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Zur letzten Instanz – Das älteste Restaurant in Berlin!

Ein bisschen versteckt, und doch super zentral zwischen Alexanderplatz und Klosterstraße, findet man Berlin’s ältestes Restaurant, passend benannt „Zur letzten Instanz“. Wie der Name schon vermuten lässt, wird hier die Nachbarschaft zum nahen Amtsgericht Mitte zelebriert, was auch Auswirkungen auf die Betitelung der Speisen hat.

Seit 1621 werden im Restaurant Zur letzten Instanz Gäste bewirtet

Bei unserer Ankunft an einem lauen Sommerabend ist der Biergarten bereits gut gefüllt. Unter einem großen Baum, in unmittelbarer Nähe zu Berlin’s historischer Stadtmauer und mit Blick auf die Parochialkirche fühlt man sich gleich ganz weit weg vom Großstadttrubel. Dies genießen (noch) vor allem Touristen, denn die letzte Instanz fehlt in keinem Reiseführer. Geworben wird mit regionaler Berliner Küche und urtypischer Atmosphäre. Schon seit 1621 wird hier ausgeschenkt und bewirtet, doch altbacken wirkt es durch das junge, gut-gelaunte Personal kein Stück. Die robusten aber dennoch zeitgemäßen Speisen sind etwas für jedermann, doch haben Fleischliebhaber hier eher Glück fündig zu werden und die Preise sind dem Standort und der Bekanntheit angepasst.

Anwaltsfrühstück, Urteilsverkündung – Was darf es denn heute sein?

Aus der Speisekarte, die vom Anwaltsfrühstück bis zur Urteilsverkündung eine Gerichtsverhandlung nacherzählt, wählen wir als Vorspeise die halben gefüllten Eier mit Matjeshäckerle und Brioche, als Hauptspeise die Beleidigungsklage (Krebseintopf mit Garnele, Süßwasserfisch & Wurzelgemüse) und als Nachtisch die gefüllten Windbeutel mit Zuckerkaramell. Als zweite Hauptspeise nehmen wir das Tagesangebot, halbe Ente aus dem Ofen mit Pfifferlingen, weißen Rübchen und Lyoner Kartoffeln. Anders als sonst rollen wir jetzt das Feld mal von hinten auf und arbeiten uns vom eher normalen Nachtisch zur grandiosen Vorspeise.

Das Highlight erreichte uns schon mit der Vorspeise!

Die Windbeutel sehen zwar wunderhübsch aus, schmecken aber nicht nach viel und werden uns wohl eher nicht in Erinnerung bleiben.

Bei den Hauptgerichten sieht es schon sehr viel besser aus. Die Ente ist super knusprig, die Pilze haben einen leicht rauchigen Geschmack, die Rübchen sind süß und die Portion ist riesig – definitiv ein Gewinner, wenn auch mit 27,50 Euro teurer als die meisten Speisen auf der Karte.

Vorspeisen gibt es für 4 bis 9 Euro, Hauptgerichte von 12,50 bis 18 Euro, und das Dessert setzt bei 5,5 bis 11 Euro an.

Auch der Krebseintopf ist lecker und man schmeckt die hochwertigen Zutaten, doch alles in allem ist die Portion zu klein für eine Hauptspeise (zu 16,50 Euro) und allein davon wären wir nicht satt geworden – da kann es gerne etwas mehr sein.

Nun aber zu unserem Highlight, den gefüllten Eiern. Die sehen nicht nur toll aus sondern schmecken auch richtig gut. Das Matjeshack und das süße Brioche passen so super zusammen, dass wir auch noch eine zweite Portion verdrückt hätten – unbedingt probieren.

Fazit

Insgesamt hat es uns gut in der letzten Instanz gefallen, aber die Preise besonders für die Getränke (großes Bier ab 4,20, große Apfelsaftschorle 4,80) schon recht hoch angsetzt. Wenn man mal tagsüber in der Gegend ist, sollte man den alle 2 Wochen wechselnden Lunch von Dienstag bis Freitag zwischen 12-15 Uhr ausprobieren. Bei schönem Wetter lohnt es sich abends draußen zu reservieren, denn der Biergarten ist sehr beliebt. Bringt Mama, Papa oder die Großeltern mit und bildet euch selbst ein Urteil ;)

Auszug aus der Weinkarte im Restaurant Zur letzten Instanz Auszug aus der Weinkarte im Restaurant Zur letzten Instanz

Das Centolire am Potsdamer Platz

UPDATE: Das Restaurant Centolire hat dauerhaft geschlossen. An gleicher Stelle ist nun das Ristorante Essenza zu finden.

Unweit von der U-Bahn Station Mohrenstraße, also mitten in Mitte, befindet sich ein exklusiver Geheimtipp: das Centolire. Die Fassade ist unscheinbar. Zwischen den Hotels, Kleidergeschäften und Einrichtungshäusern fällt dem Passant in Eile nicht einmal auf, dass er gerade vorbeiläuft. Vorbei an einem Italiener, der irgendwie anders ist, als rot-weiß karierte Tischdecken, Pizza Funghi und Limoncello. Beim Vorbeilaufen merkt der Passant nicht, dass er sich, seinem Gaumen und seinem Herz gerade ein unvergessliches Erlebnis verwehrt. Manchmal lohnt es sich doch, stehen zu bleiben und sich umzusehen – besonders in nächster Umgebung der Leipziger Straße 125. Willkommen im Centolire!

Das Centolire – Ein prominentes Wohnzimmer

Schon als wir die Tür öffnen, strömt uns die warme, freundliche Atmosphäre entgegen. Drei italienische Kellner lächeln uns an, wir werden zu einem der Tische geführt, im Hintergrund läuft leise Musik in Landessprache. Der Raum ist überschaubar groß, der Stil außergewöhnlich. Die riesigen runden Lampen an den hohen Decken beleuchten die gewaltigen Frauenportraits an den Wänden. Sie wirken, trotz ihrer Überdimensionalität, nicht wuchtig oder unpassend – eher majestätisch. Wir fragen uns, was hinter der kleinen Bar und dem riesigen Weinregal aus dunkelbraunem Holz zu finden ist, also schauen wir uns in dem verwinkelten Raum um.

Durch das Restaurant zu laufen ist ein bisschen so, wie eine Wohnungsbesichtigung. Dort, wo man es nicht erwartet, taucht plötzlich noch ein Raum auf. Von den Wänden grinst uns der Gourmetkoch des Hauses, Moreno Carusi an. Neben ihm Greenday und Snow Patrol, Til Schweiger und Philipp Lahm. Wir fühlen uns ein bisschen wie in einem prominenten Wohnzimmer. Die offene Küche im hinteren Teil des Restaurants lädt dazu ein, den Köchen bei ihrer Arbeit zuzusehen. Mitinhaber Petros plant einen „Chef’s Table“, eine Art Showcooking à la „Reise der Geschmäcker“ mit exklusiven Zutaten und experimentellen Zusammensetzungen. Wer einen Hauch mehr Italien möchte muss sich nur auf die ruhige, von Olivenbäumen und kleinen Laternen geschmückte Terrasse im Innenhof begeben. Hier wird das prominente Wohnzimmer ganz schnell zu einer toskanischen Veranda.

„Jeder soll die Chance haben, etwas zu finden.“

Privatsphäre wird im Centolire ganz groß geschrieben. Wir hatten Glück, dass wir Fotos machen durften. Normalerweise ist das Fotografieren hier streng verboten. Wir spüren, wie wichtig es Petros und seinem Team ist, dass alle Gäste sich gleichermaßen wohl und aufgehoben fühlen.

