Schlagwort-Archive: Restaurant

Försters: Hausmannskost mit regionalen und veganen Zutaten

Der Prenzlauer Berg hat Zuwachs bekommen: Das Försters in der Dunckerstraße. Bei dem Namen könnt ihr sicherlich schon vermuten, dass es sich weder um eine asiatische, noch israelische Küchenausrichtung handelt. Es ist vielmehr eine Ode an die deutsche Hausmannskost, die sich in einer herrlichen Mischung aus bodenständigen Gerichten und modernem, stilvollem Ambiente präsentiert. 

Und es geht doch: Typisch deutsche und 100% vegane Küche im Försters

Ich bin durchaus entzückt über diese Neueröffnung. Vegane Restaurants gibt es viele in Berlin und ich freue mich über (fast) jedes einzelne. Das Försters hat sich jedoch in einer Ecke positioniert, die bislang kaum besetzt wurde. Vermutlich haben sich noch nicht allzu viele Gastronomen an die Veganisierung klassisch deutscher Gerichte herangetraut. Ihr kennt das, entweder ist das Essen eher super healthy oder genau das Gegenteil. Speisen, mit denen ich zumindest noch aufgewachsen bin, fehlen in der veganen Restaurantlandschaft meist.

Ente, Roulade, Rotkohl und Klöße

Ein typisches Weihnachtsessen, das wir da im Försters gegessen haben, oder? Die Rouladen und die Ente gab es natürlich getrennt, nur falls jemand mit großen Hunger vorm Screen gerade anderes vermutet. Dazu gab es wahlweise Maronensuppe oder Risotto als Vorspeise und Lebkuchenparfait oder Creme Brulee als Dessert. Zugegeben, letzteres ist nicht typisch deutsch, aber dennoch eine Nachspeise, die sich großer Beliebtheit erfreut. Auch ein echtes Schmankerl war übrigens der Gruß aus der Küche – ja, auch den gibt es hier. Auf einem kleinen Kracker kringelten sich dünne Karottenscheiben, die an Graved Lachs erinnerten. Die kleinen Gäste freuen sich über Currywurst mit Pommes & Co. auf der Karte.
Übrigens, der Vorteil an rein pflanzlicher Kost? Man rollt nach einem solchen 3-Gänge-Menü nicht schwanger nach Hause, weil keine Kohlebriketts im Magen liegen. 

Die alte Schule der Gastronomie

Meiner Neugier ist es geschuldet, dass ich extrem empfänglich für neue kulinarische Ideen & Konzepte bin. Aber der Besuch im Försters hat mir wieder gezeigt, wie schön es ist, einfach mal wieder Gast zu sein, ohne gleich in ein Fine Dining oder Sterne-Restaurant zu gehen. Die Jacke wurde mir abgenommen, denn es gab eine Garderobe anstatt einer sonst so häufigen alternativ präsentierten Stuhllehne. Der Service war unaufdringlich, aber zeitgleich immer präsent. Wahrscheinlich liegt das am Chef selbst, denn er ist eher mittleren Alters und weiß anscheinend noch, was alles zu guten Gastgeberqualitäten gehört. Dazu liefert das Ambiente die passende Portion Wohlfühlatmosphäre

Fazit zum Försters

Mir hat es richtig gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ihr auch nach der Weihnachtszeit happy nach Hause gehen werdet. Das Försters eignet sich auch perfekt, um vermeintlich kritische Eltern an die veganen Kochkunst heranzuführen. ;) Noch steht das Team ganz am Anfang und eins, zwei Anfangsstolpersteine gibt es immer, die sind aber nicht der Rede wert. Also, ab hin da mit euch – ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Besuch. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, stilvoll mit einem Hauch Schwarzwaldstuben-Ambiente, für Gruppen geeignet
Preisniveau | Vorspeisen ab 5,90 EUR, Hauptspeisen ab 9,90 EUR
Besonderheiten | Vegane Hausmannskost, saisonale Speisen mit regionalen Zutaten

KONTAKT
Haltestelle | Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Do: 15.00 – 23.00 Uhr, Fr-Sa: 15.00 – 2.00 Uhr
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Holy Everest – Remix der Aromen

Nepal ist ein eher unscheinbares Land: Viele Berge, Klöster, der Mount Everest – natürlich! – und ähm… ja. Eingeklemmt zwischen China und Indien verbinden die meisten wenig mit diesem Staat, dessen Fläche etwas größer als Griechenland ist. Dass dort eine demokratische Revolution gegen das herrschende Königshaus stattfand, 2008 eine Republik ausgerufen wurde und seit 2015 eine Frau die Regierungsgeschäfte führt, hat vielleicht kurz Aufmerksamkeit in der Tagesschau erregt, aber bekannt ist Nepal hauptsächlich für den höchsten Berg der Welt bekannt, den Sagarmatha, hierzulande auch als Everest bekannt. Und war da nicht was mit Yaks und dem Dalai Lama?

Ach nein, das war Tibet.

Kulinarisch trat Nepal bisher kaum in Erscheinung. Der einen oder dem anderen sind vielleicht die gefüllten Teigtaschen namens Momos ein Begriff. Die werden an einigen Stellen auch hier in Berlin angeboten. Mit Nepal verbinden sich also selten kulinarische Offenbarungen – bis man vielleicht einmal im Holy Everest in der Berliner Gleimstraße gelandet ist. Dort wird wird nepalesische Küche serviert, die einen unvorbereiteten Gaumen mit bisher kaum geschmeckten Aromen überraschen wird. Da kann man verstehen, dass der Gründer des Holy Everest, Lama Rajaesh, sich ein bisschen nach der Küche seiner Heimat gesehnt hat.

