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theNOname – Außergewöhnliches Fine Dining in Berlin Mitte

Der Virus hat auf die Stopp-Taste gedrückt. Die Welt steht nicht auf dem Kopf, sie steht still. Und ich? Ich stehe in meinem Home Office und wünsche mir, dass alles wieder normal ist. Umso mehr habe ich mich über die Einladung zum Dinner gefreut, die mich kürzlich aus Mitte erreicht hat. „Endlich wieder ein Stück Normalität.“, dachte ich mir. Und was schreit mehr nach Normalität, als ein Fine Dining Restaurant in Berlin, ausgestattet mit exklusiv eingerichteten, geheimen Räumen und BDSM-Kunst an den fünf Meter hohen Wänden? Ach, Berlin, so bist du eben.

BDSM: Berliner Dinner serviert (in) Mitte

theNOname befindet sich direkt an der S-Bahn-Station Oranienburgerstraße in den Heckmannhöfen. Was sich hinter seinem Motto „No boundaries, no limits, no name“ versteckt und wie „kinky“ meine Erfahrung dort wirklich war, erfahrt ihr jetzt. Ich habe es bereits erwähnt: Das Flair ist exklusiv, die Decken sind hoch. Als wir den Gastraum betreten, kann ich nicht anders als das Gemälde einer gefesselten Frau an der Wand zu bestaunen. Es füllt die ganze Rückwand des Raumes aus. Gleich ein Statement zur Begrüßung.

Apropos Begrüßung: Die war sehr herzlich. Die Dame vom Service lächelt unter ihrer Maske hervor und bittet uns Platz zu nehmen. Passend zur Kunst an der Wand und den Anspielungen im Namen trägt übrigens auch der Service Ledergeschirre im BDSM-Style über der schwarzen Kleidung. Davon kann man jetzt halten, was man will, aber ich mag es, wenn ein Gesamtkonzept holistisch umgesetzt wird.

Vom Vor-Vorspiel zum Höhepunkt

Der Abend begann mit einem kleinen Aperitif und einer Vor-Vorspeise. Gebratener Aal in Spargelsaft und ein Mohncracker mit geräuchertem Frischkäse und Hefeflocken. Ich bin in Bayern geboren und aufgewachsen und erfülle nur ungern die ganzen Klischees, aber: Ich liebe Geräuchertes. Schinken, Käse, ALLES. Somit hatte es der Cracker bei mir leicht, denn der geräucherte Frischkäse war ganz nach meinem Geschmack. Aber auch meine, sehr mitteldeutsche, Begleitung empfand das Cracker-Aal-Duo als gelungenen Auftakt.

Als Wein servierte uns der Sommelier einen Sauvignon Blanc von 2017, dessen viele tolle Eigenschaften ich leider schon in der Sekunde wieder vergessen hatte, in der diese Flut an Informationen auf mich einprasselte. Aber seid unbesorgt: Er war, wie alles an diesem Abend, ausgesprochen gut!

Woran ich mich allerdings immer noch bestens erinnern kann, ist die Makrele an roter Bete, die uns als Entrée gereicht wurde. Dazu gab es fermentierte Gurke, Brotchips und Buttermilchsoße. Fischig und fermentiert ging es weiter mit Kabeljaubäckchen an Spargel mit Kürbisjus.

Mein persönlicher Favorit des Abends folgte aber ein paar Minuten später und war Kalbszunge an Eigelb und Champignons. Dazu Dinkelsoße und -chips. Ich mag es, wenn Gerichte eine erdige Note haben und hatte mich bereits über die rote Bete im ersten Gang gefreut. Die Kalbszunge fand ich aber noch besser. Fast ein bisschen schade, dass man in einem Restaurant wie dem theNOname nur so kleine Portionen serviert bekommt. Die Zunge hätte ich auf alle Fälle nachbestellt.

Der darauffolgende BBQ-Gang stand der Makrele und dem Kalb allerdings in nichts nach. Wunderbar zart gegrilltes Iberico Pluma mit BBQ-Soße und Maischips. Wenn ich mich zu einem der Gerichte anders äußern müsste als „super lecker“, dann würde ich zum Pluma anmerken wollen, dass es für meinen Geschmack etwas arg salzig daherkam.  Serviert wurde uns dazu ein schwerer, mallorquinischer Rotwein, der das Gericht gut komplementierte.

Unsere Weingläser wurden immer leerer und auch der Abend ging mit zügigen Schritten seinem Ende zu. Das Dessert bestand aus einem Eis aus unreifen Erdbeeren, in Waldmeistersirup eingelegten Sellerie und Fichtensprossen. Der süß-würzige Sellerie war ein Erlebnis, überdeckte aber dafür viel vom schüchternen Geschmack des Eis. 

Unser Betthupferl, welches uns der Küchenchef selbst servierte, bestand aus einer Art Eispraline mit karamellisierter weißer Schokolade gefüllt mit Sanddornpüree. Zum süß-säuerlichen Eiskonfekt gab es ein Macaron mit Sonnenblumenkernölganache. Puh, was für ein Wort. Und was für ein Macaron! Sehr süß und klebrig, war es der perfekte Gegenspieler zum sauren Sanddorn.

Das theNOname und die Chips

Küchenchef Vicenzo, den wir gegen Ende auch noch persönlich kennen lernen durften, ist nicht nur ein absoluter Meister seiner Kunst – er scheint auch eine Vorliebe für Chips und Cracker zu haben. Die fanden sich beinahe auf jedem Gang wieder. Aus unterschiedlichsten Zutaten und verschiedenster Couleur verliehen sie den Gerichten einen zusätzlichen Twist und ein interessantes Mundgefühl.

Die sinnliche Seite des theNOname

Nach all diesen hervorragenden Gängen und dem köstlichen Wein steht wohl nur noch eine unbeantwortete Frage im Raum: Was hat es mit dem geheimen Raum auf sich? Und, wie kinky geht es dort wirklich zu?

