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Die Mighty Oaks live im Lido

Am Sonntag war es wieder soweit: ein Konzertbesuch stand auf dem Plan. Dieses Mal bei den Mighty Oaks, auf die ich mich schon seit dem letzten Konzert im November sehr freute. Damals fand das Konzert in der Berghain Kantine statt und ich stand in der zweiten Reihe. Die Mighty Oaks spielten damals ein unbeschreiblich tolles Konzert in einem eher „intimen Rahmen“ (aufgrund der Größe der Location), welches ein tolles Erlebnis war.

Und nun? Diesmal im Lido!

Wir kauften die Tickets unmittelbar als der Vorverkauf startete, denn wir wollten die Band unbedingt wiedersehen. Sie hatten uns sowohl gesanglich und musikalisch als auch konzerttechnisch überzeugt. Daher hofften wir nicht enttäuscht zu werden. Und wir wurden nicht enttäuscht. Das Konzert war wieder sehr schön, nur fand es in einem etwas größeren Rahmen bzw. vor mehr Gästen statt. Die Mighty Oaks hatten es geschafft, dass Lido komplett zu füllen und vor der Location versuchten Weitere, vor allem weibliche Fans, eine Karte zu ergattern.

Nun im Detail

Die drei Jungs (plus ihr Schlagzeuger) betraten erst relativ spät gegen 21.30 Uhr die Bühne. Die Wartezeit hatte sich jedoch die Fans scheinbar in noch größere Vorfreude versetzt, denn bereits bei den ersten Takten war die Stimmung im Lido sehr gut. Für die Mighty Oaks, die alle aus unterschiedlichen Ländern kommen, war das Konzert ein Heimspiel, denn die Band lebt in Berlin und die Fans zeigten dies enthusiastisch. Es wurde mitgesungen, geklatscht und zum Teil auch getanzt.

Highlight und Fazit

Mir persönlich hat besonders die Performance der Songs „Just one day“, „When i dream, i see“ und „Picture“ sehr gut gefallen bzw. fand ich die Stimmung, als sie es sangen, sehr schön. Genau beschreiben, warum, kann ich nicht, es war einfach dieses typische Konzertgefühl, welches ich in diesen Momenten hatte.

Ich glaube, dies war die letzte Tour, auf der die Mighty Oaks in einem so kleinen, privaten Rahmen Konzerte geben. Es war schön, sie bei ihren ersten Auftritten live mitzuerleben. Ich hoffe, dass die Band sich ihre sympathische Art und die Leidenschaft für ihr Tun beibehält, denn ich bin überzeugt, dies ist ein Grund, warum ihre Konzerte so schön sind.

Marteria – #ZgidZ2 Tourabschluss

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, weil ich immer noch so begeistert bin und mit euch am liebsten eine Zeitreise nach gestern machen möchte, damit ihr das komplette Gefühl selbst erleben könnt. Da die Beam-me-up-Scotty-Maschine aber noch nicht erfunden wurde, versuche ich es in Worte zu fassen.

Es war das Abschlusskonzert seines gleichnamigen Albums „Zum Glück in die Zukunft 2“ (kurz #ZgidZ2). Es war wie ein Déjà-vus, nur alles ein bißchen krasser als letzte Woche bei Casper. Schauplatz war wieder die Max-Schmeling-Halle in Berlin. Der Sound war ein bißchen geiler, der Bass stärker, wir standen etwas weiter vorne und ich wusste, unsere Shirts würden am Ende noch ein bißchen durchgeschwitzter sein.

Wie lief das Konzert ab?

Zum Beginn kam Kid Simius auf die Bühne. Einer der DJs mit denen Marteria sehr eng zusammenarbeitet, der aber auch Solo unterwegs ist. Der junge Spanier weiß wie man die Massen in Schwung bringt und so sprangen wir noch bevor Marteria überhaupt auf die Bühne kam das erste Mal zum Beat aus den Boxen. Aber das sollte nur ein winziger Vorgeschmack sein auf das, was noch folgte.

