Peter Pane

Klar, es gibt gerade in Berlin viele Burgerläden, die wahnsinnig toll sind. Aber was ist eigentlich mit Ketten wie Peter Pane, deren Erfolgskurs trotz des Streits mit der Burgerkette Hans im Glück, ungebrochen zu sein scheint. Egal, wann man an einer der Filialen vorbei kommt, es ist kein freier Platz zu sehen. Häufig stehen die Leute sogar an und warten auf den nächsten freien Platz. Eine Reservierung ist im Peter Pane also schon mal Pflicht. Was aber macht die Kette eigentlich so erfolgreich?

Peter Pane – Das Burger-Gill-Restaurant für alle

Genau das ist wohl auch schon ein wichtiger Grund für den Erfolg des Systemgastronomen. Es gibt einfach für jeden das Richtige und zu einer recht einheitlichen Preisstruktur. Alle Gerichte liegen irgendwo zwischen 6,90 und 11,90 EUR. Das Wichtigste sind wohl die klassischen Burger mit Rindfleisch, die mit einer Reihe verschiedener Toppings und Extras aufwarten. Ob mit Avocadocreme, Ziegenkäse, Bacon & BBQ-Sauce, Camembert & Preiselbeeren oder auch zwei Fleisch-Patties… um einen Auszug der Optionen zu zeigen.

Vegane und vegetarische Burger dürfen nicht fehlen für alle, die aus ehtischen, gesundheitlichen oder trendbewussten Gründen kein Fleisch essen möchten. Auch hier gibt es nicht etwa nur eine Variante, sondern vielfältige Kombinationen. Während es in anderen Burgerläden maximal eine Tofuscheibe oder Portobello-Champignon gibt, weil man der Meinung ist, das richtige Burger nur mit Fleisch daher kommen können, gibt es im Peter Pane weitaus mehr Kombinationen. Da trifft ein Süßkartoffel-Bratling auf einen Walnuss-Sellerie-Bratling, Weizenbratling oder einen Tomaten-Oliven-Bratling. Selbst ohne Fleisch hat man die Qual der Wahl.

Ach ja, brotlose Burger stehen ja auch noch zur Auswahl für all diejenigen, die gerade Kohlenhydrate oder Getreide von ihrem Speiseplan gestrichen haben oder aber zu der Minigruppe gehören, die wirklich kein Gluten vertragen. Das Ganze gibt es mit Fleisch, Hähnchen, vegetarisch oder vegan.
Hätte ich beinahe vergessen zu erwähnen: Wer kein Problem mit Brot hat, darf sich bei seinem Burger zwischen Mehrkorn-, Sauerteig- und Broichebrötchen entscheiden.

Natürlich stehen auch diverse Salate auf der Speisekarte, die den hiesigen Salatbars in kaum etwas nachstehen. Wildkräuter, junger Spinat, Ziegenkäse, getrocknete Tomaten, luftgetrockneter Schinken, Walnüsse, Pinienkerne – Salat ist mehr als ein paar grüne Blätter, Tomate, Gurke und Möhre, das haben auch die Leute von Peter Pane verstanden.

Nicht zu vergessen die ganzen Vorspeisen… Hui, da wird einem beinahe schwindelig ;) Aber am Ende findet genau deshalb auch jeder etwas für seinen Geschmack. Es gibt keine Streitereien, keiner fühlt sich benachteiligt, da niemand einen Kompromiss eingehen muss, so lange der kleinste gemeinsame Nenner bestehend aus Burgern (oder Salat) vorhanden ist.

Dazu gibt es Getränke und Cocktails, die in beinahe riesig wirkenden Gläsern serviert werden und für den nötigen Wow-Effekt beim Servieren sorgen. „Hier bekommt man was für sein Geld“ scheint die indirekte Message dahinter zu sein. Allerdings steckt für uns genau hier auch der größte Kritikpunkt, aber dazu später mehr.

Wir ordern Burger mit Rindfleisch, Hähnchen und Süßkartoffel-Tahini-Bratling

Für einen Systemgastronomen dauerte es verhältnismäßig lange bis wir uns Essen bekommen, allerdings muss man auch dazu sagen, dass das Restaurant am Abend komplett ausgebucht war. Da wir uns in bester Begleitung befanden, war das aber auch kein riesiges Drama ;) Die Burger schmeckten uns allesamt gut, das Brötchen (wir hatten die Sauerteigvariante) war außen fest und innen fluffig und gefiel mir besonders gut. Das Gemüse ist frisch und knackig, auch hier haben wir nichts zu meckern. Für einen Systemgastronomen (ja, ich stecke diese Gastro-Form noch vorurteilshaft in eine Schublade) war es wirklich überraschend ganz lecker :) Da haben wir schon deutlich schlechtere Burger gegessen. Auch die Größe ist ausreichend und sättigend – in Kombination mit einem Getränk und den Pommes braucht man sogar schon gut Platz in seinem Magen.