Wer nach diesem Bericht über theNOname noch glaubt, es gäbe im Restaurant einen Berghain-ähnlichen Darkroom, den muss ich enttäuschen. theNOname steht für Sinnlichkeit und Klasse, nicht für Exzess und Sünde. Es gibt ihn trotzdem, den „Secret Room“. Überhalb der Küche befindet er sich abgetrennt vom Rest des Gastraums. Dominieren dort helle Vorhänge und ein luftiges, offenes Konzept, ist der geheime Raum um einiges kleiner und mit einer langen Tafel ausgestattet, die Platz für 10 Personen bietet. Zu dieser Intimität kommt ein ganzer Windstoß an Luxus, denn eine Wand des Raums ist mit echtem Blattgold regelrecht tapeziert worden. Man kann dieses Séparée für private Zwecke mieten und was dann hinter verschlossenen Türen passiert, können euch nur die Menschen erzählen, die dabei waren. Über die offiziellen Veranstaltungen im „Secret Room“ kann ich euch allerdings um einiges mehr erzählen. Dort finden Dinnerrunden statt. Das Besondere und das Sinnliche passiert zwischen den sieben Gängen. Je nach Veranstaltung gibt es Lesungen erotischer Poesie oder Auftritte spezieller Performer. Es geht darum, den Abend mit allen Sinnen zu genießen. Dazu kann es auch gehören, sich gegenseitig mit verbundenen Augen zu füttern. Mehr aber auch nicht. Wer auf Essensschlacht und Zügellosigkeit hofft, der wartet umsonst. 

Fazit

Ich hoffe, ihr wartet nicht mehr lange, bis ihr euch selbst auf den Weg macht, um einen, mehr oder weniger, sinnlichen Abend im theNOname zu verbringen. Das 5-Gang Menü kostet 79€ und die sieben Gänge 99€. Drei Gänge zum Lunch bekommt ihr schon für 35€. Falls ihr Wein trinken wollt, müsst ihr das noch oben drauf rechnen. 

Ein Besuch im theNOname eignet sich, wenn ihr einen besonderen Anlass habt, den ihr feiern möchtet oder ihr euer Date mal so richtig beeindrucken wollt. Der Umgang mit den Gästen ist, für ein Fine-Dining-Restaurant recht entspannt und passt zum „No Boundaries“-Motto des Ladens. Ihr müsst also nicht befürchten, das Fischmesser mit dem Buttermesser zu verwechseln und euch auch nicht im Vorfeld über die Weinkarte informieren, um einen guten Eindruck zu machen – habe ich auch nicht. ;-)

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gehoben, anspruchsvoll, modern
Preisniveau | Dinnermenü ab 79€
Besonderheiten | Fine-Dining mit Berliner Twist

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Haltestelle | 
S Oranienburger Straße
Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.00-23.00 Uhr
Online | Website

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Japan trifft Berlin im JABE

Seit etwa drei Monaten gibt es das JABE – ein neues japanisches Restaurant das landestypische Gerichte in moderner Location serviert. Es liegt zwischen der U-Bahn-Station Rosa Luxemburg Platz und dem Alexanderplatz, ist also auf verschiedenen Wegen entspannt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

 

Gourmetküche präsentiert im Kantinenstyle

Die zwei großen Schaufenster bieten uns schon vor dem Betreten einen ersten Blick ins Innere. Die vielen kleinen Tische und das warme Licht strahlen ein gemütliches Ambiente aus und versetzten uns in freudige Erwartung auf den Abend bei Jabe in der Alten Schönhauser Str. 7-8 in Mitte.

Im Eingangsbereich angekommen, sind wir sofort mitten im japanischen Flair. Das Lokal ist minimalistisch eingerichtet und stilsicher dekoriert. Eine große Blumenvase mit opulenten Blütengestecken ziert den Empfangstresen. Die Restauranttische sind in schlichtem schwarz gehalten, Teelichter und kleine Gestecke ergänzen das Gesamtbild. Rein optisch erinnert das Jabe an eine Mischung aus moderner Kantine und elegantem Gourmetlokal. Aus der Küche, die gleich hinter dem Tresen platziert ist, strömt uns ein angenehmer Essensduft entgegen. Auf der linken Seite ist der Bartresen bereits von den ersten Feierabend-Gästen belebt. Hinter dem Tresen poliert der Bartender die Gläser und hinter ihm stapeln sich die Spirituosen für die verschiedensten Drinks. Auf der rechten Seite ist fast jeder Tisch besetzt. Irgendwo im hinteren Bereich des Speiseraumes wird laut gelacht, was wir bisher nur hören können. Es ist Dienstag 19.30 Uhr- gut, dass wir reserviert haben.

Kulinarisches Labyrinth im Jabe

Die Servicekräfte ziehen in Windeseile an uns vorbei und wir warten einen Moment im Entré bis wir von einer sehr freundlichen englischsprechenden Asiatin an unseren Platz direkt am Fenster geführt werden. Mir fällt sofort das schön arrangierte Besteck und Geschirr und die farblich abgestimmten Servierten auf und ich bin gespannt, ob mich auch das Essen so faszinieren wird wie es die Tischdeko vorab tut. Mal vorausgeschickt, die Speisen sind ziemlich interessant. Die Speisenkarte ebenfalls und gleichzeitig auch etwas unübersichtlich, da sich das Dessert neben dem Bier befindet und die Hauptgerichte auf mehreren Seiten verteilt sind. Wir entscheiden uns im ersten Schritt für das einzige nicht-deutsche Bier auf der Karte. Ein asiatisches Tiger-Bier und sind zufrieden mit der Wahl.

Nachdem wir uns ein bisschen in die Karte eingefunden haben, bestellen wir zwei sehr vielversprechend klingende Gerichte: Eine Yakiniku Bowl mit Rindfleisch und pochiertem Ei und Ome Rice, ein japanisches Omelett mit gebratenem Reis und Garnelen. Als Vorspeise gibt es Gyoza Meat, Dumplings mit Schweinefleisch gedämpft und gegrillt, wie die Karte es beschreibt.

Die Atmosphäre ist belebt und viele junge und auch ältere Paare verbringen den Abend im Restaurant. Die englisch- und deutschsprechenden Servicekräfte sind wahnsinnig bemüht und geduldig – Bis ich mich für eines der vielen Gericht entscheiden kann dauert es etwas, denn verschiedene Dinner Tapas, Dinner Mains und Sushi machen die Auswahl nicht einfach. Während wir auf das Essen warten, erzählt der Inhaber, der sich uns als Duc vorstellt, dass er aus Westberlin stammt und das JABE nicht sein erstes und einziges Lokal ist. Warum es JABE heißt frage ich ihn dann und er sagt: „Ganz einfach, ein Mix aus Japan und Berlin“, dabei zeigt er auf den großen leuchtenden Schriftzug im hinteren Teil des Restaurants wo JapanXBerlin gut erkennbar in neongelben Buchstaben leuchtet.