Der Weg zum Holy Everest

Lama Rajaesh hat in Nepal über zwanzig Jahre lang als Bergsteiger gearbeitet, bis er bei einer Bergtour seine jetzige Frau aus Deutschland kennen lernte. Er vermisste den sprichwörtlichen Geschmack seines Heimatlandes so sehr, dass er ab 2012 anfing, nepalesisches Streetfood in der Markthalle 9 anzubieten. Daraus entwickelte sich das Holy Everest, das es seit Mitte 2019 in der Gleimstraße gibt. Das besondere an der nepalesischen Küche, erzählt Lama Rajaesh, sei die stärkende Wirkung vieler Gerichte, beispielsweise des Nationalgerichts Dal Baht. Die Linsensuppe wäre richtiges “Bergsteigeressen”, manche andere der Angebote fallen ebenfalls darunter. Daneben gibt es auch die erwähnten Momos sowie eine ganze Reiher “nepalesischer Tapas”, wie es der Inhaber beschreibt.

Das Kochen hat Lama Rajaesh übrigens in Nepal gelernt, allerdings eher notgedrungen: Sein Expeditionskoch überfiel regelmäßig die Höhenkrankheit, weshalb seine Rolle dann Lama Rajaesh übernehmen musste. Die nepalesische Küche, erzählt der Gründer weiter, werde oftmals von der indischen überschattet – obwohl beide doch recht unterschiedlich seien. Hinzu käme ein seltsames Paradox: unter den Köchen in vielen der rund 481 indischen Restaurants in Berlin würden viele aus Nepal stammen, aber es gäbe zum Vergleich nur etwa neun nepalesische Restaurants in der Hauptstadt. Mit seinem Holy Everest will Lama Rajaesh die Besucher von der Qualität der nepalesischen Küche überzeugen.

Einmal quer durch die nepalesische Küche

Um das zu schaffen wurde eine Suppe mit einer Einlage aus mehreren Momos, gefüllt mit Wasserbüffelfleisch serviert. Außerdem gab es das Dhal Baht Takari: Das nepalesische Nationalgericht Dal Baht, eine kräftigende Linsensuppe, ergänzt um eine Portion Gemüsecurry. Zusätzlich kamen Kartoffelpfannkuchen auf den Tisch.

Lama Rajeashs Enttäuschung über das Fehlen original nepalesischer Küche lässt sich beim ersten Probieren des Dal Baht sofort nachvollziehen: Die Linsensuppe schmeckt zunächst wie ein indisches Dal, entfaltet aber ein ganz eigenes Aroma, das ein bisschen an Rauch erinnert. Auf Nachfrage erklärt der freundliche Kellner, dass dies am Szechuanpfeffer liegt, der in Nepal angebaut und verwendet wird. Das Dal Baht verführt weiter mit seiner Mischung aus bekannten und ungewöhnlichen Geschmäckern. Die Aromen harmonieren für einen Gaumen, der den Geschmack des Durchschnitts-Inders gewohnt ist, auf neue und interessante Weise.

Auch das Gemüsecurry überrascht auf den zweiten Blick: Was als gewöhnliches Curry daher kommt, überzeugt schließlich mit seinem feinen Geschmack, der nicht so überladen ist wie aus den deutschen Indien-Restaurants gewohnt. Beide Gerichte, das Dal Baht und das Curry, ergänzen sich gegenseitig sehr gut, genau wie die Beilagen. Das Papadam, der dünne, knusprige, an Knäckebrot erinnernde Teigfladen, welcher zum Dal Baht gereicht wird, unterstreicht das leichte Raucharoma noch mehr, wenn er in die Suppe getaucht wird. Der gedünstete Spinat zerfällt vor Zartheit fast auf der Zunge und bildet eine gute neutrale Beilage zu den warmen Gerichten. Schließlich überzeugt auch die Momo-Suppe: Die ist nämlich trotz der klein wirkenden Schale ziemlich mächtig. Das Wasserbüffelfleisch erinnert an Rindfleisch, verbindet sich aber in der Teigtasche mit der Suppe zu einem würzigen Erlebnis.

Fazit

Auf der Speisekarte finden sich großteils vegetarische, aber auch vegane Gerichte, sowie Angebote mit Fleisch, das von regionalen Betrieben bezogen wird. Die Preise entsprechend dem Anspruch, regionale und Bio-Produkte anzubieten, halten sich aber in einem erwartbaren Rahmen.

Insgesamt bieten die Gerichte im Holy Everest einen kleinen, aber aufschlussreichen Einblick in die nepalesische Küche. Die hebt sich durch ihr eher erdiges – oder geerdetes? – Aroma tatsächlich von den bekannten indischen Gerichten, die man in Deutschland bekommt, ab und lässt erahnen, dass Essen in Nepal neben Genuss auch immer etwas mit Stärkung zu tun hat. Das funktioniert auch: Statt des üblichen Food-Komas macht sich nach der Mahlzeit ein wohliges Gefühl im Bauch. Es bleibt der Eindruck, dass das Essen im Holy Everest nicht nur sehr gut schmeckt, sondern auch gut tut. Und das gibt es nicht so oft in Berlin.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | locker
Preisniveau | Snacks ab 3,50 EUR, Speisen ab 6,50 EUR
Besonderheiten | Ausgefallene Aromen, die überraschen

KONTAKT
Haltestelle | S+U Schönhauser Allee
Öffnungszeiten | Mo: Geschlossen, Di-Do und So: 12:00 bis 23:00, Fr-Sa: 12:00 bis 00:00
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

No/Bananas

Seit Herbst 2018 findet man das No Bananas in der Pannierstraße in Kreuzberg. Besitzer und Gastgeber Nevzat bringt hier die Geschmäcker und diversen Einflüsse seiner Heimatstadt Istanbul auf den Tisch. Es gibt knapp 40 Sitzplätze auf zwei Räume verteilt und im Sommer kann man auch vor der Tür Platz nehmen. Die Räumlichkeiten sind in sehr dunklen Farben gehalten und die Einrichtung ist schlicht. Das wirkt nicht ungemütlich, aber ein, zwei hübsche Lampen könnten dem Ambiente sicherlich nicht schaden. 

