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behind the tree: Der Streamingdienst bringt euch Indie-Filme nach Hause

Streaming-Plattformen gibt es schon mehr als genug? Nein, definitiv nicht. Denn ein Filmbereich wird leider weniger repräsentiert als andere: Art-House und Independent Filme. Dabei sind gerade das oftmals die Perlen der Filmkunst. Außerhalb von Holly- und Bollywood gibt es noch allerhand zu entdecken. Und das ist jetzt mit der deutschen Streaming-Plattform „behind the tree“ möglich. Dahinter steckt zur Abwechslung mal kein großes Medienunternehmen oder ein ehemaliger Buchversand, sondern Leute aus dem Filmbusiness. Gegründet wurde behind the tree von Nicolas Solar Lozier, Frederick Lau und der Kreativagentur Cromatics.

Kuratierte Filme von Filmliebhabern für Filmliebhaber 

Besonderheiten gibt es einige bei behind the tree, am wesentlichsten ist aber wohl die Kuration der Filme. Zum Team der Filmempfehlenden gehören Leute wie Jessica Schwarz, Nilz Bokelsberg, Kida Khodr Ramadan oder Frederick Lau. Aber auch Trystan Pütter, Christoph Letkowski, Jan Köppen und das Team von Mit Vergnügen geben euch ihre Must-Sees an die Hand. Wer bei Art-House- und Indie-Filme an Tragik und Drama denkt, wird überrascht über die Vielfalt an Genres sein. Ob Liebesfilm oder Horror, Kurzfime oder Festival Filme – die Bandbreite ist groß. Weniger groß hingegen sind die Preise, die zwischen 1,50-3,00 EUR pro Film liegen. 

Frederick Lau meint selbst: „behind the tree ist nicht nur ein Streamingdienst für Filme, sondern ein Informationshub für die Branche und Zuschauer.“

Podcast, Behind The Blog, First Steps & Wood Talks

Wenn Frederick Lau also von einem Informationshub spricht, spricht er nicht nur über die Streamingplattform und deren Filme als solches. 

Mit dem Podcastformat „Behind The Tresen“ werden die Zuhörer von Filmemachern in ihre Lieblingskneipe mitgenommen, um sich über ihre Leidenschaft und Motivation zum Filmbusiness mit den unterschiedlichen Kuratoren zu unterhalten. 

Wer lieber liest anstatt zuzuhören, sollte einen Blick auf den hauseigenen Behind The Blog werfen. Kurze Texte zu Filmen und Neuentdeckungen vermitteln Hintergrundwissen.

Hinter dem Begriff First Steps versteckt sich ein Award bzw. ein deutscher Nachwuchspreis. Ob Dokumentar- oder Werbefilm, hier werden junge Talente dokumentarischer und fiktionaler Formate aller Längen ausgezeichnet. Die ausgewählten Einreichungen könnt ihr natürlich auf behind the tree sehen.

Als gemeinsames Projekt zwischen dem First Steps Award und behind the tree entstand ein weiteres Podcast Format namens Wood Talks. Die künstlerische Leiterin Andrea Hohen spaziert dabei im monatlichen Rhythmus mit filmischen Weggefährten der letzen 20 Jahre durch Berliner Parks.

Eröffnung des ersten „Art-House Open Air“ by behind the tree

In Zeiten von Corona ist alles nicht so einfach – aber vieles ist draußen dann doch möglich. Wie etwa die Eröffnung des ersten „Art-House Open Air“ Kinos von behind the tree. Draußen meint in dem Fall den wunderschönen Innenhof des Michelberger Hotels. Nach einem kurzen Regenbreak, lauschten wir gespannt dem Intro von Nicolas und Frederick. Wortgewandt und positiv nachdenklich erzählten sie, dass es neben Ideen und Visionen, neben Leidenschaft und Kontakten, vor allem auch Mut braucht. Mut, etwas zu starten. Mut, nach vorne zu gehen. Mut, trotz allmächtig wirkender Player am Markt, bei seiner eigenen Streaming-Plattform den Startknopf zu drücken.

Nach der Ansprache kamen wir in den Genuss von vier Kurzfilmen, die uns ein Mal quer durch die Gefühlswelt führten. Mein Gedanke am Ende war: „Zugabe“. Und die gibt es nicht nur für mich, sondern für euch alle.

Fazit zu behind the tree

Mit großen Blockbustern kann ich persönlich eher selten etwas anfangen. Meistens sind sie mir in den verschiedensten Belangen einfach zu drüber. Dafür kann ich mich umso mehr für Indie-Filme begeistern und freue mich über den Streamingdienst behind the tree. Im Wust und Überangebot kommt mir auch die Kuration der Schauspieler entgegen, denn so gerne ich solche Filme sehe – häufig möchte ich mir nicht die Zeit nehmen, stundenlang Rezensionen durchzulesen. Für alle Fans der Arthouse- und Indie-Film-Szene definitiv eine echte Bereicherung.

GOOD TO KNOW
Online | Website, Instagram
Preise | 1,50-3,00 EUR / Film

Fotocredit: Carsten Beier

Berlin als Kulisse – Filme

Im Kino zu sein und seine eigene Stadt auf der großen Leinwand zu sehen ist ein ganz komisches Gefühl. Positiv komisch. Straßen zu sehen, die man schon hunderte Male betreten hat, morgens zum Brötchen holen, nach einer langen Nacht im Morgengrauen, ahnungslos Straßen-suchend, weil das nicht sein eigener Bezirk ist oder man regelmäßig mit dem Bus dort entlang fährt, ist faszinierend. Diese Ecken nun in einem ganz anderen Kontext, in einer fiktiven Situation, als Außenstehender zu betrachten, bringt jedes Mal aufs Neue ein Kribbeln auf meine Haut. In der Hoffnung, dass es nicht nur mir so geht, haben wir einige Werke aus Film und Fernsehen, die Berlin als ihre Kulisse nutzen, zusammengestellt.

