gut dazu. Die Sommerrollen mit Tofu bestellte ich extra ohne Koriander, denn zu behaupten, ich hätte eine Aversion gegen dieses Kraut, wäre eine grobe Untertreibung. Dass die Rollen trotz meiner Bitte mit Koriander serviert wurden, war eine kleine Enttäuschung. Man konnte die Blätter zwar relativ leicht rauspulen, aber ist das ja eigentlich nicht Sinn und Zweck der Übung.

Als Hauptgang entschieden wir uns dann für ein Massaman-Curry und Pad-Thai mit Tofu. Beide Portionen waren riesig und unglaublich lecker. Das Curry meiner Begleitung mag es sogar unter unsere „Top 3 – Beste Currys Ever“ geschafft haben. Die Gerichte im Bangkok Bites heben sich wirklich, von den zahlreichen asiatischen Restaurants Berlins ab, die, obwohl meistens sehr lecker, in der Zubereitung ihrer Speisen oft sehr ähnlich sind. Für das Pad Thai würde ich auf alle Fälle wieder kommen.

Wie Bubbletea, nur ganz anders

So, nun zur Nachspeise: Die war nämlich etwas Besonderes. Erwartet hatte ich Positionen auf der Dessertkarte wie „gebackene Banane“ oder süßen Reis. Für was wir uns letztendlich (todesmutig) entschieden, waren Tapioka-Perlen in Kokosmilch. Irgendwie hatte ich beim Bestellen eine etwas weniger flüßige Version von Bubble Tea im Kopf. Aber weit gefehlt. Als die Kellnerin grüne Tapioka-Perlen umgeben von einer süßen Kokossoße servierte, stutzte ich kurz. Ich weiß, ich klinge gerade wie der größte Almann und das auch wirklich zu unrecht. Es war sehr lecker! Ein bisschen wie eine thailändische Version von Milchreis. Warm, klebrig, süß. Ganz aufessen konnten wir nicht, aber einfach, weil wir vom Pad Thai und dem Curry schon so voll waren.

Finale Gedanken

Preislich liegt das Bangkok Bites ziemlich genau da, wo man ein fancy Thai-Restaurant in Prenzlauer Berg vermuten würde.

Mit zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichten, einem Dessert und vier alkoholfreien Getränken lagen wir bei etwas über 50€. Der Service war, bis auf den Koriander-Zwischenfall, außerordentlich aufmerksam und freundlich.

Unser Fazit zum Bangkok Bites: Es ist lecker, bezahlbar und instagrammable! Wer also bald in Prenzlauer Berg unterwegs ist, der macht mit einem Besuch im Bangkok Bites nichts verkehrt!

GOOD TO KNOW

Atmosphäre | Entspannte After-Work Atmosphäre
Preisniveau | Pad Thai mit Tofu 12,50€, Curry 14€
Besonderheiten | Bunte Dekorationen, Thailand-Feeling

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Haltestelle | 
U Senefelder Platz
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 17.30-24.00 Uhr, Sa-So: 14.00-24.00 Uhr
Online | Instagram

Restaurant Aufwind

Ein Restaurant in Zeiten von Corona zu eröffnen, kann ganz schön riskant sein. Wenzel Büchold und Vedad Hadziabdic sind dieses Risiko eingegangen und haben am das Restaurant Aufwind in der Windscheidstraße in Charlottenburg eröffnet – und es bislang bestimmt nicht bereut. Ich durfte die „Küche ohne Klischees“, wie es Wenzel Büchold selbst bezeichnet, selber erleben. Und erleben ist hier genau das richtige Wort, denn das Aufwind ist ein Erlebnis, das mit allen Sinnen genossen werden kann.

Restaurant Aufwind – Küche ohne Klischees, regional und ohne Fleisch

Was es mit Küche ohne Klischees auf sich hat, ist schnell erklärt: Keine Convenience-Produkte, Chemikalien oder Zusatzstoffe, alles regional und ohne Fleisch. Dafür aber feinster Fisch und selbst zubereitete Soßen, Fonds, Kräutermischungen und Butter. Und was wäre ein Restaurant ohne den Wein? Den gibt es im Aufwind natürlich auch, verantwortet durch Vedad Hadziabdic, der die über 120 angebotenen italienischen Weine bis ins kleinste Detail kennt. 

Über das Restaurant, sein Essen und die Weine zu hören reicht bekanntlich nicht, deswegen habe ich das Aufwind getestet. Und was soll ich sagen? Es war der perfekte Abend!