Teilen macht Freude im No/Bananas

Zu Beginn wärmen wir uns mit einem heißen Salbeitee auf, bevor wir uns der übersichtlichen Karte zuwenden. Das Konzept lautet Teilen und man stellt sich, am besten mit mehreren Personen, eine eigene Mischung aus kalten und warmen Speisen zusammen. Die Speisen sind in drei (Preis)-Kategorien aufgeteilt und je mehr man bestellt desto günstiger kann es werden. In unserem Beispiel haben wir z.B. drei Speisen der ersten Kategorie bestellt, die einzeln 23 Euro gekostet hätten, und im Paket für 17 Euro ein super Deal sind. 

Wir nehmen direkt zwei Brotkörbe bitte!

Wir entscheiden uns für die Artischocken mit Burrata und Miso, die Aubergine & Zucchini mit Tahini-Joghurt, den Hummus mit geröstetem Paprika, Salicorne und die mit Ente gefüllten Blätterteigtaschen. Alle Speisen werden mit einem Brotkorb mit Pesto serviert, aber da es so viel zu dippen gibt, ist es eine gute Idee nochmal von dem leckeren Brot nachzuordern. Die Aubergine hätte für uns ein bisschen mehr Pepp haben dürfen, dafür kommt die Artischocke beim ersten Anlauf zu salzig daher. Ein Umstand den Nevzat natürlich sofort behebt und dann kann auch der cremige Burrata seinen ganzen Geschmack entfalten. Der Hummus bekommt durch die geröstete Paprika das gewisse Etwas und bei den Blätterteigtaschen überzeugt der Orange & Sweet Chili Dip, der anfangs wie eine Marmelade schmeckt, nur um dann im Abgang seine Schärfe zu zeigen. Die Füllung der Teigtaschen hätte für mich gern noch etwas Sauce haben dürfen, aber das ist Geschmackssache. Unser Highlight war eindeutig das Salicorne, ein Seegrass, das Nevzat vom Fisch Club aus den salzigen Gewässern vor Frankreich geliefert bekommt. Es wird mit Mandeln, leicht warm serviert. Sehr lecker

Weg vom Fleisch und hin zur pflanzlichen Küche

Auf Empfehlung probieren wir als Begleitung den Mezcal Sour (8,50) und den Whisky Sour (7,50). Diese werden im No Bananas mit Kichererbsensaft, und damit vegan, kredenzt. Sie schmecken beide ganz hervorragend. Allgemein hat die Karte im Moment bereits meist vegetarische Gerichte zu bieten. Weiterhin tendiert Nevzat dazu sie immer weiter pflanzenbasiert auszubauen. In der Küche wird viel experimentiert und die Karte saisonal angepasst. Eine Reservierung wird empfohlen und über Sonderveranstaltungen wie Pop-Ups mit Gastköchen kann man sich auf Facebook oder Instagram informieren. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Kühl aber nicht ungemütlich
Preisniveau | Tapas ab 5 EUR
Besonderheiten | Das Motto ist Teilen: es werden mehrere kleine Gerichte für einen Tisch bestellt und jeder bedient sich

KONTAKT
Haltestelle | U Hermannplatz
Öffnungszeiten | Mo-Do: 18:00 bis 00:00, Fr-Sa: 18:00 bis 02:00, So: 18:00 bis 23:00
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Neu und aufregend: Die Schneiderei

Der Berliner Winter ist berüchtigt: ein gnadenloses Grau erfasst die Stadt und ihre Bewohner, überall miese Laune und der Wunsch nach Entkommen. Wer es sich nicht leisten kann, einige Monate in einem sonnigeren Land zu verbringen, dem sei die Schneiderei empfohlen, dessen geschmacksintensive und reichhaltige Karte die kalten Glieder wieder aufwärmt.

Der mittelgroße, neueröffnete Laden liegt im Prenzlauer Berg und lädt mit schlichter Gemütlichkeit und Cocktailbar zum Hinsetzen ein. Das Interieur wird mit Bildern von monatlich wechselnden Künstlern aufgepeppt, dabei entscheidet das Team gemeinsam, was an die Wände kommt. Schließlich wollen sie eine familiäre Gemütlichkeit schaffen als sei man bei Freunden zu Gast.

Ein Hauch Lebendigkeit aus Tel Aviv

Der Küchenchef der Schneiderei Liron Shnaider hat nicht nur in den großen Restaurants in London gelernt, sondern hat auch in anderen kreativen Bereichen gearbeitet: als Musiker und Filmemacher. Die Erfahrungen davon setzt er auch in der Küche ein: Wenn er kocht, dann möchte er eine nicht dagewesene und dennoch sinnvolle Komposition schaffen. Dabei ist Abwechslung alles: wöchentlich wechselt die Karte, alles andere, findet er, ist langweilig.

Man wollte den Vibe von Tel Aviv nach Berlin zu bringen. Die beiden Städte sind schließlich Schwestern im Geiste, nur fehlt Berlin das schöne Klima. In Tel Aviv ist es üblich, dass in coolen Locations neben gut gemixten Drinks ebenfalls eine niveauvolle Küche angeboten wird, etwas zwischen Standard- und Sterneküche: casual fine dining. Deswegen findet sich in der Schneiderei auch eine kleine, aber umso bessere Auswahl an ausgezeichneten Cocktails, die kombiniert mit dem richtigen Gericht ein neues Dinnererlebnis bieten. Restaurantmanagement und Service sind dabei eine große Hilfe und sollten bei der Getränkeauswahl unbedingt miteinbezogen werden. Zum Abgang der heißen Jakobsmuscheln mit frischer Polenta und Chilicrumbles wird beispielsweise ein frischer Gin Basil Smash empfohlen.

Ungewöhnliche Noten

Die Speisekarte ist übersichtlich: je vier Vor- und Hauptspeisen und zwei Desserts sind zu finden. Davon ist je ein Vor- und Hauptgericht vegan.