01 | Victoria (2015)

Eine Nacht in einem Take. Viele Filme arbeiten mit bestimmten Schnitttechniken um Geschwindigkeit, Atmosphäre oder Effekte an den Zuschauer zu übermitteln. Bei dem deutschen Film Victoria wurde dieses Element jedoch komplett weggelassen. 140 Minuten in einer Kameraeinstellung. Insgesamt wurden drei vollständige Versionen des Films gedreht, von welchen die letzte endgültig verwendet wurde und Unmengen an Auszeichnungen abräumte. In der Handlung geht es um eine junge Spanierin namens Victoria, welche während einer Clubnacht vier junge Berliner kennenlernt und mit diesen ihren Abend verbringt. Durch die Vergangenheit einer der Männer entwickelt sich der Abend jedoch nicht so wie von Victoria geplant. Ein spannender Film, der nicht grundlos von der Kritik gelobt wird.

02 | Eins zwei drei (1961)

„Das musst du gesehen haben, sonst hast du eine ziemlich große kulturelle Wissenslücke“ – Meine Mama.

Zugegeben, das sagt sie über viele Filme ihrer Jugend, doch hier stimme ich ihr zu. Eins zwei drei habe ich das erste Mal gesehen, als ich mit 18 Jahren um 2:00 Uhr morgens durch den Kühlschrank stöberte, weil ich nicht schlafen konnte. Lustigerweise erging es meinen Eltern genauso und wir entschieden uns, zusammen einen Film zu schauen. Meine Mutter hatte einen Tag zuvor Eins, zwei, drei aufgezeichnet und spielte diesen nun ab. Ich, mit meinen 18 Jahren, beschloss, sobald ich sah, dass es sich um einen Schwarz-Weiß Film handelte, dass ich, sobald meine Augen schwer werden würden (und das geht bei einem solchen Film doch sicherlich schnell), zurück ins Bett gehen würde. Daraus wurde nur leider nichts, 108 Minuten später lag ich noch immer auf der Couch und war fast so wach wie zuvor. Ich hatte mich, trotz meines Widerwillens, in diesen Film verliebt.

03 | Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981)

Für mich ist es schwer diesen Film zu beschreiben. Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir uns in der 10. Klasse diesen Film im Ethik Unterricht anschauten. Zu diesem Zeitpunkt war ich 15 Jahre alt und das Bild meiner Heimat fing an zu brechen und mir wurden die Augen zur Realität geöffnet. Der Film ist schwer zu sehen aber nah an der Wirklichkeit. Zwar spiel Christiane F.s Geschichte vor mehr als vier Jahrzehnten und die City West hat sich stark verändert, doch wenn man mit offenen Augen und ohne Kopfhörer am Bahnhof Zoo entlangschlendert, dann merkt man, dass nicht wenige dasselbe Leid wie Christiane F. erleiden.

04 | Lola rennt (1998)

Eine Liebesbeziehung in der alles füreinander aufgeopfert wird. Manni steckt in Schwierigkeiten, er hat eine Menge Geld in einer Berliner U-Bahn liegen lassen. 20 Minuten bis zum Treffen mit seinem zwielichtigen Boss und Manni steht mit leeren Händen da. Seine Freundin Lola beschließt, dass sie ihm helfen kann und rennt. Ein spannender und schneller Thriller, in dem der Zufall eine große Bedeutung hat.

05 | Atomic Blonde (2017)

Auch eine amerikanische Produktion hat es auf diese Liste geschafft. Atomic Blonde ist ein fast schon klassischer amerikanischer Action- Agentenfilm, der in Berlin spielt. 1989, ein Mitglied des britischen Auslandsgeheimdienstes wurde ermordet und eine Liste von verdeckten Ermittlern gestohlen. Die britische Agentin Lorraine Brougthon soll dem auf die Spur gehen und findet sich in einem Netz voller Intrigen und Misstrauen.

06 | Herr Lehmann (2003)

Frank, der spaßeshalber von seinen Freunden nur noch Herr Lehmann genannt wird, führt ein bescheidenes Leben als Barkeeper. Der Fall der Berliner Mauer und die Hürden des Alltags bringen bei Herr Lehmann jedoch so einiges durcheinander.

07 | Oh Boy (2012)

Nico ist auf dem Sprung, weder hier noch dort, ohne richtigen Plan. Das Jura-Studium abgebrochen und der Führerschein eingezogen. Auf seiner Reise ohne wirkliches Ziel begegnet der junge Mann jedoch so einigen Interessanten Persönlichkeiten.

08 | Der Himmel über Berlin (1987)

Als Außenstehende betrachten die Engel Damiel und Cassiel die Welt. Sie wandern in ihr umher, lauschen dem Tun der Menschen und können diesen sogar neuen Lebensmut einflößen. Die beiden sind aber keine greifbaren Gestalten, sie können sich nicht zu erkennen geben oder aktiv in Leben und Geschehen eingreifen. Sinne haben sie nicht. Damiels Drang an dieser, ihm fernen und doch so nahen Welt teilzuhaben ist so stark, dass er dafür sogar auf seine Unsterblichkeit verzichtet.

09 | Good bye, Lenin! (2003)

Du wachst auf und die Mauer ist gefallen. So ergeht es der Protagonistin, die aus ihrem Koma erwacht. Nur, dass ihr Sohn, um sie zu schonen, nichts vom Mauerfall berichtet und ihr vorspielt, alles sei beim alten. Dies gelingt im durch einige pfiffige Tricks, aber er merkt schon bald, dass es immer schwerer wird die Fassade aufrechtzuerhalten. Eine tragische Komödie, die sich mit Familie, Veränderung und der Berliner Geschichte auseinandersetzt.

10 | Calling Berlin (2008)

Der Film „Calling Berlin“ begleiten den Berliner Dj und Produzent Ickarus. Erfolgreich mit seiner Musik tourt er durch die Clubs und kostet dabei so richtig das Nachtleben aus. Um durchzuhalten und den Spaß zu garantieren greift Ickarus zu Drogen. Dabei verfängt er sich in einer scheinbar nicht enden wollenden Spirale und endet schließlich in einer Klinik. Ickarus erlebt Höhen und Tiefen in der Klinik und bei der Mission sein neues Album zu veröffentlichen.

11 | Sommer vorm Balkon (2005)

Die Geschichte zweier Freundinnen. Nike und Katrin leben in dem selben Mietshaus im Prenzlauer Berg. Die eine arbeitslos und alleinerziehend, die andere jobbt um über die Runden zu kommen. Doch beide haben sich gefunden und eine starke Freundschaft entwickelt. Als Nike einen Mann kennenlernt und Katrin sich im Alkohol verliert wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt.