Beim ersten Blick auf das Menü wird mir schnell klar, warum Wenzel Büchold von seinem Kollegen auch als „Appetizentriker“ bezeichnet wird. Ja, das Wort muss man mehrmals lesen, um es zu verstehen. Es steht für jemanden, der vom Appetit her kocht und dabei komplett auf seine Intuition vertraut. Konkret heißt das an diesem Abend: Thunfisch-Gyros, Selleriecremesuppe mit hausgebackenem Brioche, Zander an Erbsenpüree und Gin-Reis. Dazu zu jedem Gang ein perfekt abgestimmter Wein.

Thunfisch-Gyros, Zander an Erbsenpürree und Gin-Reis

Es stimmt: das Menü ist definitv sehr Fisch-lastig. Für jemanden wie mich, der Fisch sehr gerne isst, ist das natürlich ein Jackpot. Mein persölicher Favorit an diesem Abend hat allerdings tatsächlich nichts mit Fisch zu tun. Ganz vorne liegt nämlich die Selleriecremesuppe mit Apfel und dem hausgemachten Brioche, die an einem regnerischen Abend, der fast schon einem Herbstabend gleicht, genau das richtige ist. Hier passt einfach alles zusammen und dazu zählt mit einem 2018er Grauburgunder, der zufällig das Wort «Aufwind» im Namen trägt, auch die Weinbegleitung. 

Die Suppe wird dicht gefolgt vom Dessert. Milchreis gepaart mit Gin, Nashi Birne, Kirschblüten und Himbeeren – das kann ja nur gut sein. Ist auch so. Die Libelle, die dieses Dessert-Kunstwerk ziert ist übrigens nicht nur essbar und ebenfalls sehr lecker, sie ist ist auch das Markenzeichen des Restaurants. Warum, weiß vielleicht keiner so genau. Küchenchef Wenzel Büchold lehnt es ab, eine Erklärung dafür abzugeben. Aber eigentlich ist das auch ganz egal und macht das Aufwind nur noch ein Stückchen interessanter. 

Süß oder sauer – persönliche Cocktailkreationen

Nach einem sehr guten Essen, kam dann noch mein persönliches Highlight: Ein Cocktail. „Die ist aber leicht zu begeistern“, denken sich jetzt vielleicht einige. Verständlich. Aber wir reden hier nicht von einem Mojito oder Cosmopolitan, auch wenn die Optik ein wenig an letzteren erinnerte. In erster Linie war dieser Cocktail so besonders, weil der Barchef diesen allein auf Basis der zwei Fragen, welchen Schnaps man am liebsten trinkt, oder ob man es lieber süß oder bitter mag, kreiert hat. Meine Antwort fiel auf Tequila und bitter. Und genau das habe ich bekommen. Geschmacklich war der Cocktail genau das, was ich mir gewünscht habe, obwohl es die rosa Farbe erst nicht vermuten ließ. Was aber ist noch spektakulärer, als einen Cocktail rein auf der Basis zweier Infos zu kreieren? Wenn man als Barkeeper selbst keinen Tropfen Alkohol trinkt und ausschließlich mit dem Geruchssinn arbeitet. Denn das ist im Aufwind der Fall.

Das Restaurant Aufwind mit allen Sinnen erleben

Und da ich das Aufwind anfangs als Erlebnis bezeichnet habe, das es mit allen Sinnen zu erleben gilt, muss an dieser Stelle natürlich auch die Einrichtung des Restaurants erwähnt werden. Gedämpftes Licht, gedeckte Farben und hier und da kleinere und größere Details, die dem Gast angenehm ins Auge fallen. Ein Hingucker ist definitiv die Bar, die, pink beleuchtet, direkt im Eingangsbereich des Restaurants erstrahlt. Die Inneneinrichtung für das Restaurant hat übrigens Wenzel Bücholds Mutter höchstpersönlich entworfen. Und als Dankeschön hat er kurzerhand sein Restaurant nach ihrer damaligen Band benannt. Wenn das nicht eine schöne Anekdote ist, dann weiß ich auch nicht! 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, unaufgeregt, gemütlich
Preisniveau | Gemüsegerichte ab 11 EUR, Fischgerichte ab 16 EUR
Besonderheiten | Kein Fleisch, regionale, saisonale Zutaten

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Haltestelle | 
S Charlottenburg
Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.00-23.00 Uhr
Online | Website

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theNOname – Außergewöhnliches Fine Dining in Berlin Mitte

Der Virus hat auf die Stopp-Taste gedrückt. Die Welt steht nicht auf dem Kopf, sie steht still. Und ich? Ich stehe in meinem Home Office und wünsche mir, dass alles wieder normal ist. Umso mehr habe ich mich über die Einladung zum Dinner gefreut, die mich kürzlich aus Mitte erreicht hat. „Endlich wieder ein Stück Normalität.“, dachte ich mir. Und was schreit mehr nach Normalität, als ein Fine Dining Restaurant in Berlin, ausgestattet mit exklusiv eingerichteten, geheimen Räumen und BDSM-Kunst an den fünf Meter hohen Wänden? Ach, Berlin, so bist du eben.