Veganer Burger „Weltreise“ für 8,90 EUR
Hähnchenburger „Stolzer Gockel“ für 8,90 EUR
Rindfleischburger „Avocado“ für 7,90 EUR

 

Das, was mich persönlich weniger überzeugte, sind die Patties als solches. Das Hähnchenstück mal außen vor, sah das Rindfleischpatty zumindest innen farblich aus wie bei einer der großen alteingesessen Burgerketten. Zwar schreibt Peter Pane auf der Website, dass das Fleisch saftig, traditionell gereift und aus Deutschland stammt, aber vermutlich gelangen die Patties tiefgefroren in die einzelnen Filialen. Wer also besonderen Wert auf eine medium-gebratene Fleischbulette mit einem zart rosafarbenen Kern hofft, wird das hier nicht erhalten.

Auch der vegane Süßkartoffel-Tahini-Patty schmeckt zusammen mit den anderen Komponenten zwar echt lecker, aber ich hätte es mir doch aromatischer gewünscht. Ich liebe den Geschmack von Süßkartoffeln, der war mir jedoch zu hintergründig… aber vielleicht ist es für euch auch genau richtig ;)

Cocktails, Durstlöscher und Eistee

Auch wenn ich etwas an den Patties zu mäkeln hatte, waren die Burger wirklich gut und schmackhaft. Ich würde sie auch jeder Zeit wieder essen ;) Hingegen fand ich die Getränke mehr als enttäuschend. Die als „Durstlöscher“ deklarierten Getränke sind voll mit Zucker und einfach zu weit entfernt von jedem Durst-löschenden Effekt. Sorry, aber da hätte ich auch einfach eine Cola bestellen können. Genauso verhält es sich mit dem Eistee. Die meisten Getränke werden werden als 0,5 l Variante ausgeschenkt in einem Glas, dass zudem noch Platz für eine große Menge Eiswürfel hat. Das sieht bombastisch aus, hinkt jedoch in der Ausführung.

Leider sind auch die Cocktails nicht das Gelbe vom Ei, denn auch diese werden in XXL-Gläsern an den Tisch gebracht. Während es an Eiswürfeln im Getränk nicht mangelt, fragt man sich ob mehr als 2cl der gewünschten Spirituose ins Glas gelangt sind. Vielleicht tun wir den Peter Pane Restaurants unrecht (dann meldet euch gerne bei uns ;) ), aber es erinnert mich etwas zu sehr an die Happy-Hour-Inder. Nur leider sind Größe und bunte Farben nicht alles.

 

Fazit

Peter Pane hat Burger und Salate für alle Geschmacksrichtungen und ist für besonders für Familien oder Freundeskreise mit unterschiedlichsten Ernährungsformen bestens geeignet. Zwar hab ich meine Kritikpunkte, aber Peter Pane ist ebenso wie das Vapiano eine Kette, die man ruhigen Gewissens ansteuern kann. Die Qualität ist gut, der Service freundlich und ihr werdet eine tolle Zeit dort haben. Selbst wenn der Gastraum aus allen Nähten platzt, sitz man relativ ruhig und kann sich super unterhalten. Mein Herz schlägt aber irgendwie doch mehr für die kleinen, handwerklich produzierten Burger.

 


Adressen und Öffnungszeiten der Peter Pane Restaurants in Berlin:

Peter Pane Restaurant
Invalidenstraße 53, 10557 Berlin

Mo-So: ab 11.00 Uhr

 

2 Meinungen zu “Peter Pane

  1. Michael Mayer sagt:

    Für 18 EUR pro Person (Abendmenü) können woanders zwei Personen satt werden oder man bekommt halt Lammfilet. Finde ich für einen Burger mit Getränk viel zu viel in Berlin!

  2. Mareike Bölsche sagt:

    Hi Michael,

    da magst du grundsätzlich recht haben, allerdings hast du beim Lammfilet auch noch keinen Cocktail dabei ;) Fairer Weise muss man auch sagen, dass der Preis für das Abendmenü sich nach dem Grundpreis für den Burger richtet, der im Menü dann +7,90 EUR Aufschlag kostet und auch Pommes oder einen Salat enthält (nicht nur ein Getränk). Wer keinen Cocktail trinken möchte, ist günstiger mit der Einzelbestellung dran. Aber klar, kleinere Burgerläden haben ein anderes Konzept und man zahlt etwas weniger – allerdings nimmt es sich am Ende im Vergleich auch nicht soooo viel, wenn man n Burger, Fries und ein Getränk ordert.

    Aber ich verstehe, was du meinst ;)

    Liebe Grüße,
    Mareike

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