„Essen soll als Erlebnis wahrgenommen und genossen werden“

sagt der Italiener und lächelt. Umso gespannter sind wir darauf, was uns geschmacklich erwartet. Die Kellner sind sehr zuvorkommend und gleichzeitig zurückhaltend, man merkt ihre Professionalität sofort, ihre Anwesenheit kaum.

Zum Aperitif wird uns knuspriges Brot mit Olivenöl gereicht. Petros will uns ein Menü zusammenstellen, deshalb müssen wir uns nicht selbst entscheiden. Wobei ein langer und schwieriger Entscheidungsprozess im Centolire sowieso nicht möglich ist. Die Karte ist sehr überschaubar. Anstatt 20 verschiedenen Pizza Variationen, stehen hier nur zwei auf der Karte. Wer nach dem klassischen Chef Salat oder Spaghetti Carbonara sucht, wird hier ebenfalls nicht fündig.

„Wir wollen keinen Schnick schnack.“ Qualität geht vor Quantität und da das Menü beinahe täglich wechselt, können auch Stammgäste immer etwas neues ausprobieren. Ich suche das Menü nach vegetarischen, veganen und glutenfreien Alternativen ab. Überraschenderweise werde ich tatsächlich fündig und Petros bestätigt mir, dass er jedem jederzeit die Chance geben will, etwas passendes für sich zu finden.

Büffelmozzarella aus Brandenburg

Bevor der Aperitif leer ist, kommt unsere erste, von dem Küchenteam zusammengestellte Vorspeise. Optisch überzeugt sie direkt. Uns erwartet luftgetrockneter Schinken mit schwarzen Trüffeln, gegrillter Thunfisch auf Algen und Büffelmozzarella auf Avokado, im Tapas-Stil. Klassische Elemente aus der italienischen Küche modern interpretiert. Regional ist es auch – der Büffelmozzarella kommt nur wenige Kilometer entfernt von einer Wasserbüffel-Farm aus Bandenburg.

So frisch, intensiv und saftig wie es aussieht, schmeckt es auch. Der nachhaltig gefangene Thunfisch ist super zart und die leicht würzigen Algen sind die perfekte Beilage. Am Besten hat mir allerdings der Büffelmozzarella auf dem Avocadobett geschmeckt. Die Kombination ist so außergewöhnlich, dass man bei jedem Bissen eine neue Geschmacksexplosion erlebt.

Während wir auf das nächste Gericht warten, schauen wir uns im Restaurant um. Obwohl die Location sehr edel ist und exklusiv wirkt, besteht das Publikum nicht nur aus Anzugsträgern. An unserem Nachbartisch sitzt eine Familie, gegenüber eine Gruppe junger Leute. Das Restaurant ist gehoben, aber das Publikum bleibt bunt gemischt. Nur Touristen sehen wir keine.

Wie wäre es mit Rote-Bete-Gnocci?

Als nächstes bekommen wir die komplette Pasta-Karte serviert. In kleinen Schälchen befinden sich Oreecchiete auf Seezunge, Rote-Bete-Gnocci mit Mascarpone-Walnuss-Füllung, Tortelacci auf Trüffeln und Tagliolini mit einer Algen-Steinpilz Soße. Die Auswahl und Kombination der Zutaten spricht auch hier wieder für eine Mischung aus klassisch und modern. Man schmeckt sofort, dass die Pasta hausgemacht und die Rezepte selbst kreiert sind.

Bis auf die Tagliolini, die mir zu scharf und zu würzig waren, schmeckt alles sehr gut und ganz anders, als man es kennt. Insbesondere die Rote-Bete Gnocci würde ich jedem weiterempfehlen. Der leicht säuerlich erdige Geschmack der Roten Bete wird durch die cremig milde Mascarpone verfeinert und durch den dominant nussigen Geschmack der Walnuss intensiviert. Ich bin immer noch ganz begeistert!

Während dem Essen fällt mir eine Vespa im auffälligen BVB-Look, direkt vor der Eingangstür des Restaurants auf. Wir fragen Petros, was es mit dem Motorino auf sich hat. Er grinst. „Manche finden das vielleicht komisch, aber unser Küchenchef ist großer Borussia Dortmund Fan. Ist halt unser Verein.“ Die Bodenständigkeit und Authentizität beeindruckt uns sehr und wir fühlen uns bestätigt, dass hier wirklich jeder willkommen ist. Um uns herum fliegen italienische Wortfetzen der Kellner und der Hintergrundmusik durch die Luft. Obwohl das Restaurant fast voll ist, hat jeder genug Raum für sich und ist angenehm isoliert von den anderen Gästen.

Nächster Gang: Ein Lammkotelett

Als zweites Hauptgericht wird uns ein Lammkotelett mit Weißwein-Essig Kruste auf einem Rucola-Pesto-Bett serviert. Das Lamm ist zart, das Pesto schmeckt intensiv und leicht bitter-herb. Die Kruste ist pikant. Eine spannende Kombination, die wir so in einem italienischen Restaurant nicht erwartet hätten. Wir sind positiv überrascht!

Dessert mal anders

Petros erzählt, dass in der Küche des Centolire häufig experimentiert wird. „Ich lass’ die einfach mal machen, Hauptsache es schmeckt.“ In dem Moment kommt Moreno Carusi, ein kleiner italienischer Mann mit unendlich vielen Lachfalten aus der Küche und fragt, ob es uns geschmeckt hat. Als wir begeistert nicken ist unübersehbar, dass Kochen seine Leidenschaft ist. Wir freuen uns, weil er sich freut.

Italienische Musik im Hintergrund, die Atmosphäre ist wirklich wunderbar. Wir werfen noch einen kurzen Blick auf die Dessertkarte. Mascarpone, Tiramisu, Panacotta. Klassisch. Wir erwarten ein bisschen von allem, wir bekommen etwas ganz anderes. In einem prachtvollen Eisglas serviert uns Petros frische Erdbeeren auf einer Mascarpone-Creme mit Valrohaschokoladen-Überzug und einem Hauch Gin. Der Geruch hat mich schon so fasziniert, dass ich ihn am Liebsten eingefangen und mitgenommen hätte. Cremig und frisch, herb und süß, mild und saftig. Italienische Desserts sind ja generell super – dieses war fantastisch und ein perfekter Abschluss für den Abend einer Reise der Geschmäcker der Extraklasse.

Fazit

Das Centolire wird, trotz seiner zentralen Lage nur von den Leuten gefunden, die es aktiv suchen. Das trägt zu der gemütlichen Wohnzimmeratmosphäre bei, die trotzdem Eleganz und Qualität ausstrahlt. Die Preise sind zwar moderat und fair, aber dennoch gehoben, deshalb ist das Publikum zwar gemischt, aber durch Exklusivität dominiert. Wer richtig gut italienisch essen gehen möchte, gerne ein bisschen mehr bezahlt und sich auf etwas Neues einlassen will, ist hier genau richtig. Jeder wird wärmstens empfangen und Essengehen zum Erlebnis. Mittags gibt es täglich ein Business-Menü. Wer noch nie Rote-Bete-Gnocci gegessen hat, sollte sich also sputen – aber nicht sonntags, da hat das Centolire nämlich Ruhetag.


Adresse vom Centolire:

Leipziger Straße 125
10117 Berlin

 

Auszug aus der Speisekarte vom Centolire:

Nudel- und Reisgerichte inklusive Preis aus der Speisekarte des CentolireFisch- & Fleischgerichte, Pizza und Dessert inklusive Preis aus der Speisekarte des Centolire

Indisches Essen im Bahadur in Berlin Wilmersdorf

Mit das beste indische Essen in Berlin findet man im Bahadur. Das ist keine reine Behauptung, ich war dort und habe mich selber überzeugt. Etwas ab vom Schuss liegt das Restaurant in einer kleinen Seitenstraße in Wilmersdorf. Der Weg lohnt sich, denn hier kommen Gaumen und Magen voll auf ihre Kosten.