12 | Sonnenallee (1999)

Das Leben als junger Erwachsener bringt genügend Probleme mit sich. Zukunftspläne, die geschmiedet werden müssen, die erste Liebe, Hormone und Freundschaft. Wenn dazu auch noch die Schwierigkeiten der DDR und des Grenzregimes kommen, kann man sich ausmalen, wie es den beiden Protagonisten Michael und Mario ergeht. Ihr Leben auf der kürzeren Seite der Sonnenallee wird in dieser deutschen Komödie beleuchtet.

13 | Das Leben der Anderen (2006)

Dieser deutsche Spielfilm, hat einen Preis nach dem anderen eingesammelt, sogar ein Oscar war dabei. In „Das Leben der Anderen“ geht es um Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler, der einen Auftrag zu Observation erhält. Zu seiner Enttäuschung findet er aber heraus, dass diese Observation rein privaten Zwecks angeordnet wurde. Wiesler wird in eine Welt der Kunst und Kreativität gezogen, lernt das Potenzial zwischenmenschlicher Beziehungen kennen und gerät in eine Spirale von Furcht und Intrige.

CLEO & die Schnitzeljagd zum neuen Berliner Kinofilm*

Anzeige | Kennt ihr noch den wundervollen Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“? Mich zieht er ja noch wie vor in seinen Bann… und genau deshalb fasziniert mich wohl auch der neue Kinofilm CLEO so sehr, der ab 25.7. im Kino zu sehen sein wird. Vielleicht hat der ein oder andere von euch den Film auch schon auf der Berlinale gesehen. Der Film von Regisseur Erik Schmitt erinnert von der Machart sehr an „Amélie“, hat aber natürlich seine ganz eigene Story. Allein schon, weil der Ort des Geschehens unsere heiß geliebte Hauptstadt Berlin ist.

CLEO – Die verträumte Cleo trifft auf das pulsierende Berlin

Manchmal wünscht man sich doch, man könne die Zeit zurückdrehen, oder? Damit meine ich nicht einen Tag oder ein Jahr, sondern die Reise in ein anderes Jahrzehnt. Cleo trägt diesen Wunsch tief in ihrem Inneren und erfährt von einer Uhr aus den 20er Jahren, die genau das ermöglicht. Zusammen mit ihrer neuen Bekanntschaft Paul begibt sie sich auf die Suche, die die beiden nicht nur zu den etwas verqueren Kollegen Günni und Zille führt, sondern auch an diverse Plätze in der Filmstadt Berlin. Am Ende stellt sich die alles entscheidende Frage, ob sie die Zeit wirklich zurückdrehen soll. Würdet ihr es machen und das Risiko eingehen, euer Leben in vielleicht gänzlich andere Bahnen zu leiten?

Die Schnitzeljagd zum Großstadtmärchen CLEO – So gewinnt ihr die Tickets!

„Mittendrin statt nur dabei“ könnte das Motto heißen, denn die Schnitzeljagd führt euch direkt zu den Drehorten des Films. Los geht es eine Woche vor dem Kinostart am 18.7., so habt ihr täglich die Chance eines von 10 Kinotickets zu gewinnen. An jedem der 7 Tage wird jeweils um 12 Uhr auf verschiedenen Seiten (s.u.) die Koordinaten sowie Hinweise veröffentlicht. Vor Ort findest Du dann eine Requisite oder Information, auf der ein Code abgebildet ist. Diesen notierst Du Dir und sendest ihn per E-Mail auf der Website zu. Wer den Schatz bis zum darauffolgenden Tag um 11.59 Uhr findet, muss nur noch das enthaltene Rätsel lösen, das wiederum einen Code offenbart. Genau den braucht ihr, um euch für das Gewinnspiel anzumelden. Wer also auf den Spuren von Cleo wandeln, Berlin neu entdecken und sich die Chance auf die Kinotickets sichern möchte, sollte sich die Woche schon mal rot im Kalender markieren.

Fazit zum neuen Berliner Kinofilm CLEO

Die Schnitzeljagd ist für jeden, der Spaß am Geo-Caching hat und Berlin erkunden möchte. Neben durchaus bekannten Spots, gibt es auch einige, die die wenigsten von euch kennen werden. Wer kein Glück mit den Kinotickets hat, wird garantiert trotzdem seinen Spaß bei der Suche haben.
Der Film selbst ist ein ganz besonderes Schmankerl, den der Regisseur produziert hat. Die Story, die Erzählweise, die visuellen Elemente machen Spaß und nehmen euch mit auf Cleo’s Reise. Mit Witz, Charme und fantastischen Berlinbildern ist das Stück von Erik Schmitt zurecht auf der Berlinale gewesen.

KEYFACTS
Kinostart | 25.07.2019
Schnitzeljagd | Täglich vom 18. bis 25. Juli 2019
Gewinn | Täglich 10 Kinotickets
Infos | Website | Schnitzeljagd | Instagram | Facebook

*In Kooperation mit + Copyright Fotos: Weltkino Filmverleih GmbH

Berlin Filme

Als deutsche Hauptstadt ist Berlin Schauplatz vieler historischer Ereignisse mit Bedeutung und Tragweite für die ganze Bundesrepublik und Weltgeschichte. Die deutsche Teilung zum Beispiel wurde in Berlin durch den Mauerbau ganz real erlebbar, selbstverständlich also, dass sich daraus hervorragendes Filmmaterial ergibt. Filme wie „Goodbye Lenin“ oder „Sonnenallee“ erzählen ganz eigene, persönliche und lustige Geschichten über das geteilte Berlin und der Auswirkungen auf seine Einwohner.

Attraktive Kulissen für den Berlin Film

Außerdem bietet Berlin für Filmemacher attraktive Schauplätze mit großer Symbolwirkung wie etwa das Schloss Bellevue oder den Wannsee. Außerdem verfügt das nahe gelegene Potsdam über große Filmstudios sowie eine der prestigeträchtigsten Filmuniversitäten Deutschlands – Konrad Wolf. In Berlin selbst ist die deutsche Film- und Fernsehakademie auch eine Institution und Keimzelle großer Filmkunstwerke. Nicht selten kommt es zum Beispiel in Kreuzberg vor, dass eine Straße wegen Dreharbeiten gesperrt wird oder man sogar zusehen kann, wie eine Filmszene entsteht – im eigenen Kiez.

