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Ichi – Japanische Köstlichkeiten in Berlin Mitte

Es ist schon ein paar Wochen her, seid wir das Vergnügen hatten, das Ichi zu besuchen. Um nicht lange drum herum zu reden, wir waren begeistert wie schon lange nicht mehr. In diesem Text geht es hauptsächlich um das „normale“ Menü des Ichi, aber wir möchten euch aus gegebenen Anlass die Take-Away Bento Boxen (ab 12 Euro) ans Herz legen. Infos dazu findet ihr hier.

Außergewöhnliche Atmosphäre und Essen im Ichi

Seit Juli 2019 erfreut das Ichi nun die japanische Küche liebende Gäste. Ganz nah am Rosa-Luxemburg Platz haben die Besitzer, das Ehepaar Shunichi und Ikue Nagamine, einen kleinen gemauerten Keller in ein wunderschönes Kleinod verwandelt. Direkt beim Eintreten sind wir geflashed von der Ruhe, die die Räumlichkeiten ausstrahlen und sofort nachdem wir unsere Straßenschuhe gegen Hausschuhe getauscht haben setzt ein Gefühl von Gemütlichkeit ein. Die Jacken und Taschen werden uns abgenommen und wir werden zum großen, kommunalen Tisch geleitet. Die Sitzplätze befinden sich auf Bodenhöhe, aber keine Sorge vor eingeschlafenen Beinen – vor dem Tisch ist eine Senke und man sitzt quasi ganz normal, nur tiefer. Dort werden uns warme Handtücher für die Hände gereicht und da wir die ersten an diesem Abend sind, haben wir Zeit die Atmosphäre auf uns wirken zu lassen. An der „Tafel“ können ca. 10 Personen Platz finden und am „Tresen“ nochmal 4. Wenn man es ganz privat möchte gibt es sogar einen abgetrennten Bereich für 2-5 Personen.

6 Gänge Menü im Ichi

Das feste Menü, mit einer Hauptspeise zum auswählen, wechselt monatlich und lag im März 2020 bei 55 Euro. Mittags gibt es eine „kleine“ Version für 28 Euro. Das Menü gibt es abends von 18-21 Uhr und danach kann man noch für 45 Minuten à la card bestellen. Die sechs Gänge die man für diese 55 Euro geboten bekommt sind der Wahnsinn, also los geht‘s.

Direkt mit dem ersten Gang sind wir in Japan angekommen und dem Berliner Alltag entflohen. Die Zutaten der Suppe mit gebackenen Weizengluten und Spargel ergänzen sich perfekt und es riecht himmlisch. Wunderschön präsentiert kommt der zweite Gang daher, Sushi mit Thunfisch, Lachs, Fischroggen und Dorade. Wir sind im Sushi Himmel. Der Reis ist ganz leicht und das Wasabi ungewohnt mild – der Fisch steht im Mittelpunkt. Weiter geht es mit Gang drei, bestehend aus diversen Tempura inklusive einem ordentlichen, mit Reiscrackern ummantelten, Stück Steinbutt, der herrlich bissfest ist. Serviert wird es mit Matcha Salz.

Jeder Gang wird uns, und den anderen Gästen, ausführlich erklärt. Es gibt nichts überflüssiges auf den Tellern und in den Schüsseln, alles fügt sich harmonisch zu einem perfekten Erlebnis. Eine gute Auswahl an Sake gibt es natürlich auch. Für 38 Euro p.P. kann man ein Sake Pairing mit fünf Sorten machen. Auf Empfehlung entscheiden wir uns zum Essen für einen Junmai Ginjo (9,5 Euro für 90ml, 19 Euro für 180ml, 76 Euro für 0,72L Flasche). Er wird gekühlt im Kännchen serviert und ist ganz smooth und leicht süß im Abgang. Wir entdecken außerdem immer wieder kleine Dinge die uns begeistern, wie z.B. die wunderbar duftende Aesop Seife auf der Toilette. All dies trägt zu dem verwöhnten Gefühl bei, was wir den ganzen Abend haben.

Phänomenale Geschmacksvielfalt im Ichi 

Wir kommen zu Gang vier – süßer Rettich, Aubergine, Tofu, Kräutersaitling, Keniabohnen und gekochte Dorade in schmackhafter Sojasauce. Das ganze ist gut fettig, besonders die Aubergine, schmeckt aber auch wieder phänomenal. Beim Hauptgang hatten wir die Wahl und probieren natürlich beide Möglichkeiten. Das Chicken Nanban, aus der Heimatregion des Küchenchefs, Miyazaki, kommt mit ordentlich Zwiebeln, Kraut und hausgemachter Tartarsauce daher. Der Kabeljau in Miso-Soja Sauce hat wieder die perfekte Konsistenz und beide Gerichte haben eine gute Größe, passend für ein 6-Gänge Menü. Auf die Nachspeise waren wir sehr gespannt und wurden auch hier nicht enttäuscht. Die Sesam Creme Brulee ist kalt und nicht zu süß und wird uns mit Reistee serviert. Wir sind rundum glücklich.

Ichi bedeutet übrigens 1 – perfekt, denn unsere Nr. 1 ist es auf jeden Fall. Wir kommen gern wieder um neue Kreationen des Küchenchefs zu probieren. Zeit muss man mitbringen für dieses Erlebnis und die sollte man sich auch nehmen. Wir waren 3 Stunden dort und haben jede Minute genossen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Ruhig
Preisniveau | 6 Gänge Menü 55 EUR
Besonderheiten |Sehr authentisch

KONTAKT
Haltestelle |
U Rosa-Luxemburg-Platz
Öffnungszeiten | Aktuell ( Mai 2020) von 12-18 Uhr geöffnet, Bento Box zum Mitnehmen
Online | Website

La Cantine d’Augusta – Wein, Käse und ganz viel Authentizität

Ein kleines Stückchen Frankreich lässt sich in der Langenscheidtstraße in Schöneberg finden. In dem gemütlichen Lädchen mit bunten Stühlen und Tischen im Außenbereich, wartet ein kleines Paradies für alle Wein und Käse Fans. La Cantine d’Augusta, zu Deutsch Die Kantine von Augusta, wurde 2016 von Sebastien Gorius eröffnet. Der Name des Restaurants wurde von Sebastiens Großmutter Augusta inspiriert. Sie ist die Frau gewesen, durch welche Sebastien seine Liebe zur französischen Küche gefunden hat und ihm dabei das ein oder andere Geheimrezept mit auf den Weg gegeben hat. Er beschreibt seine Wein- und Käsebar als eine Art Hommage an sie. Zu finden ist Augusta jedoch nicht nur im Namen des Ladens, sowohl in der Speisekarte als auch an den Wänden ist Augusta abgebildet.