Aus Israel stammen die saftigen Fleischtomaten für das vegane Tomatenconfit mit geräucherter Aubergine in hausgemachter Tahinipaste und Koriander Touil. Bei diesem Gericht schmeckt man am deutlichsten den Nahen Osten. Das Zalabia Sandwich belegt mit gereiftem Rindfleisch in Safran-Zitronen-Aioli und mit Kuhmilchkäse in scharfer Gewürzpaste (Harissa) hat alles, was ein gutes Sandwich braucht und wäre bei kleinem Hunger an für sich eine vollwertige Mahlzeit. Ebenso eine reichlich sättigende Vorspeise ist der 14 Stunden gegarte Lammnacken, der sich unter einer Schicht Kartoffelpüree versteckt und so zart ist, dass man ihn nur mit einer Gabel auseinanderzupfen kann.

Ein Thema, was sich durch alle Speisen zieht ist das Spiel mit Konsistenz und Texturen. Spannende Püree Variationen, wie aus Artischocken oder geröstetem Blumenkohl, werden zu geschmortem Hispikohl oder butterig-zartem Lammfilet (vom irischen Weidenlamm) serviert und mit Details wie geräucherter Paprika oder karamellisierte Aubergine mit Mangold abgerundet. Die Schneiderei möchte sich mit neuen Kombinationen, die dennoch miteinander harmonieren brillieren und schafft dies auch beim Fischgericht, indem das Seebarschfilet in Hühnersauce badet.
Der absolute Höhepunkt des Abends: die knusprige Entenbrust mit Eichelkürbis und Entenbeinziggarre in Buttersauce, eine reichhaltig sättigende Speise, genau richtig für die kalte Adventszeit.
Nach einem Abend einmal querbeet durch die Karte reicht es nur noch für ein Dessert, zum cremigen Milchschokolade- und Haselnüssemousse gibt es zart-mehlige Buttercookies und knusperige geröstete Mandeln.

Fazit: Die Schneiderei

Für das luxuriöse Geschmackserlebnis muss man etwas mehr als üblich bezahlen, lohnt sich aber. Auf Qualität und Herkunft bei den Zutaten wird großen Wert gelegt, ebenso bei der Zubereitung. Ob vegan, Fisch, Geflügel oder Fleisch: Die anregenden Kompositionen, am besten noch mit einem Cocktail versüßt, sorgen für einen abwechslungsreichen und sinnlichen Abend.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Schlichte Gemütlichkeit
Preisniveau | Vorspeisen ab 8,00 EUR, Hauptspeisen ab 14 EUR
Besonderheiten | wöchentlich wechselnde, geschmacklich aufregende Speisekarte

KONTAKT
Haltestelle | Tram Fröbelstraße und Husemannstraße | S-Bhf Prenzlauer Allee
Öffnungszeiten | Mo: Geschlossen, Di-Do: 18:00 bis 01:00, Fr: 18:00 bis 02:00, Sa: 12:00 bis 02:00, So: 12:00 bis 17:00
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Datscha – eine Berliner Legende für russisches Essen

Es war an der Zeit, dass wir das legendäre russische Café-Restaurant besuchen. Der gute Ruf eilt dem „Datscha“ voraus, das für seine russischen Spezialitäten bekannt ist. In Friedrichshain ist es seit vielen Jahren eine feste Institution, später kamen die Ableger in Prenzlauer Berg und Kreuzberg dazu. 

Wir entschieden uns, dass Datscha zu Mittag zu besuchen. Neben den regulären Speisen auf der Karte, die von Frühstück bis zum Abendessen reichen, gibt es zu dieser Zeit auch ein spezielles Mittagsangebot. Ganz typisch ist, dass alle Speisen aus frischen und saisonalen Zutaten bereitet werden. Außerdem haben viele Gerichte russische Namen und vereinen, laut einem Statement auf der Website, ganz bewusst traditionelle Aspekte der typischen Landesküche mit aktuellen Koch-Trends.

Im Datscha wird man satt – Nachtisch darf aber nicht fehlen

Als wir ankamen, war es bereits relativ voll – und das um kurz nach 12 Uhr, aus unserer Sicht ein gutes Zeichen. Die zwei freundlichen Bedienungen waren gut beschäftigt, dennoch mussten wir nicht lange warten, bis wir bestellen konnten.

Die Auswahl fiel nicht leicht. Die Karte ist durch die klare Aufteilung in Kategorien, z.B. Suppen, russische Teigtaschen meiner Meinung nach gut zu erfassen, aber die Entscheidung fällt trotzdem schwer, weil sich alles so lecker anhört. Wir entschieden uns für eine Vorspeise (Soljanka) und freuten uns sehr auf die Hauptgerichte. Zum einen gab es Beef Stroganoff, das bereits vor dem ersten Bissen köstlich nach Pilzen duftete, welche zusammen mit Rindfleisch in der Soße sind. Zum anderen wählten wir die Vladivostok Bowl mit Sesam-Lachs, Wildbrokkoli, Wildkräutern und anderen aufeinander abgestimmten Zutaten. Beides war sehr lecker und machte in der gereichten Portionsgröße gut satt. Nach einer kleiner Essenspause wollten wir uns den Nachtisch nicht entgegen lassen und aßen Schokoladniza. Was das genau ist? Probiert es selbst, es ist köstlich und Nachtisch geht ja bekanntlich immer.

Der Service – Aufmerksam und zuvorkommend

Hier noch etwas, dass wir aufgeschnappt haben: am Nachbartisch saßen Gäste, die sehr viel bestellten. Wir fanden gut, dass die Bedienung auf die Portionsgröße hingewiesen hat. Sie meinte es gut, denn sie wollte vermeiden, dass zu viel Essen nicht gegessen und weggeschmissen werden muss. Daumen hoch für diese tolle Beratung.