Faszination „Berlin“

Viele internationale Filmemacher und Schauspieler sind fasziniert von Berlin und nutzen die Stadt als ihre Muse. Dabei entstehen dann Kunstwerke wie etwa „Oh Boy“ (2012), ein Schwarz-Weiß-Film von Jan-Ole Gerster, in dem ein junger, zielloser Mann durch die Stadt irrt und sein Leben versucht neu zuordnen. Die einzelnen Geschichten seiner Begegnungen erzählen viel über die Stadt und ihre Bewohner, weswegen der Film auch vielfach ausgezeichnet wurde. Die Stadt in schwarz-weiß darzustellen scheint schon länger verwendeter Kunstgriff zu sein. Denn auch für „Der Himmel über Berlin“ (1987) von Wim Wenders verliert Berlin alle Farbe und wird zum Szenerie eines Fantasy-Dramas um den Engel Damiel, der seine Unsterblichkeit aufgibt um unter den Menschen in Berlin zu leben. Das ist doch mal eine wahre Liebeserklärung an die Stadt!

Geschichtsstunde in den Berlin Filmen

In „Goodbye Lenin!“ (2003) von Wolfgang Becker geht es wie bereits erwähnt um die Teilung Berlins in der DDR, beziehungsweise um den Fall der Mauer und die ganz besondere Geschichte einer Berliner Familie zu dieser Zeit, deren Schicksal eng mit den historischen Ereignissen verknüpft zu sein scheint. Für den Hauptdarsteller Daniel Brühl, heute einer der international gefragtesten deutschen Schauspieler, stellte diese Berlin-Geschichte seinen Durchbruch dar. Berlin hat viele Geschichten und diese zu verfilmen wird auch weiterhin attraktiv bleiben – sodass wir immer mehr über unsere Stadt lernen können.

TIGERMILCH – Der neue Kinofilm aus Berlin

Anzeige | Zwei Mädchen. Sommer. Ferien. Berlin. Gropiusstadt. Platte. Alkohol. Drogen. Das Erste Mal. Abschiebung. Freundschaft. Lachen. Spaß. Party. Un­be­schwert­heit. Die Jugend.

So in etwa lässt sich der Film TIGERMILCH, der ab 17.08.17 in den Kinos anläuft, in ein paar wenigen Worten zusammen fassen. Schon in den ersten Sekunden des Trailers faszinierte mich das, was ich sah… und ich bin mir recht sicher, dass es euch nicht anders gehen wird.

Der Film TIGERMILCH portraitiert die Berliner Jugend und verbindet sie mit dem Flüchtlingsthema

Zwei Freundinnen im zarten Alter von 14 Jahren, aber dank der Straßen Berlins, mit allen Wassern gewaschen, haben Sommerferien. Andere Schulkameraden fahren weg, Nina und Jameelah nehmen sich als Ziel, sich von den beiden süßesten Jungs dieses Planeten entjungfern zu lassen.

Sie leben und wohnen in Gropiusstadt, ein sozialer Brennpunkt. Viel Arbeitslosigkeit, viel Kriminalität, aber auch viel Gemeinschaft und Zusammenhalt. Die Platte verbindet halt.

Die Welt liegt vor ihnen und sie wollen den Sommer ihres Lebens haben. Den werden sie auch bekommen, aber leider nicht so wie erhofft. Jameelah stammt aus dem Irak und soll abgeschoben werden, obwohl sie hier in Berlin aufgewachsen und voll integriert ist. Sie soll in eine Welt zurück, die ihr völlig fremd ist.

Plötzlich ist alles, was so leicht erschien, unter dunklen Wolken verhangen. All die Pläne, die Flausen im Kopf, werden von einer Sekunde zur anderen in ernste Probleme verwandelt und zeigen einfühlsam, mit welchen Schwierigkeiten geflüchtete Familien und deren gesamtes Umfeld zu kämpfen haben.

Als wäre das noch nicht genug, werden die beiden Mädchen eines Nachts Zeuginnen eines Mordes…

Eins verraten wir noch: Wer sich fragt, woher der Name des Films stammt – „Tigermilch“ ist das Lieblingsgetränk der beiden. Es besteht aus Milch, Maracujasaft und Mariacron. 

Ticketverlosung: Wir schenken euch 2×2 Tickets und jeweils passend dazu das Kinoplakat!

Was ihr dafür tun müsst? Schreibt uns hier unter dem Artikel in die Kommentare, was euch mit dem Film TIGERMILCH verbindet? Warum sollten wir euch zum Kinofilm schicken?

Teilnahmeschluss ist der 10.08.2017 um 23.00 Uhr

Fazit

Auch wenn der Film TIGERMILCH im ersten Moment nach einem Jugendfilm aussieht, so ist es doch mehr ein gesellschaftskritischer Film, den sich auch jeder Erwachsene ansehen kann und sollte.


Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Personen ab 18 Jahre, sowie die Kommentare unter diesem Artikel. Die weiteren Teilnahmebedingungen kannst du hier nachlesen. Bitte benutzt eine aktive Mailadresse und schaut in eurem Spam-Ordner am Tag der Ziehung, denn wir benachrichtigen die Gewinner per Mail.

Der Artikel entstand in Kooperation mit Constantin Film.

Kinofilm: EINSAMKEIT und SEX und MITLEID

Anzeige | Einsamkeit und Sex und Mitleid – Das ist nicht nur der Titel des neuen Kinofilms aus dem Hause X-Verleih, sondern es sind eben auch drei sehr starke Wörter, die in jedem von uns etwas auslösen, lässt man sie mal mehr als 3 Sekunden auf sich wirken. Vielleicht sind es auch alle drei Wörter in Summe, die Phasen eures Lebens beschreiben oder beschrieben haben. Großstädte glänzen oft übermächtig mit ihren prachtvollen und vielfältigen Angeboten jeglicher Couleur. Doch nicht selten trügt der Schein.