Bienvenue à la Cantine d’Augusta

Als wir am Freitagnachmittag die Wein- und Käsebar betreten, werden wir rasch mit einem herzlichen „bonjour“ begrüßt. Der vordere Teil des Geschäfts wird durch einen Tresen getrennt. Auf der einen Seite befinden sich Sitzgelegenheiten, von dort aus kann man einen perfekten Blick auf das Geschehen der anderen Seite des Tresens genießen. Dort werden Weine geöffnet, Gläser befüllt, Brot gebacken und Käse verkauft. Nebenbei wird ganz gelassen auf Französisch konversiert. Es herrscht eine angenehme Stimmung zwischen den Mitarbeitern und Gästen, sodass man fast schon das Gefühl bekommt, jeder der den Laden betritt sei hier Stammkunde.

Käseplatten und offene Weine

Im hinteren Bereich teilt sich ein Paar ein Käsefondue mit frischem Brot und Weißwein. In der Karte alle Käseplatten und Fondues mit Weinempfehlungen gekennzeichnet. Für uns stellt Sebastien eine Käseplatte mit acht verschieden Käsesorten zusammen. Von mild bis intensiv ist alles mit dabei. Bergkäse, Ziegenkäse, Brie und vieles mehr, Sebastien kann uns zu jedem einzelnen etwas berichten. Woher er stammt, was ihn besonders macht und in welcher Reihenfolge man den Käse am besten verspeist. Dieses Wissen stammt nicht zuletzt daher, dass in der Cantine d’Augusta nicht mit Großhändlern zusammengearbeitet wird, sondern mit kleinen Herstellen, die Sebastien allesamt persönlich ausgewählt hat.

Zu unserer Käseplatte probieren wir zwei der offenen Weißweine, einen Sauvignon und ein Chardonnay. An offenen Weinen stehen je sechs rote und sechs weiße zur Verfügung. Flaschen können natürlich auch bestellt werden. Fun Fact: Wenn Sebastien für eine Woche nur einen einzigen Wein servieren dürfte, dann würde er sich für den Les Côteaux Sous la Roche aus der Region Santenay entscheiden.

Fazit La Cantine d’Augusta

Mal eben aus der Käseauswahl 150g seines Lieblingskäses bestellen, sich im Winter mit Freunden ein Fondue teilen oder im Sommer einen kalten Weißwein oder Spritz auf der Terrasse genießen. La Cantine d’Augusta überzeugt durch seine authentische Art, die frische Zubereitung von Backwaren und das Knowhow auf dem Wein- und Käsegebiet. Die liebe zu Frankreichs Produkten und seiner Küche spürt man beim Betreten des gemütlichen Ladens und erkennt die Liebe zum Detail im Umgang mit den Gästen und den Produkten. Wir sagen: au revoir und à bientôt! (Auf Wiedersehen und bis bald!)

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gelassen und authentisch
Preisniveau | Wein 0,1 ab 4 EUR, Fondue zwei Pers. 19,50EUR
Besonderheiten | Ausgezeichnete Kenntnisse vom Wein und Käseangebot

KONTAKT
Haltestelle |
U Kleistpark
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 10:00 bis 19:30 Uhr, So: Geschlossen
Online | https://www.lacantinedaugusta.com/

Mani in Pasta 2020 | Pasta im Restaurant genießen

Das Mani in Pasta, einigen bereits mit ihrem Stand aus der Markthalle 9 bekannt, hat den Schritt gewagt und Mitte Februar 2020 ein eigenes Restaurant eröffnet. Funkelnagelneu präsentiert sich damit der Gastraum bei unserem Besuch Anfang März. Außen und innen lassen noch kein Logo oder Schriftzug, sondern nur die beschrifteten Schürzen der Kellner und Köche vermuten, dass wir richtig sind. Ein toller hoher Raum mit großer Fensterfront, offener Küche, kleinen dunklen Tischen und gelben Wänden empfängt uns. Coole Lampen und hinter Holzvertäfelungen versteckte Schränke senden einen 70er Jahre Vibe aus und uns gefällt die Atmosphäre auf Anhieb.

Mani in Pasta Ristorante | Selbstgemachte Pasta in entspannter Atmosphäre genießen

Die übersichtliche Karte kommt dreisprachig (italienisch, deutsch, englisch) daher. Die Weinkarte bietet eine Auswahl an Italienern von Nord bis Süd. Beides wechselt hin und wieder, die Speisen werden jeden Monat angepasst und die Weinkarte alle drei Monate. Das Glas gibt es ab 4 Euro und die Flaschenweine beginnen bei 24,50 Euro. Besonders ans Herz gelegt werden uns die Weine einer befreundeten Weinkellerei auf Sizilien – Cristo di Campobello. Wir freuen uns über die Empfehlung und genießen den Lu Patri Nero d’Avola DOC 2012 (39 Euro), der besonders gut zu unserem zweiten Hauptgang passt.   

Im Gastraum haben ca. 40-50 Personen Platz und die Tische sind bei unserem Eintreffen bereits mit hübschen Vorspeisetellern und Gläsern eingedeckt. Die Gerichte kommen später alle auf vorgewärmten Tellern und wir fühlen uns generell gut umsorgt. Besonders zu erwähnen wäre, dass es Fisch und Meeresfrüchte, der Frische wegen, nur von Donnerstag bis Samstag gibt. Das schränkt die kleine Karte weiter ein, daher sollte man darauf gefasst sein, wenn man am Anfang der Woche Gast ist.   

Wir starten mit Ochsenbacken mit Selleriepüree und eingelegten Gemüse der Saison (10 Euro) als Vorspeise. Das Fleisch ist sehr zart und das Gemüse sehr knackig und schmeckt uns gut. Die Portion dürfte, auch als Vorspeise, für uns, allerdings ein wenig größer sein. Danach folgt der erste Hauptgang. Wie man im Mani in Pasta Restaurant erwarten kann, stehen hier fünf Pastagerichte (auch glutenfreie Nudeln möglich) zur Auswahl. Wir entscheiden uns für Maccherone „Spaccato“ mit Lammragu „in bianco“ und wilden Bohnen (15 Euro) und die Tagliolini mit Wintertrüffel und einer Creme aus Parmesan (18 Euro). Bei beide Gerichten kann man die verschiedenen Komponenten gut rausschmecken und wir würden am liebsten alle Pasta Gerichte einmal durchprobieren.