Das Bahadur steht für nordindische Gerichte

Bei den traditionellen nordindischen Speisen und Getränken finden sich alle Geschmacksrichtungen wieder, von süß und salzig bis zu scharf und bitter. Und genau so soll es sein, denn jede Speise hat ihre ganz eigenen Zutaten und Gewürze, die den Geschmack einzigartig machen, erklärt uns Gaurav Sharma, der Inhaber des Bahadur. Er nimmt sich für jeden Gast die Zeit die Karte zu erklären und bei der Auswahl zu helfen.

Welche Gerichte gab es im Bahadur zu essen?

Vorne weg bekommen wir Papadam, ein dünn gebackenes Linsenmehlbrot, dass, Achtung, sehr scharf ist. Zum Mildern der Schärfe stehen auf den Tischen kleine Gläser mit Chutney bereit.

Für die Vorspeise haben wir uns eine kleine Auswahl zusammenstellen lassen. Zunächst sind da in Teig gebackene Okraschoten, mein persönlicher Favorit, Lammfleischbällchen, beides wird mit Chutney serviert, und Kartoffelbällchen. Die Preise liegen zwischen 3,80 EUR bis 5,50 EUR. Eine bunte Zusammenstellung gibt es für 9,80 EUR.

Als Hauptspeise wählte meine Begleitung ein Tandoori-Gericht namens Gosht Seek Kabab, das sind Fleischrouladen aus Lammfleisch mit Knoblauch, Ingwer und geröstetem Kumin. Dazu noch Barrah Kabab, Lammkoteletts mariniert mit Ingwer, Knoblauch und Senföl. Serviert wurde beides mit Reis und einem Joghurt Chutney.

Ich bestellte Raja Thali, eine Platte, die aus verschiedenen Hauptspeisen zusammengestellt wird. Bei mir waren das Gosht Rasedar, Murgh Mahni und Dal Makkni. Die in kleinen metallenen Schälchen servierten Speisen, kommen zusammen mit Reis und Bhatura Brot.

Preislich liegen die Hauptspeisen, die sich nach Tandoori- und Curry-Gerichten unterteilen zwischen 7,90 EUR und 14,50 EUR.

Sonderwünsche olé und das Indien-Gefühl :)

Da ich all zu scharfe Gerichte nicht vertrage, durfte ich eine Speise austauschen. Das ist für Gaurav und sein Team kein Problem. Wer spezielle Wünsche, Unverträglichkeiten hat oder Veganer bzw. Vegetarier ist, sollte zwei Tage vor dem Besuch anrufen und Bescheid geben, dann findet sich mit der Küche eine tolle Alternative. Und diese ist nicht minder authentisch, wie das frische, vegane Minz-Chutney bewies, dass wir probierten.

Im Bahadur trifft man auf alle möglichen Menschen, Paare und Familien aus der Nachbarschaft, Zugezogene aller Couleur, Touristen und Leute aus der indischen Community in Berlin. Das Ziel des Bahadur ist es, einen Ort zu schaffen, an dem man Essen gehen kann, wie zuhause in Indien.

Fazit

Ein charmantes Restaurant mit tollem Service und ausgezeichnetem traditionell nordindischem Essen, dass einen Besuch, wenn nicht zwei oder drei Besuche wert ist.


Adresse und Öffnungszeiten vom Bahadur in Wilmersdorf:

Bahadur
Sigmaringer Str. 36
10713 Berlin

Di-So: 12.00 -23.00 Uhr

 

Auszug aus der monatlichen Speisekarten inklusive Preise
Auszug aus der monatlichen Speisekarte inkl. Preise

Das Con Tho in Neukölln

Kreuzkölln, Knotenpunkt Hermannplatz. Die Gentrifizierung ist in vollem Gange, bunter könnte das Publikum wahrscheinlich nicht sein. Multikulti vom Feinsten, das spiegelt sich auch in dem unüberschaubaren Angebot an Essenmöglichkeiten wider. Läuft man die nahegelegene Sonnenallee rauf und wieder runter, hat man kulinarisch mehrere Kontinente durchquert. Seit dem 21.04. ist das Con Tho Teil dieser bunten Mischung und mit seiner Verbindung aus vietnamesisch- veganen und vegetarischen Gerichten und einem regionalen Bezug eine einzigartige Bereicherung!

Das CON THO: Wo aus Kreativität vietnamesisch-regionale Geschmacksexplosionen werden

Hasenheide 16, nur wenige Meter von der U-Bahn-Station Hermannplatz entfernt, befindet sich das neue Restaurant von Huy Thong. Der Eingang ist unscheinbar und von Bambussträuchern, die den Straßenlärm abschirmen und für eine gemütliche Atmosphäre sorgen, umgeben. Über eine einladende, riesige Terrasse, die nur von einer aufschiebbaren Glasfront vom Innenbereich des Restaurants getrennt ist, betritt man den Laden. Durch die Räucherstäbchen und die leise asiatische Musik fühlt man sich sofort eingeladen zu bleiben.

Schon der optische erste Eindruck überzeugt.

Bambuspflanzen schlängeln sich durch den ganzen Laden, vor den Steinwänden hängt Deko aus Tatami. Große lampionartige Deckenleuchten spenden warmes Licht. Ich habe zu dem Zeitpunkt schon völlig vergessen, dass wir uns unweit vom immer turbulenten Hermannplatz befinden. Im hinteren Teil des verwinkelten Restaurants (übrigens die perfekte Date-Location!) leuchtet das neonfarbene Logo, ein kleiner Hase. Alles hier ist erfrischend anders und das ganze Design verkörpert die gelungene Mischung aus traditionell klassischem vietnamesischen Stil und authentischer Modernität.

Es schmeckt so bunt wie es aussieht

Wir suchen uns einen Platz am Fenster aus und studieren die Speisekarte, die auf der ersten Seite die Geschichte des kleinen Hasen Con Tho erzählt, dem Namensgeber des Restaurants. Die Auswahl dauert länger als sonst, besonders das Getränkeangebot ist riesig. Anstatt Cola, Fanta oder Biosäfte gibt es selbstgemachte Limonaden und hausgemachte Shakes. Außerdem exotische, vietnamesisch angehauchte Cocktails, Wein und Bier.

Latte – Aber neu interpretiert!

Beim Lesen der Karte stolpere ich über die Kategorie „Latte“. „Die Leute trinken abends nach dem Essen gerne Latte Macchiato aber ohne Koffein“, erklärt uns Huy Thong. Deshalb haben er uns sein Team aus Kreativköchen experimentiert. Sesam- Avocado- und Dattel-Latte mit verschiedenen Toppings sind das Ergebnis. Wir probieren eine süße Teekreation, eine Mischung aus Pfefferminze, Ingwer, Orange und Zitrone und die „Green Chaos“ Lemonade. Vielleicht liegt es an der Ungewöhnlichkeit der Zutatenzusammensetzung – die Getränke sind eine echte Geschmacksexplosion! Umso gespannter sind wir auf das Essen.

Jede Menge Tapas und 3 Hauptgerichte

Neben kleinen „happy to share“ Gerichten, die als Vorspeise gegessen oder im Tapas Stil geteilt werden können, gibt es drei Hauptgerichte in jeweils drei Variationen. „Com Tam“, ein vietnamesisches Reisgericht mit verschiedenen Toppings, „Banh Xeo“, ein Reismehlcrêpe in den verschiedensten Ausführungen und „Hue Bowl“, eine Zitronengras- Annatto-Suppe. Alle Gerichte haben originelle Namen, die Zusammensetzung der Zutaten ist außergewöhnlich und kreativ. Wir entscheiden uns für die „Black Rolls“ und die „Wildflower, Green Hallebore“, eine gedämpfte bunte Mehlblume mit herzhafter Gemüse- und Tofufüllung als Vorspeise. Es schmeckt genauso bunt, kräftig, intensiv und frisch wie es aussieht und man hat das Gefühl, eine Vorspeise für 10 und nicht für 3 Euro zu genießen.

„Die Gerichte sind so entworfen, wie ich sie selber gerne esse“,

lächelt Huy Thong. Er erklärt uns, dass das Wichtigste an seinem neuen Konzept Nachhaltigkeit und Innovation sind. Er legt sehr viel Wert auf ausgewählte, regionale Bio-Zutaten, viele Kräuter und gesundes Gemüse. Während man isst, soll man seinem Körper etwas gutes tun. Um diesen Anspruch zu gewährleisten, arbeitet der Designer eng mit der Pagode, einem buddhistischem Kloster, spezialisiert auf asiatische Heilkunst in Frankfurt zusammen.

Go for Crêpes!

Wir sind gespannt auf das Hauptgericht, und weil die Crêpes am Nachbartisch so gut aussehen, bestellen wir den „Before Midnight“ und das Reisgericht „Hot Rabbit“. Wer Sommerrollen – Fan ist, hat sein neues Lieblingsgericht gefunden! Der Crêpe aus Reismehl, gefüllt mit Spinat, Porree, Tofu, Schwarzwurzeln, Käse und sämtlichen Kräutern wird in Reispapier eingerollt und, umhüllt von einem Mantel aus Salat und Rohkost, in ein Limetten- Dressing gedippt.

Bei jedem Bissen schmeckt man eine neue Zutat, der Geschmack ist originell und vollkommen anders.

Die gegrillte Aubergine und die Tofu-Quiche auf Reis werden in einer heißen Steinschale serviert. Man merkt, dass Huy Thong Designer ist. Besteck und Geschirr sind sorgfältig ausgewählt und passen perfekt zum Stil des gesamten Restaurants. Auch die Reisschale überzeugt. Der bittere, leicht herb-scharfe Geschmack des Safran Toppings und das Limetten- Knoblauch-Dressing überraschen mich besonders und wieder fällt auf, wie gut Zutaten, die man als Laie häufig nicht kennt, miteinander harmonieren. Man spürt die Experimentierfreude, Expertise und den Spaß an Neuem im Con Tho bei jedem einzelnen Gericht.

Die Nachtische können wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen.

Die gebackene Banane, die man beim Vietnamesen Nebenan erwartet, gibt es auch hier, natürlich in abgewandelter, modernisierter Form. „Snow White“ – Banane im Klebreismantel, gegrillt in einem Bananenblatt, dazu cremige Kokosmilch, frische Früchte und dunkle Schokoraspeln. Dazu bestellen wir eine, mit vietnamesischen Zutaten verfeinerte Schokoladenmousse. Auch hier überrascht uns der neuartige Geschmack und wieder sind die Zutaten perfekt aufeinander abgestimmt. Die Banane war mir auf Grund des Reismantels als Nachtisch allerdings zu mächtig und ich würde eher das Schokomousse empfehlen.

Fazit

Das Con Tho ist nicht nur einen Besuch wert, sondern ein Muss, wenn man seinen Geschmacksnerven etwas Gutes tun möchte. Das Konzept ist neu und innovativ, das Publikum bunt durchmischt, die Preise fair. Vegan-vegetarisch wird auf eine vietnamesisch und gleichzeitig regionale Weise modern interpretiert, die Gerichte sind experimentell und frisch. Auch Fleischliebhaber sollten das Restaurant ausprobieren, denn vor lauter Neuem hat man gar keine Zeit, das Fleisch zu vermissen.

Ich bin wirklich positiv überrascht und hätte nicht gedacht, dass in dem Meer von vietnamesischen Restaurants in Berlin ein neues Konzept so herausstechen kann. Atmosphäre und Essen sind wirklich besonders und man spürt, dass nicht nur Huy Thong, sondern das ganze Team hinter dem Konzept stehen und es verkörpern.

Wem der Weg zur Hasenheide 16 zu weit ist, muss nicht komplett auf Huy Thongs kreative Geschmacksneuheiten verzichten. Er betreibt außerdem das Ryong in der Torstraße 59. Trotzdem: für den Reismehlcrêpe würde ich persönlich fast jede Entfernung auf mich nehmen!


Adresse und Öffnungszeiten vom Con Tho: 

Con Tho
Hasenheide 16
10967 Berlin

Mo-So: 12.00-24.00 Uhr

Delizie D’Italia in Prenzlauer Berg

Das Delizie D’Italia ist ein wirklich typischer Italiener und beliebt für seine Pasta. Ein gutes Zeichen ist ja immer der Besuch vieler Landsleute und gefühlt waren wir die einzigen Deutschen während unseres Besuchs. Das verwundert eigentlich auch nicht, denn seit 2001 ist das familiengeführte Restaurant in der Kollwitzstraße ansässig. Die rot-karierten Tischdecken und strahlender Sonnenschein lassen bei uns sofort ein Urlaubsgefühl aufkommen.

Das Delizie D’Italia: Kleine Karte, großer Geschmack

Die Karte ist super übersichtlich und bietet neben verschiedenen hausgemachten Pastagerichten auch Fleisch- und Fischgerichte an. Natürlich fehlen auch nicht die Vorspeisen wie eine Meeresfrüchtesalat oder die klassischen Desserts.

Wir sind zum lunchen dort und bestellen uns beide die zwei Menü-Vorschläge für 9,90 EUR.

Als Starter gibt es Ciabatta und grüne Oliven, die in Öl eingelegt sind. Es sind aber nicht die bereits entsteinten Oliven, sonder die leckeren, die richtig grasgrün sind :)

Die Vorspeise

Als Vorspeise wird uns ein Vitello Tonnato und Tomate-Mozarella mit frischen Salatblättern gereicht. Zum Anfang war ich etwas irritiert über die Größe, aber in Summe war es alles mehr als ausreichend für ein Mittagsmenü! Die Zutaten waren frisch und beide Gerichte gut abgeschmeckt. Einziges Manko waren die wenigen Kapern auf dem Vitello Tonato.

Der Hauptgang

Weiter geht’s mit dem Hauptgericht: Pasta. Hier gefiel uns vor allem die wirklich leckere Tomatensoße, die super fruchtig und schön nach Tomaten schmeckte. Die Pasta hatte den perfekte Biss und war zusammen mit dem Mozzarella ein tolle Kombi.
Die Kunst liegt ja oft in der Einfachheit von Gerichten, die im Delizie D’Italia aber sehr gut umgesetzt wurde. Gerade an warmen Tagen sind die Gerichte schön leicht und liegen nicht schwer im Magen.

Zum Abschluss erhalten wir noch einen Espresso, der ebenfalls im Lunch-Menü enthalten ist.

Alle Speisen können übrigens auch nach Hause mitgenommen werden. Ebenso bietet das Delizie D’Italia einen Catering- bzw. Partyservice an und bringt alle die italienischen Köstlichkeiten zu eurer Wunschlocation.

Terrasse und Sonnenschein

Die Atmosphäre ist, wie anfangs schon erwähnt, gerade in Kombination mit ein paar Sonnenstrahlen, beinahe wie ein Urlaub in Bella Italia. Hier lässt es sich auch abends hervorragend mit Freunden, der Familie oder dem Partner und eins, zwei Gläschen Wein zusammen sitzen und quatschen.