Fazit

Die Datscha bietet gut schmeckendes Essen, welches außerdem auf den Tellern gut aussieht. Das Ambiente besticht durch die kleinen Details, wie z.B. Lampen, Deko oder die Art der Salz- & Pfefferstreuer. Es ist einfach nur gemütlich – wie eine Datscha auf dem Land eben sein sollte. Für alle, die das Wort nicht kennen: „Gartenhaus zum Erholen“ trifft es ganz gut.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Entspannt und Hingucker mit Liebe zum Detail
Preisniveau | Mittagsmenü inkl. Getränk 9,00 EUR, Speisen zwischen 6,00 – 16,00 EUR, Bier 0,5l für 4,50 EUR
Besonderheiten | Keine Kreditkartenzahlung möglich, EC-Karte ab 10 Euro;
Frühstück von Montag bis Sonntag; im Sommer kann man auch draußen sitzen

KONTAKT
Haltestelle | M13 Simplonstraße | S-Bahn Warschauer Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 10:00 bis ca. 01.00
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Chotto – Japanisches Comfort-Food in Wohlfühlatmosphäre

Der an Möglichkeiten zum Essen gehen nicht arme Kollwitzkiez ist seit April 2019 um ein Schmuckstück reicher. Das Chotto serviert Ramen, Sushi, Udon, Izakaya und Bento Boxen. Das warm ausgeleuchtete Restaurant empfängt uns gut zur Hälfte gefüllt, als wir an einem Samstagabend gegen 18 Uhr ankommen. Familien, Paare und jugendliche Gruppen sitzen an hübschen Holztischen, das Ambiente ist behaglich und die Begrüßung (und wie sich später zeigt auch die Verabschiedung) sehr nett und lebhaft. Man fühlt sich gleich willkommen in den modern und gleichzeitig traditionell ausgestatteten Räumlichkeiten. Das Interieur ist, bis auf die Lampen, aus recyceltem Material und Nachhaltigkeit ist ein großes Thema. Das lebende Gemälde im Hinterzimmer ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch gut fürs Raumklima.  

So sollten alle Speisekarten sein

Zuerst fällt uns die Übersichtlichkeit der Karte auf, was oft leider keine Selbstverständlichkeit ist. Hier kann man auf einen Blick die veganen, vegetarischen oder glutenfreien Varianten der angebotenen Speisen finden, fein. Es gibt sogar glutenfreie Ramen, die wir zwar nicht probieren, welche hier aber Erwähnung finden sollen. Wir starten dann mit jeweils einer Limonade mit hausgemachtem Sirup. Sowohl Lemongrass und Mango & Cranberry sind süß und lecker. 

Niemand verlässt das Chotto mit leerem Magen

Ein paar Gerichte suchen wir gezielt aus der Karte aus, ein paar Sachen lassen wir uns empfehlen. Als Spezialität angekündigt wird Ramen, und wir wählen Tokyo Laksa mit cremiger Kokosmilch, Garnelen, jap. Curry, Koriander und Basilikum Pesto (14,50 €), das hervorragend zu den kalten Temperaturen draußen passt. Es ist, unserer Meinung nach, ganz anders als man Ramen kennt, durch die dicke Sauce eher wie ein Curry und ein richtig guter Sattmacher. Generell sind alle Gerichte die wir bestellen von einer guten Größe. Auf unseren Tisch gesellen sich weiterhin die Chotto Roll (13,90 €) mit Garnele Tempura, Avocado, Mango und mit flambierten Lachs umwickelt. Dann noch die Sake Teriyaki Bento Box mit Lachs, Reis, Spiegelei, jap. Kartoffelsalat, Edamame, Garnelen und Salat (12,90 €) und die Chotto Bowl, mit Lachs, Hühnchen, Spiegelei, Salat und Kimchi  (9,50 €). Letzteres ist eindeutig unser Preis-Leistungs-Sieger, prall gefüllt und mit demselben fantastischen Lachs, wie er auch in der Bento Box zu finden ist. Ja, das ist krass viel und wir schaffen auch nicht alles. Da wir es aber unproblematisch für zu Hause einpacken lassen können, kein Problem. Bei den Edamame hätten wir uns etwas Salz gewünscht und die Ramen hätte etwas würziger sein dürfen (da hat die Kokosmilch voll zugeschlagen), aber ansonsten waren wir super happy. Auch bei den Zutaten achtet das Chotto darauf möglichst regionale Produkte zu verwenden und sich auf saisonales Obst und Gemüse zu konzentrieren. Der Service ist die ganze Zeit über sehr aufmerksam und lange warten müssen weder wir noch die Gäste an den anderen Tischen. Zum Abschluss gibt es noch warm servierten Nakajima Sake, dargereicht in einer hübschen 100ml Tonflasche. Diese Trinkart soll wohl gut für die Verdauung sein und das ist nach diesem Schmaus sicherlich eine gute Idee. 

Wechselnde Mittagskarten und Empfehlungen des Kochs

Zusätzlich zur eher traditionell gehaltenen festen Karte, gibt es im 2 Wochen Rhythmus wechselnde Empfehlungen des Kochs, die sich gern auch der Jahreszeit anpassen und oft eher der Fusion Küche zuzuordnen sind. Die Mittagskarte ändert sich jede Woche, und wird zwischen 12-16 Uhr angeboten. Die großen Portionen kosten dann um die acht Euro. Am besten isst man natürlich vor Ort, da ist alles noch warm und frisch, aber mitnehmen kann man die Speisen auch. Eine Reservierung ist, besonders am Wochenende, zu empfehlen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Wohlfühlatmosphäre
Preisniveau | Speisen ab 9 EUR, Bier 0,5 4,20 EUR
Besonderheiten | Es wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

KONTAKT
Haltestelle | U Senefelderplatz, Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Fr: 12:00 bis 23:30, Sa: 12:00 bis 23:00
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

The Catch – Japanische Küche auf top Niveau

Das „The Catch“ liegt in mitten West-Berlins, zwischen Savignyplatz und Kurfürstendamm. Somit erreicht ihr es am besten, wenn Ihr mit der S-Bahn bis S Savignyplatz fahrt und in Fahrtrichtung aussteigt (sofern ihr vom Zoo-kommt). 