Einsamkeit und Sex und Mitleid erzählt über die Schwierigkeiten eine glückliche Beziehung zu leben

Der Film, der in Berlin spielt und auf dem Bestsellerroman von Helmut Krausser beruht, thematisiert auf eindrucksvolle und provokant-komische Weise das Beziehungsleben in unserer Stadt. Er greift die Wörter Einsamkeit und Sex und Mitleid einfühlsam auf, verpackt sie in ästhetisch-schöne, einprägsame Bildwelten. Der Film rangiert irgendwo zwischen C-Dur und Moll, zwischen Komödie und Tragik.

Die Leitidee des Films: Menschen fühlen sich trotz 3,5 Millionen anderer Leute in einer Stadt wie Berlin alleine. Obwohl „alleine“ wäre ja nicht schlimm, sie sind einsam. Sie gehen unter, werden nicht gesehen, nicht wahrgenommen, außer von der Kassiererin am Supermarkt, die das Geld haben will.
Das Sex-Business blüht, egal ob auf professioneller oder privater Ebene. Nie war es so einfach Sexpartner zu finden… und seine gefühlte Einsamkeit für einen Moment zu verdrängen.
Bevor es anschließend eine Runde Mitleid, gerne auch in Form von Selbstmitleid, gratis gibt. Viele denken jetzt sicherlich an die (Dauer-) Singles, die jeder in seinem Bekanntenkreis hat – aber hey, das gleiche gibt es auch innerhalb von Partnerschaften. Nein, Menschen in einer Beziehung sind von all dem so gar nicht befreit:

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Die Szenen des Trailers erscheinen überspitzt, aber bringen es auf den Punkt. Menschen gelangen durch Kleinigkeiten aus ihrer Komfortzone. Also aus dem Bereich, der ihnen vertraut ist, den sie Tag ein, Tag aus erleben, nur leider oftmals unbewusst. Jede Ungereimtheit führt schnell zu einer Gereiztheit, die auf Außenstehende an den Haaren herbei gezogen wirkt, aber für den Betroffenen eine mittlere Katastrophe innerhalb seines Kleinbürgertums darstellt.

Ebenso spielt das Thema Selbstdarstellung eine große Rolle. Während Egozentrik früher eher als verpönt galt, ist es heute ein notwendiges Attribut der eigenen Persönlichkeitsbeschreibung, um in der Masse zu bestehen. Menschen geben alles für das perfekte Bild auf Facebook oder Instagram, um ein Leben zu skizzieren, dass sie nicht führen, aber gerne hätten. Anstatt sich in der realen Welt um den eigenen Lebensweg zu kümmern, belässt man es beim Anschein und geiert sich lieber am Leben anderer auf.

Am Ende steckt hinter all den Ausrastern, Anfeindungen und Auseinandersetzungen nur ein unerfüllter Wunsch nach Liebe, Aufmerksamkeit, Gebrauchtwerden. Der Film Einsamkeit und Sex und Mitleid schafft den Spagat zwischen Komik und Gesellschaftskritik, bleibt dabei aber gnadenlos ehrlich. Die Überspitzungen des Films sind der übermächtige Wink mit dem Zaunpfahl, den Regisseur Lars Montag uns allen aufzeigt. Ab dem 4. Mai 2017 läuft der Film deutschlandweit in allen Kinos!

Die Berlin Map zum Film

Wer bis dahin den Film schon mal hautnah spüren möchte, besucht die folgenden Orte in Berlin… am besten in der farblichen Reihenfolge für das echte Filmerlebnis :) Wir finden, es ist eine der besten und passendsten Berlin Maps seit langem ♡

Und jetzt seid ihr dran :) Wir verlosen 3×2 Kinotickets für den Film Einsamkeit und Sex und Mitleid!

Wer jetzt neugierig auf das gesamte Spiegelbild unseres Großstadtlebens ist, kann bei uns Tickets gewinnen :) Verratet uns nur, welches Kino euer liebstes in Berlin ist und schreibt es uns in die Kommentare unter diesem Artikel. Teilnahmeschluss ist der 04.05.2017 um 23.00 Uhr


Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Personen ab 18 Jahre, sowie die Kommentare unter diesem Artikel. Die weiteren Teilnahmebedingungen kannst du hier nachlesen. Bitte benutzt eine aktive Mailadresse und schaut in eurem Spam-Ordner am Tag der Ziehung, denn wir benachrichtigen die Gewinner per Mail.

Das Gewinnspiel wird in Kooperation mit X-Verleih umgesetzt.

Zoopalast: Herr Lehmann beim Event „Hauptrolle Berlin“

Der Zoopalast hat seit nunmehr fast einem Jahr ein ziemlich cooles Event namens „Hauptrolle Berlin“. 1 x im Monat widmet sich der Zoopalast zusammen mit der Berliner Morgenpost einem Film, in dem die Hauptrolle von Berlin gespielt wird ;) Naja, zumindest fast, aber Berlin spielt eine tragende Rolle. On Top sind bei dem Event auch immer Personen dabei, die wesentlich am Film mitgewirkt haben: Schauspieler, Regisseure, Produzenten. Sie geben dann ein paar Anekdoten zum besten und erzählen, was hinter den Kulissen des Films so abgeht. Spannende Sache fanden wir und beschlossen einem unserer Lieblings-Berlin-Filme einen Besuch abzustatten!

Herr Lehmann… und die Stories von Herrn Haußmann

Bei der Vorführung Herr Lehmann war der Regisseur Leander Haußmann zugegen und erzählte vor Beginn der Vorstellung ein paar Geschichten zum Film, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

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So wurde Christian Ulmen gefühlte 30 Mal gecastet, weil er sich damals eher einen Namen als Comedian gemacht hatte und man ihm die schauspielerische Leistung nicht ganz zutraute. Aber am Ende führte einfach nichts an Ulmen vorbei, denn seine ganze Art passte einfach perfekt.

Wenn man genau hinsieht, fällt es auf: Das Restaurant Markthalle, sowie andere Kneipen wurden nachgebaut und zwar in Köln. Zum Einen wurden dort viele Szenen gedreht, zum Anderen hatten die Berliner Behörden es den Filmemachern auch nicht so ganz leicht gemacht, was Drehgenehmigungen & Co. betrifft.

Schön war auch die Story von dem Irren.