Überraschend nettes Personal ;)

Das ist nicht böse gemeint, aber in italienischen Restaurants begegnet man meistens zwei Sorten von Personal. Die einen haben diese raue Schale, wirken nicht gerade freundlich und geistern ziemlich gestresst durch den Laden. Die anderen fangen ein kurzes Gespräch an oder tragen den Schelm im Nacken und zaubern uns mit ihren Sprüchen ein Lächeln ins Gesicht. Uns begegnete im Delizie D’Italia letzteres, wodurch unser Besuch noch den kleinen Extrakick an italienischem Flair erhielt-

Fazit

Das Delizie D’Italia ist einer dieser typischen Italiener um die Ecke! Die Pasta ist lecker und hat den perfekte Biss, die Atmosphäre ist heimelig und man fühlt sich so richtig schön wohl.


Adresse und Öffnungszeiten vom Delizie D’Italia: 

Delizie D’Italia
Kollwitzstraße 100
10435 Berlin

Mo-Sa: 12.00-24.00 Uhr

 

Das Einstein Unter den Linden

Das Einstein Unter den Linden ist eine echte Institution in Berlin Mitte. Das Restaurant ist nicht nur ein Anziehungspunkt für Touristen, sondern auch für die Wirtschaft & Politik und das viele Stammpublikum. Kein Wunder, denn schon alleine im Sommer lässt es sich wunderbar auf der Terrasse sitzen und das Leben in Berlin bewundern. Obwohl viel Verkehr davor herrscht, bleibt man vom Trubel beinahe unberührt und kann sich super unterhalten.

Das Einstein Unter den Linden kocht ein Loblied auf die österreichische Küche

Viele Leute verbinden mit dem Einstein eher ein Café, in dem es leckeren Kuchen und Kaffeespezialitäten gibt – aber das ist nur ein Teil des Angebots. Die weitere Stärke des Restaurants wird deutlich, wenn man sich den Klassikern der österreichischen Kochkunst widmet. Vom Wieder Schnitzel über Tafelspitz hinzu Saftgulasch – Freunde der herzhaften Küche dürfen Luftsprünge machen. Natürlich fehlen die klassischen Desserts wie Palatschinken, Apfelstrudel und Kaiserschmarrn auch nicht auf der Karte.

Kopfsalat mit Spargel & Käferbohnen mit Octopus

So starten wir unseren Abend im Einstein Unter den Linden. Die Teller sind reich gefüllt, falls ihr keinen allzu großen Hunger habt, bietet sich es auch an, die Vorspeisen zu teilen. Der Spargel, und soweit möglich auch alle anderen Lebensmittel, werden direkt aus der Region bezogen. Großartig! Butterzart ist ebenso der Octopus, der wunderbar ergänzt wird durch die Käferbohnen, die noch größer als die eher bekannten weißen Riesenbohnen sind ;) Wer sich traut, kann als Vorspeise auch die „Wiener Austern“ bestellen… dahinter verbergen sich eingelegte Weinbergsschnecken, die aber für uns einen Mut erfordern, den wir an dem Abend nicht aufbrachten.

 

Das Wiener Backhendl, Spargelzeit und der Moment, wenn aus dem Wiener wird ein „naked“ Schnitzel wird

Zur Hauptspeise testen wir zwei Klassiker der österreichischen Küche. Das Backhendl wird portioniert und mit einer goldbraunen Panade serviert. Super knusprig, zartes Fleisch von glücklichen Hühnern und dazu ein fein abgeschmeckter leichter Kartoffelsalat runden das Gericht ab.

 

Beim Wiener Schnitzel stellten wir die Küche spontan auf die Probe. Eigentlich ist Ei unabdingbar für eine Panade, aber da Judith kein Ei verträgt, fragten wir nach einer Variante ohne Ei. Am Ende entschied sich die Küche für ein nacktes Schnitzel, da die Panade dann doch nicht halten wollte. Wir wären auch wirklich sehr überrascht, wenn der Küchenchef einen Zaubertrick für eine Variante ohne Ei in petto gehabt hätte. Nichtsdestotrotz war das Fleisch wunderbar zart und schmeckte hervorragend.

 

Neben der Standardkarte, werden auch immer saisonale Highlights angeboten. Momentan in der Blütezeit des Spargels, darf eben dieser natürlich nicht fehlen. Die Portion ist üppig und wer mag kann sich dazu ein Schnitzel, das Dorschfilet oder aber gekochten oder geräucherten Schinken dazu bestellen. Solltet ihr in nächster Zeit im Einstein vorbei schauen, nutzt die Gelegenheit!

 

2. Challenge: Palatschinken ohne Ei

Obwohl wir die Ei-Unverträglichkeit nicht ankündigten, gelang es dem Küchenteam im Handumdrehen einen Palatschinken ohne Ei zu servieren. Das muss man ihnen hoch anrechnen. Normalerweise gelangt auf die Bitte ein Dessert ohne Ei zu erhalten, häufig eine Obstvariation und/ oder Sorbet auf unserem Tisch. Klar, geht auch, ist aber eben nicht ein solche Genuss wie Teigspeisen. Die Küchencrew vom Einstein servierte einen tollen Palatschinken mit selbstgemachte Marillenmarmelade. Ein Träumchen!

 

Für alle Opernfans hält das Einstein einen Abendschmaus bereit

Ihr müsst natürlich nicht direkt von der Oper kommen, um auch am späten Abend im Einstein noch etwas zu können ;) Da sich rund um die Straße Unter den Linden, aber die ein oder andere Kultureinrichtung befindet, haben die Inhaber sich dazu entschieden, eine kleinere Karte auch noch nach 22 Uhr anzubieten. Wenn man aus der Oper kommt und hungrig ist, stehen höchstens noch ein paar Brezelverkäufer vor der Spielstätte… nur leider bricht das die Stimmung erheblich. Viel schöner ist es doch, den Abend in einem Restaurant bei einem guten Glas Wein und einem „richtigen“ Essen ausklingen zu lassen :)

Fazit

Das Einstein Unter den Linden ist traditionsbewusst, charmant und kulinarisch keinesfalls als reines Café einzuordnen. Die Mischung aus wirklich tollen österreichischen Klassikern und saisonalen, sowie regionalen Zutaten macht einen Besuch auf jeden Fall empfehlenswert.

Und keine Angst, wer dennoch einfach nur Kaffee & Kuchen genießen will, kann auch das nach wie vor im Einstein zelebrieren.


Adresse und Öffnungszeiten vom Einstein Unter den Linden:

EINSTEIN Unter den Linden
Unter den Linden 42
10117 Berlin

Mo-Fr: 8.00-22.00 Uhr
Sa-So: 9.00-22.00 Uhr

 

Restaurant & Brauerei Pfefferbräu

Der Pfefferberg in Prenzlauer Berg beherbergt einige Locations und Einrichtungen, unter anderem findet sich dort die Bergbrauerei Pfefferbräu, die ebenso ein eingeschlossenes Restaurant sein eigen nennen darf. Das ganze Areal ist vor allem abends wunderschön anzusehen, da sich der große Innenhof mit angrenzenden Steakrestaurant Tauro geteilt wird und wunderschön beleuchtet ist.

Die Brauerei Pfefferbräu

Als erstes gibt es ein bißchen Geschichtsunterricht ;) Ende des 19. Jahrhunderts kam ein Bayer (natürlich!) nach Berlin um eine Brauerei zu eröffnen. Sein Name: Joseph Pfeffer. Die Pfeffer Brauerei produzierte bis zu Beginn der 1920er Jahre seine Biere in Prenzlauer Berg, wie auch einige Brauer. Das Ende wurde durch die Schultheiss-Brauerei herbeigeführt, denn die kauften die Pfeffer Brauerei auf und legten sie still.