Wir waren an einem Mittwoch gegen 18.00 Uhr dort und konnten somit noch in Ruhe die ganzen Eindrücke und das Ambiente vor Ort aufnehmen. Ab circa 18.30 Uhr wurde es dann auch zunehmend voll, bis auch der letzte Tisch belegt war. Aus diesem Grund empfehlen wir euch, vorab einen Tisch zu reservieren, damit ihr auch sicher einen Platz ergattert. 

Einmal Japan ohne zu fliegen

Zu Anfang hatten wir eine gemischte Sashimi Platte und eine Sushi Création welches einem beides, alleine schon durch die Optik, das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Das Sashimi wurde auf Eis, in einer großen Schale, schön angerichtet und dekoriert serviert. Uns wurde sehr ausführlich und liebevoll erklärt, welcher Fisch wo gefangen wird und wie die Küche empfiehlt, diesen zu essen. Es schmeckt auf jeden Fall nochmal besser wenn man dies beachtet. 

Weiter ging es mit Ceviche und Garnelen in hausgemachter Wasabi-Mayo. Beides überzeugte durch verschiedene, aber stimmige, Geschmackskomponenten. Und obwohl wir an dieser Stelle schon kaum mehr Platz hatten, mussten wir unbedingt die Pikant gewürzten Pulpo-Arme probieren, was wir keineswegs bereuten. Um das ganze Menü nochmal abzurunden, wurde uns noch eine sehr leckere vegetarische Alternative serviert. Die Süßkartoffel mit Sesam-Chili-Sauce sieht auf den ersten Blick zwar aus wie ein schönes Stück Fleisch vom Grill, ist für alle Vegetarier jedoch mehr als nur einen Versuch wert, ebenso wie die Japanischen Pilze mit Trüffel-Wafu-Dressing. 
Wer nach alledem noch Appetit auf etwas Süßes hat, sollte sich die Mochi’s keinesfalls entgehen lassen.

The Catch – Zwischen Tradition und Moderne

Die Einrichtung im „The Catch“ ist sehr modern und punktet durch Stil und die offene Küche. Durch das warme Holz und die verglasten Tische hat man gleich das Gefühl heute sehr schick essen zu gehen. Für einen besonderen Abend zu zweit genau das richtige. Für größere Gruppen könnte es etwas voll werden, aber wem das nichts ausmacht ist auch hier genau richtig. 

Der Service ist sehr gut informiert über die jeweiligen Gerichte und ausgesprochen freundlich. Ich wurde selten so enthusiastisch bedient. Uns wurde viel über die Herkunft der Speisen berichtet, sodass wir nochmals einen besonderen Eindruck, von dem was auf unseren Tellern liegt, erhielten. 
Lasst euch gerne zu den Getränken beraten, wir erhielten die Signature-Drinks und einen Sake, welcher das Essen ausgesprochen gut ergänzte. 

Fazit

Richtig gutes Sushi in Berlin zu finden ist nicht einfach, aber ich sage nur WOW- wir wurden auf voller Linie überzeugt.
Wenn man sich einmal wirklich exzellentes Sushi und andere japanische Gerichte gönnen möchte, ist es meiner Meinung nach ein Geheimtipp und somit ein absoluter – Catch.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, exklusiv
Preisniveau | Sushi ab 6 EUR, Speisen ab 8 EUR, Bier 0,33 5 EUR, Wein 0,15 ab 9 EUR
Besonderheiten | Service mit sehr viel Fachwissen

KONTAKT
Haltestelle | U Uhlandstraße
Öffnungszeiten | Di-Do: 12:00 bis 23:00 Uhr, Fr-Sa: 12:00 bis 00:00,
So-Mo: 18:00 bis 23:00
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Fine Dining im Kopps

Regional, saisonal, vegan = fine Dining? Ja, das gibt es tatsächlich – und zwar im Kopps. Das Restaurant in Berlin Mitte ist schon lange kein unbekannter Name mehr. 2011 eröffnet, gehört das Kopps zu den ersten veganen Restaurants Berlins. Und nur weil das Kopps ausschließlich vegane Gerichte serviert, bedeutet das nicht, dass das Restaurant nur etwas für Veganer ist. Ganz im Gegenteil, der Gastronom Ilhami Terzin möchte, dass es für jeden, auch Nicht-Veganer, Normalität wird, in ein veganes Restaurant zu gehen. Nachdem wir vor einiger Zeit schon in den Genuss des leckeren Brunch-Buffets am Sonntag gekommen sind, konnten wir uns dann letzte Woche von den außergewöhnlichen veganen Gerichten am Abend überzeugen.

Vegane Küche auf höchstem Niveau

Nach dem Motto „Zwei Küchenchefs sind besser als einer“ bilden Marcus Kümmel und Niklas Mirinioui das perfekte Duo in der Küche. 50 verschiedene Gemüsesorten, ausschließlich hochwertige Zutaten, viel Kreativität, Aromen und Texturen, jahrelange Erfahrung und unterschiedliche Techniken bilden die perfekte Kombi und Grundlage, um ein außergewöhnliches Menü und Geschmackserlebnis zu schaffen. Um uns selbst ein Bild davon zu machen, haben wir die Gelegenheit genutzt und das 7-Gänge Menü mit passend abgestimmter Getränkebegleitung getestet.

Insgesamt kann man sagen, dass jeder Gang des Menüs kunstvoll angerichtet und geschmacklich nicht zu übertreffen war. Das Personal war außerordentlich freundlich und hat uns zu jedem Gericht über die verwendeten Zutaten sowie Besonderheiten bei der Zubereitung informiert.  Für eine entspannte und lockere Atmosphäre hat Geschäftsführer und Restaurantleiter, Ilhami Terzi, gesorgt. Im Laufe des Abends ist er zu jedem der Gäste an den Tisch gekommen, um sich höchst persönlich davon zu überzeugen, dass es seinen Gästen gut geht. Eines der Menü Highlights: Bohne mit Birne und Thymian auf Rauch, im verschlossenen Weck-Glas. Nicht nur für den Gaumen eine wahre Freude, auch fürs Auge besonders schön anzuschauen, wie der Rauch aus dem Glas steigt, nachdem der Deckel abgenommen wurde.