Haußmann meinte, dass Drehteams & Kameras grundsätzlich immer kuriose Menschen aus ihren Wohnung hervor holen würden, aber beim Dreh von Herrn Lehmann gab es eine besondere Spezies Mensch.
Wie das beim Film so ist, wechselt man dann doch ab und an, Das Filmteam eine neue Szene drehte und somit an einem neuen Ort in Kreuzberg ankam. Ein älterer Herr fing an Gläser gefüllt mit Nägeln auf das Team zu werfen, woraufhin die Polizei alarmiert wurde. Die führten den Herren nach einigem Hin & Her letztlich ab und er landete auf der Geschlossenen im Urban Krankenhaus… blöd nur, dass dort auch ein Teil des Films gedreht wurde :D
Zudem filmte ein junger Praktikant den ausgeflippten Filmhasser und verkaufte es mit keinem ganz so schlechten Gewinn an die Medien ;)

Wirklich lustig, solche Geschichten könnte ich mir ewig lange anhören, wenn sie gut erzählt werden – Haußmann jedenfalls weiß nicht nur wie man Geschichten verfilmt, sondern auch wie man sie erzählt. Merci!

Den Film „Herr Lehmann“ sollte sich jeder, der ein Fan von Berlin ist, unbedingt selbst anschauen ;) Eigentlich auch, wenn man kein Berlin Fan ist!

Fazit

Eine tolle Kombi, die es dort im Zoopalast zu sehen gibt. Ich finde es total spannend solche Geschichten und Anekdoten zu hören, weil es mir eine kleine Vorstellung davon gibt, wie andere Menschen arbeiten, was zu ihrem Beruf dazu gehört, vor welchen Herausforderungen sie stehen und welche Klamauk sie in ihrem Alltag erleben.
Abgesehen von meinem persönlichen Interesse, sieht man den Film mit diesen ganzen Infos auch mit völlig anderen Augen.

Die nächste „Hauptrolle Berlin“ gibt es am 02.08. mit dem Film „Das Leben der Anderen“. Zu Gast wird dann die Hauptdarstellerin Martina Gedeck sein.

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Berlinale 2016

Die 66. Berlinale steht vor der Tür und ab morgen startet der Ticketvorverkauf, d.h. ab morgens um 10 Uhr solltet ihr vorm Rechner mit einer guten Internetverbindung sitzen und schon euren Berlinale Account angelegt haben. Mit ein bisschen Glück kann man tatsächlich die begehrten Tickets für den Eröffnungsfilm (zwar nicht im Berlinale Palast sondern im Friedrichstadt-Palast) ergattern.

Berlinale Zeit in Berlin

Vom 11. bis zum 21.02.2016 verwandelt sich Berlin gefühlt in ein großes Kino.

Die Zuschauer können in 10 Tagen in 32 Spielstätten über 400 Filme sehen. Letztes Jahr wurden übrigens 335.979 Karten verkauft.

Filme

18 Filme gehen in das Rennen um den Goldenen Bären. Deutscher Beitrag ist in diesem Jahr „24 Wochen“. Eröffnet wird die Berlinale mit dem Film „Hail, Caesar!“ von den Coen-Brüdern.

Neben der Wettbewerbsfilmen gibt es weitere Kategorien wie z.B. die Publikumskategorie „Panorama“ (hier wählen die Zuschauer den besten Film), „Berlinale Goes Kiez“, „Forum“ und das „Kulinarische Kino“, das wir euch nur wärmstens empfehlen können. Wer sich für das Thema Essen & Ernährung interessiert, sollte sich unbedingt einige Filme dieser Kategorie anschauen.  Aber auch Dokumentarfilme wie z.B. das Café Nagler sind auch für Nich-Foodies definitiv sehenswert.

Promis

Die Jury. Mit dem Weltstar Meryl Streep als Vorsitzende muss man in diesem Jahr wohl nicht mehr viel zum Promifaktor der Berlinale Jury sagen.Gleich zur Eröffnung können wir uns auf George Clooney und Tilda Swinton freuen. Julian Moore, Emma Thompson, Jude Law, Gérard Depardieu und natürlich auch zahlreiche deutsche Schauspieler wie Daniel Brühl werden ebenfalls in der Berlinale Woche erwartet.

Die Hotspots

The Place to Be Nr. 1 ist während der Berlinale Zeit der Potsdamer Platz, denn hier ist zumindest am Tag der Eröffnung sowie der Preisverleihung die Promidichte mehr als hoch. Aber nicht nur dann, am Freitag ( 12.02.) feiert bspw. auch der Film „Midnight Special“ Weltpremiere und Fans können sich auf Kirsten Dunst freuen.

Premieren gibt es aber auch im Friedrichstadt Palast oder auch im Delphi, wo Gérard Depardieu am Sonntag (14.2.) erwartet wird.

Übrigens für die Stärkung zwischen oder nach dem Filmen haben wir hier für euch eine Übersicht mit unseren liebsten Restaurants, Cafés und Bars rund um die Berlinale Hotspots zusammengestellt. Zur Berlinale gibt es seit 2014 übrigens immer noch eine besondere Food Location – ein kleiner Streetfood Markt an den Potdamer Platz Arcaden mit zahlreichen Köstlichkeiten.

 

Tickets

Aber nun eigentlich zum wichtigsten Punkt . Wo gibt es die Berlinale Tickets zu kaufen?

  • Online
  • An den offiziellen Vorverkaufsstellen ( Potsdamer Platz Arkaden, Kino International, Haus der Berliner Festspiele und die Audi City Berlin am Kurfürstendamm)
  • An den Kinos bzw. „Berlinale Spielstätten“ selber

Wichtig: Online und an den offiziellen Vorverkaufsstellen können Tickets im Voraus gekauft werden, an den Kinokassen gibt es nur Tickets für die Vorstellungen an dem Tag selber.

Leider sind auch die Berlinale Tickets nicht von einer Preiserhöhung in den letzten Jahren verschont geblieben und somit liegt der Ticketpreis für einen Wettbewerbsfilm bei 14 EUR (+1,50 EUR für die Online Tickets). 11 EUR kosten die „normalen“ Filme.

Also, liebe Berlinale Fans, dann viel Erfolg beim Ticketkauf und natürlich viel Spaß beim Filme schauen!