Ein bisschen Fusion ist auch dabei

Als wir Gericht Nummer eins bekommen, staunen wir nicht schlecht als der Kellner das Omelett vor unseren Augen auf dem Teller feinsäuberlich ausklappt bis es über den gebratenen Nudeln liegt und der Dampf aus dem Inneren aufsteigt. Soße gibt es auch noch oben drüber. Meine Bowl ist weniger kompliziert zu servieren, schmeckt aber sehr lecker dank toller Gewürze und zartem Rindfleisch. Das pochierte Ei ist ein mir unbekanntes, aber interessantes Extra. „Das haben wir uns nicht neu ausgedacht“, meint Duc dazu „wir wollen unseren Gästen einfach typisch japanische Speisen in sehr guter Qualität bieten.“

Nachdem wir den Hauptgang genossen haben, gibt es mit Empfehlung von Duc für jeden noch eine Kugel Sesam Eis, was uns optisch und geschmacklich nicht unbeeindruckt lässt und ein leckerer Abschluss für einen schönen Abend ist.

Fazit

Im Jabe gibt es viele verschiedene und hochwertige japanische Gerichte, für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Bar und Lokal geben die Möglichkeit zu entscheiden, ob man nur etwas trinken oder länger bei einem guten Essen verweilen möchte. Ein Teil des Lokals bietet mehr Privatsphäre oder auch Raum für größere Gruppen, der andere Teil einen schönen Ausblick raus auf die Alte
Schönhauser Straße und Tische für zwei. Man sollte auf jeden Fall reservieren, um einen gemütlichen Abend dort zu verbringen oder man lässt sich das Essen nach Hause liefern.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gelassen, angenehm für einen Abend mit Freunden
Preisniveau | Hauptgerichte ab 9,50 EUR , 0,5 Bier 3,50 EUR
Besonderheiten | Restaurant und Bar in einem, es muss also nichts zu Essen bestellt werden

KONTAKT
Haltestelle | U Rosa-Luxemburg Platz
Öffnungszeiten | Mo-Do: 12:00 bis 16:00 Uhr und 17:30 bis 22:00, Fr: 12:00 bis 16:00 und 17:30 bis 23:30 Uhr, Sa: 12:00 bis 23:30 Uhr, So: 17:00 bis 21:30
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Försters: Hausmannskost mit regionalen und veganen Zutaten

Der Prenzlauer Berg hat Zuwachs bekommen: Das Försters in der Dunckerstraße. Bei dem Namen könnt ihr sicherlich schon vermuten, dass es sich weder um eine asiatische, noch israelische Küchenausrichtung handelt. Es ist vielmehr eine Ode an die deutsche Hausmannskost, die sich in einer herrlichen Mischung aus bodenständigen Gerichten und modernem, stilvollem Ambiente präsentiert. 

Und es geht doch: Typisch deutsche und 100% vegane Küche im Försters

Ich bin durchaus entzückt über diese Neueröffnung. Vegane Restaurants gibt es viele in Berlin und ich freue mich über (fast) jedes einzelne. Das Försters hat sich jedoch in einer Ecke positioniert, die bislang kaum besetzt wurde. Vermutlich haben sich noch nicht allzu viele Gastronomen an die Veganisierung klassisch deutscher Gerichte herangetraut. Ihr kennt das, entweder ist das Essen eher super healthy oder genau das Gegenteil. Speisen, mit denen ich zumindest noch aufgewachsen bin, fehlen in der veganen Restaurantlandschaft meist.

Ente, Roulade, Rotkohl und Klöße

Ein typisches Weihnachtsessen, das wir da im Försters gegessen haben, oder? Die Rouladen und die Ente gab es natürlich getrennt, nur falls jemand mit großen Hunger vorm Screen gerade anderes vermutet. Dazu gab es wahlweise Maronensuppe oder Risotto als Vorspeise und Lebkuchenparfait oder Creme Brulee als Dessert. Zugegeben, letzteres ist nicht typisch deutsch, aber dennoch eine Nachspeise, die sich großer Beliebtheit erfreut. Auch ein echtes Schmankerl war übrigens der Gruß aus der Küche – ja, auch den gibt es hier. Auf einem kleinen Kracker kringelten sich dünne Karottenscheiben, die an Graved Lachs erinnerten. Die kleinen Gäste freuen sich über Currywurst mit Pommes & Co. auf der Karte.
Übrigens, der Vorteil an rein pflanzlicher Kost? Man rollt nach einem solchen 3-Gänge-Menü nicht schwanger nach Hause, weil keine Kohlebriketts im Magen liegen. 

Die alte Schule der Gastronomie

Meiner Neugier ist es geschuldet, dass ich extrem empfänglich für neue kulinarische Ideen & Konzepte bin. Aber der Besuch im Försters hat mir wieder gezeigt, wie schön es ist, einfach mal wieder Gast zu sein, ohne gleich in ein Fine Dining oder Sterne-Restaurant zu gehen. Die Jacke wurde mir abgenommen, denn es gab eine Garderobe anstatt einer sonst so häufigen alternativ präsentierten Stuhllehne. Der Service war unaufdringlich, aber zeitgleich immer präsent. Wahrscheinlich liegt das am Chef selbst, denn er ist eher mittleren Alters und weiß anscheinend noch, was alles zu guten Gastgeberqualitäten gehört. Dazu liefert das Ambiente die passende Portion Wohlfühlatmosphäre

Fazit zum Försters

Mir hat es richtig gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ihr auch nach der Weihnachtszeit happy nach Hause gehen werdet. Das Försters eignet sich auch perfekt, um vermeintlich kritische Eltern an die veganen Kochkunst heranzuführen. ;) Noch steht das Team ganz am Anfang und eins, zwei Anfangsstolpersteine gibt es immer, die sind aber nicht der Rede wert. Also, ab hin da mit euch – ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Besuch. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, stilvoll mit einem Hauch Schwarzwaldstuben-Ambiente, für Gruppen geeignet
Preisniveau | Vorspeisen ab 5,90 EUR, Hauptspeisen ab 9,90 EUR
Besonderheiten | Vegane Hausmannskost, saisonale Speisen mit regionalen Zutaten

KONTAKT
Haltestelle | Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Do: 15.00 – 23.00 Uhr, Fr-Sa: 15.00 – 2.00 Uhr
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Holy Everest – Remix der Aromen

Nepal ist ein eher unscheinbares Land: Viele Berge, Klöster, der Mount Everest – natürlich! – und ähm… ja. Eingeklemmt zwischen China und Indien verbinden die meisten wenig mit diesem Staat, dessen Fläche etwas größer als Griechenland ist. Dass dort eine demokratische Revolution gegen das herrschende Königshaus stattfand, 2008 eine Republik ausgerufen wurde und seit 2015 eine Frau die Regierungsgeschäfte führt, hat vielleicht kurz Aufmerksamkeit in der Tagesschau erregt, aber bekannt ist Nepal hauptsächlich für den höchsten Berg der Welt bekannt, den Sagarmatha, hierzulande auch als Everest bekannt. Und war da nicht was mit Yaks und dem Dalai Lama?