Und der Rosmarin Gin Tonic ist nicht nur köstlich und hübsch anzusehen, sondern kann auch beim Thema Nachhaltigkeit mithalten – der Long Drink wird nämlich mit einem echtem STROHhalm serviert. Denn für Ilhami Terzi wird das Thema Nachhaltigkeit im Kopps groß geschrieben.

Nachhaltigkeit im Kopps

„Wir versuchen, alles zu verwerten und möglichst wenig zu entsorgen.“

Plastik wird weitestgehend vermieden, der Geschirrspüler arbeitet mit biologisch abbaubarer Chemie und gekocht wird mit Ökostrom und Biogas. Auch bei der Weinauswahl legt das Kopps besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität. Bis zum Ende des Jahres soll die Auswahl zu 100% aus Bio- und biodynamischen Weinen bestehen. Ilhami Terzi reist zu Anbaugebieten und erkundet diese. Er kennt die Winzer noch persönlich, nimmt an Verkostungen und Workshops teil und besucht Weinmessen. Diese Leidenschaft bekommen durch die persönliche Auswahl auch die Gäste des Kopps zu spüren. Es werden sowohl Weine aus dem Top-Bereich angeboten sowie Weine von kleineren, unbekannten Winzern, die ökologisch arbeiten und sehr gute Qualität bieten. 

Übrigens bietet das Kopps auch einen veganen Kochkurs an. Dabei kann den beiden Küchenchefs über die Schulter geschaut, hilfreiche Tipps aufgeschnappt und tiefer in die vegane Küche eingetaucht werden. Gemeinsam wird ein 4-Gänge Menü zubereitet, welches saisonal und zudem einmalig ist. Im Anschluss wird das zubereitete Dinner mit Weinbegleitung genossen. 

Fazit

Vegane Küche auf höchstem Niveau, die auch unbedingt jeder Nicht-Veganer probiert haben sollte! 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | freundlich, exklusiv
Preisniveau | Brunch ab 18 EUR, 3-Gänge ab 42 EUR, 7-Gänge ab 74 EUR, Aufschlag für Getränkebegleitung
Besonderheiten | Ausschließlich vegan

KONTAKT
Haltestelle | U Rosenthaler Platz
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 18:00 bis 00:00 Uhr, Sa Brunch 9:30 bis 16:00 Uhr,
So Brunch 9:00 bis 16:00 Uhr
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

NgoKimPak – Fun Asian Eatery – bunt, gemischt, lecker

Ich stehe, knapp abseits der Kantstraße im sonst so gediegenen Charlottenburg, vor einem dreckig weiß-grauen alten Neubau mit bröckelndem Putz und Rostflecken an der Wand. Es ist so sonnig hell hier draußen, dass ich das Innenleben des Lokals selbst durch die große Fensterfront nicht erkennen kann. Nur der grell-bunt leuchtende Neon-Schriftzug mit dem Logo des NgoKimPak lässt ahnen, was mich drinnen erwartet.

 

Welcome to Funkytown

Die Einrichtung ist zwar bestimmt von klaren Linien, schlichten Tischen und Stühlen, ordentlich nebeneinander gereiht – fast schon kantinenstyle, aber: Eine dunkle Wand ist beklebt mit bunten Instantnudeltüten, die andere bestückt mit stylischen, messingfarbenen Regalen und Kühlschränken voller Getränke aus Asien, die so farbig daherkommen, wie sie süß schmecken. An der Decke hängen die gleichen Messing-Streben in Rechtecken und Glühbirnen baumeln nackt an roten Kabeln herab. Und natürlich fehlt auch hier nicht das bunte Neon-Logo. Welcome to Funkytown. Welcome to NgoKimPak.

Farbenfroh, gleichzeitig frisch und voller Umami

Als wir bestellen, ist es kurz nach 12 Uhr – wir sind die ersten im Laden. Außer asiatische Pop-Musik ist nicht viel zu hören. 
Schnell steht unser Essen dann vor uns. Wir hatten die Honey BBQ Ribs Tapas für 5 Euro, das Veggie Bibimbap für 10 Euro, einen Veggie Bun für 3,50 Euro und einen Salt & Pepper Chicken Bun für 4 Euro.

„Woah!“ staunte meine Begleitung, als sich das Fleisch fast von alleine vom Knochen löste. Und genau so zart war das in einer süß würzigen Marinade gebackene Fleisch dann auch. Das Bibimbap war farbenfroh, gleichzeitig frisch und voller Umami – und gut sättigend. Es hat viel Spaß gemacht, alles wild zusammen zu rühren und dann gierig zu löffeln. Die Buns waren, wie erhofft fluffig uns saftig. Das Hähnchen war knusprig paniert, innen saftig und beim zweiten Bissen kam dann der volle Geschmack zur Geltung.  Der Geschmack war beim Veggie Bun sofort da. (Nachdem ich einen Berg an rohen Zwiebeln entfernt hatte; ist einfach nicht meins). Boom! Gebratenes Gemüse voll mit asiatischen Aromen, Gurke, Pilze, Erdnussstückchen und eine ziemlich geile Mayo. Ich hätte fünf davon Essen können – aber dann hätte ich nicht genug Platz im Magen, um den Rest zu probieren. Und mir scheint, das ist doch der Sinn dieses Restaurants.

