Das Restaurant 1990 Vegan Living in Friedrichshain trifft den Nerv der Zeit und bietet vegan-vietnamesische Bowls an. In der großen Variante als Hauptgericht oder mit mehreren kleinen Bowls als Tapas. Auch die anderen Speisen und Getränke sind komplett vegan, selbst der Wein. Das Restaurant ist eigentlich immer gut besucht. Überall ertönen Gespräche, es wird gelacht und natürlich gegessen. Die Einrichtung wird von dunklem Holz dominiert. Das Vietnamgefühl wird durch viele kleine und große landestypische Deko-Elemente transportiert. Wer einen ruhigen Platz sucht, sollte jedoch woanders essen gehen. Zudem empfiehlt sich eine Reservierung vorab. Das 1990 Vegan Living gehört übrigens zur Gastro-Familie, die auch das Cat Tuong in Prenzlauer Berg und Secret Garden in Friedrichshain betreiben.
Vegane Tapas im 1990 Vegan Living
Bei unserem Besuch haben wir nicht reserviert und Glück gehabt, den der Laden ist fast bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Bestellt wird im 1990 Vegan Living über Zettel, auf denen hinter dem jeweiligen Gericht die Menge eingetragen wird. Wer sich komplett oder teilweise vegan ernährt, wird wissen, dass es viele vietnamesische Restaurants mit veganen Gerichten gibt. Das Besondere hier ist, dass die Gerichte und Zutaten deutlich vielfältiger und ausgefallener sind. Wer Lust hat, mal was anderes als Tofu-Curry-Reis-Gerichte zu essen, ist hier goldrichtig. Geschmacklich haben uns eigentlich alle Tapas überzeugt, die wir bestellten. Einzig der Papayasalat hatte mir persönlich zu wenig Tiefe und Würze. Dennoch freue ich mich schon die nächsten Tapas auszuprobieren und auch die Bowls. Wenn ich über dem Restaurant wohnen würde, wäre ich wohl Stammgast bis ich alles durchprobiert habe.
Fazit zum 1990 Vegan Living
Wer Lust auf die vegane Küche hat, sollte sich das Restaurant 1990 Vegan Living auf seine Liste setzen. Die Gerichte sind lecker, besonders, kreativ und preislich vollkommen angemessen. Der Service war freundlich, die Atmosphäre locker, sodass jeder hier einen wirklich schönen Abend verbringen kann.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Gemütlich, gesprächig, meist sehr gut besucht, Außenplätze vorhanden Preisniveau | Tapas: 3,50 EUR, Bowls: 8,50 EUR, Wein 0,2l ab 4,80 EUR Besonderheiten | Komplett vegan, überwiegend Bio, Vielfalt auf der Speisekarte
KONTAKT Adresse | Krossener Str. 19, 10245 Berlin Haltestelle | Tram Grünberger Str./ Warschauer Str. Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-23.00 Uhr
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Eine neue gastronomische Ausrichtung, die dieser Tage immer stärker an Bedeutung gewinnt. Die Levante Küche in Berlin wird immer relevanter. Doch was bedeute das überhaupt? Levante heißt übersetzt Osten, Morgenland und meint das Gebiet der Länder Syrien, Libanon, Israel, Jordanien und Iran. Und so haben wahrscheinlich viele von euch schon Speisen aus der Levante Küche in Berlin gegessen, jedoch ohne sich dessen bewusst zu sein. Hummus und Falafel sind wohl die Gerichte, die jeder von euch kennt. Darüber hinaus gibt es aber noch so viele weitere Speisen, die vor allem durch ihre aromatischen Gewürze gekennzeichnet sind.
Unsere liebsten Restaurants der Levante Küche in Berlin
Die Locations reichen vom Imbiss um die Ecke, über Bäckereien, Cafés, Restaurants und Fine Dining Lokalen. In Berlin ist die Levante Küche bereits jetzt super vielfältig. Berlin ist eben auch Multikulti. Ein wesentlicher Unterschied ist auch die Art zu essen. Während es in Deutschland bislang üblich ist drei oder mehr Gänge nacheinander zu essen, besticht die Levante Küche durch ihre Mezze. Das sind Speisen, etwas größer als unsere Vorspeisen, aber kleiner als eine Hauptspeise. Diverse Mezze landen auf einem Tisch und werden miteinander geteilt. Allein dadurch entsteht eine völlig andere Atmosphäre im Restaurant.
Das Night Kitchen ist nicht einfach nur ein Restaurant. Die Atmosphäre ist so locker, entspannt und offen, dass ihr hier gut und gerne den ganzen Abend verbringen könnt. Nicht nur das levantinische Essen ist großartig, sondern auch die Cocktails. Alle detaillierten Infos lest ihr im Artikel zum Night Kitchen.
Atmosphäre | Locker, angenehmes Licht, offene Stimmung, super gastfreundlich
Preisniveau | Speisen zum Teilen 4-23 EUR
Besonderheit | Sonntagsbrunch
Öffnungszeiten | Mo-Fr: ab 17.00 Uhr, Sa-So: ab 11.00 Uhr (jeweils Open End)
02 | ALEPPO SUPPER CLUB |Friedrichshain
Der Aleppo Supper Club ist eigentlich auf das Catering von Events spezialisiert, aber auch in dem kleinen Imbiss in Friedrichshain könnt ihr die leckeren syrischen Speisen probieren. Alle detaillierten Infos lest ihr im Artikel zum Aleppo Supper Club.
Atmosphäre | Kleiner Innenraum mit nur wenigen Sitzplätzen, aber sehr gastfreundlich
Preisniveau | Speisen zwischen 4,50 – 7,90 EUR
Besonderheit | Halawet al Jibben (Dessert auf Basis von Mozzarella)
Öffnungszeiten | Mo-So: 10.00-22.00 Uhr
03 | KANAAN |Prenzlauer Berg
Im Kanaan gibt es vor allem richtig leckeren Hummus in diversen Varianten. Die Location hat eher Imbisscharakter aufgrund der wenigen Plätze. Aber an warmen Tagen könnt ihr es euch in dem kleinen Hofgarten gemütlich machen. Alle detaillierten Infos entnehmt ihr der Website.
Atmosphäre | Imbisscharakter mit begrenzter Platzanzahl
Ende 2018 frisch eröffnet, erfreut sich das Layla Berlin bereits größter Beliebtheit. Chefkoch Meir Adoni kredenzt Gerichte aus der Levante, aber auf einem Niveau, das der Sterne-Küche gleich kommt. Alle detaillierten Infos entnehmt ihr der Website.
Atmosphäre | Gemütliches Fine Dining Restaurant
Preisniveau | Hauptgerichte 17-35 EUR
Besonderheit | Gehobene Küche
Öffnungszeiten | Mo-So: 18.00-1.00 Uhr
Aleppo Supper Club
Kanaan
Night Kitchen
05 | YAROK | Mitte
Auch das Yarok ist eher Imbiss als Restaurant. Die Speisen aus dem Mittleren Osten können uns aber dennoch überzeugen, vor allem die Falafel sind fantastisch. Alle detaillierten Infos entnehmt ihr der Website.
Atmosphäre | Offen, freundlich, bunte Wände, einige Sitzplätze
Preisniveau | Teller mit Lamm/ Huhn ab 8 EUR, mit Falafel 6 EUR
Besonderheit | Die Falafel
Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-23.00 Uhr
06 | KREUZBERGER HIMMEL | Kreuzberg
Der Kreuzberger Himmel bietet zusammen mit dem Verein Be An Angel Geflüchteten eine neue Perspektive. Das levantinische Essen ihrer Heimat begeistert viele Gäste und hat auch uns in den Bann gezogen. Im Restaurant gibt es einige Sitzplätze, sprich, es ist mehr als nur eine Imbisslocation. Alle detaillierten Infos lest ihr im Artikel zum Kreuzberger Himmel.
Das Neni Berlin gehörte zu den ersten größeren Restaurants, die die Speisen aus der Levante angeboten haben. Mit einem tollen Ausblick auf den Berliner Zoo, lässt es sich hier super den Abend verbringen Alle detaillierten Infos lest ihr im Artikel zum Neni Berlin.
Das Gordon in Neukölln ist vor allem ein beliebter Ort zum Frühstücken, dabei kann man hier auch richtig schöne Abende verbringen. Die Speisekarte hält viele Gerichte der Levante Küche bereit und überzeugt vor allem dank der hohen Qualität. Alle detaillierten Infos lest ihr im Artikel zum Gordon.
Atmosphäre | Viele Holzmöbel, stylisch, aber gemütlich
Die syrische Fernsehköchin Malakeh Jazmati hat in Berlin zunächst mit ihrem Catering auf sich aufmerksam gemacht. Seid November 2018 bietet sie ihre Speisen aus der Levante Küche in ihrem Restaurant in Schöneberg an. Es gibt immer wieder Specials und wer es liebt das Wochenende mit einem Brunch zu beginnen, kann auch das im Malakeh bestens tun. Weitere Infos findet ihr auf der Facebookseite.
Atmosphäre | Viele Holzmöbel, große Porträtfotos und orientalische Akzente
Das Simsim am Kollwitzplatz hat Ende 2018 neu eröffnet und bietet Speisen mit palästinensischen, syrischen und libanesischen Einflüssen an. Die frischen Zutaten werden entweder zu Mezze (kalten Vorspeisen) oder warmen Gerichten vom Grill zubereitet. Fleisch- und Pflanzenliebhaber kommen gleichsam auf ihre Kosten. Da das Restaurant recht wenige Sitzplätze hat, empfiehlt es sich zu reservieren. Weitere Infos findet ihr auf der Facebookseite.
Atmosphäre | Dunkle Holzmöbel auf zwei Ebenen, große Fenster und ein riesiger Spiegel sorgen für Luftigkeit, Außenplätze
Preisniveau | Mezze ab 6,00 EUR, warme Speisen ab 9,00 EUR
Besonderheit | Grill, Speisenzusammenstellung durch Köche im gewünschten Kostenrahmen
Vor wenigen Wochen eröffnete in Berlin ein neues Burger-Restaurant, über das sich besonders Freunde der pflanzlichen Kost freuen dürften. Die Swing Kitchen, die ihre erste Filiale bereits 2015 in Wien eröffnete und mittlerweile eine handvoll Locations in Österreich vorweisen kann, hat es nun auch in die deutsche Hauptstadt geschafft. Und das genauer gesagt nicht nur einmal, sondern direkt zwei Mal. Das rein vegane Fast-Food-Restaurant findest du in Berlin jetzt sowohl unter dem Stadtbahnbogen in der Nähe der Friedrichsstraße, als auch in der Rosenthaler Straße in Mitte. Letzteren Location haben wir direkt einen Besuch abgestattet, um die beliebten Burger endlich selbst einmal zwischen die Kiemen zu bekommen.
Swing Kitchen – Vegan & plastikfrei
Das Restaurant liegt direkt in Mitte, zwischen Weinmeisterstraße und Rosenthaler Platz, und ist bestens erreichbar. Wir treten herein und finden uns in moderner und stylischer Atmosphäre wieder: zwei große Glasfronten, offene Rohre an der Decke, teilweise geflieste Wände, industrielle Lampen und weiße Holztische und -stühle sorgen für leicht rustikales und gleichzeitig hip-industrielles Flair – uns gefällt’s.
Nun aber zum Wesentlichen: dem Essen. Bestellt wird hier, ganz Fast Food like, an der Theke. Über dieser hängt eine große Tafel mit diversen Burgern und Beilagen. Nach einigen Entscheidungsschwierigkeiten nehmen wir schließlich den Cheese Burger, den Vienna Burger und als Beilagen Pommes, Nuggets und Cole Slow sowie die Swing-Mayo und den Basilikum-Lemon-Dip als Saucen. Einzeln kosten die Burger rund 6,00 Euro – im Menü (mit Getränk und Beilage) rund 10,00 Euro. Für die Beilagen allein zahlt man jeweils circa zwischen 4,00 und 5,00 Euro. Preislich unserer Meinung nach wirklich fair und nicht überteuert.
Nachdem wir an der Theke bestellt haben, nehmen wir Platz und
schielen immer wieder vorfreudig auf einen Bildschirm, der in einer Ecke des
Restaurants hängt. Hierauf sieht man nämlich, wenn man seine Bestellung abholen
kann. Lange warten mussten wir nicht – nach nur wenigen Minuten war unser Essen
fertig.
Wie schmeckt das vegane Fast Food?
Beide Burger waren richtig schön aromatisch und extrem lecker. Der Cheeseburger war mit einem Sojapatty, veganem Käse und Salat belegt, der Vienna Burger mit einem veganen Schnitzel, Knoblauchsauce, Schnittlauch und Salat. Auch die Nuggets wussten zu gefallen – meiner Meinung nach würden die meisten Leute nicht erkennen, dass sie gar nicht aus Fleisch bestehen. Uns konnten sie auf alle Fälle überzeugen und gerade meine Begleitung, die nicht ganz so häufig vegan isst wie ich, war ziemlich erstaunt. Genauso wie die Burger und die Nuggets, schmeckten auch die restlichen Beilagen wirklich gut und so war unser Tablett doch ganz schön schnell leer geputzt und wir dafür ziemlich voll – aber höchst zufrieden. Achja, was ich auf alle Fälle noch erwähnen wollte: der Basilikum-Lemon-Dip war unfassbar lecker. Richtig schön fruchtig und aromatisch – definitiv als Dip zu den Pommes oder Nuggets zu empfehlen!
Insgesamt hat es uns wirklich gut geschmeckt und ich bin mi sicher: das wird nicht mein letzter Besuch in der Swing Kitchen gewesen sein. Worauf man sich allerdings einstellen muss, ist, dass es sich letzten Endes nicht um ein Restaurant, sondern eben ein Fast-Food-Lokal handelt (wenn auch dafür recht stylisch und qualitativ hochwertig). Das heißt: keine Bedienungen, sondern Selfservice und das Essen wird nicht auf Tellern serviert, sondern in Verpackungen aus Pappe oder Plastik-ähnlichen Materialien (zumindest was die Optik angeht). Das ist vielleicht nicht so schick, aber es ist und bleibt eben Fast Food.
Und das wichtigste dabei: Besteck, Becher und Verpackungen sind 100% erdölfrei, bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, wie beispielsweise Maisstärke, und sind komplett kompostierbar. Plastik kommt hier nicht auf den Tisch. Genauso wie bei den Verpackungen wird auch bei den Lebensmitteln auf Nachhaltigkeit und Qualität geachtet. Soweit es möglich ist, werden regionale Lebensmittel verwendet – häufig in bio und/oder FairTrade Qualität.
Fazit zum Swing Kitchen
Uns hat es in der Swing Kitchen wirklich gut gefallen. Das Essen macht satt und ist richtig lecker, das Personal freundlich uns hilfsbereit, die Atmosphäre gemütlich und auch der Aspekt der Nachhaltigkeit wird hier nicht unter den Tisch gekehrt. Insgesamt ein cooler Laden, den wir gerne weiterempfehlen und den auch wir gerne wieder besuchen.
PS: In der Theke liegen übrigens auch viele lecker aussehende Kuchen und andere Desserts aus. Wir hätten zu gerne noch etwas davon getestet – waren aber einfach zu satt. Wir sind uns aber sicher: auch diese süßen Leckereien sind einen Versuch wert!
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Industrial Style, heller Innenraum dank großer Fenster, Selbstbedienung Preisniveau | Burger ab 6,00 EUR Besonderheiten | Plastikfrei, umweltschonend, vegan
KONTAKT Adresse | Rosenthaler Str. 63-64, 10119 Berlin Haltestelle | U Weinmeisterstraße, U Rosenthaler Platz Öffnungszeiten | Mo-Fr: 11.00-22.00 Uhr
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Winterzeit ist Suppenzeit. Nichts wärmt einen besser auf als eine heiße Suppe, um die Kälte der langen Dunkelheit abzuschütteln. In Deutschland kennt man die Hühnersuppe als Allzweckmittel, gegen verkühlte Hände genauso wie gegen die spätjährliche Grippewelle. Wer keine Zeit hat oder kein Fleisch essen mag, greift bisweilen auf Instant-Suppen zurück, allen voran die Instant-Nudeln aus Japan, von Nissin oder Yum Yum. Gerade diese Suppen basieren auf japanischen Ramen-Nudeln. Und die gibt es immer mehr in der traditionellen, nicht-Instant-Variante auch in Berlin. In Kreuzberg hat vor etwa zwei Monaten ganz frisch das Morimori aufgemacht. Ein kleiner Ramen-Laden, der sich zwischen die anderen Gastro-Angeboten in der Oranienstraße hineinzwängt. Kann sich das Morimori gegenüber den anderen Burger-, Sushi-, Döner- und Taco-Imbissen behaupten? Die Zeichen stehen gut für das Morimori, soviel vorweg genommen.
Ramen – Die beliebte Suppe aus Japan
Denn Ramen werden in Deutschland immer beliebter. Aber worum geht es bei dieser Nudelsuppe überhaupt? Das Wort Ramen bezeichnet eigentlich nur die Nudeln (men ist das japanische Wort für Nudeln), ist aber mit der Zeit zu einem Synonym für die beiliegende Brühe und ihre verschiedenen Toppings geworden. Ramen werden in einer Brühe serviert, die meist aus Hühner- oder Schweinefleisch gekocht ist und in die verschiedene Einlagen, am bekanntesten ist Schweinebauch, gegeben werden. In Japan ist Ramen ein traditionelles Gericht mit langer Geschichte und fast jede Region hat ihre eigene Variation. So weit ist es in Deutschland noch nicht. Hier nahm die Popularität der Nudeln einen umgekehrten Weg: erst bekannt als Instant-Suppe mit zweifelhaften Inhalten, jetzt ein beliebtes Mittag- und Abendessen für Leute, die es eher leicht mögen und sich an der Burgerflut in Berlin satt gegessen haben.
Was ist das Besondere an den Ramen im Morimori?
Das Morimori versucht sich von anderen Ramen-Restaurants dadurch abzuheben, dass viel von handgemacht wird. Die Ramen sind mit einer extra aus Japan importierten Nudelmaschine mit japanischem Weizenmehl von Hand gezogen. Zudem sind sie ohne Ei und damit auch für vegane Gäste geeignet. Die Brühen werden über Stunden gekocht – die Schweinebrühe (Tonkotsu) rund zwölf Stunden, die leichtere Hühnerbrühe (Shio) etwa acht Stunden. Auch die typischen Onsen-Eier, von denen immer eins der Suppe beiliegt, werden in einer eigenen Marinade eingelegt. Von Hand gerührt aus Gemüse und Misopaste wird auch die einfache Gemüsebrühe namens Yasai Miso. Die Zutaten werden meist aus regionalen und biologisch anbauenden Quellen bezogen – ein erfreulicher Standard, der sich mittlerweile in vielen Gastronomie-Betrieben etabliert hat.
Zudem bietet die Yasai-Miso-Variante noch ein kleines Geheimnis: Für die Brühe werden bestimmte Wurzeln püriert und zugegeben, um die Konsistenz cremiger zu halten und einen kleinen Geschmackskick zu geben. Das funktioniert hervorragend und hebt das Gericht aus der Masse hervor. Kombiniert mit den selbstgemachten Nudeln schmeckt man die Sorgfalt heraus und fühlt sich, wenn man am Grund der Schüssel angekommen ist, wohlig satt, warm und zufrieden.
Wenn die Ramen-Meister aus Japan ihren Segen vergeben
Das Team nimmt seine Arbeit ernst: Der Koch verbrachte ein halbes Jahr in Japan, lernte von Ramen-Meistern in Tokyo und Kyoto. Die kamen kurz vor der Eröffnung vorbei, probierten die Rezepte, justierten die Nudelmaschine und gaben dem Morimori ihren Segen. Da es unzählige Ramen-Varianten im Ursprungsland gibt, ist es schwierig zu beurteilen, wie nahe das Morimori an das Original heran kommt. Aber die Ramen des kleinen Restaurants in Kreuzberg sind zumindest ein paar Schritte näher an Japan dran.
Auch die Beilagen können überzeugen: Neben den erwartbaren Edamame (gesalzene Sojabohnen) und Wakame (Algensalat) bietet das Morimori auch kurz angebratene Kräuterseitlinge (Erinki) sowie marinierte Bambussprossen (Menma). Geplant ist auch, vegetarische Gyoza (Teigtaschen) anzubieten, die will der Koch aber erst verfeinern. Zum Dessert rufen die typischen Klebereisbällchen namens Mochi sowie Matcha-Tiramisu – letzteres ist sogar selbstgemacht.
Im Sommer: Ramen im Garten schlürfen
Den positiven Eindruck rund machen könnte noch die Atmosphäre. Leider verfügt das Morimori nicht über eine Theke an der offenen Küche – das hätte das traditionelle Feeling komplett gemacht. Auch der Innenraum ist angenehm geschmückt, könnte aber noch etwas stimmungsvoller sein. Die Preise liegen ein bisschen höher als bei anderen Ramen-Restaurants, angesichts der Sorgfalt bewegt sich der Preisanstieg aber im Rahmen (no pun intended).
Dafür verfügt das Morimori über einen kleinen Garten, der mit stilechten Papierlaternen zum sommerlichen Suppeschlürfen einlädt.
Fazit zum Morimori Ramen
Für das Morimori gibt es eine klare Empfehlung für Freunde der japanischen Nudelsuppe. Die denken sich nach einer Schüssel Ramen vielleicht sogar „Mehr, mehr“, ganz wie die Übersetzung des Namens vom Morimori.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Viel helles Holz, japanische Zurückhaltung, Papierlaternen, Außenplätze Preisniveau | Ramen ab 10,00 EUR Besonderheiten | Nudelmaschine aus Japan, hausgemachte Nudeln
KONTAKT Adresse | Oranienstraße 201, 10999 Berlin Haltestelle | U Görlitzer Bahnhof Öffnungszeiten | Mo-Fr: 12.00-23.00 Uhr, Sa-So: 13.00-23.00 Uhr
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Habt ihr schon mal bewusst auf den Moment geachtet, wenn ihr durch die Tür kommt und ein Restaurant betretet? Der erste Moment ist für mich immer besonders, weil er sofort die Atmosphäre des Restaurants transportiert. Als wir das Yafo in Mitte betreten haben, entgegnete uns ein Gastraum voll gut gelaunter Menschen. Alle sitzen beisammen in Gruppen an großen und kleinen Tischen. Es wird gegessen, getrunken, aber auch geredet und gelacht. Die Stimmung ist locker, positiv und lebensbejahend. Nur Sekunden später werden wir vom Service in Empfang genommen und an unseren Platz gebracht. Eigentlich wundert es auch nicht, dass das Yafo so aufgeweckt und fröhlich wirkt. Shani, die Besitzerin, kommt aus Tel Aviv und wie auch schon in anderen israelischen Restaurants, geht es hier mehr um die gemeinsame Zeit als ums reine Essen. Wobei das im Yafo genauso sensationell ist.
Das Gefühl Tel Avivs mitten in Berlin
Unser Platz ist direkt unter dem großen Foto einer alten Dame. Wie Shani uns erzählt, ist es ihre Urgroßmutter, die bereits über 100 Jahre ist. Gleichzeitig fügt Shani hinzu, dass es die positive Lebenseinstellung ist, die ihre Uroma hat so alt werden lassen. Auch Shani selbst ist ein Energiebündel mit einer wunderbar positiven Ausstrahlung. Und genau dieses positive Gefühl überträgt sich auf das Team und auf die Gäste. Auch wenn wir uns das Treiben im Restaurant noch eine Weile hätten anschauen können, so waren wir natürlich auch gespannt auf die Speisen im Yafo. Auf der Speisekarte stehen etwa 12 Gerichte zwischen 6,00-13,50 EUR, dazu gibt es wöchentliche Specials und ein Lunchangebot für 8,50 EUR. Weil wir uns nicht so richtig entscheiden können, lassen wir uns eine Empfehlung aus der Küche zusammenstellen.
Der Geschmack Tel Avivs mitten in Berlin
Als Knabberei vorab erhalten wir marinierte Kichererbsen, die gerade für ein neues Gericht feingetunt werden. Allein das Pitabrot war sensationell fluffig, weich und lecker. Das Hummus zusammen mit der gebackenen Aubergine überzeugte uns genauso wie das Seafood-Special mit Linsen. Auch der Ziegenkäse mit den Walnüssen war ein Traum, ebenso wie der „Parmesanberg“ unter dem sich Spinat, Brokkoli und Erbsen befanden. Zwischendurch ertönte eine Glocke, die alle Gäste zum gemeinsamen Shot trinken aufruft. Gut, wer dann in der Nähe der Theke sitzt und sich rasch noch einen Shot bestellen kann. Es sind diese kleinen Momente, die das Yafo so besonders machen. Als Dessert erhalten wir eine Variation aus Tiramisu, Mousse au Chocolat und Mahalabeya. Letzteres ist ein arabischer Milchpudding mit Rosenwasser, Granatapfelkernen und Pistazien, der jedoch deutlich fester ist als wir Pudding hierzulande kennen. Die Speisen waren allesamt so frisch, lecker und fein abgeschmeckt, dass ich euch nicht sagen kann, was mein absolutes Highlight war. Obwohl es meistens bekannte Zutaten waren, so ist die Kombination und die Art der Zubereitung doch so anders, dass die Speisen uns immer überraschten.
Fazit zum Yafo
Es ist ganz wunderbar, dass es immer mehr Locations gibt wie das Yafo. Diese Gastfreundschaft erlebt man in Berlin ja nicht in jeder Location. Dass es aber viel cooler ist, Menschen mit einem Lächeln zu begrüßen als mit verzogener, ausdrucksloser Miene bestätigt das Yafo ein Mal mehr. Das Yafo bringt Schwung in die Berliner Gastro-Szene und wir lassen uns so gerne davon anstecken. Freunde, geht ins Yafo (reserviert unbedingt) und ihr werdet einfach einen ganz wundervollen Abend erleben.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Fröhlich, ausgelassene Stimmung Preisniveau | Speisen 6,00-13,50 EUR, Cocktails ab 8,50 EUR Besonderheiten | Das Yafo kann für Events gemietet werden, Business-Lunch von 12.00-16.00 Uhr
KONTAKT Adresse | Gormannstraße 17B, 10119 Berlin Haltestelle | U Rosenthaler Platz Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-3.00 Uhr
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Vietnamesische Restaurants gibt es in Berlin wahrscheinlich mehr als Currywurstläden. Pho ist mittlerweile genauso wenig exotisch wie Döner. Lampions und Bambuspflanzen hat man auch schon öfter gesehen. Es ist nicht leicht sich abzuheben mit Reis und Sommerrollen. Die asiatische Küche boomt. Wenn man vor Überangebot überlegt, das Curry doch in den eigenen vier Wänden zuzubereiten, sollte man sich für die Wände der Brüder Butch und Bubinin der Torstraße 164 entscheiden. Das Royals&Rice bietet nicht nur gemütliche Wohnzimmeratmosphäre, sondern ist gleichzeitig außergewöhnlich ungewöhnlich.
Das Royals&Rice: Kleine Karte, großes Angebot
Auf den ersten Blick erscheint das Royals&Rice wie jedes andere hippe Restaurant in Mitte. Minimalistisch-industrielles Design, viele Pflanzen, holzverkleidete Wände, Kerzen in Einmachgläsern, Ginflaschen als Blumenvasen. Auf Kreidetafeln steht das Wochenmenü, in der Bar hängen Bananenkisten voller Spirituosen. Auf den zweiten Blick entdeckt man die Couches in den Winkeln des Restaurants, die über den Tischen schwebenden Lampen, die ungewöhnlichen Bilder an den Wänden. Die Einrichtung ist nicht nur cool, sondern auch sehr liebevoll. „Alles selbst gebaut“, sagt Butch und grinst. Als sein Bruder und er das Restaurant vor fünf Jahren eröffnet haben, hatten sie kein Geld für einheitliche Möbel oder aufwendiges Design. Die Tischplatten sind recycelt, die Accessoires bunt zusammengewürfelt.
Knackig-frisch: Papayasalat und veganes Suhsi
Auch in der Karte erkennt man die Kreativität und den guten Geschmack der Brüder aus Saigon. Obwohl die Karte sehr übersichtlich ist, lebt sie von experimenteller Vielseitigkeit. Die Vorspeisen sind klassisch. Zwischen Kimchi, Wan Tan und Dumplings entscheiden wir uns für einen Papaya-Salat und die veganen Avocado-Sommerrollen von der Wochenkarte, die mittags 2,50€ und abends 3,50€ kosten. Sommerrollen schmecken, denkt man, wie Sommerrollen eben schmecken, wenn sie gut gemacht sind: frisch und leicht. Nicht im Royals&Rice. Wahrscheinlich ist es die kreative Zutatenkomposition in Kombination mit der würzigen Hosin-Sate-Soße, die diese Sommerrollen so besonders machen. Wir waren positiv überrascht, auch vom knackigen Papaya-Salat mit dem hauseigenen Limetten-Dressing.
Veganes Sushi und preisgekrönte Burger
Warum eigentlich „Royals&Rice“, fragen wir uns, als wir die hausgemachte Granatapfel-Limonade probieren.
„Vietnam ist kein reiches Land. Da kann nicht jeder essen, was er will. Nur Reis. Reis ist für alle da“,
sagt Butch.
Er wollte einen Ort erschaffen, an dem sich jeder alles leisten kann. Im Royals&Rice sind quasi alle Royals. Die Philosophie des Restaurants spiegelt das bunte Klientel wieder. Neben Familien sitzen junge Pärchen, Studentengruppen, Rentner, Geschäftsfrauen. Die Atmosphäre ist so gemütlich, dass man tatsächlich vergessen kann, nicht im eigenen Wohnzimmer zu sitzen. Wir können uns, mit Blick auf die Teller an den anderen Tischen, kaum entscheiden, was wir als Hauptspeise bestellen wollen.
Aus der Qual der Wahl wird die Empfehlung des Hauses
Wir lassen uns von Butch die Entscheidung abnehmen. Auf unserem Tisch landen zarte Rindfilet-Würfel auf knackfrischem Gemüse mit Reis und veganes Sushi. Genauso schön, wie das Essen angerichtet ist, schmeckt es auch. Das Rindfilet ist butterweich und auf den Punkt gebraten. Das Dressing ist eher herb-sauer und mit vielen Kräutern bestückt. Umgehauen hat uns allerdings das vegane Sushi, das in der Karte als „Old Berlin Queen“ angeboten wird. Die Gemüsekombination aus Spargel, Aubergine, Avocado, Tomate und Gurke passt perfekt zu der knusprigen Ummantelung und der fruchtig-frischen Guacamole. Ich bin eigentlich kein großer Sushi-Fan. Hatte aber beim Essen das Gefühl, selten etwas so leckeres gegessen zu haben. Weil die Portionen doch sehr groß sind, haben wir es nicht mehr geschafft, den preisgekrönten Banh Bao Burger zu probieren. „Vier Mal haben wir mit dem schon gewonnen“, sagt Butch und meint das Burgers&Hip-Hop Festival, das sich einst großer Beliebtheit erfreute.
Das Royals&Rice ist nicht nur ein Restaurant, sondern Wohnzimmer, Atelier, Konzertraum
Zwischen Hauptspeise und Dessert brauchen wir eine kleine Pause. Wir haben Zeit, uns im Restaurant umzuschauen, das viel größer ist, als man denkt. Im hinteren Teil befindet sich noch ein extra Zimmer. 140 Leute haben insgesamt Platz. Die Bilder an den Wänden heben sich vom Design des Restaurants ab. „Ja“, sagt Butch und nickt. Alle drei Monate bieten die Brüder einem neuen Künstler die Möglichkeit, in ihrem Restaurant Bilder aufzuhängen, Menschen zu inspirieren und bei Interesse auch zu verkaufen. „So ändert sich unser Restaurant immer wieder, nicht nur auf der Wochenkarte“, sagt er. Und die holzverkleidete Erhebung im linken Teil des Restaurants? „Jazz&Soul“, sagt der Besitzer. Am Wochenende ab 20 Uhr gibt es hier Livemusik. Wohnzimmer, Atelier, Konzertraum: das Royals&Rice ist ein Ort der andersartigen Überraschungen.
Mochi, Matcha und vietnamesischer Kaffee
Wir sind jetzt bereit für den Nachtisch und nach allem was wir gehört haben, noch gespannter. Den vietnamesischen Kaffee, mit karamellisierter Kondensmilch zubereitet. „Müssen wir probieren“. Dazu entscheiden wir uns für Mochi, japanische Reiskuchen mit süßer Bohnenpastetenfüllung, und eine Matcha Crème brûlée. Der Kaffee, importiert aus Vietnam, wird frisch am Tisch aufgegossen, ist sehr stark und durch die Kondensmilch lieblich-süß. Lecker, aber weniger besonders als erwartet. Was uns allerdings geschmacklich überwältigt sind die beiden Desserts. Es lohnt sich, Platz für japanischen Reiskuchen zu lassen. Die Konsistenz ist verrückt und der Geschmack exotisch. Die Bohnenpastete schmeckt wie eine Mischung aus Zartbitterschokolade und Erdnussbutter und ist in Kombination mit dem Reiskuchen einzigartig. Auch die mit Cranberries bestückte Matcha Crème brûlée überrascht uns positiv. Sie ist grün, schmeckt aber weniger intensiv nach Matcha, als sie aussieht. Die Portionen sind üppig und ein wenig zu viel für einen kleinen Nachtisch.
Fazit zum Royals&Rice
Das Royals&Rice lebt von seiner exotischen Andersartigkeit. Butch und Bubin haben es mit ihren bunten Gerichten geschafft, den Geschmack Vietnams neu zu verpacken. Die Küche ist kreativ und authentisch gleichermaßen. Man schmeckt die Energie, das Herzblut und die Liebe zum Detail, die das Restaurant ausmachen. Die Atmosphäre ist gemütlich und herzlich. Ich würde jederzeit wiederkommen: mit meinen Freundinnen, mit meinen Eltern, mit meiner Oma, mit meiner Chefin und mit meinem Date. Das Royals&Rice hat keine Zielgruppe und die moderaten Preise erlauben es fast jedem, in eine Welt einzutauchen, die mehr ist als Curry und Bambuspflanzen.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Gemütlich, für alle Altersgruppen Preisniveau | Vorspeisen: 4,00 – 9,00 Euro, Hauptgerichte: 11,00 – 16,00 Euro, Nachtisch: 4,50 EUR Besonderheiten | Banh Bao Burger war mehrfacher Gewinner bei Burgers&HipHop
KONTAKT Adresse | Torstraße 164, 10115 Berlin Haltestelle | U Rosenthaler Platz Öffnungszeiten | Mo-So: ab 11.00 Uhr
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Die Beavis Bar in Mitte hat es geschafft, ein völlig andersartiges Barkonzept auf die Beine zu stellen. Über 600 Spirituosen, vornehmlich aus kleinen Manufakturen können hier verkostet werden. Auch wenn es sicherlich zig Möglichkeiten an Cocktailkreationen geben würde, klassisches Bartending steht hier nicht an erster Stelle. Es ist vielmehr eine feine Tasting Bar mit Spirituosen aus der ganzen Welt. Wem also schnell langweilig wird und Lust hat, Neues zu probieren, ist hier genau richtig.
Die Beavis Bar und die Qual der Wahl mit über 600 Spirituosen
Normalerweise erfreuen wir uns ja immer an eher kleiner gehaltenen Karten, weil es meist für mehr Qualität bei den Produkten steht. Anders ist es in der Beavis Bar. Mehr als 600 Spirituosen (davon etwa 60-65 Ginsorten), die vor allem auf Reisen oder über persönliche Kontakte ausgesucht wurden, schmücken die Theke. Schriftlich festgehalten sind die Meisterwerke in einem großen schwarzen Buch, ich nenne sie mal liebevoll die „Holy Spirits Bible“. Wer sich jetzt auf eine schier unendliche Anzahl an Cocktails und Longdrinks freut, liegt jedoch falsch. In der Beavis Bar werden die Spirituosen in 3er-Flights verkostet. Dabei könnt ihr zwischen bereits zusammengestellten Flights wählen oder euch vom Team direkt etwas kreieren lassen. Selbst die Reihenfolge wird euch empfohlen, damit ihr den perfekten Trinkgenuss erlebt. Wer sich für süß und cremig begeistern kann, sollte unbedingt den Chocolate Orange Geist & Korn Flight wählen. Daraus durften wir zum Abschluss noch einen Kurzen trinken, der sensationell lecker war.
Doch Lust auf einen Longdrink?
Wer nicht an sich halten kann und doch einen Longdrink präferiert, bekommt ganz im Beavis-Bar-Style alle Zutaten einzeln serviert. Bei einem Gin Tonic ist das beispielsweise Gin und nein, nicht einfach nur Tonic. In der Beavis Bar ist eben alles ein bißchen anders. Ihr bekommt also Gin, einen Tonicsirup und Wasser, das besonders sprudelig ist. Alle drei Sachen könnt ihr dann ganz nach eurem Gusto zusammenführen. Das Gleiche wird u.a. auch mit einem Quittenbrand angeboten, was mir ganz exzellent geschmeckt hat.
Rustikales Barfood für Zwischendurch
Wer eine solche beeindruckende Auswahl an Spirituosen hat, glänzt auch beim Barfood. Südtiroler Schüttelbrot und eine Auswahl an Entensalami und großen Kapern sorgte bei uns dafür, dass der Alkohol nicht zu schnell zu Kopfe steigt. Wer kein Fleisch mag, kann auch auf eine Käseplatte freuen.
Little Bar Convent Berlin
Als wir so in der Beavis Bar saßen, kam mir unweigerlich der Vergleich zum Bar Convent in Berlin. Die Fachmesse für die Bar- und Getränkeindustrie verwandelt die Station am Gleisdreieck jedes Jahr für drei Tage in ein riesiges Spritiuosen-Craft-Beer-Coffee-Paradies… und mit riesig meine ich wirklich ausufernd. An einem Tag ist es nicht machbar, sich alle Stände anzusehen (und dort auch jedes Mal etwas zu verkosten). Lange Rede, kurzer Sinn. Ab sofort gibt es das Bar Convent praktisch das ganze Jahr über in der Beavis Bar. Die Auswahl an handgemachten Spirituosen kleiner Manufakturen ist sehr wahrscheinlich sogar vielfältiger. Also liebe Gastros, lasst euch von der Beavis Bar doch mal inspirieren. Und alle Craft-Spirits-Enthusiasten haben jetzt sozusagen eine neue Hausbar, eben nur mit einer dezent größeren Auswahl als daheim.
Fazit zur Beavis Bar
Die Beavis Bar ist schon eher eine (hochprozentige) Nerd-Bar im positiven Sinne. Wer keinen Fabel für Spirituosen aller Art hat, wird hier wahrscheinlich nicht ganz glücklich werden. Es ist keine Kneipe, keine Cocktailbar. Aber wenn sich eurer kleinen oder großen Leidenschaft, Neugier und Wissensdurst paart, ist die Bar in der Veteranenstraße genau eure Adresse. Zu fast jeder Flasche gibt es einen Entdeckungsgeschichte, was die ganze Atmosphäre dann wiederum ganz heimelig macht. Zukünftig sind übrigens auch Tastingevents im hinteren Raum geplant.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Super gastfreundlich, sehr kleiner, heller Vorderraum mit etwa 12 Sitzplätzen Preisniveau | 3er Flight ab 11,00 EUR Besonderheiten | Über 600 Spirituosen aus der ganzen Welt Rauchen | Nein
KONTAKT Adresse | Veteranenstraße 11, 10119 Berlin Haltestelle | U Rosenthalter Platz, Tram Brunnenstr. / Invalidenstr. Öffnungszeiten | Di-Sa: ab 17.00 Uhr
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In Berlin ist das Angebot an internationaler Küche so riesig, dass man sich keine großen Gedanken machen muss, wo man als nächstes hingehen könnte. Aber was, wenn einen mal die Lust packt, gute, bodenständige, deutsche Küche auf dem Teller zu haben? Wir haben da einen Tipp: ab in die Ausspanne in Prenzlauer Berg, oder, genauer gesagt, in die Kastanienallee.
Bevor wir zum Essen kommen, erstmal etwas zur Geschichte der Ausspanne. Die Kastanienallee spielt da nämlich eine gar nicht mal so unwichtige Rolle. Die Familie Hauptmann, die die Ausspanne betreibt, blickt auf eine bereits 95-jährige Familiengeschichte in dieser Straße zurück. Und genau das nehmen Otto, Uwe und Maximilian Hauptmann in ihrem Restaurant in Form von Dekoration wie alten Blechschildern, Vasen und Bildern auf. Die Lampe über unserem Tisch zum Beispiel, gedenkt dem Urgroßvater, der in der Kastanienallee eine Fleischerei betrieb.
Die richtige Umgebung für einen Abend mit gutbürgerlicher deutscher Küche hatten wir also schon mal gefunden, als nächstes wollten wir natürlich testen, ob das Essen genau so überzeugt.
Deutsche Küche modern interpretiert in der Altberliner Schankwirtschaft Ausspanne
Als Erstes gab es einen kleinen Gruß aus der Küche. Wir bestellten Grauburgunder und, ganz klassisch, Bier zum Essen und überbrückten die Zeit bis zur Vorspeise damit, uns all die Deko in dem kleinen, gemütlichen Speiseraum anzusehen.
Da sowohl ich als auch meine Begleitung keine besonders guten Entscheidungstrefferinnen sind – schon gar nicht, wenn es ums Essen geht – bestellten wir zwei verschiedene Vorspeisen und teilten. Wir entschieden uns für einen gemischten Salat mit eingelegten Schwarzwurzeln und frischem, selbstgebackenem Zwiebelbrot. Der Salat schmeckte nicht nur sehr gut. Er sah, dank essbarer Blumendeko, auch noch besonders schön aus. Das frische, warme Brot passte perfekt dazu und hätte meiner Meinung nach gern auch noch mehr sein können, allerdings hätten dann vielleicht die noch kommenden Gänge nicht mehr reingepasst. Unsere zweite Vorspeise waren Rindermaultaschen mit Babyspinat, Birne und Bergkäseschaum. Die waren so gut, dass wir sie gerne auch bei den Hauptspeisen, als größere Portion, gesehen hätten. Genau wie unser Tischnachbar, der danach beim Bestellen auch fragte.
Welche Hauptspeisen haben wir gegessen?
Alternativ bestellten wir zum Hauptgang Zanderfilet und Kalbstafelspitz – und wir waren nicht enttäuscht. Das gebratene Zanderfilet mit Grauburgunder-Soße, Minz-Erbsen und Nussbutter-Stampf war nicht nur super zart. Die Zutaten waren von Küchenchef André Pilz auch perfekt aufeinander abgestimmt. Tafelspitz klang für mich und meine Begleitung bisher immer irgendwie langweilig und wurde von uns mit Essen konnotiert, welches man als Kind nicht mochte, trotzdem aber essen musste. Wir nahmen die Herausforderung an und siehe da: gebratener und gesottener Kalbstafelspitz mit Wurzelgemüse, Apfel und Bouillionkartoffeln überzeugte uns direkt. Ein traditionelles Gericht modern interpretiert. Genau darum geht es in der Küche der Ausspanne auch. An die Leber, die trotz der wechselnden Gerichte immer auf der Karte steht, haben wir uns dann doch noch nicht ganz rangetraut, sind uns aber sicher, dass wir uns beim nächsten Besuch auch davon überzeugen lassen können.
Zum Abschluss gab es für uns noch eine Käseplatte und einen Mumpe-Schnaps als Absacker. Sehr gesättigt durften wir dann noch mit Uwe Hauptmann eine Runde durch die Räumlichkeiten drehen und uns viele spannende Geschichten zur Kastanienallee und dem Haus anhören.
Und wer sich, wie wir, nach einem Abend mit deutscher Küche kaum noch bewegen kann, der kann direkt ins angrenzende Hotel Kastanienhof einchecken und in einem der Zimmer ein Verdauungsschläfchen halten – umgeben von Malereien des historischen Berlins, Relikten aus vergangenen Zeiten und einer sehr gemütlichen Atmosphäre.
Fazit zur Ausspanne
Wir kommen sehr gerne wieder. Die Ausspanne können wir für einen gemütlichen Abend mit sehr leckerer deutscher Küche und freundlichen, aufgeschlossenen Mitarbeitern nur weiterempfehlen! Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir mit den Worten «Berlin, ick liebe dir och» von Restaurantleiter Uwe Hauptmann verabschiedet wurden. Wir haben wohl definitiv etwas gemeinsam!
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Gemütlich, urig und sehr gastfreundlich Preisniveau | Hauptspeise 15-18 EUR, Wein 0,2l ab 5,40 EUR Besonderheiten | Ein Besuch ist wie eine Zeitreise durch die Berliner Geschichte
KONTAKT Adresse | Kastanienallee 65, 10119 Berlin Haltestelle | Tram Zionskirchplatz Öffnungszeiten | Mo-So: 16.00-24.00 Uhr
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Ein ganz besonderer Ort in Berlin, irgendwo in einem Hinterhof in Mitte, aber voller Stimmung und Herzlichkeit. Das Night Kitchen hat uns auf allen Ebenen überzeugt und wird auch euch einen tollen Aufenthalt bescheren. Es ist nicht einfach nur ein Restaurant, sondern eine Location für den ganzen Abend. Die Stimmung ist locker, international und so offen, dass euch gar nicht der Sinn nach einem Locationwechsel steht. Auch wenn das Drumherum uns begeistert hat, das Essen bleibt unser Highlight. Die israelische Küche hier geht weit über Hummus hinaus und kombiniert bekannte Zutaten so, das wir jedes Mal von Neuem mit einem breiten Grinsen da saßen.
Israelische Esskultur im Night Kitchen
Wer im Night Kitchen isst, hat die Wahl zwischen vielen einzelne Speisen. Wie in Tel Aviv und überhaupt im Nahen Osten üblich, eignen sich die Gerichte perfekt dazu sie untereinander zu teilen. Das mit den drei Gängen ist hier zwar gelernt, aber auch nur, weil es die französische Küche vor ein paar Jahrzehnten so festlegte. Mir persönlich entspricht es viel mehr, wenn der Tisch voll mit unterschiedlichen Leckereien steht und man überall probieren kann. Es ist so viel kommunikativer und jeder kann so essen wie er möchte. Ein weiterer Vorteil: Es gibt keinen Futterneid!
Welche Gerichte stehen im Night Kitchen auf der Speisekarte?
Insgesamt stehen 20 Gerichte auf der Karte, die von der Größe her eine Mischung aus Vorspeise und Hauptspeise sind. Preislich liegen die Gerichte zwischen 4-23 EUR. Unser Tipp ist aber das „Dinner with Friends“ Menü, dass ab 38 EUR losgeht. Ihr sagt dem Service was ihr gerne mögt, was gar nicht geht oder ob ihr irgendwelche Allergien habt und erhaltet dann eine Art Überraschungsmenü aus der Karte. Genau das taten wir bei unserem Besuch im Night Kitchen auch. Auf unserem Tisch landeten:
Jakobsmuschel mit einer Fenchelcreme, Zwiebel und Chiliöl
Tomaten-Carpaccio mit Frischkäse, Oliven, Auberginenpüree und Basilikumöl
Fenchelsalat mit frischer und frittierten Fenchel, Oliven und Kapern
Za’atar Salad mit Rindfleisch, Joghurt mit Za’atar (Gewürzmischung), roten Zwiebeln, Croutons und Chili
Slow-Cooked Short Ribs mit Honig und Blumenkohlsalat
Spring Chicken mit Zwiebelmarmelade, Chili, Salat und Walnüssen
Gegrillter Pulpo mit Sellerie und Meerrettichcreme
Tiramisu mit Blaubeerrum und Coffee Crumble
Night Cheesecake
Wenn ich jetzt sagen müsste, was mir am besten geschmeckt hat – ich wüsste es nicht. Es war alles auf den Punkt gegart, alles war aromatisch, alles war perfekt abgeschmeckt. Auch die restlichen Gerichte klingen so lecker, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass hier irgendwas nicht schmeckt. Selbst das Brot zum Beginn, das eine Mischung aus Brioche und Rührkuchen ähnelt, begeisterte zusammen mit der Tahini-Butter.
Essen, Trinken, Quatschen, Feiern
Wir saßen direkt an der Bar an einem großen Holztisch, der sich um die Theke zieht und wurden begrüßt mit einem Shot. So macht man das in Tel Aviv, wurde uns gesagt. Weitere sollten über den Abend verteilt folgen. Dort vermischen sich Essen, Trinken und eine ausgelassene Stimmung. Niemand sitzt steif am Tisch und achtet auf die Etikette – nein, jeder feiert das Leben. Vielleicht schließen sich die beiden Sachen nicht aus, aber in hiesigen Restaurants geht es doch überwiegend ruhiger vor.
Wer also während oder nach dem Essen noch Lust auf Longdrinks und Cocktails hat, bleibt und trinkt einfach. Ähnlich wie das B.Horn in Neukölln, ist das Konzept darauf ausgerichtet dort zu bleiben und keinen Bruch durch den Wechsel zu einer Bar auszulösen.
Israelischer Brunch am Wochenende
Wie lässt sich ein Tag am Wochenende am besten beginnen? Genau, mit einem ausgedehnten Frühstück. Wer für seinen nächsten Brunch mal eine besondere Location aufsuchen möchte, ist jeden Samstag und Sonntag ab 11 Uhr herzlich im Night Kitchen willkommen. Ganz in Tel Aviv Manier müsst ihr nicht zum Buffet gehen und euch womöglich noch über Menschen ärgern, die denken sie würden die nächsten Wochen nichts mehr zu essen bekommen. Die große Platte mit verschiedenen Salaten und Speisen wird direkt zu euch an den Tisch gebracht. Dazu gesellen sich Pitabrot, Tahini und eingelegtes Gemüse. Schon der Anblick wird euch das Wasser im Mund nur so zusammenlaufen lassen. Für den größeren Hunger gibt auch ein größeres Brunchmenü, das zusätzlich noch eine der Hauptspeisen enthält. Wer sich für die Spring Chicken Pita entscheidet, dem sei der Tipp gegeben, dass ihr die Pitahälften zusammenklappen müsst. Man isst das Gericht praktisch wie eine Art Burger. Unser Dessert-Tipp: Die Peanut Butter Chocolate Truffles sind der Hammer! Und Freunde des schwarzen Wachmachers sollten unbedingt den Kaffee probieren. Der hat kaum Säure und schmeckt fantastisch. Da gute Laune und Lebensfreude fest in der DNA des Night Kitchen integriert sind, könnt ihr auch ohne Bedenken oder Scham bereits zum Brunch einen Cocktail genießen. Keine Angst, die hauen euch nicht gleich von den Beinen. Wie auch schon beim Dinner, sind wir vollends begeistert von der Frische, der Qualität, der Vielfalt und dem Geschmack des Essens. Das normale Brunchmenü liegt preislich bei 11 EUR, das große bei 18 EUR pro Person.
Fazit zum Night Kitchen
Leider können die Fotos und auch die Worte nicht wiedergeben, wie die Atmosphäre im Night Kitchen tatsächlich ist. Für uns gehört das Restaurant aber nicht zuletzt genau wegen dieser besonderen Atmosphäre zu den Top-Locations in ganz Berlin. An diese ausgelassene und freie Stimmung muss man sich als Kind deutscher Etikette erstmal gewöhnen, aber nach ein paar Minuten fängt sie dich einfach ein. Dazu das hervorragende Essen, Freunde, Gespräche, gute Musik – Herz was willst du mehr?
Noch ein Tipp: Es gibt auch einen verhältnismäßig großen Außenbereich, der gerade an warmen Sommerabenden grandios ist. Zudem kann der obere Bereich für private oder auch Firmenevents gemietet werden. Weitere Infos erhaltet ihr direkt auf der Website.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Stimmungsvoll, gemütlich, angenehmes Licht, perfekt für ausgedehnte Abende mit Freunden Preisniveau | Speisen zwischen 4-23 EUR, Cocktail ab 8,50 EUR Besonderheiten | Das ganze Night Kitchen ist eine Besonderheit für sich
KONTAKT Adresse | Oranienburger Str. 32, 10117 Berlin Haltestelle | S Oranienburger Straße Öffnungszeiten | Mo-Fr: ab 17 Uhr, Sa-So: ab 11 Uhr (Ende ist täglich dann, wenn der letzte geht)
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Die meisten Berliner halten sich selten hier im Nikolaiviertel auf. Die Umgebung rund um den Alexanderplatz ist eher für seine Touristenmassen, als für gutes Essen bekannt. Wer sich vom Gegenteil überzeugen will, sollte den Weg ins traditionsreiche Nikolaiviertel wagen. In der Rathausstraße 23 wartet, unscheinbar und von außen leicht zu übersehen, ein Restaurant der anderen Art. Ein Fleck Entschleunigung und Entspannung, mitten in Berlin Mitte. Ein Besuch im Ngon.
Little Vietnam im Ngon Berlin
Bereits der Eingangsbereich lässt vermuten, dass dieser Vietnamese ein bisschen anders ist. Man stolpert nicht direkt in einen überfüllten, kleinen Raum, der mit Bambus geschmückt ist und nach Curry riecht. Sondern man wird von einem kleinen Gabenaltar und einem pompösen, mit roten Kugeln verkleideten Flur empfangen. Über ein Treppenhaus gelangt man in den ersten Stock, wo sich das geräumige Restaurant befindet. Der Besitzer erzählt uns, dass er auf diese Größe sehr stolz ist. Antike Möbel, bestückt mit bunten Kissen stehen auf den Fliesen, riesige Lampions hängen von der Decke. Pflanzen und Gewürze stehen in Regalen aus dunklem Holz. Berliner Hipstertum ist hier Fehlanzeige, auch Minimalismus und industriellen Charme findet man nicht.
Wir setzen uns an einen großen Tisch und blicken durch die Fensterfront direkt auf den Fernsehturm, der uns daran erinnert, noch in Berlin zu sein und nicht in Hanoi. Manager Minh bringt uns die Karte, die im Vergleich zu den meisten anderen vietnamesischen Restaurants sehr lang ist. Auf den ersten Blick sind vegetarische und vegane Alternativen rar, auf Nachfrage kann aber alles an die persönlichen Essensgewohnheiten angepasst werden.
Als Starter bestellen wir gefüllteReispapierrollen mit Kräutern, Tofu und Hoisin-Soße, gedämpfte Reismehlrollen und Sojabohnenkugeln. Minh empfiehlt uns dazu den Hauswein aus eigener Produktion in Südafrika. Wir sind überrascht, als wir probieren. Vor allem die Soßen schmecken sehr intensiv und experimentell. Auch Geschmack und Konsistenz der Sojabohnenkugeln sind neu für uns und eine schöne Alternative für Vegetarier, die nicht immer nur Tofu essen möchten. Die Vorspeisen kosten alle knapp 6 Euro, was ich ein bisschen viel finde, für die Größe der Portionen.
Butterweicher Lachs und außergewöhnliche Soßen
Als Hauptspeise entscheiden wir uns für ein Special auf der Tageskarte, vegane Rippchen an Tamaridensoße aufgemischtem Gemüse und Reis, und ein gegrilltes Lachsfilet mit Ingwer-Chili-Soße, Mangosalat und Reis. Während wir auf das Essen warten erzählt uns Duy, dass er mit dem Ngon ein Stück echte Kultur nach Berlin holen möchte.
„Vietnam ist nicht nur arm, Vietnam kann mehr als Street-Food“,
sagt Duy und lacht.
Die Deutschen hätten sich so an das vietnamesische Curry gewöhnt, dass sie kaum noch etwas anderes probieren wollten. Das Ngon sei nicht experimentell, sondern traditionell. Das schmecken wir, als wir die Hauptgerichte probieren. Auch hier überzeugen uns die Soßen komplett und bei jedem Bissen überkommt uns das Gefühl, etwas vollkommen Neues zu schmecken. Der Lachs ist butterweich, die Komposition mit der Soße perfekt und das Gemüse knackfrisch. Im Gegensatz zu den teuren Vorspeisen bewegen sich die Preise für die Hauptgerichte zwischen 9 und 14 Euro, was für Qualität, Portionsgröße und Geschmack sehr moderat ist. Auch der hauseigene Rotwein ist ungewöhnlich lecker und definitiv zu empfehlen.
Desserts für Experimentierfreunde
Die Dessertauswahl ist übersichtlich. Wir entscheiden uns für etwas Traditionelles und etwas Bekanntes: einen Wasserkastanien-Cocktail auf Kokosmilch und gebackene Bananen. Duy hat recht, wenn er sagt, dass das Konzept seines Restaurants „schwierig“ ist, weil es Zeit braucht, Menschen an Geschmäcker zu gewöhnen. Auch wir haben Schwierigkeiten mit dem wackelpuddingartigem Cocktail. Die Wasserkastanien schmecken wie Litchis und harmonieren sehr gut mit der Kokosmilch. Das Gel allerdings kann uns nicht überzeugen und weil dieser Nachtisch eher ein Eis-Cocktail ist, würde ich ihn Experimentierfreunden an warmen Tagen empfehlen. Die gebackenen Bananen allerdings sind außergewöhnlich lecker und saftig-zart. Die Portion ist so groß, dass wir nicht einmal die Hälfte schaffen und auch beim Dessert scheinen 6 Euro angemessen. Der grüne Tee und der Kaffee, den wir zum Abschluss trinken, sind ebenfalls sehr lecker. Hier fällt die Liebe zum Detail besonders auf. Das Geschirr ist sehr schön und zu jeder Tasse Tee wird eine kleine Kanne gereicht.
Fazit zum Ngon Berlin
Ngon heißt übersetzt „lecker“, nach unserem Besuch würde ich es außerdem mit Herzblut übersetzen, und mit Wohlfühloase. Es fällt leicht, dort die Zeit zu vergessen. Die Atmosphäre ist warm und trotz der außergewöhnlichen Größe des Restaurants sehr gemütlich und entspannend. Für einen kleinen Imbiss ist das Restaurant die falsche Anlaufstelle. Wenn man allerdings die vietnamesisch-traditionelle Küche, fernab von Curry, geschmacklich und visuell erleben will, ist man hier genau richtig. Es lohnt sich, Gerichte zu bestellen, die einem fremd sind. Unbedingt nach vegetarischen und veganen Alternativen fragen, auch wenn diese nicht explizit auf der Karte stehen! Vietnamesisch kann man definitiv günstiger essen gehen, bis auf die etwas zu teuren Vorspeisen finde ich die Preise aber vollkommen gerechtfertigt und würde mich für das Ngon jederzeit wieder in den Touristentummel des Alexanderplatz-Umfeldes begeben.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Gemütlich, großzügiger Innenraum, besondere und überraschende Einrichtung Preisniveau | Hauptgericht 9-14 EUR, Wein 0,1 l ab 4,50 EUR Besonderheiten | Asiatische Speisen, die sonst eher selten auf der Karte stehen
KONTAKT Adresse | Rathausstraße 23, 10178 Berlin Haltestelle | S+U Alexanderplatz Öffnungszeiten | Mo-Fr: 12.00-23.00 Uhr
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