Nach einer Pause war es dann endlich so weit. Marten Laciny aka. Marteria aka. Marsi-Fucking-Moto kam auf die Bühne. Großartig, alleine der Moment war schon n Knaller. Er performte verschiedene Songs aus seinem neuen und zum Teil auch aus dem alten Album. Marteria produziert seine Songs zusammen mit The Krauts, die so tolle Beats basteln, dass man gar nicht anders kann, als sich mitreißen zu lassen.

An Marterias Seite waren an dem Abend Miss Platnum (tourt demnächst übrigens auch durch Deutschland), Paul Ripke (Fotograf und Best Buddy),  Yasha (Lila Wolken Kumpane) und, man höre und staune, Mr. Campino himself. Ach ja, und sein engster Vertrauter Marsimoto war auch zu Gast und tauchte die Halle in ein Green Wonderland.

Die letzten 20 Sekunden…

…sind eigentlich 5 Minuten. Marteria macht das immer und bringt das Publikum damit auf das nächste Level an Glücksgefühlen im Kopf. Die letzten 20 Sekunden bestehen aus springen, euphorischem Jubeln oder Schreien und Hände in die Höhe strecken. Das wird so oft wiederholt, bis er alle dazu auffordert das Oberteil auszuziehen. Es waren nicht wenige, die auf ein Mal Oberkörperfrei um uns herum standen. Zugegeben hätte man sich bei manchen gewünscht, sie hätte sich nicht mitreißen lassen, aber in dem Moment ist das auch total egal. Marteria schafft es seine Begeisterung auf die Leute zu übertragen und so zählt nur der Augenblick in dem sich alle völlig losgelöst treiben lassen.

Fazit.

Ein unglaublich tolles Konzert, das nicht viel an Bühnenshow brauchte. Der ganze Kram, den die Amis gerne mal auffahren war unwichtig und hätte nur von der Musik und der Stimmung abgelenkt. Es braucht eben einfach nur Leidenschaft – wie immer im Leben.

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Horizont erweitert – positiv überrascht – Eläkeläiset

„Was für ein komisches Wort am Ende der Überschrift?“ mag sich vielleicht der Ein oder die Andere jetzt denken. Aber es handelt sich um keinen Tippfehler, sondern um die finnische Band Eläkeläiset. Übersetzt heißt das Wort „die Rentner“, aber wie eine Rentnerband traten Eläkeläiset nicht auf, im Gegenteil die fünf Finnen rockten das Astra.

Worin bestand die Überraschung?

Das Konzert begann wie immer: Einlass ab 19 Uhr, Vorband ab 20 Uhr und dann eine kurze Pause. Der Auftritt der Hauptband kündigte sich für gegen 21 Uhr an – alles  wie gewohnt bei einem Konzert im Astra.

Aber dann gingen Eläkeläiset auf die Bühne und alles war anders. Denn sie starteten ihren Auftritt mit eher ungewöhnlichen Klängen, die aber die Hardcore Fans sofort in „Humppaa“-Stimmung versetzten. Was das heißt, erfuhren wir an diesem Abend sehr schnell. Nicht zuletzt das Wort „Humppaa“, das gefühlt in jedem zweiten Lied vorkam, machte das Konzert einzigartig. Aber darüber hinaus gab es von uns weitere Beobachtungen, die für ein Konzert der Band wohl typisch sind:

  1. Eläkeläiset tragen alle einen einheitlichen Kleidungsstil (weißes Hemd, Krawatte, Weste), auch wenn es ganz unterschiedliche Charaktere zu sein scheinen.
  2. Eläkeläiset sitzen auf der Bühne an ihren Instrumenten – bei den Solos steht einer der Fünf auf
  3. Rauchen und Trinken ist auf der Bühne erlaubt.
  4. Das finnische Wort, das in keinem Lied fehlen darf, ist „Humppa“.
  5. Eläkeläiset sprechen miteinander finnisch zwischen den Liedern und reden in Englisch zum Publikum, aber das ist gar nicht so einfach zu verstehen.
  6. Coverversionen bekannter Pop- und Rockmusik hören sich auf finnisch irgendwie sonderbar, aber einzigartig an.
  7. Vor jedem Lied werden von den Gästen beide Hände in die Höhe gehoben. Dies ist wie ein gemeinsames Einstimmungszeichen a la „Bereit – jetzt geht’s los“.
  8. Spaß an der Musik und auf der Bühne muss sein, ohne Leidenschaft läuft ein Konzert nicht auf diese Weise.
  9. Als Bühnendeko reicht auch ein schwarzer Vorhang, auf denen durch Licht ein kleiner Elch projeziert wird.

Alle diese Vermutungen leiten sich aus dem Konzert ab.

Fest steht: es war ein besonders Konzert im Astra, bei dem wir sehr positiv überrascht wurden, vielleicht auch weil wir nicht wussten, was uns erwartet. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Eläkeläiset gingen mit viel Applaus nach fast zwei Stunden zu dem Sound von den „Ghostbusters“ (mit eigens umgedichteten Text, bei dem die fünf Finnen um die Häuser von Helsinki ziehen) von der Bühne.

Ein Dank sei an dieser Stelle Nina gewidmet, denn ohne ihren finnischen Background und das Besorgen der Karten, hätten wir diesen lustigen Abend beim Konzert von Eläkeläiset wohl nicht erlebt.

Casper – #Hinterland14

Nach dem ich vor ein paar Wochen bereits fest davon ausging abends zum Konzert von Casper zu gehen, war es gestern dann wirklich so weit.

Warum dachte ich das bereits vor ein paar Wochen? Weil das Konzert als ein Facebook-Event angelegt ist und nicht pro Tourstopp. Heißt, mein Kalender und Facebook sagten mir „Hey, am 6.3. ist das Casper-Konzert.“ Am späten Nachmittag checkte ich dann, dass Casper an dem Tag in Saarbrücken und nicht in Berlin ist. Wie auch immer. Irrungen und Wirrungen der Neuzeit.

Das Konzert.

Das Konzert fand in der Max-Schmeling-Halle im Prenzlberg statt. Wir kamen kurz nach 2o Uhr dort an und sowohl die Sitzplätze, als auch die Stehplätze waren mega voll, was an sich schon irgendwie ganz beeindruckend aussah. Wir holten uns noch kurz ein Bier und suchten uns dann ein Plätzchen, an dem wir die Bühne gut einsehen konnten. Irgendwann kurz nach halb Neun gingen die Lichter aus und es brach ein ohrenbetäubender Jubel aus. Gänsehaut. Einen Augenblick später sprang Casper auf die Bühne und das Konzert ging los.

Auch wenn die Tour wie sein gleichnamiges Album „Hinterland“ hieß, spielte er auch einige ältere Songs aus dem Album davor. Es war ein toller Mix aus langsamen und schnellen Liedern – mich hatte er zumindest komplett abgeholt.

Highlights.

Casper hatte einen Special Guest auf Facebook angekündigt, aber es war nicht nur einer, sondern zwei: Felix von Kraftklub, die ich im Übrigens auch ziemlich toll finde, und Thees Uhlmann. Super gut.

Irgendwann forderte uns Casper auf unsere Handys zu zücken und alle gleichzeitig ein Foto mit Blitzlicht zu machen. Ich drehte mich um und überall waren Lichter zusehen. Früher waren es Feuerzeuge, heute sind es Handylichter – was die Sache aber nicht weniger beeindruckend macht. Und da war sie wieder, die Gänsehaut.

Man wird auch nicht jünger.

Ich finde es ja toll, mich völlig zu verausgaben und treiben zu lassen. Also sprang ich wann immer mir danach war zu den Liedern, klatschte und tanzte. Am Ende der Konzerts merkte ich jedoch, dass ich körperlich derzeit auch nicht gerade die Fiteste bin und so stolperte ich am Ende geschafft, aber glücklich nach hause in mein Bettchen.