Ach nein, das war Tibet.

Kulinarisch trat Nepal bisher kaum in Erscheinung. Der einen oder dem anderen sind vielleicht die gefüllten Teigtaschen namens Momos ein Begriff. Die werden an einigen Stellen auch hier in Berlin angeboten. Mit Nepal verbinden sich also selten kulinarische Offenbarungen – bis man vielleicht einmal im Holy Everest in der Berliner Gleimstraße gelandet ist. Dort wird wird nepalesische Küche serviert, die einen unvorbereiteten Gaumen mit bisher kaum geschmeckten Aromen überraschen wird. Da kann man verstehen, dass der Gründer des Holy Everest, Lama Rajaesh, sich ein bisschen nach der Küche seiner Heimat gesehnt hat.

Der Weg zum Holy Everest

Lama Rajaesh hat in Nepal über zwanzig Jahre lang als Bergsteiger gearbeitet, bis er bei einer Bergtour seine jetzige Frau aus Deutschland kennen lernte. Er vermisste den sprichwörtlichen Geschmack seines Heimatlandes so sehr, dass er ab 2012 anfing, nepalesisches Streetfood in der Markthalle 9 anzubieten. Daraus entwickelte sich das Holy Everest, das es seit Mitte 2019 in der Gleimstraße gibt. Das besondere an der nepalesischen Küche, erzählt Lama Rajaesh, sei die stärkende Wirkung vieler Gerichte, beispielsweise des Nationalgerichts Dal Baht. Die Linsensuppe wäre richtiges “Bergsteigeressen”, manche andere der Angebote fallen ebenfalls darunter. Daneben gibt es auch die erwähnten Momos sowie eine ganze Reiher “nepalesischer Tapas”, wie es der Inhaber beschreibt.

Das Kochen hat Lama Rajaesh übrigens in Nepal gelernt, allerdings eher notgedrungen: Sein Expeditionskoch überfiel regelmäßig die Höhenkrankheit, weshalb seine Rolle dann Lama Rajaesh übernehmen musste. Die nepalesische Küche, erzählt der Gründer weiter, werde oftmals von der indischen überschattet – obwohl beide doch recht unterschiedlich seien. Hinzu käme ein seltsames Paradox: unter den Köchen in vielen der rund 481 indischen Restaurants in Berlin würden viele aus Nepal stammen, aber es gäbe zum Vergleich nur etwa neun nepalesische Restaurants in der Hauptstadt. Mit seinem Holy Everest will Lama Rajaesh die Besucher von der Qualität der nepalesischen Küche überzeugen.

Einmal quer durch die nepalesische Küche

Um das zu schaffen wurde eine Suppe mit einer Einlage aus mehreren Momos, gefüllt mit Wasserbüffelfleisch serviert. Außerdem gab es das Dhal Baht Takari: Das nepalesische Nationalgericht Dal Baht, eine kräftigende Linsensuppe, ergänzt um eine Portion Gemüsecurry. Zusätzlich kamen Kartoffelpfannkuchen auf den Tisch.

Lama Rajeashs Enttäuschung über das Fehlen original nepalesischer Küche lässt sich beim ersten Probieren des Dal Baht sofort nachvollziehen: Die Linsensuppe schmeckt zunächst wie ein indisches Dal, entfaltet aber ein ganz eigenes Aroma, das ein bisschen an Rauch erinnert. Auf Nachfrage erklärt der freundliche Kellner, dass dies am Szechuanpfeffer liegt, der in Nepal angebaut und verwendet wird. Das Dal Baht verführt weiter mit seiner Mischung aus bekannten und ungewöhnlichen Geschmäckern. Die Aromen harmonieren für einen Gaumen, der den Geschmack des Durchschnitts-Inders gewohnt ist, auf neue und interessante Weise.

Auch das Gemüsecurry überrascht auf den zweiten Blick: Was als gewöhnliches Curry daher kommt, überzeugt schließlich mit seinem feinen Geschmack, der nicht so überladen ist wie aus den deutschen Indien-Restaurants gewohnt. Beide Gerichte, das Dal Baht und das Curry, ergänzen sich gegenseitig sehr gut, genau wie die Beilagen. Das Papadam, der dünne, knusprige, an Knäckebrot erinnernde Teigfladen, welcher zum Dal Baht gereicht wird, unterstreicht das leichte Raucharoma noch mehr, wenn er in die Suppe getaucht wird. Der gedünstete Spinat zerfällt vor Zartheit fast auf der Zunge und bildet eine gute neutrale Beilage zu den warmen Gerichten. Schließlich überzeugt auch die Momo-Suppe: Die ist nämlich trotz der klein wirkenden Schale ziemlich mächtig. Das Wasserbüffelfleisch erinnert an Rindfleisch, verbindet sich aber in der Teigtasche mit der Suppe zu einem würzigen Erlebnis.

Fazit

Auf der Speisekarte finden sich großteils vegetarische, aber auch vegane Gerichte, sowie Angebote mit Fleisch, das von regionalen Betrieben bezogen wird. Die Preise entsprechend dem Anspruch, regionale und Bio-Produkte anzubieten, halten sich aber in einem erwartbaren Rahmen.

Insgesamt bieten die Gerichte im Holy Everest einen kleinen, aber aufschlussreichen Einblick in die nepalesische Küche. Die hebt sich durch ihr eher erdiges – oder geerdetes? – Aroma tatsächlich von den bekannten indischen Gerichten, die man in Deutschland bekommt, ab und lässt erahnen, dass Essen in Nepal neben Genuss auch immer etwas mit Stärkung zu tun hat. Das funktioniert auch: Statt des üblichen Food-Komas macht sich nach der Mahlzeit ein wohliges Gefühl im Bauch. Es bleibt der Eindruck, dass das Essen im Holy Everest nicht nur sehr gut schmeckt, sondern auch gut tut. Und das gibt es nicht so oft in Berlin.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | locker
Preisniveau | Snacks ab 3,50 EUR, Speisen ab 6,50 EUR
Besonderheiten | Ausgefallene Aromen, die überraschen

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Haltestelle | S+U Schönhauser Allee
Öffnungszeiten | Mo: Geschlossen, Di-Do und So: 12:00 bis 23:00, Fr-Sa: 12:00 bis 00:00
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Neu und aufregend: Die Schneiderei

Der Berliner Winter ist berüchtigt: ein gnadenloses Grau erfasst die Stadt und ihre Bewohner, überall miese Laune und der Wunsch nach Entkommen. Wer es sich nicht leisten kann, einige Monate in einem sonnigeren Land zu verbringen, dem sei die Schneiderei empfohlen, dessen geschmacksintensive und reichhaltige Karte die kalten Glieder wieder aufwärmt.