Durch den Krieg zerstört, wurde die Brauerei erst in den 2000er Jahren wieder aufgebaut um vor wenigen Jahren wieder zu eröffnen und selbst gebrautes Bier auszuschenken.

Pfefferbräu – Ein Helles, ein Dunkles, ein Weizen

Die drei Biere stellten das Standardrepertoire dar. Beim Brauverfahren verzichtet man bewusst auf Filtration und Wärmebehandlung – nur Wasser, Hopfen und Malz werden verwendet.

Als wir vor wenigen Tagen dort waren, lachte uns sofort das Prenzl Pale Ale auf der Karte an, das sehr vollmundig und mit dem typischen Pale Ale Geschmack begeisterte.

Speisen im Restaurant Pfefferbräu

Wir selbst waren erst spät am Abend dort und hatten vorher gut gegessen, daher konnten wir die Gerichte leider nicht testen. Dennoch solltet ihr wissen, dass es im Restaurant deftige gut-bürgerliche, fleischbetonte Küche gibt. Schnitzel, Ente, Flank Steak, Gulasch, Spätzle, Lachs – der Magen braucht eine solide Grundlage für die folgenden Biere und das bekommt er dort auch.

Für den kleinen Hunger oder als Snack zwischendurch gibt es kleine Gerichte, wie Spiegelei, Quark mit Leinöl, Laugenbrezel oder Handkäse. Dazu gesellen sich saisonale Gerichte wie etwa Spargel.

Atmosphäre

Betritt man den Gastraum, wird man von einer warmen Atmosphäre, vielen Lichtern und dem alten Mauwerk begrüßt. Die Räumlichkeiten sind groß und eignen sich hervorragend für kleine und größere Gruppen. Die kleinen Lampen machen den Raum behaglich und wenn ihr einen entsprechenden Sitzplat habt, könnt ihr auch direkt bis zu Brauerei durchgucken.

Auch wenn es klasse ist, dass Gruppen dort ihren Platz finden, so ist die Lautstärke teilweise etwas nervig. Der Schall verteilt sich im Raum eher ungünstig und wenn dann dazu noch Musik im Hintergrund läuft, wird es schon fast schwierig sich zu unterhalten. Das liegt am Ende auch nicht an der Lautstärke als solche, einzig am Verlauf des Schalls durch den Raum.

Biergarten

Wenn ihr an einem warmen Tag dort seid, geht auf jeden Fall in den Biergarten. Draußen sitzen ist sowieso am schönsten. Aber gerade dort auf dem Gelände des Pfefferberg ist könnt ihr das ganze Flair wirklich genießen. Von dem Trubel draußen auf der Schönhauser Allee bekommt man auch kaum etwas mit. Es ist wie ein Kleinod mitten in Prenzlauer Berg.

Fazit

Steht man vor dem Gebäude, würde man wohl kaum vermuten, dass sich hinter den Mauern so viel Schönes verbirgt. Die Brauerei und das Restaurant Pfefferbräu ist nicht nur für Bierliebhaber eine echte Empfehlung, sondern für alle, die einen gemütlichen Abend mit der Familie oder Freunden verbringen wollen.


Adresse und Öffnungszeiten vom Pfefferbräu:

Schankhalle Pfefferberg  
Schönhauser Allee 176
10119 Berlin

Mo-Do: 16.00 bis 23.00 Uhr
Fr-Sa: 15.00 bis 23.00 Uhr
So: 16.00 bis 23.00 Uhr

 

Peter Pane

Klar, es gibt gerade in Berlin viele Burgerläden, die wahnsinnig toll sind. Aber was ist eigentlich mit Ketten wie Peter Pane, deren Erfolgskurs trotz des Streits mit der Burgerkette Hans im Glück, ungebrochen zu sein scheint. Egal, wann man an einer der Filialen vorbei kommt, es ist kein freier Platz zu sehen. Häufig stehen die Leute sogar an und warten auf den nächsten freien Platz. Eine Reservierung ist im Peter Pane also schon mal Pflicht. Was aber macht die Kette eigentlich so erfolgreich?

Peter Pane – Das Burger-Gill-Restaurant für alle

Genau das ist wohl auch schon ein wichtiger Grund für den Erfolg des Systemgastronomen. Es gibt einfach für jeden das Richtige und zu einer recht einheitlichen Preisstruktur. Alle Gerichte liegen irgendwo zwischen 6,90 und 11,90 EUR. Das Wichtigste sind wohl die klassischen Burger mit Rindfleisch, die mit einer Reihe verschiedener Toppings und Extras aufwarten. Ob mit Avocadocreme, Ziegenkäse, Bacon & BBQ-Sauce, Camembert & Preiselbeeren oder auch zwei Fleisch-Patties… um einen Auszug der Optionen zu zeigen.

Vegane und vegetarische Burger dürfen nicht fehlen für alle, die aus ehtischen, gesundheitlichen oder trendbewussten Gründen kein Fleisch essen möchten. Auch hier gibt es nicht etwa nur eine Variante, sondern vielfältige Kombinationen. Während es in anderen Burgerläden maximal eine Tofuscheibe oder Portobello-Champignon gibt, weil man der Meinung ist, das richtige Burger nur mit Fleisch daher kommen können, gibt es im Peter Pane weitaus mehr Kombinationen. Da trifft ein Süßkartoffel-Bratling auf einen Walnuss-Sellerie-Bratling, Weizenbratling oder einen Tomaten-Oliven-Bratling. Selbst ohne Fleisch hat man die Qual der Wahl.

Ach ja, brotlose Burger stehen ja auch noch zur Auswahl für all diejenigen, die gerade Kohlenhydrate oder Getreide von ihrem Speiseplan gestrichen haben oder aber zu der Minigruppe gehören, die wirklich kein Gluten vertragen. Das Ganze gibt es mit Fleisch, Hähnchen, vegetarisch oder vegan.
Hätte ich beinahe vergessen zu erwähnen: Wer kein Problem mit Brot hat, darf sich bei seinem Burger zwischen Mehrkorn-, Sauerteig- und Broichebrötchen entscheiden.

Natürlich stehen auch diverse Salate auf der Speisekarte, die den hiesigen Salatbars in kaum etwas nachstehen. Wildkräuter, junger Spinat, Ziegenkäse, getrocknete Tomaten, luftgetrockneter Schinken, Walnüsse, Pinienkerne – Salat ist mehr als ein paar grüne Blätter, Tomate, Gurke und Möhre, das haben auch die Leute von Peter Pane verstanden.

Nicht zu vergessen die ganzen Vorspeisen… Hui, da wird einem beinahe schwindelig ;) Aber am Ende findet genau deshalb auch jeder etwas für seinen Geschmack. Es gibt keine Streitereien, keiner fühlt sich benachteiligt, da niemand einen Kompromiss eingehen muss, so lange der kleinste gemeinsame Nenner bestehend aus Burgern (oder Salat) vorhanden ist.

Dazu gibt es Getränke und Cocktails, die in beinahe riesig wirkenden Gläsern serviert werden und für den nötigen Wow-Effekt beim Servieren sorgen. „Hier bekommt man was für sein Geld“ scheint die indirekte Message dahinter zu sein. Allerdings steckt für uns genau hier auch der größte Kritikpunkt, aber dazu später mehr.