In diesem Sinne: „Alles endet, aber nie die Musik.“

 

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Hundreds @ #Spotifysession

Es ist mitten am Tag, 13.00 Uhr um genau zu sein. Ich stehe im Gibson Show Room in Berlin Mitte, schaue aus den Fenstern, die mir verraten, dass die Zeitangabe auf meiner Uhr tatsächlich richtig ist und warte gespannt darauf, dass die beiden Künstler auf die kleine Bühne kommen. Neben mir, sind noch eine Hand voll Leute hier, vielleicht 20-30 (ich kann sowas immer sehr schlecht schätzen, aber ich war auf jeden Fall nicht alleine da und es waren auch keine 100 anderen Personen).

Punkt 13.08 Uhr geht’s dann los.

Das Geschwisterpärchen aus Hamburg kommt von hinten angelaufen und sucht sich den Weg zur Bühne. Philipp und Eva Milner zaubern Elektropop-Klänge, fast immer mit einem Hauch Melancholie und sehr viel Gefühl in der Stimme. Mich erinnert die Musik irgendwie an „The XX“. Da ich vor kurzem über tape.tv auf Hundreds gestoßen bin, war mir die Musik nicht unbekannt. Eigentlich ist das noch untertrieben. Ich feier die beiden ziemlich und freue mich nach der Session vorhin noch mehr auf das Konzert Anfang Mai.

Hundreds spielten etwa 30 Minuten lang. Während der Songs mussten wir ganz ruhig sein, damit die Aufnahmen nicht so viele Nebengeräusche enthalten. Dafür zeigte das Publikum nach den Liedern ihre durchaus große Begeisterung. Hätte ich so auch nicht ganz erwartet. Es gab ein Lied, das Eva ihrem Bruder widmete. Während des Liedes war der Blick auf Philipp gerichtet und irgendwie spürte man durch die Wärme und Herzlichkeit in der Stimme, dass die beiden ziemlich dicke miteinander sein müssen. Find ich toll, weil es mir mit meinem Brüderchen ähnlich geht <3 Nun gut. Nach etwa einer halben Stunde war das Schauspiel zu Ende, Hundreds ging von der Bühne und die meisten Gäste langsam wieder los.

Ich glaube, für Künstler hat das Performen vor so einem kleinen Publikum immer zwei Seiten. Einerseits ist es sicherlich toll, so nah an seinen Fans dran zu sein und die Emotionen, die mit den eigenen Songs ausgelöst werden, direkt wahrzunehmen. Andererseits ist eine kleine Menschenmenge wahrscheinlich auch schwieriger zu begeistern. Viele Menschen begeistern sich gegenseitig, die Stimmung schwappt schnell auf alle über. Hundreds hat es aber geschafft, zumindest war der Jubel nach den Liedern groß und meine Begeisterung auch.

Zum Hintergrund.

Spotify veranstaltet regelmäßig diese Spotify Sessions, bei denen Künstler unplugged ein paar Lieder singen. Diese werden aufgenommen und dann, natürlich auf Spotify, online gestellt. Ihr werdet also auch bald in den Genuss der Songs von heute kommen.

Das tolle ist, dass man selten die Chance hat, Musikern so nah zu sein. Wenn man, so wie ich, Musik liebt, ist das echt unbezahlbar. Es ist eine völlig entspannte und intime Atmosphäre. Keine übermäßig ausflippenden Leute oder der obligatorische 2-Meter-Riese direkt vor der Nase. Wirklich toll! Wenn ihr mal die Chance dazu habt, geht unbedingt hin.

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Singer-Songwriter mit Wuschelfrisur – Milky Chance füllte das Astra

Vor gut einem Monat spielte das deutsche Pop-Folk-Duo Milky Chance ein Konzert mit total ausverkauften Astra Kulturhaus. An diesem Abend war ich mit Freunden auf dem Konzert – mit dabei war auch Mareiki, der größte Milky Chance Fan in unserer Runde. Für mich war es daher ein Abend, an dem ich mich freute, gemeinsam mit ihr auf einem Konzert zu sein, da Mareiki sonst eher einen anderen Musikgeschmack als ich hat.