Der mittelgroße, neueröffnete Laden liegt im Prenzlauer Berg und lädt mit schlichter Gemütlichkeit und Cocktailbar zum Hinsetzen ein. Das Interieur wird mit Bildern von monatlich wechselnden Künstlern aufgepeppt, dabei entscheidet das Team gemeinsam, was an die Wände kommt. Schließlich wollen sie eine familiäre Gemütlichkeit schaffen als sei man bei Freunden zu Gast.

Ein Hauch Lebendigkeit aus Tel Aviv

Der Küchenchef der Schneiderei Liron Shnaider hat nicht nur in den großen Restaurants in London gelernt, sondern hat auch in anderen kreativen Bereichen gearbeitet: als Musiker und Filmemacher. Die Erfahrungen davon setzt er auch in der Küche ein: Wenn er kocht, dann möchte er eine nicht dagewesene und dennoch sinnvolle Komposition schaffen. Dabei ist Abwechslung alles: wöchentlich wechselt die Karte, alles andere, findet er, ist langweilig.

Man wollte den Vibe von Tel Aviv nach Berlin zu bringen. Die beiden Städte sind schließlich Schwestern im Geiste, nur fehlt Berlin das schöne Klima. In Tel Aviv ist es üblich, dass in coolen Locations neben gut gemixten Drinks ebenfalls eine niveauvolle Küche angeboten wird, etwas zwischen Standard- und Sterneküche: casual fine dining. Deswegen findet sich in der Schneiderei auch eine kleine, aber umso bessere Auswahl an ausgezeichneten Cocktails, die kombiniert mit dem richtigen Gericht ein neues Dinnererlebnis bieten. Restaurantmanagement und Service sind dabei eine große Hilfe und sollten bei der Getränkeauswahl unbedingt miteinbezogen werden. Zum Abgang der heißen Jakobsmuscheln mit frischer Polenta und Chilicrumbles wird beispielsweise ein frischer Gin Basil Smash empfohlen.

Ungewöhnliche Noten

Die Speisekarte ist übersichtlich: je vier Vor- und Hauptspeisen und zwei Desserts sind zu finden. Davon ist je ein Vor- und Hauptgericht vegan.

Aus Israel stammen die saftigen Fleischtomaten für das vegane Tomatenconfit mit geräucherter Aubergine in hausgemachter Tahinipaste und Koriander Touil. Bei diesem Gericht schmeckt man am deutlichsten den Nahen Osten. Das Zalabia Sandwich belegt mit gereiftem Rindfleisch in Safran-Zitronen-Aioli und mit Kuhmilchkäse in scharfer Gewürzpaste (Harissa) hat alles, was ein gutes Sandwich braucht und wäre bei kleinem Hunger an für sich eine vollwertige Mahlzeit. Ebenso eine reichlich sättigende Vorspeise ist der 14 Stunden gegarte Lammnacken, der sich unter einer Schicht Kartoffelpüree versteckt und so zart ist, dass man ihn nur mit einer Gabel auseinanderzupfen kann.

Ein Thema, was sich durch alle Speisen zieht ist das Spiel mit Konsistenz und Texturen. Spannende Püree Variationen, wie aus Artischocken oder geröstetem Blumenkohl, werden zu geschmortem Hispikohl oder butterig-zartem Lammfilet (vom irischen Weidenlamm) serviert und mit Details wie geräucherter Paprika oder karamellisierte Aubergine mit Mangold abgerundet. Die Schneiderei möchte sich mit neuen Kombinationen, die dennoch miteinander harmonieren brillieren und schafft dies auch beim Fischgericht, indem das Seebarschfilet in Hühnersauce badet.
Der absolute Höhepunkt des Abends: die knusprige Entenbrust mit Eichelkürbis und Entenbeinziggarre in Buttersauce, eine reichhaltig sättigende Speise, genau richtig für die kalte Adventszeit.
Nach einem Abend einmal querbeet durch die Karte reicht es nur noch für ein Dessert, zum cremigen Milchschokolade- und Haselnüssemousse gibt es zart-mehlige Buttercookies und knusperige geröstete Mandeln.

Fazit: Die Schneiderei

Für das luxuriöse Geschmackserlebnis muss man etwas mehr als üblich bezahlen, lohnt sich aber. Auf Qualität und Herkunft bei den Zutaten wird großen Wert gelegt, ebenso bei der Zubereitung. Ob vegan, Fisch, Geflügel oder Fleisch: Die anregenden Kompositionen, am besten noch mit einem Cocktail versüßt, sorgen für einen abwechslungsreichen und sinnlichen Abend.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Schlichte Gemütlichkeit
Preisniveau | Vorspeisen ab 8,00 EUR, Hauptspeisen ab 14 EUR
Besonderheiten | wöchentlich wechselnde, geschmacklich aufregende Speisekarte

KONTAKT
Haltestelle | Tram Fröbelstraße und Husemannstraße | S-Bhf Prenzlauer Allee
Öffnungszeiten | Mo: Geschlossen, Di-Do: 18:00 bis 01:00, Fr: 18:00 bis 02:00, Sa: 12:00 bis 02:00, So: 12:00 bis 17:00
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Chotto – Japanisches Comfort-Food in Wohlfühlatmosphäre

Der an Möglichkeiten zum Essen gehen nicht arme Kollwitzkiez ist seit April 2019 um ein Schmuckstück reicher. Das Chotto serviert Ramen, Sushi, Udon, Izakaya und Bento Boxen. Das warm ausgeleuchtete Restaurant empfängt uns gut zur Hälfte gefüllt, als wir an einem Samstagabend gegen 18 Uhr ankommen. Familien, Paare und jugendliche Gruppen sitzen an hübschen Holztischen, das Ambiente ist behaglich und die Begrüßung (und wie sich später zeigt auch die Verabschiedung) sehr nett und lebhaft. Man fühlt sich gleich willkommen in den modern und gleichzeitig traditionell ausgestatteten Räumlichkeiten. Das Interieur ist, bis auf die Lampen, aus recyceltem Material und Nachhaltigkeit ist ein großes Thema. Das lebende Gemälde im Hinterzimmer ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch gut fürs Raumklima.  

So sollten alle Speisekarten sein

Zuerst fällt uns die Übersichtlichkeit der Karte auf, was oft leider keine Selbstverständlichkeit ist. Hier kann man auf einen Blick die veganen, vegetarischen oder glutenfreien Varianten der angebotenen Speisen finden, fein. Es gibt sogar glutenfreie Ramen, die wir zwar nicht probieren, welche hier aber Erwähnung finden sollen. Wir starten dann mit jeweils einer Limonade mit hausgemachtem Sirup. Sowohl Lemongrass und Mango & Cranberry sind süß und lecker. 

Niemand verlässt das Chotto mit leerem Magen

Ein paar Gerichte suchen wir gezielt aus der Karte aus, ein paar Sachen lassen wir uns empfehlen. Als Spezialität angekündigt wird Ramen, und wir wählen Tokyo Laksa mit cremiger Kokosmilch, Garnelen, jap. Curry, Koriander und Basilikum Pesto (14,50 €), das hervorragend zu den kalten Temperaturen draußen passt. Es ist, unserer Meinung nach, ganz anders als man Ramen kennt, durch die dicke Sauce eher wie ein Curry und ein richtig guter Sattmacher. Generell sind alle Gerichte die wir bestellen von einer guten Größe. Auf unseren Tisch gesellen sich weiterhin die Chotto Roll (13,90 €) mit Garnele Tempura, Avocado, Mango und mit flambierten Lachs umwickelt. Dann noch die Sake Teriyaki Bento Box mit Lachs, Reis, Spiegelei, jap. Kartoffelsalat, Edamame, Garnelen und Salat (12,90 €) und die Chotto Bowl, mit Lachs, Hühnchen, Spiegelei, Salat und Kimchi  (9,50 €). Letzteres ist eindeutig unser Preis-Leistungs-Sieger, prall gefüllt und mit demselben fantastischen Lachs, wie er auch in der Bento Box zu finden ist. Ja, das ist krass viel und wir schaffen auch nicht alles. Da wir es aber unproblematisch für zu Hause einpacken lassen können, kein Problem. Bei den Edamame hätten wir uns etwas Salz gewünscht und die Ramen hätte etwas würziger sein dürfen (da hat die Kokosmilch voll zugeschlagen), aber ansonsten waren wir super happy. Auch bei den Zutaten achtet das Chotto darauf möglichst regionale Produkte zu verwenden und sich auf saisonales Obst und Gemüse zu konzentrieren. Der Service ist die ganze Zeit über sehr aufmerksam und lange warten müssen weder wir noch die Gäste an den anderen Tischen. Zum Abschluss gibt es noch warm servierten Nakajima Sake, dargereicht in einer hübschen 100ml Tonflasche. Diese Trinkart soll wohl gut für die Verdauung sein und das ist nach diesem Schmaus sicherlich eine gute Idee. 

Wechselnde Mittagskarten und Empfehlungen des Kochs

Zusätzlich zur eher traditionell gehaltenen festen Karte, gibt es im 2 Wochen Rhythmus wechselnde Empfehlungen des Kochs, die sich gern auch der Jahreszeit anpassen und oft eher der Fusion Küche zuzuordnen sind. Die Mittagskarte ändert sich jede Woche, und wird zwischen 12-16 Uhr angeboten. Die großen Portionen kosten dann um die acht Euro. Am besten isst man natürlich vor Ort, da ist alles noch warm und frisch, aber mitnehmen kann man die Speisen auch. Eine Reservierung ist, besonders am Wochenende, zu empfehlen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Wohlfühlatmosphäre
Preisniveau | Speisen ab 9 EUR, Bier 0,5 4,20 EUR
Besonderheiten | Es wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

KONTAKT
Haltestelle | U Senefelderplatz, Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Fr: 12:00 bis 23:30, Sa: 12:00 bis 23:00
Online | Website

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The Catch – Japanische Küche auf top Niveau

Das „The Catch“ liegt in mitten West-Berlins, zwischen Savignyplatz und Kurfürstendamm. Somit erreicht ihr es am besten, wenn Ihr mit der S-Bahn bis S Savignyplatz fahrt und in Fahrtrichtung aussteigt (sofern ihr vom Zoo-kommt). 

Wir waren an einem Mittwoch gegen 18.00 Uhr dort und konnten somit noch in Ruhe die ganzen Eindrücke und das Ambiente vor Ort aufnehmen. Ab circa 18.30 Uhr wurde es dann auch zunehmend voll, bis auch der letzte Tisch belegt war. Aus diesem Grund empfehlen wir euch, vorab einen Tisch zu reservieren, damit ihr auch sicher einen Platz ergattert. 

Einmal Japan ohne zu fliegen

Zu Anfang hatten wir eine gemischte Sashimi Platte und eine Sushi Création welches einem beides, alleine schon durch die Optik, das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Das Sashimi wurde auf Eis, in einer großen Schale, schön angerichtet und dekoriert serviert. Uns wurde sehr ausführlich und liebevoll erklärt, welcher Fisch wo gefangen wird und wie die Küche empfiehlt, diesen zu essen. Es schmeckt auf jeden Fall nochmal besser wenn man dies beachtet. 

Weiter ging es mit Ceviche und Garnelen in hausgemachter Wasabi-Mayo. Beides überzeugte durch verschiedene, aber stimmige, Geschmackskomponenten. Und obwohl wir an dieser Stelle schon kaum mehr Platz hatten, mussten wir unbedingt die Pikant gewürzten Pulpo-Arme probieren, was wir keineswegs bereuten. Um das ganze Menü nochmal abzurunden, wurde uns noch eine sehr leckere vegetarische Alternative serviert. Die Süßkartoffel mit Sesam-Chili-Sauce sieht auf den ersten Blick zwar aus wie ein schönes Stück Fleisch vom Grill, ist für alle Vegetarier jedoch mehr als nur einen Versuch wert, ebenso wie die Japanischen Pilze mit Trüffel-Wafu-Dressing. 
Wer nach alledem noch Appetit auf etwas Süßes hat, sollte sich die Mochi’s keinesfalls entgehen lassen.

The Catch – Zwischen Tradition und Moderne

Die Einrichtung im „The Catch“ ist sehr modern und punktet durch Stil und die offene Küche. Durch das warme Holz und die verglasten Tische hat man gleich das Gefühl heute sehr schick essen zu gehen. Für einen besonderen Abend zu zweit genau das richtige. Für größere Gruppen könnte es etwas voll werden, aber wem das nichts ausmacht ist auch hier genau richtig. 