Wir ordern Burger mit Rindfleisch, Hähnchen und Süßkartoffel-Tahini-Bratling

Für einen Systemgastronomen dauerte es verhältnismäßig lange bis wir uns Essen bekommen, allerdings muss man auch dazu sagen, dass das Restaurant am Abend komplett ausgebucht war. Da wir uns in bester Begleitung befanden, war das aber auch kein riesiges Drama ;) Die Burger schmeckten uns allesamt gut, das Brötchen (wir hatten die Sauerteigvariante) war außen fest und innen fluffig und gefiel mir besonders gut. Das Gemüse ist frisch und knackig, auch hier haben wir nichts zu meckern. Für einen Systemgastronomen (ja, ich stecke diese Gastro-Form noch vorurteilshaft in eine Schublade) war es wirklich überraschend ganz lecker :) Da haben wir schon deutlich schlechtere Burger gegessen. Auch die Größe ist ausreichend und sättigend – in Kombination mit einem Getränk und den Pommes braucht man sogar schon gut Platz in seinem Magen.

Veganer Burger „Weltreise“ für 8,90 EUR
Hähnchenburger „Stolzer Gockel“ für 8,90 EUR
Rindfleischburger „Avocado“ für 7,90 EUR

 

Das, was mich persönlich weniger überzeugte, sind die Patties als solches. Das Hähnchenstück mal außen vor, sah das Rindfleischpatty zumindest innen farblich aus wie bei einer der großen alteingesessen Burgerketten. Zwar schreibt Peter Pane auf der Website, dass das Fleisch saftig, traditionell gereift und aus Deutschland stammt, aber vermutlich gelangen die Patties tiefgefroren in die einzelnen Filialen. Wer also besonderen Wert auf eine medium-gebratene Fleischbulette mit einem zart rosafarbenen Kern hofft, wird das hier nicht erhalten.

Auch der vegane Süßkartoffel-Tahini-Patty schmeckt zusammen mit den anderen Komponenten zwar echt lecker, aber ich hätte es mir doch aromatischer gewünscht. Ich liebe den Geschmack von Süßkartoffeln, der war mir jedoch zu hintergründig… aber vielleicht ist es für euch auch genau richtig ;)

Cocktails, Durstlöscher und Eistee

Auch wenn ich etwas an den Patties zu mäkeln hatte, waren die Burger wirklich gut und schmackhaft. Ich würde sie auch jeder Zeit wieder essen ;) Hingegen fand ich die Getränke mehr als enttäuschend. Die als „Durstlöscher“ deklarierten Getränke sind voll mit Zucker und einfach zu weit entfernt von jedem Durst-löschenden Effekt. Sorry, aber da hätte ich auch einfach eine Cola bestellen können. Genauso verhält es sich mit dem Eistee. Die meisten Getränke werden werden als 0,5 l Variante ausgeschenkt in einem Glas, dass zudem noch Platz für eine große Menge Eiswürfel hat. Das sieht bombastisch aus, hinkt jedoch in der Ausführung.

Leider sind auch die Cocktails nicht das Gelbe vom Ei, denn auch diese werden in XXL-Gläsern an den Tisch gebracht. Während es an Eiswürfeln im Getränk nicht mangelt, fragt man sich ob mehr als 2cl der gewünschten Spirituose ins Glas gelangt sind. Vielleicht tun wir den Peter Pane Restaurants unrecht (dann meldet euch gerne bei uns ;) ), aber es erinnert mich etwas zu sehr an die Happy-Hour-Inder. Nur leider sind Größe und bunte Farben nicht alles.

 

Fazit

Peter Pane hat Burger und Salate für alle Geschmacksrichtungen und ist für besonders für Familien oder Freundeskreise mit unterschiedlichsten Ernährungsformen bestens geeignet. Zwar hab ich meine Kritikpunkte, aber Peter Pane ist ebenso wie das Vapiano eine Kette, die man ruhigen Gewissens ansteuern kann. Die Qualität ist gut, der Service freundlich und ihr werdet eine tolle Zeit dort haben. Selbst wenn der Gastraum aus allen Nähten platzt, sitz man relativ ruhig und kann sich super unterhalten. Mein Herz schlägt aber irgendwie doch mehr für die kleinen, handwerklich produzierten Burger.

 


Adressen und Öffnungszeiten der Peter Pane Restaurants in Berlin:

Peter Pane Restaurant
Invalidenstraße 53, 10557 Berlin

Mo-So: ab 11.00 Uhr

 

Vapiano

Eine der beliebtesten Küchen weltweit ist die italienische Küche. Pasta und Pizza lieben wir bereits, wenn wir noch klein sind und oftmals auch noch, wenn wir groß sind. Die einzigen „Gegner“ sind Low-Carb-Diäten ;) Das Hamburger Unternehmen, dass 2002 seine erste Filiale im Herzen der Hansestadt eröffnete, kann mittlerweile auf fast 170 Vapiano-Läden weltweit zurückblicken. Das Franchise-Unternehmen scheint etwas richtig gemacht zu haben.

Ähnlich wie bei Butter Lidner war das Vapiano auch etwas, dass ich in meiner Hamburgzeit kennen und schätzen gelernt habe. Es war immer ein guter Anlaufpunkt, um sich mit Freunden zu treffen und zu schnacken. Und es war etwas Besonderes, weil es das Konzept damals noch nicht allzu oft in der Form umgesetzt wurde. Damals war ich immer davon fasziniert, den Köchen beim Zubereiten der Speisen zuzusehen.

Italienisch Essen im Vapiano

Jedes Restaurant ist in Bereiche unterteilt: Pasta, Pizza, Antipasti, Insalata, Risotti – alles wird frisch in kleinen Kochnischen vor den Augen des Gastes zubereitet. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man Nahrungsmittelunverträglichkeiten hat oder einfach eine bestimmte Zutat nicht dabei haben möchte. Der Koch steht vor einem und man kann es ihm direkt erzählen.

Übrigens werden nicht nur die Zutaten frisch vor dem Gast zubereitet, sondern auch die Dolci und Pasta. Während die meiste Pasta, die frisch im Restaurant produziert wird, meistens Ei enthält, so besteht die Pasta hier nur Wasser und Hartweizengrieß oder Dinkelvollkornmehl. Auch glutenfreie Pasta gehört mittlerweile zum Repertoire.

 

Wenn ihr ein Vapiano betretet, erhaltet ihr zunächst eine Chipkarte. Dort werden alle Gerichte und die Getränke gebongt, die ihr euch holt. Das Vapiano hat keine Kellner, nur Servicepersonal, die die Tische leer räumen und säubern. Bezahlt wird am Ende eures Besuchs am Eingang bzw. ist dann ja der Ausgang ;) Unschwer zu erkennen an dem großen Gummibärchenglas.

„Chi va piano, va sano e va lontano“

Wer dem Italienischen nicht mächtig ist (ich bin es auch nicht), es heißt so viel wie: Wer alles im Leben locker und gelassen angeht, lebt gesünder und länger!“ und stellt das Motto bzw. die Namensgebung des Vapianos dar. Die Mentalität der Südeuropäer mag durchaus richtig sein und vielleicht könnten wir Menschen in den großen Städten uns manchmal eine Scheibe davon abschneiden.

Die Idee dahinter ist eigentlich gut, aber in den Sturmzeiten, besonders zur Mittagszeit, wohl kaum umsetzbar. Dann ist alles recht hektisch, es herrscht ein Gewusel, denn die meisten haben wenig Zeit. Ansonsten lässt es sich aber sehr gut im Vapiano verweilen und essen. Die Einrichtung ist hell und geprägt von langen Holztischen und den immer vorhandenen Olivenbaum. Zumindest stand der in jeder Filiale, in der ich bislang gegessen hab ;)

 

Fazit

Das Vapiano gehört zwar zu den Systemgastronomen, schafft es aber frische Gerichte in kurzer Zeit an den Mann zu bringen. Auch wenn es Mittags trubelig ist, so findet garantiert jeder etwas für seinen Geschmack. Die Speisen sind lecker, gut abgeschmeckt und dank der gläsernen Kochbereiche kann man immer zusehen, was der Koch da so treibt. Dafür liegt der Preis allerdings auch etwas über dem Durchschnitt.