Die Stars von heute

Und dann passierte noch etwas Unerwartetes: ich lernte sehr viel über die „heutige Jugend“. Das hört sich jetzt vielleicht altmodisch oder „wie von gestern“ an, aber ich meine dies im positiven Sinne :-) . Denn ich erfuhr aufgrund des Altersdurchschnitts im Publikum, der geschätzt bei 16 lag, etwas über die Stars von heute. Milky Chance ist ein Star von heute, dem die Mädels bei jedem Song an den Lippen hingen, lautstark mitsangen und so für Stimmung sorgten. „Take That“ war gestern, heute fällt man mit Stimme und einer charismatischen Ausstrahlung auf.

Zurück zur guten Konzertstimmung: der Funke sprang bereits zu Beginn bei dem Song „Flashed Junk Mind“ über und dann gab es keine Zurückhaltung mehr. Es wurde gesungen, geklatsch und die Stimmung steigerte sich kontinuierlich ebenso wie die Temperatur im Astra (es war richtig warm). Irgendwann kam endlich Milky Chance großer Hit „Stolen Dance“. Es schien, dass auch alle anderen darauf gewartet hatten, denn dieser Song war auch gleichzeitig der musikalische Höhepunkt des Abends.

Und wie ging es Mareiki?

Sie fand das Milky Chance Konzert super, total-toll und war sehr begeistert :-) ! Woran ich das merkte: Mareiki stand direkt vor mir, tanzte dabei zu jedem Song mit. Sie machte unentwegt Fotos und hielt mir die Kamera in mein Sichtfeld, aber das eröffnete mir eine interessante und neue Konzertperspektive. Aber der Punkt, an dem ich deutlich merkte, dass Mareiki Spass hatte, war: sie drängelte sich immer weiter nach vorn und war viel weiter an der Bühne als wir, um einen Blick auf den Milky Chance mit der wuscheligen Frisur von ganz nah dran zu erhaschen.

Heimspiel für Breton

Breton ist ein Quintett aus England, das seit geraumer Zeit seine Zelte in Berlin aufgeschlagen hat, um das neue Album „War Room Stories“ einzuspielen. Herausgekommen ist dabei ein kleines Meisterwerk: Ein sehr abwechslungsreiches Album – von eingängigen, gitarren-lastigen Math Rock bis hin zu komplexen, knarzenden Electro-Songs mit Synthies, verzerrte Stimmen und wummernden Bass.

Nun war Breton im ausverkauften Privat Club also quasi zum Heimspiel angetreten. Der Namespate der Band, der Dichter André Breton, gilt als einer der Mitbegründer des Surrealismus und das sieht man auch in den Shows von Breton: Ein Bandmitglied ist eigens für die visuelle Seite der Show verantwortlich und kümmert sich live um Projektionen.

Dies ging allerdings aufgrund des Bühnenaufbaus ein wenig unter, denn es gab zwar hinter der Band eine Leinwand, sie war aber nicht wirklich gut sichtbar. Der Sound hingegen war hervorragend: sehr präsent, wuchtig und perfekt ausgesteuert. Die Drums trieben die Stücke, der Bass ging durch Mark und Bein und sowohl Gesang als auch Instrumente kamen klar rüber.

Der Funke sprang sofort auf das Publikum über und die Stimmung war hervorragend. Insgesamt spielte Breton in ca 90 Minuten einen guten Mix aus alten und neuen Liedern. Hierbei wechseln die Bandmitglieder auch gerne mal ihre Instrumente durch. Bei den Zugaben war der ganze Saal in Bewegung und Breton wurde mit tosendem Applaus verabschiedet.

In so einem kleinen Club werden wir Breton wohl nicht mehr zu sehen bekommen. Man konnte ganz klar sehen, dass die Band auf dem Weg nach oben ist und zukünftig vermutlich eher in Clubs der Kategorie Astra oder Kesselhaus zu bewundern sein wird. Ein sehr gelungenes Konzert, ich gehe beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder hin!