Der Service ist sehr gut informiert über die jeweiligen Gerichte und ausgesprochen freundlich. Ich wurde selten so enthusiastisch bedient. Uns wurde viel über die Herkunft der Speisen berichtet, sodass wir nochmals einen besonderen Eindruck, von dem was auf unseren Tellern liegt, erhielten. 
Lasst euch gerne zu den Getränken beraten, wir erhielten die Signature-Drinks und einen Sake, welcher das Essen ausgesprochen gut ergänzte. 

Fazit

Richtig gutes Sushi in Berlin zu finden ist nicht einfach, aber ich sage nur WOW- wir wurden auf voller Linie überzeugt.
Wenn man sich einmal wirklich exzellentes Sushi und andere japanische Gerichte gönnen möchte, ist es meiner Meinung nach ein Geheimtipp und somit ein absoluter – Catch.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, exklusiv
Preisniveau | Sushi ab 6 EUR, Speisen ab 8 EUR, Bier 0,33 5 EUR, Wein 0,15 ab 9 EUR
Besonderheiten | Service mit sehr viel Fachwissen

KONTAKT
Haltestelle | U Uhlandstraße
Öffnungszeiten | Di-Do: 12:00 bis 23:00 Uhr, Fr-Sa: 12:00 bis 00:00,
So-Mo: 18:00 bis 23:00
Online | Website

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Son Kitchen – Koreanisch mit Berliner Einfluss

Wird von Imbissbuden gesprochen, ist oft ein schlechter Beigeschmack dabei. Fettig, ein bisschen ranzig und nur, wenn es schnell gehen muss. Son Kitchen an der Kantstraße in Charlottenburg zeigt sich aber von einer ganz anderen Seite. Zwar wird hier auf kleinstem Raum gekocht, aber dafür in großem Stil.  Wer sich denkt, dass die Kantstraße nicht noch einen Asiaten gebrauchen kann, der irrt sich gewaltig. Die drei Inhaber vereinen in ihrem Imbiss den Berliner Mix an Kulturen auf ihre ganz eigene Weise. 

Ein langer Weg bis zum Son Kitchen

Jeong Han, Daniel und Johannes haben sich durch harte Arbeit ihr Hobby zum Beruf gemacht. Vor noch wenigen Jahren konnte man ihre Gerichte auf dem Pojangmacha Streetfood Market finden. Anschließend in der Markthalle neun und im Urban Spree. Nun haben sie einen festen Standort in Charlottenburg gefunden. An der Kantstraße haben sie Son Kitchen eröffnet. Hinter dem Namen steckt Bedeutung. Das koreanische Wort Son bedeutet im Deutschen Hand und steht somit für ihr hausgemachtes Essen. Durch das koreanische Wort wird außerdem ein Bezug zu authentischer koreanischer Küche hergestellt. Doch die Drei beschreiben ihre Küche nicht ausschließlich als koreanisch, sie sei außerdem stark von Berliner Einflüssen geprägt.

Es gibt also nicht nur Koreanisch. Aber so einfach ist es nicht beschrieben. Durch den Mix aus Koreanischer Tradition und Berliner Einfluss ist jedes Gericht einzigartig. Kimchee Tacos, Bibimbab und Burger gibt es unter anderem zur Auswahl. Viele der Gerichte beim Son Kitchen gibt es auch als vegetarische Variante und einige vegane Sides stehen auch auf der Karte. Ich habe mich für das Kimchee Bibimbab und Kimchee Tofu Dumplings entschieden. Normalerweise mache ich bei Kimchee einen Rückzieher, denn meine Toleranz für Scharfes ist nicht existent. Doch mir wurde versichert, dass es nicht allzu feurig wird. Wie versprochen war es dann auch, beide Gerichte waren pikant und trotzdem auch für mich sehr zu genießen. Ich habe lange nicht mehr eine so interessante Tofu Variation gegessen. Dazu waren die kross frittierten Dumplings perfekt.

Fazit Son Kitchen

Wer Lust auf koreanisches Essen hat, das überrascht, ist bei Son Kitchen genau richtig. Hier gibt es schnelle und originelle Speisen, die in in lockerer Atmosphäre genossen werden können.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Angenehme Streetfood-Atmosphäre
Preisniveau | Speisen zwischen 3-7,50 EUR, Bier 0,33 2,60 EUR
Besonderheiten | Es gibt keinen Innenbereich

KONTAKT
Haltestelle | Bus Kantstr./Leibnizstr. | U Wilmersdorfer Str.
Öffnungszeiten | Mo-So: ab 11.45 bis 22:15 Uhr
Online | Website

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Paolo Pinkel – Drei Küchen, ein Restaurant

Essen ist ja schon lange das „neue“ Ausgehen und weil dem so ist, haben sich auch viele Vorlieben unter all den Foodies dieser Stadt entwickelt. Die Einen lieben alles, was irgendwie neu und fancy ist. Die Anderen stehen total auf Traditionsgerichte. Und die Nächsten können sich geschmacklich nicht von Länderküchen trennen. Das Paolo Pinkel in Neukölln widmet sich letzterem und bietet euch aber gleich drei Küchenrichtungen an. Würde ich in einem Restaurant einfach so derart unterschiedliche Gerichte auf der Karte sehen, würde ich wahrscheinlich gar nicht erst reingehen, weil es vermutlich nur wenige Köche gibt, die so crossover auf einem tollen Niveau kochen können.

Essen aus China, Peru und Zypern – Das Paolo Pinkel passt in keine kulinarische Schublade

Das gehört sich vielleicht auch so, schließlich sind wir ja im bunten Neukölln. Auf der rechten Seite mehr Bar, auf der linken Seite mehr Restaurant, aber alles im hübschen Design. Es gibt viel zu gucken und zu entdecken – selbst die Klos haben ihren ganz eigene Style. Die Restaurantbereich ist irgendwie eine Mischung aus Streetfood Markt und Kantine (im positiven Sinn). Die zypriotischen („Mima“), peruanischen („Sally Lima“) und chinesischen (Burnin‘ Noodles) Gerichte haben ihre eigenen kleinen Küchen, in denen alles frisch zubereitet wird. Es gibt neben der Standardkarte mit kleinen und großen Gerichten auch Tagesempfehlungen, die euch spätestens der Bestellung entgegen springen. Bestellt wird nämlich am jeweiligen Küchenstand, der dem Paolo Pinkel auch den Streetfood-Charakter verleiht. Und weil auch direkt bezahlt wird, spart ihr euch das lästige Auseinanderrechnen am Ende des Abends.

Mir hatte es an dem Abend die peruanische Küche vom Sally Lima angetan und ich widmete mich einem veganen Ceviche. Geschmacklich fein, mit vielen unterschiedlichen Komponenten, die sich sehr gut ergänzt haben. Jeder Bissen war im Prinzip wie eine kleine Endteckungsreise. Es war vielleicht ein Schuss zu viel Zitrone für meinen Geschmack, aber sonst war es wirklich lecker. Auch die anderen Gerichte namens Wantans oder Yuca Frita waren erfreuten unsere Gaumen.

Fazit Paolo Pinkel

Ein spannendes Konzept, das toll umgesetzt wurde. Die drei Küchen überzeugen mit tollen Gerichten, und das obwohl oder gerade weil sie so komplett unterschiedlich sind. Der Service war prima und an warmen Tagen lässt es sich auch super draußen sitzen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Lange Holzbänke und Streetfood-Atmosphäre auf der Restaurantseite, Sesselecken und Theke auf der Barseite, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Speisen zwischen 3,50-12 EUR, Bier 0,5l 4,00 EUR
Besonderheiten | Drei Küchen in einem Restaurant

KONTAKT
Haltestelle | U Rathaus Neukölln
Öffnungszeiten | Mo-Fr: ab 11.00 Uhr, Sa-So: ab 10.00 Uhr
Online | Website

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Ausgefallene Drinks und vegetarische Bioküche im Bonvivant

Die Goltzstraße ist der Place to go, wenn man in Schöneberg Lust auf gutes Essen und große Vielfalt hat. Neuester kulinarischer Zugang ist das Bonvivant. Unmittelbar am Anfang der Goltzstraße in einem wunderschönen Berliner Altbau hat das selbsternannte Cocktail Bistro Einzug gehalten. Beim Betreten fällt direkt auf: Hier wurde eine ganz eigene kleine Welt mitten in Schöneberg geschaffen. Bei der Inspiration zur Inneneinrichtung wurden alle Pinterest-Sammlungen einmal über Bord geworfen und sich einfach an der Außenfassade des Gebäudes orientiert. So zum Beispiel bei der wunderbar dunkelgrünen Wandfarbe oder den Deckenlampen, die die Form der Fassadenkacheln widerspiegeln. Getoppt wird das ganze durch moderne, pastellfarbene Couches und Sessel gepaart mit fast schon rustikalen Esstischen und großen Wandgemälden als Farbtupfer.

Vegetarisch, regional, saisonal und ziemlich kreativ

Klar, das Auge isst mit, weshalb die Einrichtung immer auch eine Rolle spielt, aber gekommen sind wir natürlich in erster Linie für das Essen und die außergewöhnlichen Drinks. Das Besondere am Bonvivant? Die Speisekarte ist komplett vegetarisch. Die Karte wechselt wöchentlich, darauf zu finden sind immer saisonale Gerichte kreiert von Spitzenkoch Ottmar Pohl-Hoffbauer

Als Starter entschieden wir uns für eine Sommerbrühe aus der Uckermark, die mit leckerem Brot gereicht wurde. Darauf folgten Sellerie an Paprika und Knoblauchschaum, garniert mit Anden Physalis und Pak Choi mit Shiitake, Kohlrabi, Charantais-Melone und Jalapeño. Der Hauptgang ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Auf unseren Tisch wanderten “Kürbis von Isak Gumpert” – Ravioli, Blue Banana, Zappho und Kräuterseitling und “Alter Brokkoli Calinero”, ein Gericht das eigentlich aus Gnocchi, Pfifferlingen, Mandeln und Zitronen-Thymian besteht, für uns aber in eine vegane Form umgewandelt wurde, bei der Kartoffeln die Gnocchi ersetzt haben. Und das war mit Sicherheit nicht weniger lecker! Natürlich ist ein Essen nicht komplett ohne ein ordentliches Dessert und auch das sollten wir im Bonvivant bekommen. Eine Ingwercreme mit Zitrusfrüchten und Rosmarin hat den Abend perfekt abgerundet und uns sehr satt und zufrieden zurückgelassen.

Was wäre ein gutes Essen ohne die passenden Drinks?

Ein Essen ist aber noch weniger komplett ohne die Drinks. Und die Drinks gibt es im Bonvivant auf einem ganz anderen Level. Ist ja irgendwie klar, denn hier mixt Yvonne Rahm die Cocktails. Yvonne ist Deutschlands World Class Bartenderin 2018 und hat genau am Tag unseres Besuchs die Bacardí Legacy Cocktail Competition City Finals 2019 gewonnen. Und das wurde auch ausgiebig gefeiert. 

Die Drinks im Bonvivant stechen durch ihre ausgefallenen, aber doch irgendwie unaufgeregten Kreationen hervor. Bei uns gab es an diesem Abend einen “Bloody Thomas” mit Tequila, Rosa Pfeffer, Limette, Agave und Rote Beete und einen “Swedish Mule”, der standesgemäß mit Gurke, im Fall des Bonvivant allerdings mit einer Essiggurke serviert wird. Als Absacker haben wir uns dann noch für einen “Almost Cosmo” mit Wodka, Zitrone, Cranberry, Agave und Erdbeere und einen “Marmelada” mit Rum, Baiju, Quitte, Kokos, Honig und Kürbiskern entschieden. 

Fazit zum Bonvivant

Das Bonvivant ist nicht nur stylisch, sondern bietet eine sehr hochwertige Auswahl an leckeren vegetarischen Gerichten an und die Drinks, gemixt von Deutschlands bester Barkeeperin, können sich sehen und schmecken lassen. Gekrönt wird die tolle Atmosphäre nur noch durch die super Stimmung, die das Bonvivant-Personal versprüht. Wir kommen gerne wieder!

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Sehr stylisch und gemütlich, dunkelgrüne Wände & Industrial-Design-Elemente
Preisniveau | Speisen ca. 8-14 EUR, Cocktails ab 10 EUR
Besonderheiten | Vegan-vgetarische Speisekarte kreiert von Spitzenkoch Ottmar Pohl-Hoffbauer, Cocktailkreationen von Bacardí Legacy Gewinnerin Yvonne Rahm

KONTAKT
Haltestelle | U Nollendorfplatz
Öffnungszeiten | Mo-So: 18.00-1.00 Uhr 
Online | Website

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