BDSM: Berliner Dinner serviert (in) Mitte

theNOname befindet sich direkt an der S-Bahn-Station Oranienburgerstraße in den Heckmannhöfen. Was sich hinter seinem Motto „No boundaries, no limits, no name“ versteckt und wie „kinky“ meine Erfahrung dort wirklich war, erfahrt ihr jetzt. Ich habe es bereits erwähnt: Das Flair ist exklusiv, die Decken sind hoch. Als wir den Gastraum betreten, kann ich nicht anders als das Gemälde einer gefesselten Frau an der Wand zu bestaunen. Es füllt die ganze Rückwand des Raumes aus. Gleich ein Statement zur Begrüßung.

Apropos Begrüßung: Die war sehr herzlich. Die Dame vom Service lächelt unter ihrer Maske hervor und bittet uns Platz zu nehmen. Passend zur Kunst an der Wand und den Anspielungen im Namen trägt übrigens auch der Service Ledergeschirre im BDSM-Style über der schwarzen Kleidung. Davon kann man jetzt halten, was man will, aber ich mag es, wenn ein Gesamtkonzept holistisch umgesetzt wird.

Vom Vor-Vorspiel zum Höhepunkt

Der Abend begann mit einem kleinen Aperitif und einer Vor-Vorspeise. Gebratener Aal in Spargelsaft und ein Mohncracker mit geräuchertem Frischkäse und Hefeflocken. Ich bin in Bayern geboren und aufgewachsen und erfülle nur ungern die ganzen Klischees, aber: Ich liebe Geräuchertes. Schinken, Käse, ALLES. Somit hatte es der Cracker bei mir leicht, denn der geräucherte Frischkäse war ganz nach meinem Geschmack. Aber auch meine, sehr mitteldeutsche, Begleitung empfand das Cracker-Aal-Duo als gelungenen Auftakt.

Als Wein servierte uns der Sommelier einen Sauvignon Blanc von 2017, dessen viele tolle Eigenschaften ich leider schon in der Sekunde wieder vergessen hatte, in der diese Flut an Informationen auf mich einprasselte. Aber seid unbesorgt: Er war, wie alles an diesem Abend, ausgesprochen gut!

Woran ich mich allerdings immer noch bestens erinnern kann, ist die Makrele an roter Bete, die uns als Entrée gereicht wurde. Dazu gab es fermentierte Gurke, Brotchips und Buttermilchsoße. Fischig und fermentiert ging es weiter mit Kabeljaubäckchen an Spargel mit Kürbisjus.

Mein persönlicher Favorit des Abends folgte aber ein paar Minuten später und war Kalbszunge an Eigelb und Champignons. Dazu Dinkelsoße und -chips. Ich mag es, wenn Gerichte eine erdige Note haben und hatte mich bereits über die rote Bete im ersten Gang gefreut. Die Kalbszunge fand ich aber noch besser. Fast ein bisschen schade, dass man in einem Restaurant wie dem theNOname nur so kleine Portionen serviert bekommt. Die Zunge hätte ich auf alle Fälle nachbestellt.

Der darauffolgende BBQ-Gang stand der Makrele und dem Kalb allerdings in nichts nach. Wunderbar zart gegrilltes Iberico Pluma mit BBQ-Soße und Maischips. Wenn ich mich zu einem der Gerichte anders äußern müsste als „super lecker“, dann würde ich zum Pluma anmerken wollen, dass es für meinen Geschmack etwas arg salzig daherkam.  Serviert wurde uns dazu ein schwerer, mallorquinischer Rotwein, der das Gericht gut komplementierte.

Unsere Weingläser wurden immer leerer und auch der Abend ging mit zügigen Schritten seinem Ende zu. Das Dessert bestand aus einem Eis aus unreifen Erdbeeren, in Waldmeistersirup eingelegten Sellerie und Fichtensprossen. Der süß-würzige Sellerie war ein Erlebnis, überdeckte aber dafür viel vom schüchternen Geschmack des Eis. 