Mein erstes Konzert 2014: Kodaline – ein Highlight

Endlich war es soweit: Am 23.1. holten Kodaline ihr im Dezember ausgefallenes Konzert in Berlin nach. Nun ist schon fast eine Woche vergangen und ich bin immer noch total begeistert vom Konzert der irischen Band. Es war mein erstes Konzert-Highlight in diesem Jahr und zeigte mir einmal mehr, dass Auftritte in kleinen Locations, wie dem Lido in Berlin, etwas Besonderes sind. Die Atmosphäre ist intimer und die Bands interagieren mit dem Publikum.

So war es auch bei Kodaline, die aus Dublin stammen und deren Musikstil sich als „Alternative Rock“ beschreiben lässt. Der Funke sprang ab dem ersten Song in die Reihen der Fans über. Nach fast jedem Song interagierten sie mit dem Publikum und erzählten etwas zu dem jeweiligen Lied, ihrer Musik im Allgemeinen oder über die Band-Geschichte.

Die vier Bandmitglieder kennen sich seit frühester Kindheit und sind (mehr oder weniger) zusammen aufgewachsen. Sie machten bereits frühzeitig gemeinsam Musik und spielten ihre ersten Live-Auftritte in den Fußgänger-Zonen Dublins. Mit diesen sammelten sie frühzeitig Konzerterfahrung, dies zumindest erzählte der Stadtführung bei dem Rundgang durch Dublin. Mir selbst wurde in diesem Moment bewusst, wie sehr ich irische Bands im Allgemeinen mag.

Zurück zum Kodaline-Konzert im Lido: es war ein sehr schönes Konzert. Die Reihenfolge der Songs war sehr gut gewählt: die Schnelligkeit, der Rhythmus und die Texte waren gut aufeinander abgestimmt. Mal war es stimmungsvoll, dann wieder sehr gefühlvoll und das Schöne: das Publikum sang bei vielen Liedern mit.

Das Konzert verging wie im Flug

Kodaline spielten alle Hits von „All I want“, über „Love like this“ bis „Perfect World“. Ich selbst fand sehr beeindruckend als die vier Jungs ihr musikalisches Können a Cappella bei den Zugaben unter Beweis stellten. Sie sangen ohne Mikro, nur von einer akustischen Gitarre begleitet, so dass bei diesen Songs Gänsehaut garantiert war.

Fazit: Das Entgegenfiebern auf das Konzert hat sich gelohnt. Kodaline scheinen gern auf der Bühne zu stehen. Die Leidenschaft, mit der sie Musik machen, sieht und fühlt man bei den Songs. Für mich steht fest: Wenn die Band wieder nach Berlin kommt, werde ich erneut zum Konzert gehen.

Tom Odell sang sich in die Berliner Herzen

Heute Abend stand der Newcomer Tom Odell im ausverkauften Kesselhaus in der Kulturbrauerei auf der Bühne. Diese Location bot sich gut an: mittelgroß und gut zu füllen. Genau die richtige Größe für jemanden, der erst seit Anfang des Jahres (gefühlt seit dieser Zeit) die Menschen mit seiner Musik erreicht.

Das Konzert war gut. Tom Odell erreichte mit seiner gefühlvollen Musik die Herzen der Gäste. Diese ist aber keinesfalls nur „kuschelig“ – nein, auch rockige Elemente sind enthalten. Dafür standen nehmen dem Sänger auch seine dreiköpfige Band, bestehend aus Schlagzeug, Gitarre und Bass (zeitweise Kontrabass) auf der Bühne. Das wichtigste Instrument und zentraler Bühnenbestandteil ist jedoch das Klavier von Tom Odell.

„Kein Lied ohne Klavier“ könnte man zu diesem Konzert auch sagen. Um diesen Mittelpunkt zu fokussieren, war die gelungene, reduzierte Bühnendeko und Ausleuchtung ideal. Keine Ablenkung vom jungen 23-jährigen Sänger mit der eindringlichen, sehr schönen Stimme. Vom ersten bis zum letzten Song hing das Publikum förmlich an seinen Lippen. Höhepunkt war dabei sicherlich sein bisher größter Hit „Another Love“ – sehr berührend und zum Mitsingen schön. Leider war das Konzert nur knapp 1,5 Stunden lang…aber es gibt schließlich auch erst ein Album.

Aber warum war das Konzert „nur“ gut. Das ist meine persönliche Einschätzung, denn es gibt ein Vergleichskonzert, das diesen Abend relativiert. Im Mai war Tom Odell zum ersten Mal in Berlin – damals in Kreuzberg im Privatclub. Diese Konzertlocation ist wesentlich kleiner und intimer. Daher hat es aber den positiven Nebeneffekt, dass Konzerte persönlicher sind.

Und genauso war es bei Tom Odell: damals fühlte ich mich weit mehr von der Musik berührt und eingefangen. Es war ein einmaliges Erlebnis und eine Momentaufnahme. Diese lässt sich nicht zurückholen oder auf eine viel größere Halle übertragen. Nichtsdestotrotz war es heute ein schöner Abend und toll Tom Odell am Klavier zuzuhören.

David Lemaitre Abend

Wann warst du das letzte Mal an einem Ort, den es morgen nicht mehr gibt?

Das sind die Worte von David Lemaitre, als er sich entschließt, weiterzuspielen – mit seiner Gitarre unplugged am Lagerfeuer.

Aber zurück zum Anfang des Abends. Wir sitzen in der Strandbar Ressort.

Ein toller Ort, versteckt  hinter dem Hamburger Bahnhof und unweit des Hauptbahnhofs entfernt. Sehr schade nur, dass diese Strandbar seit gestern offiziell geschlossen hat, denken wir, als wir das Gelände abseits der Berlin Mitte Rummels betreten.

Sennheiser, Tape.tv  und pilot haben zu einem David Lemaitre Konzert eingeladen bzw. nutzen die verwaiste Strandbar nun ein letztes Mal für eine Videoaufzeichnung.

2 unterschiedliche Takes á 4 Lieder erwarten uns, als wir mit ca. 30 weiteren Gästen am Lagerfeuer sitzen und gespannt auf die Bühne schauen.

Die Atmosphäre ist großartig, die Lieder und der Sound auch.  Der Sound entgeht nur leider auch nicht den Nachbarn sowie der Wasserpolizei, die auf der Spree vorbeischippert. Die Veranstalter werden vorerst verwarnt. Egal, die ersten Aufnahmen sind im Kasten. Und dabei soll es an dem Abend auch bleiben, denn zu einer 2. Aufnahme kommt es nicht bzw. nicht wie geplant, da das Konzert offiziell durch den Gesetzeshüter beendet wird.

Und wie geht es nun weiter? Für ein gutes Musikvideo fehlen noch ein paar wichtige Einstellungen auf Aufnahmen.

Was nun folgt, haben wir so auch noch nicht erlebt. Ein Konzert ohne Ton. Ganz, ganz leise sind die Lieder zu hören. Auch wir sind Teil des „Geisterkonzerts“, denn klatschen ist erlaubt, nur halt ohne einen nennenswerte Lautstärke zu erreichen.

Normalerweise wäre mit der Aufzeichnung des letzten Songs das auch das Ende des Abends gewesen, wenn da nicht ein überaus sympathischer David Lemaitre seine Gitarre geschnappt hätte und am Lagerfeuer einfach weiterspielt und damit jegliche Erwartungen des Abends toppt. Auch das großzügige Barpersonal, das den übriggebliebene Getränkebestand für umsonst unter den anwesenden Gästen verteilt, trägt zum weiteren Gelingen des Abends bei.

Was bleibt ist ein Konzert-Abend, der unverhofft zu einem außergewöhnlichen und unvergesslichen Erlebnis wurde.