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7.1Leben – Interview mit Lisa Stickel

„7.1 Leben“ – eine neue Serie, die ausschließlich für das Web produziert wird. Es ist wahrscheinlich auch nicht so schwer zu erraten, in welcher Stadt die Serie gedreht wird ;-). Wir sind schon gespannt auf die erste Folge, die Ende des Jahres live geht! Vorab haben wir die Autorin und Regisseurin Lisa Stickel von 7.1 Leben interviewt.

Übrigens, bis zum 14.06. könnt ihr Lisa und ihr Team noch im Rahmen einer Crowdfunding Kampagne unterstützen!

Wie bist du auf die Idee gekommen ? Was inspiriert dich?

Auf die Idee zu dieser Serie hat mich zum ersten Mal vor etwa anderthalb Jahren eine sehr gute Freundin gebracht. Sie erzählte uns in einer größeren Runde von dieser These, dass sich jeder Mensch auf der Welt im Durchschnitt über 7,1 Ecken „kennt“. Diese Prämisse ließ mich seitdem nicht mehr wirklich los, auch wenn ich erst ein paar Monate später angefangen habe, konkreter damit zu arbeiten. Mich interessieren und inspirieren nämlich tatsächlich vor allem Menschen mit verschiedenen Charakteren und Geschichten, was natürlich im direkten Zusammenhang mit diesem Thema der „7,1 Leben“ steht. Nachdem ich dann endlich meine insgesamt 11 unterschiedlichen Figuren für die Serie gefunden hatte, konnte ich zwischen ihnen ein Netz aus Begegnungen und Beziehungen weben. Beeinflusst wurde ich dabei sicherlich auch sehr von eigenen Erfahrungen und Beobachtungen hier, denn wenn man will, gibt es immer etwas zu sehen.

Keine andere Stadt ist wohl so prädestiniert dafür, das Zentrum einer solchen Serie zu werden und diese Idee auch hier via Crowdfunding zu pitchen.

April-2015

Wolltest du schon immer Regisseurin werden?

Nein, eigentlich nicht. Ich habe immer schon geschrieben, aber für ein Buch fehlte mir oft die Vorliebe für allzu detaillierte Orts- oder Gegenstandsbeschreibungen und für Kurzgeschichten konnte ich mich dann doch nie kurz genug fassen. Außerdem habe ich beim Schreiben schon immer sehr bildlich gedacht, weshalb ich während der Abiturzeit an das Format eines Drehbuchs geraten bin. In Kombination mit meinem grundsätzlichen Interesse am Film bot sich deshalb in Berlin der Studiengang „Digital Film Making“ an und dabei habe ich schnell festgestellt, dass mich nicht nur das Schreiben von Filmstoffen begeistert, sondern mindestens genauso sehr deren Umsetzung.

Wie genau wird 7.1 Leben als Webserie ablaufen? Was ist der Inhalt der Serie? Und wann können wir die erste Folge sehen?

Die Serie verfolgt eine Gruppe von Menschen in Berlin, die sich gemäß der Prämisse der „7,1 Ecken“ mal seltener, mal häufiger begegnen, während sie nach ihrem Platz in der Hauptstadt suchen. Sie stammen aus verschiedenen Altersgruppen und haben unterschiedliche Herkunft, sind aber allesamt starke, zeitgemäße und vor allen Dingen voneinander unabhängige Charaktere – und dadurch ergeben sich viele erzählenswerte Geschichten, wenn sie einmal aufeinander treffen.
Wir drehen die ersten beiden Staffeln in Einem, um Staffel 2 dann in nur kurzem Abstand nach Staffel 1 senden zu können. Die erste Episode wird es gegen Ende des Jahres geben, danach folgen die anderen (insgesamt 23) in ca. 4-tägigem Abstand. Mit dem Internet als Sendeplattform haben wir die Möglichkeit, auf unserer eigenen Website nicht nur die vollständigen Episoden bereitzustellen, sondern auch vorher schon Making-Of- und Behind-the-Scenes-Material wie Set-Fotos, Hintergrund-Infos, Interviews, Outtakes, Musikvideos usw. zu zeigen.

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Wie wird das Ganze finanziert? Und wie groß ist euer Team?

Wir finanzieren das Projekt über Crowdfunding, was sich aus mehreren Gründen anbot: Inhaltlich ist es ja eine Serie über besondere Momente und Begegnungen verschiedener Menschen in der Großstadt. Egal aus welcher Stadt die Zuschauer aber kommen, zwei Dinge sollten sie auf jeden Fall mitbringen: Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und eine Vorliebe für augenzwinkernde und manchmal auch freche, aber immer anspruchsvolle Unterhaltung. Wir wollen weder belehren, noch uns in eine Schublade drücken lassen, weshalb ein Reinreden von Geldgebern für die Story und Umsetzung nicht förderlich wäre. Außerdem bedienen wir mit der Serie ja das schnelllebigste aller Medien: Das Internet. Eine ebenso innovative, moderne Finanzierungsform lag hier nur nahe. Momentan arbeiten 9 Leute in verschiedenen Bereichen an diesem Projekt, mit jeder Woche werden es aber gerade mehr.

Gibt es ein Webserien-Vorbild für dich?

Ein Vorbild gibt es in diesem Sinne nicht wirklich, da die meisten (erfolgreichen) Web-Serien ihre kreative Freiheit nutzen, um sich vor allem Nischen-Themen zu widmen. Empfehlen kann ich dabei auf jeden Fall die brillant geschriebene und cool umgesetzte amerikanische Serie „High Maintenance“, die seit 2012 bei Vimeo läuft.

Können die User auf die Story Einfluss nehmen?

Da wir die ersten beiden Staffeln zusammen drehen, entgehen uns natürlich leider die direkten Reaktionen auf eine erste Staffel und eine jeweilige Einflussnahme der Zuschauervorlieben auf die zweite. Durch unsere Nähe zu den Usern können wir sie aber umso mehr am Hintergrundgeschehen teilhaben lassen, mit Infos versorgen und in direkten Kontakt zu Team und Cast bringen. Im Rahmen unserer Crowdfunding-Kampagne bieten wir als Dankeschöns für Spenden z.B. z.B. auch Set-Besuche oder Statistenrollen an, damit der Zuschauer auch einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen kann, wo er doch normalerweise immer nur die fertige Serie sieht. Das Publikum auch in die Story- und Figurenentwicklung mit einzubeziehen, wäre natürlich ab Staffel 3 möglich. ;-) 

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Wohin wird sich deiner Meinung nach die TV-Landschaft und die der Webserien entwickeln?