Unser Betthupferl, welches uns der Küchenchef selbst servierte, bestand aus einer Art Eispraline mit karamellisierter weißer Schokolade gefüllt mit Sanddornpüree. Zum süß-säuerlichen Eiskonfekt gab es ein Macaron mit Sonnenblumenkernölganache. Puh, was für ein Wort. Und was für ein Macaron! Sehr süß und klebrig, war es der perfekte Gegenspieler zum sauren Sanddorn.

Das theNOname und die Chips

Küchenchef Vicenzo, den wir gegen Ende auch noch persönlich kennen lernen durften, ist nicht nur ein absoluter Meister seiner Kunst – er scheint auch eine Vorliebe für Chips und Cracker zu haben. Die fanden sich beinahe auf jedem Gang wieder. Aus unterschiedlichsten Zutaten und verschiedenster Couleur verliehen sie den Gerichten einen zusätzlichen Twist und ein interessantes Mundgefühl.

Die sinnliche Seite des theNOname

Nach all diesen hervorragenden Gängen und dem köstlichen Wein steht wohl nur noch eine unbeantwortete Frage im Raum: Was hat es mit dem geheimen Raum auf sich? Und, wie kinky geht es dort wirklich zu?

Wer nach diesem Bericht über theNOname noch glaubt, es gäbe im Restaurant einen Berghain-ähnlichen Darkroom, den muss ich enttäuschen. theNOname steht für Sinnlichkeit und Klasse, nicht für Exzess und Sünde. Es gibt ihn trotzdem, den „Secret Room“. Überhalb der Küche befindet er sich abgetrennt vom Rest des Gastraums. Dominieren dort helle Vorhänge und ein luftiges, offenes Konzept, ist der geheime Raum um einiges kleiner und mit einer langen Tafel ausgestattet, die Platz für 10 Personen bietet. Zu dieser Intimität kommt ein ganzer Windstoß an Luxus, denn eine Wand des Raums ist mit echtem Blattgold regelrecht tapeziert worden. Man kann dieses Séparée für private Zwecke mieten und was dann hinter verschlossenen Türen passiert, können euch nur die Menschen erzählen, die dabei waren. Über die offiziellen Veranstaltungen im „Secret Room“ kann ich euch allerdings um einiges mehr erzählen. Dort finden Dinnerrunden statt. Das Besondere und das Sinnliche passiert zwischen den sieben Gängen. Je nach Veranstaltung gibt es Lesungen erotischer Poesie oder Auftritte spezieller Performer. Es geht darum, den Abend mit allen Sinnen zu genießen. Dazu kann es auch gehören, sich gegenseitig mit verbundenen Augen zu füttern. Mehr aber auch nicht. Wer auf Essensschlacht und Zügellosigkeit hofft, der wartet umsonst. 

Fazit

Ich hoffe, ihr wartet nicht mehr lange, bis ihr euch selbst auf den Weg macht, um einen, mehr oder weniger, sinnlichen Abend im theNOname zu verbringen. Das 5-Gang Menü kostet 79€ und die sieben Gänge 99€. Drei Gänge zum Lunch bekommt ihr schon für 35€. Falls ihr Wein trinken wollt, müsst ihr das noch oben drauf rechnen. 

Ein Besuch im theNOname eignet sich, wenn ihr einen besonderen Anlass habt, den ihr feiern möchtet oder ihr euer Date mal so richtig beeindrucken wollt. Der Umgang mit den Gästen ist, für ein Fine-Dining-Restaurant recht entspannt und passt zum „No Boundaries“-Motto des Ladens. Ihr müsst also nicht befürchten, das Fischmesser mit dem Buttermesser zu verwechseln und euch auch nicht im Vorfeld über die Weinkarte informieren, um einen guten Eindruck zu machen – habe ich auch nicht. ;-)

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gehoben, anspruchsvoll, modern
Preisniveau | Dinnermenü ab 79€
Besonderheiten | Fine-Dining mit Berliner Twist

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Haltestelle | 
S Oranienburger Straße
Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.00-23.00 Uhr
Online | Website

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Ausgewählte Weine in der Barrel Weinbar in Friedrichshain

Berlin im Juni 2020. Wer nun wieder einen guten Wein in netter Gesellschaft in Friedrichshain trinken möchte, sollte und kann wieder die Barrel Weinbar besuchen. Direkt am Petersburger Platz gelegen könnt ihr ohne großen Rummel draußen oder auch drinnen sitzen und einen der köstlichen Weine genießen. 