Mascarponecreme mit getrockneten Mandarinen, Zitronen-Chips und Orangen Gelee

Beim zweiten Hauptgang gibt es leider, da wir zu Beginn der Woche da sind, keine Auswahl und so teilen wir uns das Tagliata vom Rind mit in Rotwein gekochtem Radicchio, sardinischen Fladenbrot mit Rosmarin und Parmesan Flocken (24 Euro). Da es nur dieses eine Gericht gibt hatten wir hier einen richtigen Hammer erwartet. Leider kann es nicht mit der Pasta mithalten. Das Fleisch hätten wir uns zarter gewünscht und der Radicchio passte in unseren Augen nur bedingt dazu. Hier ist noch Luft nach oben, aber wir haben eigentlich keine Sorge, dass das Mani in Pasta in nächster Zeit nachlegen wird. Als Dessert gibt es Mascarponecreme mit getrockneter Mandarine, Zitronen-Chips und Orangen Gelee (7 Euro). Eine nette, prickelnd fruchtige Komposition zum Abschluss.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | gemütlich, 70er Jahre Style
Preisniveau | Pasta ab 15 EUR, Wein ab 4 EUR Besonderheiten | Handgemachte Pasta, auch Gluten frei, frischer Fisch nur von Donnerstag bis Samstag

KONTAKT
Haltestelle | 
U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof
Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.00 bis 23.00 Uhr
Website | Online

Mamas Banh in Schöneberg – Mehr als Geschmack

Wir haben es uns an einem kühlen Donnerstag in Schöneberg gemütlich gemacht. Wenige Minuten Fußweg ist das Mamas Banh vom U-Bhf Eisenacher Straße entfernt. Als wir am Nachmittag das Restaurant besuchen sind nur wenige Tische besetzt. Das Restaurant ist hell, modern und lädt zum Verweilen ein. 

Das Mamas Banh ist ein Familienbetrieb, die beiden Filialen in Berlin werden von Dai Quy und Dai Cuong geführt. Auf der Karte sind authentisch vietnamesische Gerichte zu finden, die durch Einflüsse aus Laos einen besonderen Twist bekommen. Sie servieren die Rezepte ihrer Mutter mit Liebe. Sie möchten etwas schaffen, das über Geschmack hinaus geht. Mit ihren Gerichten möchten sie Menschen verbinden.

Vietnamesische Tapas – vegan oder auch nicht

Das Restaurant bietet eine breite Auswahl an Speisen an, viele mit Fleisch und ebenso viele ohne oder sogar vegan. Ihre vietnamesischen Tapas springen Besonders ins Auge. Ab 4,90 EUR können diverse Tapas bestellt werden. Wir entscheiden uns  für die veganen Banh Bot Loc. Das sind hausgemachte Tapiokateigtaschen mit einer Tofu-Pilzfüllung in einem Nuoc-Mam-Dressing. Dazu ordern wir einen veganen Reispfannkuchen mit Tofu-Schalotten Füllung.

Die Tapiokateigtaschen haben uns besonders überzeugt. Beim ersten Bissen fällt die ungewohnte Konsistenz des Tapiokateiges auf, diese ist aber vergessen, sobald die Tofu-Pilz Füllung sich mit dem Dressing am Gaumen vereint. Der Geschmack des Nuoc-mam Dressings ist schwer zu beschreiben, es ist süß, sauer und scharf zugleich, schafft aber ein perfektes Geschmackserlebnis. Auch der Pfannkuchen überzeugt uns.

Im Mamas Banh ist das classic Curry nicht so klassisch

Als wir die leeren Vorspeisenteller von uns schieben warten auch schon die bestellten Hauptgerichte. Das klassische rote Curry mit Gemüse und das Dau Phu Sot Ca Chua Rau Luoc sehen frisch und farbenfroh aus, genauso schmecken sie dann auch. Für alle denen der Name des letzteren Gerichts nichts sagt, es handelt sich hier um Tofuscheiben in einer vietnamesischen Tomatensauce, serviert mit pochiertem Gemüse und einem gebratenen Ei.
Obwohl ich ein klassisches rotes Curry bestellt habe, schmeckt es nicht wie die vielen Currys, die ich in der Vergangenheit probiert habe. Es hat die perfekte Schärfe für jemanden wie mich, der ziemlich empfindlich ist. Das Gemüse ist knackig und die Currysoße aromatisch. Ich kann nicht genau festmachen, wieso das Curry so überraschend besonders schmeckt, vielleicht liegt es an der Cremigkeit?

Für einen Besuch beim Vietnamesen kann ich übrigens auch immer einen Vietnamesischen Iced Coffee empfehlen. Der Kaffee wird mit gesüßter Kondensmilch serviert und bekommt dadurch eine Süße, die die Kaffeekreation schon fast zu einem Dessert macht.

Fazit

Wir werden in jedem Fall wiederkommen. Das Mamas Banh ist ein Restaurant, das man zu seinem Stammlokal machen kann. Eine Karte, die viel Auswahl bietet aber nicht den Rahmen sprengt, einen sehr zuvorkommenden Service, eine angenehme Atmosphäre und natürlich die unglaublich leckeren Gerichte haben uns vollends überzeugt.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Angenehm, ruhig und modern
Preisniveau | Bier 0,3 3,10 EUR, Tapas ab 4,90 EUR, Hauptspeisen ab 7,90 EUR
Besonderheiten | Vegane und nicht-vegane Tapas

KONTAKT
Haltestelle | 
Schöneberg: U Eisenacher Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 12:00 bis 22:00 Uhr
Website | Online

Wild and Raw – Poke Bowl Restaurant mit spannendem Zutatenmix

Poke ist ein hawaiianisches Nationalgericht. Der Essenstrend hat seinen Ursprung allerdings in der japanischen Küche. Dank der spannenden Zutaten-Mischung aus beiden Kulturen dürfen wir die trendigen Bowls mit rohem Fisch oder Fleisch, Salat, exotischen Gewürzen, gesundem Gemüse und leckeren Saucen in Kombination genießen. 

Das Wild& Raw belebt Berlin Mitte seit etwa acht Monaten mit genau diesen spannenden Poke Bowls, denn der frühere Mexikaner im Weinbergweg 5 wurde in einen modernen Bowl Laden mit Lieferdienst und Catering verwandelt.

Klein aber fein

Es ist Dienstagabend, 19.30 Uhr und wir finden den Weg zum Wild&Raw ganz leicht, denn es liegt nur ein paar Fußminuten vom Rosenthaler Platz entfernt. Uns erwartet ein schickes, schlauchförmiges Restaurant mit langen Fensterfronten und einer Essenstheke im hinteren Bereich. Schlichte Holztische sind in warmes Licht getaucht. Die Inneneinrichtung ist modern und stylisch und wurde vom Inhaber Heiko selbst mitgestaltet. „Wir haben alles kernsaniert und neu gemacht“, erzählt er uns ein paar Minuten später, nachdem wir an einem langen Hochtisch mit Marmorplatte Platz genommen haben. Er selbst war die ganze Zeit an Renovierung und Entwicklung beteiligt. 

Die Speisekarten, die es auf Deutsch und auf Englisch gibt hat er mitgestaltet und vor allem den Inhalt kreiert. Kurzum: Der Schauspieler mit Eltern in der Gastrobranche hat sich einen Traum erfüllt und er und sein Team freuen sich täglich über neue Kunden. 

Wir merken schnell, dass hier die reinste Perfektion herrscht. Jedes Gericht wird persönlich vom Chef beäugt, bevor es an den Gast raus geht. Am anderen Ende unseres Hochtisches hat bereits eine große Gruppe Gäste auf den bequemen Barhockern Platz genommen. Im Restaurant gibt es noch weitere Tische am Fenster und an der Wand entlang sowie einen zweiten Tresen zur Wand, an dem ebenfalls gegessen werden kann. Klein, aber fein trifft hier sehr gut zu. Bis zu 25 Personen haben im Innenraum Platz, im Sommer natürlich ein paar mehr, denn dann wird begeistert die Terrasse genutzt.  Dort werden dann auch Specials, wie der Wild&Raw Spritz oder eine Sashimi Bowl angeboten. Aber dazu gleich mehr.

Eleganz unter Palmen

Im hinteren Teil des Restaurants werden die heißbegehrten Bowls zubereitet. Ein langer Glastresen mit Zutaten wird nur durch einen kleinen Kassenbereich vom Gastraum getrennt. Fleisch Gemüse und Obst warten hier darauf in der bestellten Mischung zusammengefügt zu werden. Die Karte mit den Kreationen hängt auch groß an der Wand. Neben den feststehenden Poke Bowls können die Gäste sich zusätzlich ihre eigenen Varianten zusammenstellen.
Mit einem Imbiss oder dergleichen ist das Angebot hier aber nicht zu vergleichen. Alles ist hell und freundlich. Helles Holz, hohe Decken mit Stuck, sowie Blumengestecke und Kerzen, die die einzelnen Tische zieren. Große Topfpflanzen lassen ein kleines bisschen das gesuchte Hawaii-Feeling aufkommen. Die Küche befindet sich ein Stockwerk unten drunter, dort werden die vielen Zutaten gelagert und geschnitten.

Wir starten unser Dinner mit einem sehr guten, trockenen und hauseigenen Weißwein, der perfekt zum darauffolgenden Gericht passt. „Fisch sollte nie ganz frisch serviert werden“, erklärt uns Heiko, der kein Gastronom Neuling ist. Seine Familie besitzt u.a. einen Fischladen in Prenzlauer Berg. Die Kombinationen aller Signature -Bowls hat er sich persönlich ausgedacht. Fisch müsse ein/zwei Tage reifen, erfahren wir dann und merken später: der Geschmack gibt dieser These recht. 

Bunte Vielfalt

Wir bestellen die WILD Bowl – das am häufigsten georderte Gericht des Restaurants. Darin sind neben Reis und Salat, Lachs, Avocado, Ingwer unter anderem auch Blaubeeren, Kokos Stückchen und Gojbeeren. Vor dem Tresen kann man bei der Zubereitung zuschauen, wie mit Algen garniert und mit scharfen oder cremigen Saucen hantiert wird. Heiko empfiehlt uns noch eine weitere spezielle Bowl, die SASHIMI Bowl. Eine vegetarische Poké mit Tofu, Erdnüssen, Algensalat und Radieschen. Diese hat er sich für den Sommer ausgedacht. Da seine Mitarbeiterin Vegetarierin ist, nimmt sie sich der Mischung dieser Bowl an. 

Um es kurz zu machen: Beide Bowls schmecken unheimlich lecker und frisch. Serviert wird eine richtig große Portion, von der man wahnsinnig satt wird. Perfektes Preis-Leistungsverhältnis. Mir gefällt besonders, dass man mit jedem Bissen etwas Neues entdeckt. Viele Kleinigkeiten und Zutaten harmonieren toll miteinander oder überraschen im Geschmack. Scharf und würzig in Abwechslung mit fruchtig und mild. So bleibt das Essen wirklich spannend. 

Noch eine Kugel Sesam und Kokos-Eis zum Abschluss und wir sind angenehm gesättigt.  Das Eis hat einen sehr einzigartigen Geschmack und ist nicht mit gängigem Milcheis zu vergleichen. Einfach in die Hand nehmen und in einem Stück essen, so wird es uns empfohlen.  Der Nachbartisch schielt interessiert rüber, „Könnt ihr das empfehlen?“ fragt mich ein Herr aus der Gruppe neugierig. „Ja absolut“, nicken wir und erklären gleich ganz stolz die Handhabung. 

Fazit

Super Preis-Leistungs-Verhältnis und ein richtig schöner Laden. Traut euch rein auch wenn es auf den ersten Blick nach ‚schicki-micki-teuer‘ aussieht! Ist es gar nicht, für das was man bekommt. 😉
Wirklich schön ist, dass man beim Besuch des Wild&Raw merkt, wie viel Liebe zum Detail und Leidenschaft für qualitatives und gesundes Essen herrscht. Gerne wieder.  Das Wild&Raw liefert auch und das sogar umweltfreundlicher als manch anderer durch recycelbare Verpackungen. Gesunde und frische Bowl mit gutem Gewissen auf dem Sofa genießen geht also genauso, wie sich einen entspannten Abend in ruhigem und modernem Ambiente zu gönnen. Und der Wein ist ebenfalls top!

