Der Prenzlauer Berg hat Zuwachs bekommen: Das Försters in der Dunckerstraße. Bei dem Namen könnt ihr sicherlich schon vermuten, dass es sich weder um eine asiatische, noch israelische Küchenausrichtung handelt. Es ist vielmehr eine Ode an die deutsche Hausmannskost, die sich in einer herrlichen Mischung aus bodenständigen Gerichten und modernem, stilvollem Ambiente präsentiert.
Und es geht doch: Typisch deutsche und 100% vegane Küche im Försters
Ich bin durchaus entzückt über diese Neueröffnung. Vegane Restaurants gibt es viele in Berlin und ich freue mich über (fast) jedes einzelne. Das Försters hat sich jedoch in einer Ecke positioniert, die bislang kaum besetzt wurde. Vermutlich haben sich noch nicht allzu viele Gastronomen an die Veganisierung klassisch deutscher Gerichte herangetraut. Ihr kennt das, entweder ist das Essen eher super healthy oder genau das Gegenteil. Speisen, mit denen ich zumindest noch aufgewachsen bin, fehlen in der veganen Restaurantlandschaft meist.
Ente, Roulade, Rotkohl und Klöße
Ein typisches Weihnachtsessen, das wir da im Försters gegessen haben, oder? Die Rouladen und die Ente gab es natürlich getrennt, nur falls jemand mit großen Hunger vorm Screen gerade anderes vermutet. Dazu gab es wahlweise Maronensuppe oder Risotto als Vorspeise und Lebkuchenparfait oder Creme Brulee als Dessert. Zugegeben, letzteres ist nicht typisch deutsch, aber dennoch eine Nachspeise, die sich großer Beliebtheit erfreut. Auch ein echtes Schmankerl war übrigens der Gruß aus der Küche – ja, auch den gibt es hier. Auf einem kleinen Kracker kringelten sich dünne Karottenscheiben, die an Graved Lachs erinnerten. Die kleinen Gäste freuen sich über Currywurst mit Pommes & Co. auf der Karte.
Übrigens, der Vorteil an rein pflanzlicher Kost? Man rollt nach einem solchen 3-Gänge-Menü nicht schwanger nach Hause, weil keine Kohlebriketts im Magen liegen.
Die alte Schule der Gastronomie
Meiner Neugier ist es geschuldet, dass ich extrem empfänglich für neue kulinarische Ideen & Konzepte bin. Aber der Besuch im Försters hat mir wieder gezeigt, wie schön es ist, einfach mal wieder Gast zu sein, ohne gleich in ein Fine Dining oder Sterne-Restaurant zu gehen. Die Jacke wurde mir abgenommen, denn es gab eine Garderobe anstatt einer sonst so häufigen alternativ präsentierten Stuhllehne. Der Service war unaufdringlich, aber zeitgleich immer präsent. Wahrscheinlich liegt das am Chef selbst, denn er ist eher mittleren Alters und weiß anscheinend noch, was alles zu guten Gastgeberqualitäten gehört. Dazu liefert das Ambiente die passende Portion Wohlfühlatmosphäre.
Fazit zum Försters
Mir hat es richtig gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ihr auch nach der Weihnachtszeit happy nach Hause gehen werdet. Das Försters eignet sich auch perfekt, um vermeintlich kritische Eltern an die veganen Kochkunst heranzuführen. ;) Noch steht das Team ganz am Anfang und eins, zwei Anfangsstolpersteine gibt es immer, die sind aber nicht der Rede wert. Also, ab hin da mit euch – ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Besuch.
GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, stilvoll mit einem Hauch Schwarzwaldstuben-Ambiente, für Gruppen geeignet
Preisniveau | Vorspeisen ab 5,90 EUR, Hauptspeisen ab 9,90 EUR
Besonderheiten | Vegane Hausmannskost, saisonale Speisen mit regionalen Zutaten
KONTAKT
Haltestelle | Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Do: 15.00 – 23.00 Uhr, Fr-Sa: 15.00 – 2.00 Uhr
Online | Website