Die beiden sympathischen Inhaber Martin und Simone bieten eine reichhaltige Weinauswahl an und beraten euch gerne bei der Wahl des richtigen Tropfens. Wer nur einen ausgelassenen Abend mit viel italienischem Wein einplant, sollte ein gut gefülltes Portemonnaie mitnehmen. Denn der Qualität entsprechend liegen die Preise auf einem für Friedrichshain eher untypisch höheren Niveau. Ab ca. 4 EUR (0,1) geht es los.

Italienische Spezialitäten in der Barrel Weinbar

Frisch aus Italien importiert gibt es passend zum Wein leckere Kleinigkeiten wie Käse, Oliven, Antipasti und Brot. Für den größeren Hunger werden Tagesgerichte wie eine vegetarische Lasagne angeboten. Die Barrel Weinbar bietet in „normalen“ Zeiten auch Workshops und andere Events rund um das Thema Wein an. Übrigens könnt ihr die Bar auch für private Feiern anmieten.

Wir waren Anfang Februar da und haben zu dem Zeitpunkt noch einen ausgelassenen Samstag Abend erlebt.

Fazit: Wer guten Wein in ruhiger und persönlicher Atmosphäre liebt, ist in der Barrel Weinbar bestens aufgehoben.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Legere Atmosphäre mit gehobenen Weinen. Ruhige Sitzplätze draußen
Preisniveau | Wein (0,1) ab 4 EUR
Besonderheiten | Über 170 Weine

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Ort | 
Petersburger Pl. 1, 10249 Berlin
Öffnungszeiten | Täglich, 17 Uhr – 1 Uhr
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Ichi – Japanische Köstlichkeiten in Berlin Mitte

Es ist schon ein paar Wochen her, seid wir das Vergnügen hatten, das Ichi zu besuchen. Um nicht lange drum herum zu reden, wir waren begeistert wie schon lange nicht mehr. In diesem Text geht es hauptsächlich um das „normale“ Menü des Ichi, aber wir möchten euch aus gegebenen Anlass die Take-Away Bento Boxen (ab 12 Euro) ans Herz legen. Infos dazu findet ihr hier.

Außergewöhnliche Atmosphäre und Essen im Ichi

Seit Juli 2019 erfreut das Ichi nun die japanische Küche liebende Gäste. Ganz nah am Rosa-Luxemburg Platz haben die Besitzer, das Ehepaar Shunichi und Ikue Nagamine, einen kleinen gemauerten Keller in ein wunderschönes Kleinod verwandelt. Direkt beim Eintreten sind wir geflashed von der Ruhe, die die Räumlichkeiten ausstrahlen und sofort nachdem wir unsere Straßenschuhe gegen Hausschuhe getauscht haben setzt ein Gefühl von Gemütlichkeit ein. Die Jacken und Taschen werden uns abgenommen und wir werden zum großen, kommunalen Tisch geleitet. Die Sitzplätze befinden sich auf Bodenhöhe, aber keine Sorge vor eingeschlafenen Beinen – vor dem Tisch ist eine Senke und man sitzt quasi ganz normal, nur tiefer. Dort werden uns warme Handtücher für die Hände gereicht und da wir die ersten an diesem Abend sind, haben wir Zeit die Atmosphäre auf uns wirken zu lassen. An der „Tafel“ können ca. 10 Personen Platz finden und am „Tresen“ nochmal 4. Wenn man es ganz privat möchte gibt es sogar einen abgetrennten Bereich für 2-5 Personen.

6 Gänge Menü im Ichi

Das feste Menü, mit einer Hauptspeise zum auswählen, wechselt monatlich und lag im März 2020 bei 55 Euro. Mittags gibt es eine „kleine“ Version für 28 Euro. Das Menü gibt es abends von 18-21 Uhr und danach kann man noch für 45 Minuten à la card bestellen. Die sechs Gänge die man für diese 55 Euro geboten bekommt sind der Wahnsinn, also los geht‘s.

Direkt mit dem ersten Gang sind wir in Japan angekommen und dem Berliner Alltag entflohen. Die Zutaten der Suppe mit gebackenen Weizengluten und Spargel ergänzen sich perfekt und es riecht himmlisch. Wunderschön präsentiert kommt der zweite Gang daher, Sushi mit Thunfisch, Lachs, Fischroggen und Dorade. Wir sind im Sushi Himmel. Der Reis ist ganz leicht und das Wasabi ungewohnt mild – der Fisch steht im Mittelpunkt. Weiter geht es mit Gang drei, bestehend aus diversen Tempura inklusive einem ordentlichen, mit Reiscrackern ummantelten, Stück Steinbutt, der herrlich bissfest ist. Serviert wird es mit Matcha Salz.