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Klein, modern und mit viel Liebe zum Detail
Preisniveau | Bowls ab 10,90 EUR
Besonderheiten | Umweltfreundlichere Verpackung bei Lieferungen

KONTAKT
Haltestelle | 
U Rosenthaler Platz
Öffnungszeiten | Di-So: 11:45 bis 21:45 Uhr, Mo: Geschlossen
Website | Online

Beba – Museumsrestaurant mal anders

Das im März 2019 eröffnete Beba im Martin-Gropius Bau vereint die Küchen der weltweiten jüdischen Diaspora. Ob Israel, Argentinien oder Osteuropa – hier kommt eine bunte Mischung auf den Teller. Wir sind gespannt was uns erwartet.

Besitzerin Shani Leidermann begrüßt uns vor den großen Salat- und Kräuterfarmen, die den hinteren Teil des Raumes einnehmen. Diese Gärten sind ein wichtiger Teil des Konzepts und es war Shani eine Herzensangelegenheit sie hier zu installieren. Zweimal pro Woche kann frisch geerntet werden was vorher zwei bis drei Wochen direkt vor Ort gewachsen ist. Die vertikalen Farmen kommen von Shani’s vorherigem Arbeitgeber, dem Berliner Startup Infarm, der das Beba auch mit den Setzlingen versorgt. Shani erzählt uns von den Anfängen des Restaurants, welches aus einer Begegnung mit Cynthia Barcomi hervorsprang. Beide haben auf Anhieb gemerkt, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt und so wurde das Beba geboren.

Einmal durch die Speisekarte und zurück

Damit wir eine breite Auswahl probieren können, zieht Shani alle Register und lässt uns zwei Mezze und drei Hauptgänge bringen. Wir probieren die Artischocke nach jüdischer Art, mit hausgemachten Labneh, Zaatar und Zitrone und den Blumenkohl mit Kräuter-Tahini. Weiterhin das Sabich, mit Aubergine, Ei, geräucherten roten Zwiebeln, Sumach, Tomatensalsa und Hummus (12 Euro), das Schnitzel Sandwich in Sauerteigbrot mit Zitronenpaste, Harrisa, Hummus, hausgemachten Gurken und Hauspommes (15 Euro) und den Grünen Mittlerer-Osten Salat mit weißem Fisch, Zaatar, Rohgrün, Fenchel, Zucchini, Topinambur, Labane und Oliven (15 Euro). Beide Mezze schmecken lecker, wobei die Artischocke mein Favorit ist. Sie werden mit traditionellem jüdischen Challa Brot serviert und die 3er Kombo gibt es für 15 Euro. Ansonsten kosten sie einzeln 5-7 Euro.

Das Sabich und das Schnitzel werden auf Tabletts serviert, was für mich eher Kantinencharakter hat. Meine Begleitung findet es aber ganz stimmig. Beim Sabich ist viel los auf dem Tablett und die einzelnen Komponenten ergänzen sich gut. Das (Hühnchen-)Schnitzel Sandwich ist, für meinen Geschmack, etwas zu trocken – da könnte man nochmal dran. Die hausgemachten Pommes, die aussehen wie Wedges, sind gut gewürzt. Auch der Salat schmeckt uns richtig gut und wäre mit dem kalten Fisch auch für die wärmere Jahreszeit passend. Die Portionen sind allesamt großzügig und alles wird frisch vor Ort zubereitet, auch unser Basilikum-Zitronen Soda und das eingelegte Gemüse. Zuletzt gibt es, trotz vollem Bauch, noch etwas Süßes aus der Auslage. Torten, Teilchen und der Kaffee kommen natürlich von Barcomi’s. Wir entscheiden uns für den Apfel-Wallnuss-Karamell Kuchen – sehr mächtig aber lecker.

Ein Gericht – Zwei Varianten

Unter der Woche gibt es täglich ein Gericht für 12 Euro, welches auch immer als vegane Variante angeboten wird, inklusive einem Glas hausgemachter Limonade. Zur Zeit ist das Beba noch an die Museumsöffnungszeiten gebunden, für die Zukunft kann man aber separate Öffnungszeiten nicht ausschließen und private Events sind bereits Teil des Angebots. Eine Mischung von Angestellten aus den umliegenden Firmen, Museumsbesuchern und flanierenden Touristen macht den Großteil der Gäste aus. Der lange Tresen mit den Kacheln, die hohen Wände und das kühle Licht der Farmen lassen den Raum etwas kühl wirken und es ist auch recht laut. Hier könnte noch etwas an der Gemütlichkeit gefeilt werden. Der Service muss sich auch noch ein bisschen eingrooven. Man braucht einen besseren Überblick, um die Bestellungen schneller zu den Gästen zu bringen und Fehler minimieren zu können.   

Fazit

Nichtsdestotrotz ist das Beba auf jeden Fall eine schöne Ergänzung zur Berliner Museumsrestaurantlandschaft. An der ein oder anderen Schraube kann sicher noch gedreht werden, aber insgesamt hat es uns gut geschmeckt und man merkt, dass hier mit Leidenschaft gekocht wird.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Etwas kühl, aber modern
Preisniveau | Tägliches Angebot mit Limo für 12 EUR
Besonderheiten | Die großen Salat- und Kräuterfarmen im Gastraum

KONTAKT
Haltestelle | U Kochstraße (Checkpoint Charlie)
Öffnungszeiten | Mi-Mo: 10:00 bis 19:00 Uhr, Di: Geschlossen
Online | Website

Chupenga: Mexikanisch – kalifornisches Comfort Food in Berlin

Die „wahrscheinlich besten Burritos Berlins“ – Das schreibt sich Chupenga, eine Fast – Food – Kette mit drei Standorten in Berlin, auf die Fahne. Serviert werden Burritos, Tacos, Salate. Und das super schnell! Wir haben das Ganze mal genauer unter die Lupe genommen.