Das Fernsehen bedient in seinen Filmen und Serien immer häufiger ein Publikum, das älter ist als das von Web-Serien. Es gibt viele Leute, die sich nicht vorstellen können, eine Web-Serie einer TV-Serie vorzuziehen, was vermutlich schwierig zu ändern ist, aber was man vielleicht auch gar nicht ändern muss.

Ein großer Unterschied und Nachteil ist natürlich das viel geringere Budget fürs Web, ein Vorteil wiederum die daraus entstehende künstlerische Freiheit und die Möglichkeit, Neues auszuprobieren. Auf dieses Potential setzen in Deutschland noch nicht viele, weshalb hier das Fernsehen momentan noch breiter vertreten ist. Gleichzeitig setzt die TV-Landschaft sehr auf Sicherheit und geht wenige Risiken in ihren Produktionen ein, was in Zukunft wiederum die Entwicklung von Web-Serien fördern könnte. Die beiden Medien sind also vor allem zwei einzelne Pfeiler, die sich immer auch gegenseitig beeinflussen.

Was ist deine Berlin Geschichte? Seit wann und warum bist du in Berlin?

Meine Familie ist seit langem großer Berlin-Fan, sodass wir früher recht regelmäßig in der Stadt waren. Nachdem wir in der 10. Klasse eine Stufenfahrt hierher gemacht haben, dachte ich zum ersten Mal, dass diese Stadt auch etwas zum Wohnen für mich wäre. Mich haben Großstädte schon immer gereizt und Berlin vereint innerhalb seiner Größe so viel Vielfalt, Kultur, Kreativität und Lebendigkeit. In den 4 Jahren, die ich seit meinem Studienbeginn hier wohne, habe ich den Umzug deshalb nie bereut, denn langweilig wird es hier ganz sicher nie.

Welche Berlin Orte inspirieren dich?

Zum Ausdenken von Geschichten vor allem Orte im Freien wie z.B. die Spree und die vielen Parks. Berlin hat natürlich diese ganzen schönen, bekannten Stellen, aber auch tolle Flecken fernab vom Trubel. Zum Schreiben habe ich mich – neben meiner Wohnung – klassischerweise meist in kleinen Kreuzberger Cafés aufgehalten, in denen man kaum merkt, wie die Zeit vergeht.

 

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Mittlerweile gibt es viele Filme „Berlin- Filme“. Hast du einen Favoriten?

Am Nachhaltigsten beeindruckt hat mich wohl „Oh Boy“, weil er das Lebensgefühl seiner Hauptfigur in Berlin so punktgenau und authentisch darstellt. Der Film an sich schafft dabei die feine Balance zwischen Tragik und Komik, sodass es einfach Spaß macht, zuzuschauen.

Was macht Berlin für dich besonders?

In erster Linie dieselben Gründe, die mich ursprünglich hierher verschlagen haben. Ich habe bisher noch an keinem anderen Ort so viele Facetten einer Stadt, von Kulturen und Menschen erlebt. Man entwickelt hier deshalb automatisch eine Begeisterungsfähigkeit und Offenheit, die einfach ansteckt.

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Fotos: Robert Günzel

 

Berlinale 2015

Es ist wieder soweit – es ist Berlinale Zeit in Berlin :-). Am Donnerstag wurden -wie immer bei eisiger Kälte- die 65. Filmfestspiele in Berlin eröffnet. Geschneit hat es zwar nicht, aber bei gefühlten -10 Grad ist es auch in diesem Jahr wieder bewundernswert gewesen, wie souverän zumindest die weiblichen Stars & Sternchen in sommerlichen Abendkleidern die eisigen Temperaturen ignoriert haben.

Da sich manche Dinge ja nie ändern, waren wir auch in diesem Jahr wieder zu spät am roten Teppich. Zwar nicht wirklich ganz zu spät, aber zu spät, um einen Platz in der ersten Reihe an der Absperrung zu ergattern. Egal, wir haben dann doch noch über das digitale Display unserer Kameras ein paar Stars wie den wirklich sympathischen Daniel Brühl und Christoph Waltz erspähen können.

Und wer ist sonst noch über den Roten Teppich gelaufen?

Viel deutsche Prominenz aus Film, Fernsehen und Politik wie Heike Makatsch, Jan Josef Liefers, Lothar de Maizière , Claudia Roth und der neue Regierende – Michael Müller. Highlight war sicherlich der Auftritt des Jurymitglieds Audrey Tautou ( Die fabelhafte Welt der Amelie) und Juliette Binoche, Hauptdarstellerin des Eröffnungsfilmes „Nobody wants the night“.

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Vor uns liegt nun eine Woche mit überfüllten Bars und Restaurants, zugehangenen Fensterscheiben im Borchardt, Blitzlichtgewitter und Kreischalarm, vielen tollen internationalen Gästen und vor allem natürlich – außergewöhnlichen Filmen! 441 Filme aus 72 Ländern!

Und wer wir in diesem Jahr das Rennen machen? Ingesamt konkurrieren 19 Filme um die Goldenen und Silbernen Bären. Deutscher Wettbewerbs-Beitrag ist „Victoria“, der bereits am Wochenende seine Premiere feierte und schon als Geheimfavorit auf den Goldenen Bären gehandelt wird. Das Besondere: Der Film erzählt von einem Bankraub und kommt 140 Minuten ohne Schnitt aus. Karten gibt es leider nicht mehr, aber mit Sicherheit kommt der Film bald ins reguläre Kino :-)

Nice to know

Auch in diesem Jahr muss kein Berlinale Besucher verhungern.  Denn am Potsdamer Platz gibt es – neben den eh schon zahlreichen Restaurants – wieder die Street Food Wagen vom Bite Club.

Schlangestehen in den Potsdamer Platz Arcaden ist auch nicht zwingend notwendig.  Bei einer stabilen Internetverbindung  ist es tatsächlich möglich auch online das Ticket für seinen Lieblingsfilm zu ergattern.

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Hier findet ihr übrigens eine Übersicht mit Restaurants, Cafés und Bars rund um die Berlinale Hotspots.