Jeder Gang wird uns, und den anderen Gästen, ausführlich erklärt. Es gibt nichts überflüssiges auf den Tellern und in den Schüsseln, alles fügt sich harmonisch zu einem perfekten Erlebnis. Eine gute Auswahl an Sake gibt es natürlich auch. Für 38 Euro p.P. kann man ein Sake Pairing mit fünf Sorten machen. Auf Empfehlung entscheiden wir uns zum Essen für einen Junmai Ginjo (9,5 Euro für 90ml, 19 Euro für 180ml, 76 Euro für 0,72L Flasche). Er wird gekühlt im Kännchen serviert und ist ganz smooth und leicht süß im Abgang. Wir entdecken außerdem immer wieder kleine Dinge die uns begeistern, wie z.B. die wunderbar duftende Aesop Seife auf der Toilette. All dies trägt zu dem verwöhnten Gefühl bei, was wir den ganzen Abend haben.

Phänomenale Geschmacksvielfalt im Ichi 

Wir kommen zu Gang vier – süßer Rettich, Aubergine, Tofu, Kräutersaitling, Keniabohnen und gekochte Dorade in schmackhafter Sojasauce. Das ganze ist gut fettig, besonders die Aubergine, schmeckt aber auch wieder phänomenal. Beim Hauptgang hatten wir die Wahl und probieren natürlich beide Möglichkeiten. Das Chicken Nanban, aus der Heimatregion des Küchenchefs, Miyazaki, kommt mit ordentlich Zwiebeln, Kraut und hausgemachter Tartarsauce daher. Der Kabeljau in Miso-Soja Sauce hat wieder die perfekte Konsistenz und beide Gerichte haben eine gute Größe, passend für ein 6-Gänge Menü. Auf die Nachspeise waren wir sehr gespannt und wurden auch hier nicht enttäuscht. Die Sesam Creme Brulee ist kalt und nicht zu süß und wird uns mit Reistee serviert. Wir sind rundum glücklich.

Ichi bedeutet übrigens 1 – perfekt, denn unsere Nr. 1 ist es auf jeden Fall. Wir kommen gern wieder um neue Kreationen des Küchenchefs zu probieren. Zeit muss man mitbringen für dieses Erlebnis und die sollte man sich auch nehmen. Wir waren 3 Stunden dort und haben jede Minute genossen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Ruhig
Preisniveau | 6 Gänge Menü 55 EUR
Besonderheiten |Sehr authentisch

KONTAKT
Haltestelle |
U Rosa-Luxemburg-Platz
Öffnungszeiten | Aktuell ( Mai 2020) von 12-18 Uhr geöffnet, Bento Box zum Mitnehmen
Online | Website

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La Cantine d’Augusta – Wein, Käse und ganz viel Authentizität

Ein kleines Stückchen Frankreich lässt sich in der Langenscheidtstraße in Schöneberg finden. In dem gemütlichen Lädchen mit bunten Stühlen und Tischen im Außenbereich, wartet ein kleines Paradies für alle Wein und Käse Fans. La Cantine d’Augusta, zu Deutsch Die Kantine von Augusta, wurde 2016 von Sebastien Gorius eröffnet. Der Name des Restaurants wurde von Sebastiens Großmutter Augusta inspiriert. Sie ist die Frau gewesen, durch welche Sebastien seine Liebe zur französischen Küche gefunden hat und ihm dabei das ein oder andere Geheimrezept mit auf den Weg gegeben hat. Er beschreibt seine Wein- und Käsebar als eine Art Hommage an sie. Zu finden ist Augusta jedoch nicht nur im Namen des Ladens, sowohl in der Speisekarte als auch an den Wänden ist Augusta abgebildet.

Bienvenue à la Cantine d’Augusta

Als wir am Freitagnachmittag die Wein- und Käsebar betreten, werden wir rasch mit einem herzlichen „bonjour“ begrüßt. Der vordere Teil des Geschäfts wird durch einen Tresen getrennt. Auf der einen Seite befinden sich Sitzgelegenheiten, von dort aus kann man einen perfekten Blick auf das Geschehen der anderen Seite des Tresens genießen. Dort werden Weine geöffnet, Gläser befüllt, Brot gebacken und Käse verkauft. Nebenbei wird ganz gelassen auf Französisch konversiert. Es herrscht eine angenehme Stimmung zwischen den Mitarbeitern und Gästen, sodass man fast schon das Gefühl bekommt, jeder der den Laden betritt sei hier Stammkunde.

Käseplatten und offene Weine

Im hinteren Bereich teilt sich ein Paar ein Käsefondue mit frischem Brot und Weißwein. In der Karte alle Käseplatten und Fondues mit Weinempfehlungen gekennzeichnet. Für uns stellt Sebastien eine Käseplatte mit acht verschieden Käsesorten zusammen. Von mild bis intensiv ist alles mit dabei. Bergkäse, Ziegenkäse, Brie und vieles mehr, Sebastien kann uns zu jedem einzelnen etwas berichten. Woher er stammt, was ihn besonders macht und in welcher Reihenfolge man den Käse am besten verspeist. Dieses Wissen stammt nicht zuletzt daher, dass in der Cantine d’Augusta nicht mit Großhändlern zusammengearbeitet wird, sondern mit kleinen Herstellen, die Sebastien allesamt persönlich ausgewählt hat.

Zu unserer Käseplatte probieren wir zwei der offenen Weißweine, einen Sauvignon und ein Chardonnay. An offenen Weinen stehen je sechs rote und sechs weiße zur Verfügung. Flaschen können natürlich auch bestellt werden. Fun Fact: Wenn Sebastien für eine Woche nur einen einzigen Wein servieren dürfte, dann würde er sich für den Les Côteaux Sous la Roche aus der Region Santenay entscheiden.

Fazit La Cantine d’Augusta

Mal eben aus der Käseauswahl 150g seines Lieblingskäses bestellen, sich im Winter mit Freunden ein Fondue teilen oder im Sommer einen kalten Weißwein oder Spritz auf der Terrasse genießen. La Cantine d’Augusta überzeugt durch seine authentische Art, die frische Zubereitung von Backwaren und das Knowhow auf dem Wein- und Käsegebiet. Die liebe zu Frankreichs Produkten und seiner Küche spürt man beim Betreten des gemütlichen Ladens und erkennt die Liebe zum Detail im Umgang mit den Gästen und den Produkten. Wir sagen: au revoir und à bientôt! (Auf Wiedersehen und bis bald!)

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gelassen und authentisch
Preisniveau | Wein 0,1 ab 4 EUR, Fondue zwei Pers. 19,50EUR
Besonderheiten | Ausgezeichnete Kenntnisse vom Wein und Käseangebot

KONTAKT
Haltestelle |
U Kleistpark
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 10:00 bis 19:30 Uhr, So: Geschlossen
Online | https://www.lacantinedaugusta.com/

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Wir bleiben zuhause – Essen liefern lassen

Für die Berliner Gastronomie ist die aktuelle Zeit mehr als schwierig. Die Lieferdienste in der Hauptstadt sind gefragt wie nie, vor allem weil das Homeoffice immer mehr an Zuspruch gewinnt. Darf man nicht raus, nutzt man die bequeme Situation und bestellt sich von der Couch mit einem Klick seine Mahlzeit.

Momentan bieten viele Locations und Restaurants aus Berlin eine Lieferoption direkt aus ihrem Restaurant an. Bereits 19 Millionen Menschen bestellen in Deutschland mehrmals im Monat bei einem Lieferdienst. Diese Zahl wird sich in den nächsten Monaten sicherlich erheblich erhöhen. Unterstützt also unsere kleinen Berliner Eckcafés und Restaurants und bestellt zum nächsten Serienmarathon eventuell genau bei dem Café, bei dem ihr euch vor einem Monat noch täglich ein Sandwich zur Mittagspause geholt habt.

01 | Standard & Klassiker

Neben den kleineren Unternehmen, gibt es schon lange Lieferdienste die sich bewährt haben und der Konkurrenz davon gelaufen sind. „Dit sind so Dinga die jeda kennt!“ würde der typische Berliner sagen. Kurz nach dem Onlineklick klingelt es an eurer Tür und ihr habt ohne Aufwand eine ganze Mahlzeit vor euch. 

Der erste Klassiker ist hier Lieferando. Für den kleinen und den großen Hunger ist hier alles dabei. Die schnelle Hilfe für die Leute die ganz plötzlich über Hungersnot klagen. Der Lieferdienst liefert übrigens in ganz Berlin.

Amazon Fresh wird in der Onlinewelt auch immer beliebter. Ihr könnt euren kompletten Wocheneinkauf ganz einfach auf der Plattform tätigen und erhaltet in kürzester Zeit die Lebensmittel und Artikel für den täglichen Bedarf.

In den momentanen Zeiten ist ein Einkauf zwar noch möglich, aber für Menschen, welche zu Risikogruppen gehören, eher keine gute Wahl. Rewe hat auch einen Lieferdienst, welche in dieser Zeit immer mehr an Beliebtheit gewinnt.

Ein weiterer Online-Supermarkt, welcher seit knapp neun Jahren neue auf dem Markt ist,  ist die Food direkt GmbH. Eine direkte Lieferung an die Haustür und das sogar nach einer Wunschzeit, ein Träumchen.

Der Durstexpress hat in Berlin drei Standorte und liefert euch innerhalb von 180 Minuten eure bestellten Getränke direkt an die Tür. Von Säften, Bier und verschiedenen Limos und Spirituosen findet ihr hier alles, was das durstige Herz begehrt. Cheers!

02 | Lieferdienste für Fleisch-Fans

Für die bunten Vögel unter euch gibt es natürlich auch besondere außergewöhnliche Lieferdienste, die nicht basic Burger oder fahle Pizzen liefern. Für die, welche die pflanzliche Kost eher mit einem skeptischen Auge betrachten, sind die Lieferservice mit einem umfangreichen Fischangebot perfekt.

Meat Bringer steht für regionale, faire Produkte. Dort bekommt ihr das Fleisch direkt aus einem Bauernhof aus Brandenburg und müsst im Supermarkt nicht die gekühlten Plastikverpackungen holen, wobei das momentan ja sowieso nur eingeschränkt möglich ist.

Fleischrebellen, der Name ist Programm! Der Lieferservice beliefert die Stadtgebiete Berlin und Potsdam in kurzer Zeit. Einer bundesweite Auslieferung von Cuts vom Rind, Färse, Kalb, Duroc-Schwein und Oderlamm, steht aber auch nichts im Wege.

Meine kleine Farm, nachhaltig, frisch und fair. Hier spielen die kleinen Bauern eine große Rolle. Die Konsumenten können Fleisch von ausgewählten Tieren bestellen und sich auch die Geschichten der jeweiligen Bauern, Metzgern und Tieren online anschauen. Es lohnt sich, um ein Gefühl zu bekommen, wie hoch der Fleischkonsum wirklich ist.

03 | Direkt vom Hof in die City

Nicht jeder hat einen Biomarkt oder einen Hofladen in seiner Nähe.  Momentan ist die beste Zeit genau diese Unternehmen zu unterstützen.

BioKisten.org hilft euch bei der Suche nach einem Bio Lieferservice. 

Das Ökodorf Brodowin beschäftigt sich vor allem mit der ökologischen Landwirtschaft und beliefert euch mit einem großen Bio Sortiment.

Das Gut Kerkow aus der Uckermark beliefert ganz Berlin mit ausgewählten Fleisch – und Wurstwaren und wer dazu noch ein Weinchen genießen möchte, öffnet einfach einen neuen Tab und klickt sich auf die Internetseite der 8greenbottles. Von Natur- bis Bioweine, wenn ihr Weinliebhaber seid, seid ihr hier perfekt aufgehoben.

Are you old enough to drink? Dieses Fenster öffnet sich, wenn ihr auf die motelminibar website klickt. Die verschiedenen Biersorten und Kaffeearten, welche sich in Dosen befinden, glänzen mit außergewöhnlichen Designs. PS: Ein Bier heißt Reinickendorf, für die die aus dem nördlichen Bezirk kommen.

GUT. GUT. alles rund um die Fermentation. Das Unternehmen mit der lieben Inhaberin Adina Bier aus Mitte, hat sich die Gesundheit zu Herzen genommen. Vom Kombucha bis kleinen Immunboostern findet ihr hier sämtliche Gesundheitsmacher. Fragt doch euren Nachbarn direkt, ob ihr etwas mitbestellen sollt.

Der tägliche morgendliche Kaffee ist momentan für viele von uns Geschichte. Und der wärmende Croissant leider auch. Die glutenfreie Bäckerei AERA aus Charlottenburg hat weiterhin auf und beliefert euch mit allen Spezialitäten, die ihr auch offline finden könnt.

Die Markthalle neun sollte vielen Berlinern und natürlich allen Berlin Ick Liebe Dir Lesern ein Begriff sein. Die Produktqualität und ein großes Netzwerk stehen hier ganz oben. Sie beliefern viele Restaurants von Berlin mit frischen Produkten und bieten auch an, dass ihr euch euren Online-Einkauf ganz bequem von zu Hause zusammenstellen könnt.