Das Konzept beinhaltet mexikanisch – kalifornische Küche in moderner Atmosphäre, serviert binnen weniger Minuten. Perfekt für die Mittagspause also. Als wir am frühen Nachmittag, also schon nach dem Mittagsgeschäft, den Laden betraten, war nicht mehr so viel los. Unser Glück, denn deshalb konnten wir uns nach weniger als fünf Minuten bereits auf unser Essen stürzen. Bestellt wird im Chupenga am Tresen. Ausgewählt wird zwischen „Burrito“, „Naked Burrito“ (bzw. Burritobowl), „Salat“ und „Tacos“. Ähnlich wie beispielsweise bei Subway, kann man sich sein jeweiliges Gericht individuell zusammen stellen und es wird vor Ort frisch zubereitet. Chupenga kann dabei fast alles. Von „nur Fleisch“ bis vegan kann der Laden, dank seines Konzepts, auf fast alle Sonderwünsche und Lebensmittelunverträglichkeiten seiner Gäste eingehen und bleibt dabei trotzdem schnell.

Klassischer Burrito, gesunde Saladbowl

Wir entschieden uns für einen vegetarischen Burrito und einen Naked Burrito – ebenfalls ohne Fleisch. Als Fleischersatz kann man zwischen Süßkartoffelgemüse und gebratener Paprika wählen. Oder man nimmt, wie in unserem Fall, gleich beides. Die anderen angebotenen Füllungen sind zwar keine großen Überraschungen, aber trotzdem lecker: Quinoa oder Reis, Linsen oder Bohnen, Sauerrahm oder Käse. Für die unter uns, die keinen Koriander mögen, gibt es nur eine Soße zur Auswahl und das ist leider nicht die Guacamole, die kostet extra. Serviert wurden uns zwei grundsolide Burritos. Geschmacklich jetzt nicht aufregend aber lecker und sättigend. Burritos eben.

Schnelle Mittagspause in modernem Gastraum

Beide vegetarischen Varianten kosteten 6,50€. Fleischesser legen nochmal ca. 1€ bis 1,50€ oben drauf. Für 2€ gibt es ein Glas hausgemachte Limo, welches man beliebig oft nachfüllen kann. Ein bisschen wie bei IKEA. Generell erinnert das Inneneinrichtungskonzept von Chupenga stark an den schwedischen Möbelgiganten. Viel weiß, viel helles Holz, und dazwischen die obligatorische Grünpflanze. Der Gastraum ist offen gestaltet, mit viel Platz und relativ wenig Sitzplätzen, viele an längeren Tafeln, an welchen auch große Gruppen Platz finden können. Chupenga ist kein Restaurant das zum Verweilen einladen möchte. Es ist auf Take – away und schnelles In – House – Dining ausgerichtet und macht seine Sache dahingehend auch richtig gut. Nach 20 Minuten waren wir satt und wieder zurück auf dem Weg ins Büro. Wer am liebsten mit dem ganzen Büro zum Lunch kommen würde, der hat die Möglichkeit sich vom Chupenga, ab einem Bestellwert von 150€, beliefern zu lassen. Kleinere Portionen lassen sich über Lieferheld ins Büro oder auf die Couch ordern.

Fazit

Alles in allem ist das Chupenga eine gute Option für alle, die für ihre Mittagspause einen Mittelweg zwischen Rosinenschnecke vom Bäcker und Salatbar im Supermarkt suchen. Burritos und Co. sind beliebtes „Comfort Food“ und das Chupenga gibt dem ganzen einen gesunden Twist – und das im Rekordtempo. Ob Pause vom Büroalltag, Boxenstop beim Shoppen oder Takeaway für den Feierabend auf dem Sofa, das Chupenga kann euch bestens versorgen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | modernes, offenes Konzept, kantinenähnlich
Preisniveau | Hauptgerichte ab 6,50€, Getränke ab 2€
Besonderheiten | Gesundes Fast Food

KONTAKT
Haltestelle | U Checkpoint Charlie (weitere Standorte in Mitte)
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 08:00 bis 20:00 Uhr
Online | Website

SY – Restaurant – Sushi & Vietnamesische Küche

Das Sy Restaurant ist in der Kantstraße und nur 5 Minuten vom U-Bhf Wilmersdorfer Straße entfernt. Ich bin heute Vormittag hingegangen, da das Sy Restaurant sehr gut besucht ist. Abends ist es immer sehr voll, was auch für die sehr gute Küche spricht. Möchtest du Freunde oder Familie zum Sushi einladen? Dann bist du hier genau richtig!
Dort angekommen wurde ich herzlich vom Team empfangen. Das Restaurant ist in hellen Erdtönen gehalten und mit frischen, bunten Bildern dekoriert. Inmitten des Restaurants steht ein großes, schönes Aquarium. Nach außen hat es große Fenster mit dem Blick auf die Kantstraße.

Das Menü

Das Menü ist sehr vielfältig. Es ist für jeden etwas dabei, ob Vegetarisch oder Non-Veggie. Es gibt Sushi-Menüs, die mit verschiedenen Rolls, Makis, Nigiris zusammengestellt sind oder man kann es auch alles einzeln bestellen. Des weiteren gibt es Suppen, verschiedene Reisgerichte, Nudelgerichte und kurz gesagt – alles was das Herz an asiatischer Küche begehrt

Vorspeise

Als Vorspeise habe ich vegetarische Frühlingsrollen mit einer süß-sauen Sauce bestellt. Dazu noch einen Grünen Tee zum aufwärmen von der frischen Brise draußen. Die Frühlingsrollen sind mit Gemüse und Salat gefüllt. (6 Stück für 3,20 Euro). Ohne lange zu warten, kamen schon die knusprig-herzhaften Frühlingsrollen. Einfach nur lecker! Die süß-sauer Sauce passte hervorragend dazu.

Hauptspeise

Bei der Hauptspeise musste ich nicht lange überlegen. Auf jeden Fall sollte es etwas im „Sushi-Bereich“ sein. Das Sy Restaurant ist sehr bekannt für das mundende Sushi.
Als Hauptspeise habe ich mir das Shark Special und den Sushi Klassiker Avocado Maki bestellt. Shark Special ist eine panierte Rolle gefüllt mit Lachs, Avocado, Cream Cheese, Schnittlauch, Sesam, Unagi  und oben getoppt mit einer Cocktailsauce. Für 6 Stücke zahlt man 7,50 Euro. Maki sind eine der bekanntesten Formen des Sushis. Sie werden, mit Hilfe einer Bambusmatte, von Hand gerollt. Das Algenblatt – „Nori“ genannt kann sowohl innen als auch außen sein. Es wird mit gesäuertem Reis und, in meinem Fall, Avocado gefüllt. Auf den Menükarten gibt es verschiedene Variationen von Maki, wie beispielsweise Kappa Maki (mit Gurke gefüllt), Iniari Maki (mit Tofu gefüllt), Tamago Maki ( mit japanischem Omelette gefüllt) und vieles mehr.  Für 6 Stücke Avocado Maki zahlt man 2,30 Euro. Serviert wird meine Hauptspeise mit Wasabi, das ist eine scharfe Meerettichsorte, Gari, das sind eingelegte Ingwerplättchen, und Sojasauce.

Wie isst man das Sushi „richtig“?

Stäbchen oder Besteck?
Wer es kann, dann mit Stäbchen. Besteck ist eigentlich ein No-Go. Dann eher mit den Fingern.

Beißt man Sushi ab?
Normalerweise verspeist man Sushi in einem Happen, aber wenn er groß ist, wie bei mir das Shark Special, dann beißt man ab. 

Und der Ingwer?
Der Ingwer dient als Neutralisation der Geschmacksnoten. Er ist scharf und wird zwischen den einzelnen Sushis gegessen.

Fazit

Das Essen war vorzüglich und das Restaurant hat mich definitiv überzeugt. Ich würde es auf jeden Fall nochmal besuchen. Die Atmosphäre ist einladend und entspannend. Das Team ist freundlich und nett. Ein idealer Ort für ein Business Lunch, Freunde zu treffen und das Essen zu genießen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Einladend
Preisniveau | Günstig, 6 Stück Maki ab 2,30 EUR, Bier 0,4l 4,60 EUR
Besonderheiten | Ein Aquarium zieht sich durch das Restaurant

KONTAKT
Haltestelle | U Wilmersdorfer Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 11:00 bis 24:00 Uhr
Online | Website

Crafterie: „Gimme that Schnitzel!“

Ich weiß nicht, ob ich damit alleine bin, aber ich gehe eher selten in Hotelrestaurants. Selbst wenn ich dort übernachte. Und schon gar nicht, wenn ich kein Übernachtungsgast bin. Durch eine fremde Lobby laufen, mich dort fehl am Platz fühlen … nee, nicht mein Ding. Die Crafterie ist ein solches Hotelrestaurant. „Moderne deutsche Küche mit Twist“ wird laut Website serviert. Erste gute Nachricht: Man muss nicht durch die Lobby, um hineinzukommen.

Lässiges Outfit, gehobener Service

Die Zweite: Es fühlt sich nur ein bisschen nach Hotel an. Die Einrichtung ist hell, freundlich, modern, In der Mitte des Raums stehen lange Community Table mit Barhockern, an der Wand sind kleine Bänke an den Tischen und Enten der großen Fensterfront tummeln sich Tische mit extrem bequemaussehenden Stühlen. Wir liebäugeln kurz damit uns in die Sofaecke zu fläzen, aber zum Essen macht so ein ordentlicher Tisch doch mehr Sinn.

Kaum sitzen wir, flitzt ein gutgelaunter Kellner in weißen Sneakern und weiß-grauem T-Shirt herbei. Ungewöhnliche Dienstkluft für ein schickes Hotel, finde es aber ganz cool. Den gelernten gehobenen Service kann er natürlich nicht abschütteln – und ich denke, das ist eine wunderbare Mischung.

„Erwähnte ich schon das Schnitzel? Große Liebe“

Die Vorspeise ist der „Craft-Salad“ mit Römersalat, Spitzkohl, Hähnchens, getrockneten Tomaten, Parmesan, Roggenbrot-Croutons und Cesar-Dressing. Von Letzterem hätte es ein Schluck weniger sein dürfen, aber dennoch schmeckt der Salat so gut, dass wir Freude gespannt darauf sind, was da noch kommen wird.

Der Kellner bringt zwei Teller. Als ich erkenne, was jeweils darauf liegt, rutscht mir „Gimme that Schnitzel!“ raus. Ich habe Glück und mein Enthusiasmus wird nicht abgewertet, sondern erheitert lächelnd angenommen und in Mitte ist Englisch ja ohnehin die offizielle zweite Landessprache. Zurück zum Schnitzel. 

Das Kalbsschnitzel vom Linumer Wiesenkalb ist so zart, dünn, knusprig und buttrig, wie es golden auf meinem Teller liegt. Der hausgemachte Kartoffelsalat ist leider etwas kalt und so auch ein wenig fad, aber erwähnte ich schon das Schnitzel? Große Liebe. #idontshare

Wilde Erbeersauce mit fluffigen Wölkchen

Auf dem anderen Teller wohnt das „Innside Sandwich“, zusammengesetzt aus Bauernbrot, Putenbrust, Rucola, Speck, Rote Bete, Zwiebeln und gekochtem Ei. Ein Turm, der mich optisch fast überfordert; im positiven Sinne. So bunt, so groß. Ob ich das wohl in den Mund bekomme, einfach abbeißen kann? Antwort ist: Yes, I can! Eine große Klappe kann Vorteile haben. Die warmen, kalten, knusprigen und saftigen Komponenten spielen herrlich zusammen. Besonders das Brot hat es meiner Begleitung angetan. Das will was heißen, er ist großer Brotfan und Kenner – quasi Hobby Brot-Sommelier.
Zum Nachtisch teilen wir uns eine Joghurt Mousse mit hausgemachter wilder Erdbeersauce. Teilen will heißen, dass ich als Erste probiere und dann versuche, möglichst unauffällig, etwas mehr als die Hälfte der zwei fluffigen, weißen Wölkchen zu essen.

Fazit: Mehr Liebe für Hotelrestaurants

So ganz lässt sich der Hotel-Charakter nicht abschütteln, aber inzwischen glaube ich, das ist gar nicht so übel. Vermutlich verpasse ich was, wenn ich weiter so eingeschränkt denke. Im Fall der Crafterie im Innside von Meliá wäre es so gewesen. Wirklich gute Schnitzel findet man gar nicht so oft in Berlin – wenn ich mal wieder in Mitte bin, weiß ich jetzt, wo ich eins finde.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, hell, ein wenig industrial – und auch ein wenig hotelig aber trotzdem sehr angenehm.
Preisniveau | Einen gehobenen Mittagstisch inkl. zwei Gängen + Softdrink gibt es für 15 Euro. Für die Abendkarte muss man etwas mehr aus dem Geldbeutel ziehen.
Besonderheiten | Mittagstisch in Buffetform für Geschäftskunden (Sah sehr lecker aus, war fast etwas neidisch. Aber ich hatte ja mein Schnitzel, also ist alles gut.).

KONTAKT
Haltestelle | U Naturkundemuseum
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 12:00 bis 22:30, So: Geschlossen
Online | Website

Moksa Update – Die Türen öffnen sich erneut

Es ist eine Weile her, seit wir das Moksa besuchen konnten. Den festen Standort mussten Inhaber Zed und sein Team aufgeben, waren danach per Foodtruck unterwegs, haben aber seit Juni 2019 wieder einen Laden in der Oranienstraße. 

‚Authentische‘ indische Küche gibt es nicht!

Geblieben ist Zeds Willen, mit seinem Moksa ein Gegengewicht zu den bestehenden indischen Restaurants bieten. Das fängt schon damit an, dass er keine “authentische” indische Küche bieten will — die gibt es nämlich gar nicht. Der riesige indische Subkontinent besteht stattdessen aus vielen Regionalküchen mit unterschiedlichen Traditionen und Gerichten. Zeds Ziel ist es, bestimmte Gerichte als Grundlage zu nehmen und diese so gut und natürlich lecker wie möglich seinen Kunden zu präsentieren. Der gelernte Koch versucht dabei, möglichst alles selbst zu machen: das Tempeh, das Tandoori-Hühnchen, den Sauerteig für das frisch gebackene Naanbrot, die Gewürzmischungen für das Dal.

Das Geheimnis der Qualität im Moksa

Dabei ist ihm die Qualität der Zutaten natürlich wichtig – so wichtig, dass er sich in Indien selbst ein Netzwerk an Zulieferern aufgebaut hat und die drei (angeblich einzigen) Großverkäufer indischer Zutaten in Deutschland so umgeht. Daher schmeckt Zeds Essen auch nicht wie beim Durchschnitts-Inder – viel eher merkt man die Sorgfalt, Experimentierfreude und Recherche, die in seinen Gerichten steckt. So erzählt Zed, wie er den Teig für das Naanbrot immer wieder variiert hat, bis er mit dem jetzigen Ergebnis zufrieden war. Das gleiche gilt für das Tandoori-Hühnchen: er hat es unterschiedlich lange und in verschiedenen Marinaden eingelegt, bis er den richtigen Dreh heraus hatte. Das ganze wäre natürlich einfacher gegangen, hätte er auf Fertigwaren zurückgegriffen, aber dann wäre das Moksa nicht wirklich anders als die anderen Imbisse.

Mit dem ständigen Bemühen, besser zu werden und mehr zu lernen – damit spielt vielleicht auch der Name Moksa. Im Sanskrit hat Moksa viele Bedeutungen: Abenteuer, Erleuchtung, heiliger Ort – aber in erster Linie wird es verstanden als Ausbruch aus dem Kreis der Wiedergeburten. Vielleicht ist das Moksa für Zed auch der Versuch, aus dem ewigen Hamsterrad des Gastronomiebetriebs herauszutreten und persönliche Erfüllung zu erlangen. Vielleicht will er auch nur einfach gutes Essen servieren. Schauen wir uns das mal an.

Frisch, saftig und würzig

Bestellt haben wir eine Bowl mit Reis und selbstgemachten Tempeh mit einer Dal-ähnlichen Soße. Dazu gab es noch frisch im Tandoor-Ofen gebackenes Naanbrot. Die Bowl mit Reis und Tempeh war würzig und könnte auf manche Zungen scharf wirken, überraschte aber mit einem recht fruchtigen Geschmack. Das selbstgemachte Tempeh zerfiel beinahe vor Zartheit im Mund, im Vergleich zu den kaufbaren Tempehs war das ein überraschender Kontrast.

Das frische Naanbrot, leicht mit Knoblauchbutter bestrichen, war allerdings das eigentliche Highlight unseres Besuchs. Das Team des Moksa formt das Naan aus einem frischen Sauerteig (mit einer rund 154 Jahre alten Sauerteig-Kultur!) und backt den Fladen im Tandoor-Ofen. Es kommt dampfend frisch auf den Tisch, ist saftig, knusprig und behält seine einzigartige Textur auch nach dem Abkühlen. In das Dal getunkt, unterstützt es die Würze der Soße. Man merkt die Mühe und den Versuch von Zed und seinem Team, das wahrscheinlich leckerste Naanbrot in Berlin zu servieren.

Neben der Bowl wird auch ein Naan-Sandwich angeboten sowie ein Parathadia: Dabei wird ein Naanbrot gebraten und mit verschiedenen Beilagen, wie Fleisch oder Tempeh gefüllt. Daneben gibt es noch verschiedene Kleinigkeiten. Auch das Mishti Doi aus unserem letzten Besuch hat es auf die Karte geschafft. Allerdings kündigt Zed uns gegenüber an, die Karte etwas zusammenzustreichen und so mehr Platz für Gerichte mit eigener Hintergrundgeschichte zu schaffen. Erhalten bleibt auf jeden Fall das Ziegenfleisch. Von dem schwärmt uns Zed vor und scherzt, dass er hofft, seinem Lieferanten stößt nichts zu, denn Zed wüsste nicht, wo er einen Ersatz für solch gute Qualität auftreiben sollte. Die Geschichte, wie Zed an seinen Zulieferer gelangt ist, gehört mit zu den Stories, die er vermehrt erzählen will.

Fazit

Die Preise sind vielleicht etwas höher als erwartet, da aber große Teile des Angebots selbst gemacht sind, gehen sie in Ordnung. Zudem ist geplant, die Getränkekarte bald um frisch gemixte Cocktails und Longdrinks zu erweitern. Bis dahin können sich aber Besucher des Moksa an den angebotenen Gerichten erfreuen – die bieten nämlich ungewohnte Aromen zu einem angemessenen Preis. Und das wahrscheinlich beste Naanbrot von ganz Berlin.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gelassen und ungezwungen
Preisniveau | Bowl ab 7,00 EUR, Riesling 0,2 3,50 EUR, Bier 0,5 4,00 EUR
Besonderheiten | Eigenes Netzwerk von Lieferanten direkt in Indien

KONTAKT
Haltestelle | U Görlitzer Bahnhof
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 12:00 bis 22:00, Sa: 18:00 bis 22:00, So: Geschlossen
Online | Website