Vapiano Speisekarte mit Gerichten und Preisen Vapiano Speisekarte mit Gerichten und Preisen

Ryong – Kreative Küche in Berlin Mitte

Mein kleines veganes Herz machte Luftsprünge und hätte am liebsten die ganze Karte verschlungen. Das Ryong in Berlin Mitte eröffnete im Oktober 2016 und ist rappelvoll als wir gegen 20 Uhr das Restaurant betreten.

Ohne Reservierung kann man zwar auf einen Platz hoffen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es keinen mehr gibt, ist ziemlich groß. Vielleicht erwähnenswert: Wir waren an einem Montagabend dort, nicht am Wochenende ;) Aber das Restaurant, das sich in der ehemaligen Chelsea Bar niedergelassen hat, ist zurecht so gut besucht.

Die Speisekarte im Ryong liest sich wie ein Gedicht

Nicht nur, weil verhältnismäßig viel Text auf der Karte steht, sondern primär weil die Gerichte sich so wunderbar anhören ;) Allein die Vorspeisen sind so vielfältig, dass wir uns eine Empfehlung geben lassen. Das Silky Kimono können wir euch als Tipp nur weiter geben, denn leider waren die Zutaten an dem Abend schon aufgebraucht. Mag manch einen ärgern, aber da die Tofuseidenblätter jeden Tag frisch zubereitet werden, kann es schon mal passieren, dass sie am Abend einfach aus sind.

Wir entscheiden uns daher für den Deep Forest für 4,00 EUR (gedämpfter Spinat), die Dragon Eggs für 4,50 EUR (Avocado im Tempuramantel) und dem Little Mountain für 2,50 EUR (Mini-Banh-Bao mit einer Füllung aus Morcheln, Pilzen, Tofu, Glasnudeln und Wasserkastanien). Bei dem Spinat hätten wir noch ein wenig mehr von dem Dipp haben können, weil beides zusammen einfach so lecker war. Die Dragon Eggs waren geschmacklich großartig, ebenso wie der Little Mountain, der ebenso zusammen mit dem Dipp fantastisch schmeckte und ganz weich war.

 

Noodles, Wraps & Burger als Hauptgericht

Die Hauptgerichte unterscheiden sich grob in Burger, Wraps und Nudelgerichte. Was sich erstmal recht normal anhört, ist es dann aber bei weitem nicht. Letzteres reicht von gebackenen und gegarten Nudeln (die übrigens aus Dinkelmehl sind und vegan oder mit Ei bestellt werden können) über Nudelsalat hinzu zu asiatischen Nudelsuppen. Bei den Wraps liegt die Besonderheit vor allem in der Hülle. Der Inhalt der Wraps wird nicht etwa in einem Teigfladen zusammen gerollt, sondern im Chinakohlblatt :)

Die nächste Kategorie sind Burger, die hier im Tempurateigmantel serviert werden. Ich hatte schon ein paar mal von komplett frittierten Burgern gehört, aber die Variante im Tempurateigmantel war mir bis zu dem Abend neu. Huy Thong bestätigt uns die Einzigartigkeit – noch gibt es diese Burger nur im Ryong! Zum Teig als solches gesellen sich je nach Burger Spinat, Kurkuma, Rote Beete und weitere Lebensmittel, die dem Bun am Ende eine ganz eigene Farbe verleiht. Gefüllt sind sie mit den verschiedensten Zutaten.

Um euch ein Beispiel von der Experimentierfreudigkeit zu geben: Der Rich Christmas Burger wird mit einem Schoko-Tempurateigmantel umhüllt und hält im Inneren Tofu, Cumberlandsauce, Apfel, Koriander, saure Gurke, Käse und gerösteten Maiskörnern für euch bereit. Na, wer traut sich? :)

Huy Thong, der kreative Kopf & Inhaber des Ryongs, verrät uns, dass die Speisen stets so zusammengestellt sind, dass sie gesundheitsfördernd wirken. Die alten asiatischen Weisheiten rund um Genüse, Kräuter & Co. fließen in die Konzeption und Erstellung der Gerichte ein. Träumchen! Steh ich sehr drauf :) Preislich liegen die Gerichte zwischen 7,50 – 9,50 EUR.

Dragon Bowl & Hulk Burger

Wir entscheiden uns am Ende für die Dragon Bowl und den Hulk Burger. Die Dragon Bowl hat als Basis eine Gemüsebrühe und die besagten Dinkelnudeln, die sich zu knackigem Gemüse, Koriander und gerösteten Zwiebeln gesellen. Mir schmeckte die Suppe sehr gut, für meine Begleitung waren die gewählten Gemüsesorten etwas zu bitter. Zu jedem Gericht werden noch 3 Dipps/ Saucen serviert, wie Chili, Knoblauch oder Soja, womit ihr die Gerichte noch nach eurem Geschmack verfeinern könnt.

 

Mein Hulk Burger war fantastisch. Außen gebräunt mit einem Spinat-Tempuramantel, innen belegt mit Tofu, getrockneten Tomaten, Blattspinat, Tomaten, gerösteten Maiskörnern (genial!), sowie Avocado- und Teriyaki-Sauce. Dazu werden keine Pommes oder Sweet Potato Fries serviert – nein, es gibt Edamame :) Und ich liebe Edamame. Der Burger war wirklich extrem lecker. Die Kombination aus knusprigem Tempurateig und fluffigem Burgerbrötchen ergibt bei jedem Bissen ein tolles Mundgefühl und die restlichen Zutaten harmonierten ganz wunderbar.

 

Limonaden, Drinks und der Cream Kiss

Es gibt wirklich so viel zum Ausprobieren… selbst die Getränke sind der Knaller. In asiatischen Restaurants werden sehr häufig hausgemachte Limonaden angeboten, die nur leider oftmals viel zu süß sind. Im Ryong probiere ich den Summer Garden, der mit Petersilie, Apfel, Gurke und Holunderblüte gemixt wird. Tolle Kombi, super frisch und angenehm süßlich. Ebenso stehen auf der Karte verschiedene Tees (auch Matcha), vietnamesischer Kaffee und mein Highlight der „Cream Kiss“. Wir wählen die Baby Banana und die Sweet Potato Latte, die beide super cremig und aromatisch sind. Solltet ihr unbedingt probieren.

 

Wie ist das Ambiente?

Schon von weitem leuchtet die Schrift „Ryong“, was besonders schön aussieht, wenn es bereits dunkel ist. Der Raum innen arbeitet mit weichem Licht und indirekter Beleuchtung, wodurch sich ein gemütliches Raumgefühl ergibt. Unten sind einige Sitzplätze und ein langer Tisch an dem man auch gut mit einer kleineren Gruppe sitzen kann. Weiter oben erstreckt sich die Küche und weitere Sitzplätze direkt vor der Glasfront der Küche. Ein kleiner Geheimplatz ist wohl die Sitzecke auf der, sagen wir mal „3. Etage“. Mitten im Raum auf einer Erhöhung ist ein Tisch, vor dem ihr auf dem Boden sitzt und natürlich auch vorher eure Schuhe aussieht. Dafür seid ihr dort oben so ziemlich ungestört.

 

Fazit

Ich bin schwerst begeistert und gespannt, ob euch diese kreative und mal wirklich experimentelle Küche auch so gut gefällt wie mir. Jederzeit würde ich dort wieder hingehen, um mich weiter durch die Karte zu futtern :)

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Ryong:

Ryong
Torstraße 59
10119 Berlin

Mo-Fr: ab 12.00 Uhr
Sa-So: ab 17.00 Uhr