Lieblingsgerichte aus Japan und Korea

Eine „Fun Asian Eatery“ soll es laut der Website sein. Mit den Lieblingsgerichten primär aus Japan und Korea, aber eben auch zum Beispiel Poké Bowls aus Hawaii. Neben Klassikern wie Bibimbap, Ramen, Kimchi und Edamame findet man unter den Menütiteln „Small Things We like“ und „Other Things We Like“ alle möglichen Leckereien. Wie zum Beispiel Gimbab. Das ist in Sesamöl marinierter Reis (Bab) der mit anderen Zutaten im Gim (getrockneter Purpurtang) gerollt werden und dann in mundgerechte Portionen geschnitten wird – klingt wie Sushi? Kommt aber aus Korea.
Als wir gingen, war der Laden übrigens fast voll besetzt und wildes Geschnatter war ausgebrochen. Lohnt sich also über Mittag früh zu kommen.
Fun Fact: Der Name der Eatery setzt sich aus den Namen der Restaurant-Beteiligten zusammen: Duc NGO, Betreiber einiger beliebter Lokale in Berlin (z.B. Kuchi, Cocolo Ramen, … ), KIM, seine Innenarchitektin, Künstlerin und natürlich Gestalterin des NgoKimPak und PAK, einem Gastronomen und Musiker aus Seoul.

Fazit

Wer auf lokale Produkte und Haute Cuisine Wert legt, wird im NgoKimPak nicht glücklich. Wer aber Lust hat, sich durch die verschiedensten asiatischen Lieblinge zu futtern, und ein wuseliges, buntes Ambiente mag, ist hier gut aufgehoben. Dank der kleinen Portionen vieler Gerichte, kann man selbst ein funky Buffet zusammenstellen. Besonders gut klappt das natürlich in der Gruppe. Zusammen essen, macht doch ohnehin am meisten Spaß. Und keiner muss Futterneid haben.

GOOD TO KNOW:
Atmosphäre |  Lebhaft, bunt. Vom Charlottenburger Anwaltsbüro über verirrte Touris bis hin zu hippen Großstadtnomaden – viele scheinen sich hier wohl zu fühlen.
Preisniveau | Gerichte von 3 bis 13 Euro – Wobei es selten bei nur einem Gericht pro Person bleibt.
Besonderheiten | Ramyun – Instantnudelsuppen aus Korea, die mit frischen Zutaten bereichert werden können. Etwas crazy, Instantgerichte anzubieten, aber sie scheinen gut anzukommen.

KONTAKT
Haltestelle | S Savigny Platz
Öffnungszeiten | Mo-So: 12:00 Uhr bis 23:00 Uhr
Online | Website

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Essen gehen mal anders – Das Restaurant Cantina in der Bar Tausend

Warum das Wochenende nicht mal unter einer S-Bahn-Brücke einläuten? Wir haben es am vergangenen Wochenende mal probiert und sind der Einladung der Cantina gefolgt. Aber mal von Anfang an. Das Restaurant Cantina am Schiffbauerdamm gehört zur in Berlin nicht mehr wegzudenkenden Bar Tausend, die von außen so unscheinbar ist, dass man drinnen erst einmal ein paar Minuten braucht, um zu realisieren, wo man gerade ist. Restaurant und Bar befinden sich nämlich direkt unter den S-Bahn-Bögen und sind von außen nicht erkennbar. Klopft man an die schwere Stahltür, öffnet sich zuerst eine kleine Luke und wenn man Glück hat, wird die  Tür geöffnet und man darf eintreten. Wir hatten Glück und wurden direkt sehr aufmerksam von einem Türsteher in Empfang genommen, der uns unwillkürlich an den ein oder anderen Tim Burton-Film erinnerte.

Durch die Bar Tausend direkt ins kulinarische Paradies

Während wir bei einem Gin Basil Highball in der Bar Tausend darauf warteten, dass die Cantina ihre Türen öffnet, haben wir uns erstmal gefragt, wo diese Türen überhaupt sein sollen. Auf diese Frage sollten wir schnell eine Antwort bekommen: direkt hinter der Bar nämlich. Wir wurden also durch die Theke hindurch in die heiligen Hallen der Cantina geführt, die von der Größe zwar  überschaubar, dafür mit der offenen Küche und der riesigen LED-Wand sehr beeindruckend sind.

Schwere Entscheidung trotz überschaubarer Karte

An unserem Platz angekommen, wurden wir auch direkt zur Wein- und Menükarte beraten. Wir entschieden uns bei der Vorspeise für frisches Brot mit Butter, Karotten mit schwarzem Sesam und Minze und gerösteten Blumenkohl mit fermentierter Zitrone und Mandeln. Vor allem der Blumenkohl hat uns geschmacklich ziemlich umgehauen, kein Wunder, dass Küchenchef Octavio Osés Bravo uns das Gericht zu Anfang so ans Herz gelegt hat.

Bei der Hauptspeise fiel es schon etwas schwerer, wenn man die Entscheidung zwischen Pappardelle, Pulpo, Entrecôte und Lammschulter hat. Es wurde am Ende dann – ganz klassisch – die Pasta mit getrockneten Tomaten, Salbei und Parmesan. Getoppt wurde das Ganze noch mit einer Dessert-Kreation von Octavio: Ruby Schokoladenbällchen mit Hibiskus-Pulver und Zimtmilch und Semolina-Kuchen mit Olivenöl-Eis und Sumac-Baiser.

Fazit Cantina

Die Cantina ist wirklich mal was anderes. Die exklusive Atmosphäre und die super aufmerksamen Mitarbeiter machen den Besuch zu etwas, was man nicht so schnell vergisst. Die Menükarte ist überschaubar, was aber definitiv kein Minuspunkt ist, denn in der Cantina wird mit Qualität überzeugt. Nicht umsonst kann man dem Küchenchef in der offenen Küche über die Schulter gucken – hier muss man nämlich nichts verstecken. Wir empfehlen die Cantina definitiv weiter, nicht nur wegen des Essens, sondern vor allem wegen des tollen Services und der ganz und gar nicht alltäglichen Atmosphäre.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden