Die Fairytale Bar ist unscheinbar und an einem Ort, an dem man kaum eine Bar vermuten würde. Denn die Gegend rund um den Volkspark Friedrichshain ist nicht hinlänglich für sein ausschweifendes Ausgehviertel bekannt ;) Auch das Bötzowviertel ist eher geprägt von kleinen Geschäften, vielen Cafés und einigen Restaurants.
Märchenstunde in der Fairytale Bar
Die Fairytale Bar wird euch verzaubern – inspiriert vom Märchenbrunnen, nimmt sie euch bei eurem Besuch auf eine unwirkliche Reise voller Überraschungen mit. Irgendwie erinnert sie leicht an die Themenbars in Tokio, die jedoch deutlich extremer daher kommen. Die Bar am Volkspark begrüßt euch mit einer Lichtschrift auf der steht „Follow The White Rabbit“. Wenn ihr das seht, wisst ihr, dass ihr richtig seid. Bevor es aber kopfüber in die nächtliche Märchenstunde geht, müsst ihr erstmal klingeln. Wir kamen am Tag unseres Besuchs aber problemlos rein.
Cocktails aus dem Märchenbuch
Von der Einrichtung bis zur Kleidung des Personals ist alles dem Märchenthema gewidmet. Da darf ein Märchenbuch als Karte natürlich nicht fehlen. Beim Durchblättern entgegnen euch allerdings nicht nur Cocktailkreationen… was sich noch darin verbirgt, müsst ihr selbst herausfinden ;)
Auf der Karte stehen sowohl klassische Cocktails als auch eigene Kreationen, die sich namentlich an Märchenfiguren orientieren. Allen gemein ist die hohe Qualität der Spirituosen. Die Preise liegen zwischen 10-20 EUR für die Cocktails, nicht ganz günstig, aber es ist auch keine Bar, um dort abzustürzen… es geht eher darum, hier einen auf- und anregenden Abend zu verbringen.
Hinter dem Konzept steht Mike Meinke, der hier zusammen mit den Besitzern (und inspiriert von Tim Burton) etwas Außergewöhnliches geschaffen hat. Es ist wie eine Reise in eine fantastische Welt.
Fazit
Wir waren echt beeindruckt und die erste Zeit nur damit beschäftigt uns umzusehen und die Einrichtung, die „Barkarte“ und alles andere auf uns wirken zu lassen. Wer etwas Einzigartiges sucht, dass es so nicht noch mal in Berlin gibt, wird hier auf jeden Fall fündig!
Kreuzkölln, Knotenpunkt Hermannplatz. Die Gentrifizierung ist in vollem Gange, bunter könnte das Publikum wahrscheinlich nicht sein. Multikulti vom Feinsten, das spiegelt sich auch in dem unüberschaubaren Angebot an Essenmöglichkeiten wider. Läuft man die nahegelegene Sonnenallee rauf und wieder runter, hat man kulinarisch mehrere Kontinente durchquert. Seit dem 21.04. ist das Con Tho Teil dieser bunten Mischung und mit seiner Verbindung aus vietnamesisch- veganen und vegetarischen Gerichten und einem regionalen Bezug eine einzigartige Bereicherung!
Das CON THO: Wo aus Kreativität vietnamesisch-regionale Geschmacksexplosionen werden
Hasenheide 16, nur wenige Meter von der U-Bahn-Station Hermannplatz entfernt, befindet sich das neue Restaurant von Huy Thong. Der Eingang ist unscheinbar und von Bambussträuchern, die den Straßenlärm abschirmen und für eine gemütliche Atmosphäre sorgen, umgeben. Über eine einladende, riesige Terrasse, die nur von einer aufschiebbaren Glasfront vom Innenbereich des Restaurants getrennt ist, betritt man den Laden. Durch die Räucherstäbchen und die leise asiatische Musik fühlt man sich sofort eingeladen zu bleiben.
Schon der optische erste Eindruck überzeugt.
Bambuspflanzen schlängeln sich durch den ganzen Laden, vor den Steinwänden hängt Deko aus Tatami. Große lampionartige Deckenleuchten spenden warmes Licht. Ich habe zu dem Zeitpunkt schon völlig vergessen, dass wir uns unweit vom immer turbulenten Hermannplatz befinden. Im hinteren Teil des verwinkelten Restaurants (übrigens die perfekte Date-Location!) leuchtet das neonfarbene Logo, ein kleiner Hase. Alles hier ist erfrischend anders und das ganze Design verkörpert die gelungene Mischung aus traditionell klassischem vietnamesischen Stil und authentischer Modernität.
Es schmeckt so bunt wie es aussieht
Wir suchen uns einen Platz am Fenster aus und studieren die Speisekarte, die auf der ersten Seite die Geschichte des kleinen Hasen Con Tho erzählt, dem Namensgeber des Restaurants. Die Auswahl dauert länger als sonst, besonders das Getränkeangebot ist riesig. Anstatt Cola, Fanta oder Biosäfte gibt es selbstgemachte Limonaden und hausgemachte Shakes. Außerdem exotische, vietnamesisch angehauchte Cocktails, Wein und Bier.
Latte – Aber neu interpretiert!
Beim Lesen der Karte stolpere ich über die Kategorie „Latte“. „Die Leute trinken abends nach dem Essen gerne Latte Macchiato aber ohne Koffein“, erklärt uns Huy Thong. Deshalb haben er uns sein Team aus Kreativköchen experimentiert. Sesam- Avocado- und Dattel-Latte mit verschiedenen Toppings sind das Ergebnis. Wir probieren eine süße Teekreation, eine Mischung aus Pfefferminze, Ingwer, Orange und Zitrone und die „Green Chaos“ Lemonade. Vielleicht liegt es an der Ungewöhnlichkeit der Zutatenzusammensetzung – die Getränke sind eine echte Geschmacksexplosion! Umso gespannter sind wir auf das Essen.
Jede Menge Tapas und 3 Hauptgerichte
Neben kleinen „happy to share“ Gerichten, die als Vorspeise gegessen oder im Tapas Stil geteilt werden können, gibt es drei Hauptgerichte in jeweils drei Variationen. „Com Tam“, ein vietnamesisches Reisgericht mit verschiedenen Toppings, „Banh Xeo“, ein Reismehlcrêpe in den verschiedensten Ausführungen und „Hue Bowl“, eine Zitronengras- Annatto-Suppe. Alle Gerichte haben originelle Namen, die Zusammensetzung der Zutaten ist außergewöhnlich und kreativ. Wir entscheiden uns für die „Black Rolls“ und die „Wildflower, Green Hallebore“, eine gedämpfte bunte Mehlblume mit herzhafter Gemüse- und Tofufüllung als Vorspeise. Es schmeckt genauso bunt, kräftig, intensiv und frisch wie es aussieht und man hat das Gefühl, eine Vorspeise für 10 und nicht für 3 Euro zu genießen.
„Die Gerichte sind so entworfen, wie ich sie selber gerne esse“,
lächelt Huy Thong. Er erklärt uns, dass das Wichtigste an seinem neuen Konzept Nachhaltigkeit und Innovation sind. Er legt sehr viel Wert auf ausgewählte, regionale Bio-Zutaten, viele Kräuter und gesundes Gemüse. Während man isst, soll man seinem Körper etwas gutes tun. Um diesen Anspruch zu gewährleisten, arbeitet der Designer eng mit der Pagode, einem buddhistischem Kloster, spezialisiert auf asiatische Heilkunst in Frankfurt zusammen.
Go for Crêpes!
Wir sind gespannt auf das Hauptgericht, und weil die Crêpes am Nachbartisch so gut aussehen, bestellen wir den „Before Midnight“ und das Reisgericht „Hot Rabbit“. Wer Sommerrollen – Fan ist, hat sein neues Lieblingsgericht gefunden! Der Crêpe aus Reismehl, gefüllt mit Spinat, Porree, Tofu, Schwarzwurzeln, Käse und sämtlichen Kräutern wird in Reispapier eingerollt und, umhüllt von einem Mantel aus Salat und Rohkost, in ein Limetten- Dressing gedippt.
Bei jedem Bissen schmeckt man eine neue Zutat, der Geschmack ist originell und vollkommen anders.
Die gegrillte Aubergine und die Tofu-Quiche auf Reis werden in einer heißen Steinschale serviert. Man merkt, dass Huy Thong Designer ist. Besteck und Geschirr sind sorgfältig ausgewählt und passen perfekt zum Stil des gesamten Restaurants. Auch die Reisschale überzeugt. Der bittere, leicht herb-scharfe Geschmack des Safran Toppings und das Limetten- Knoblauch-Dressing überraschen mich besonders und wieder fällt auf, wie gut Zutaten, die man als Laie häufig nicht kennt, miteinander harmonieren. Man spürt die Experimentierfreude, Expertise und den Spaß an Neuem im Con Tho bei jedem einzelnen Gericht.
Die Nachtische können wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen.
Die gebackene Banane, die man beim Vietnamesen Nebenan erwartet, gibt es auch hier, natürlich in abgewandelter, modernisierter Form. „Snow White“ – Banane im Klebreismantel, gegrillt in einem Bananenblatt, dazu cremige Kokosmilch, frische Früchte und dunkle Schokoraspeln. Dazu bestellen wir eine, mit vietnamesischen Zutaten verfeinerte Schokoladenmousse. Auch hier überrascht uns der neuartige Geschmack und wieder sind die Zutaten perfekt aufeinander abgestimmt. Die Banane war mir auf Grund des Reismantels als Nachtisch allerdings zu mächtig und ich würde eher das Schokomousse empfehlen.
Fazit
Das Con Tho ist nicht nur einen Besuch wert, sondern ein Muss, wenn man seinen Geschmacksnerven etwas Gutes tun möchte. Das Konzept ist neu und innovativ, das Publikum bunt durchmischt, die Preise fair. Vegan-vegetarisch wird auf eine vietnamesisch und gleichzeitig regionale Weise modern interpretiert, die Gerichte sind experimentell und frisch. Auch Fleischliebhaber sollten das Restaurant ausprobieren, denn vor lauter Neuem hat man gar keine Zeit, das Fleisch zu vermissen.
Ich bin wirklich positiv überrascht und hätte nicht gedacht, dass in dem Meer von vietnamesischen Restaurants in Berlin ein neues Konzept so herausstechen kann. Atmosphäre und Essen sind wirklich besonders und man spürt, dass nicht nur Huy Thong, sondern das ganze Team hinter dem Konzept stehen und es verkörpern.
Wem der Weg zur Hasenheide 16 zu weit ist, muss nicht komplett auf Huy Thongs kreative Geschmacksneuheiten verzichten. Er betreibt außerdem das Ryong in der Torstraße 59. Trotzdem: für den Reismehlcrêpe würde ich persönlich fast jede Entfernung auf mich nehmen!
PeterPaul ist fast eine kleine Sensation. Das Restaurant eröffnete Anfang März 2017 in der Torstraße. Erhascht man einen Blick durch das große Schaufenster wird schnell klar, dass es sich hier nur um ein Fine Dining Restaurant handeln kann. Damit hebt das Team urdeutsche Gerichte auf ein neues Niveau.
Die Zusammensetzung des Restaurantnamens ist wohl auch nicht ganz ohne Grund gewählt. Peter erfreute sich in den 1940er bis 1960er Jahren höchster Beliebtheit. Paul hingegen war Anfang des 19. Jahrhunderts schwer angesagt und erlebt seit einigen Jahren ein Revival. So steht Peter für die Tradition und Paul für das Moderne – ist aber frei interpretiert. ;)
Kindheitserinnerungen als Tapas serviert
Ja, die Deutschen haben schon eine gewisse Vorliebe für Fleisch – vegetarische Gerichte stehen nur vereinzelt oder als Beilage auf der Speisekarte. Aber das PeterPaul ist eben auch eine Hommage an die deutsche Traditionsküche. Die Rezepturen stammen ursprünglich aus den 50er und 60er Jahren, aber sie werden modern interpretiert. Gäste bekommen im PeterPaul deutsche Tapas in Form von Fischstäbchen, Rinderrouladen, Erbsensuppe, Königsberger Klopse, Kassler, Buletten und vielen anderen Varianten – okay, wie geil ist das denn bitte? Man kann sich den ganzen Tisch voll mit kulinarischen Kindheitserinnerungen bestellen… mega! Sehnt man sich sonst nach einer solchen Reise in die Vergangenheit, erhält man zumeist überfüllte Teller in eher mittelmäßigen Restaurants. ;)
Saisonale Specials im PeterPaul
Als wir in der Adventszeit das PeterPaul besuchten, konnten wir neben der Standardkarte auch Tapas aus der Winterkarte wählen. Ente, Hirschragout, Grünkohl, Rotkohl, Maronensuppe & Co. – das macht die Qual der Wahl nicht unbedingt einfacher! ;) Am besten ihr geht wirklich mit mindestens 4 Personen ins PeterPaul. Dann könnt ihr euch pro Person so 3-4 Tapas und ein paar Beilagen ordern und wirklich alles durchprobieren.
Preislich liegen die kleinen Gerichte zwischen 2,00 – 6,00 EUR. Bei teuren Fleischsorten kratzt der Preis pro Tapas auch leicht an der 10 EUR Marke. Aber das ist eher die Ausnahme. Auch wenn das PeterPaul sehr gehoben eingerichtet ist, die Speisen auf hohem Niveau zubereitet und angerichtet werden, so muss der Abend in Summe nicht wahnsinnig teuer werden. Für 20 EUR werdet ihr definitiv satt, dazu eins, zwei Gläser Wein und ihr seid happy, satt und zufrieden.
Fazit zum PeterPaul
Das PeterPaul ist eine echte Neuheit und Bereicherung für die Berliner Gastro-Szene. Dass die Macher wissen, was es heißt gastronomische Konzepte umzusetzen, zeigten sie bereits mit ihrem Restaurant Pantry. Das Restaurant ist perfekt für einen Abend mit Freunden. Und wer Gäste aus dem Ausland hat, kann ihnen dort an nur einem Abend die komplette Klaviatur deutscher Hausmannskost zeigen. Aber ihr solltet unbedingt etwas Vorlauf einplanen und reservieren.
Adresse und Öffnungszeiten vom PeterPaul Restaurant:
Das Restaurant Nobelhart & Schmutzig bekam bereits im ersten Jahr seiner Eröffnung einen Michelin Stern und 16 Gault Millau Punkte. Chapeau! Die Presse reißt sich geradezu um das Team um Billy Wagner (Sommelier & Wirt) und Micha Schäfer (Küchenchef). Warum? In erster Linie wohl wegen ihrem „brutal lokalem“ Kochkonzept. Verarbeitet werden in der Küche ausschließlich Produkte aus der Region Berlin-Brandenburg bzw. Ost-/ Norddeutschland. Pfeffer? Schokolade? Mango? Sucht man alles vergebens! Die Rückbesinnung auf Lebensmittel aus der Heimat, kurze Lieferwege und der persönliche Kontakt zum Bauern/ Produzenten ist der Kernpunkt der Küche.
Das Gesamterlebnis Nobelhart & Schmutzig
Die gehobene und Sterne-Küche ist seit einiger Zeit keine Angelegenheit mehr von gutbetuchten Leuten ab 45 Jahren. Nein, Essen ist ja das neue Ausgehen und so erfreuen sich viele Leute ab Anfang 20 an den kulinarischen Genüssen. Auch darf es gerne etwas mehr kosten, so lange es einfach ein toller Abend wird.
Das Nobelhart & Schmutzig erfüllt genau diesen Bedarf und bricht mit den gängigen Vorstellungen, die man bzgl. Sterne-Restaurants in sich trägt. Schon der Pauly Saal ging in eine ähnliche Richtung hinsichtlich Atmosphäre und Raumgestaltung, allerdings noch mit angezogener Handbremse. Das Nobelhart & Schmutzig hat atmosphärisch nichts gemein mit dem Fischers Fritz oder dem Facil, die ebenso erstklassiges Essen und hervorragenden Service haben, aber es bleibt etwas starr.
Unaufgeregt, gastfreundlich, herzlich
Gerne erinnere ich an die schrecklichen Mitte-Läden, in denen sich viele Gastronomen und Service-Leute zu cool vorkommen, um einen Gast freundlich zu bewirten. Das ist im Nobelhart & Schmutzig ganz anders. Natürlich, wir sind ja auch in einem Sterne-Restaurant. Dennoch ist es hier ein Tick familiärer, ein Tick gemütlicher, einfach eben ein Tick anders.
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Wobei die Crew sich jede Menge auf ihre Leistung einbilden könnte. Billy Wagner ist als Interview-Partner so gefragt wie kein anderer und Micha Schäfer erkochte sich in kürzester Zeit einen Stern. Aber hochnäsige Attitudes zeigte niemand. Im Laufe des Abends kamen wir eigentlich mit dem gesamten Team in Berührung und alle waren aufgeschlossen und herzlich.
Egal, wie oft man im Nobelhart & Schmutzig war, es ist immer so als würde man mit Freunden eine Art Supper Club in den eigenen vier Wänden veranstalten. In Deutschland ist uns nichts vergleichbares bekannt und auch weltweit dürfte man länger suchen, um ein Pendant zu finden.
Genug der Vorworte, los geht’s.
Obwohl, noch nicht ganz. Bevor ihr den wunderschönen Gastraum erblickt, müsst ihr erstmal reinkommen. Das geschieht am besten mit einer Reservierung und dem Betätigen der Klingel vor der Tür (die hatte ich beim ersten Mal doch etwas länger gesucht). Jemand aus dem Team öffnet euch die Tür, nimmt euch herzlich in Empfang und dann geht sie los, die kulinarische Reise.
Allerdings, und das wird mittels kleinen, aber unübersehbaren Aufklebern an der Tür deutlich gemacht, es sind weder Fotos, noch Handys, Waffen oder die AfD im Gastraum erwünscht.
Letzteres ist fantastisch, Waffen tragen wir eh nicht mit uns herum, aber das mit dem Handy und den Fotos mussten wir kurzzeitig verdauen. Ist der Griff zu Snapchat & Instagram und der Kamera doch schon automatisiert bzw. in unserer DNA fest verankert. Aber natürlich folgen wir dem Wunsch und packen alles zur Seite.
„Please take memories, not pictures.“
Und so wurde es wohl der entspannteste Restaurantbesuch seit ewigen Zeiten. Wir durften uns einen Abend lang nur auf das Essen, die Weine, die Atmosphäre, das Team und unseren Gesprächen konzentrieren. Wunderbar.
Das große Miteinander
Wenn ihr den Innenraum das erste Mal seht, werdet ihr hin und weg sein, weil es dieses „Wow-Gefühl“ auslöst. In der Mitte ist das Herz des Restaurants: Die Küche. Verschiedene Kochstationen und Bereiche zum Anrichten sind in der Mitte des Raumes platziert. Bis auf einen kleinen Teil, ist wirklich die gesamte Küche im Gastraum. Für mich ja ein Träumchen, faszinieren mich Köche und deren Handwerk doch sehr.
Drumherum ist eine große U-förmige Tafel aus massiven Holzplatten mit Sitzplätzen für 30 Personen. Alle sitzen nebeneinander. Wer möchte, kann mit seinen Sitznachbarn ins Gespräch kommen, wer lieber für sich ist, hat auch dazu die Möglichkeit. Die Plätze sind so verteilt, das beides geschehen kann. Oftmals aber lernen sich die Leute nebeneinander kennen. Auch an unserem Abend beobachtete ich zwei Pärchen, die getrennt gekommen sind, aber gemeinsam gehen. Es ist diese offene, gemütliche und menschliche Atmosphäre, die dies ermöglicht.
Weiter hinten im Raum ist noch eine größere Tafel, die auch Platz für ca. 10 Personen hat. Mit einer größeren Gruppe braucht ihr also nicht aufgereiht wie die Hühner auf der Stange einen Abend verbringen.
10 Gänge – 3 Zutaten
Jeden Abend werden für jeden Gast 10 Gänge zubereitet. Das Menü richtet sich nachdem was die Natur aktuell zu bieten hat. Die einzelnen Gerichte bestehen im Wesentlichen aus maximal drei Zutaten – Salz, Butter oder Öl sind außen vor und Pfeffer gibt es eh nicht. Zu diesen drei Zutaten wiederum gibt es jeweils eine Geschichte. Die Speisekarte verrät bereits woher die Produkte stammen, aber die Köche machen während des Servierens eine Kurzgeschichte daraus. Die Identifikation mit der Speise könnte kaum größer sein.
Allein der Start mit (roher) Karotte, Sahne, Kamillenöl und Salz ist ein echter Hochgenuss. Die Aromen der Kamille und Karotte zusammen mit der samtig weichen Sahne und der feinen Salz-Nuance ist so harmonisch, das man es kaum glauben mag. Die Forelle, die schonend nach der japanischen Ike Jime Methode getötet wurde, ist wohl die beste Forelle, die wir je gegessen haben. Grünkohl, Schwarzkohl und Weißkohl kombiniert mit einem Meerrettichquark, der endlich auch mal nach Meerrettich schmeckt, war ebenso ein Knaller wie der Hirsch und die Rote Beete. Von der Blutwurst mit Kartoffelsuppe nahmen wir gleich mal einen Nachschlag… wer weiß, ob uns die 10 Gänge sonst satt gemacht hätten ;) Nein, Scherz, es schmeckte einfach so wunderbar, dass wir die Frage nicht verneinen konnten. Auch die zwei Dessertgänge lassen keinen Wunsch bei uns offen.
Alles erinnert mich, da ich hier auch aufgewachsen bin, an die gute Hausmannsküche, nur ist sie im Nobelhart & Schmutzig perfektioniert bis ins letzte Detail. Hier wird wirklich nur mit den besten Produkten gearbeitet. Auch wird Besteck aus Silber gereicht, da Silber keinen Eigengeschmack mitbringt bzw. den Geschmack der Gerichte nicht verfälscht.
Ein Kaffee, der so gut ist, dass du in dem Moment weißt, wie viel schlechten Kaffee du bereits getrunken hast
Nachdem wir also vollkommen geflasht vom Essen und allem anderen waren, fragt uns Billy zum Abschluss, ob wir noch ein Käffchen mögen. Oh ja, denken wir uns und sagen das auch. Ein Schelm wer meint, jetzt käme eine 20.000 Euro Barista Maschine zum Einsatz. Nein, der Kaffee wird mit einem Handfilter gebrüht und es wird der beste sein, den wir je getrunken haben. Die Bohnen stammen von der Berliner Rösterei Five Elephant und die Zubereitung mittels Handfilter ist so durchdacht wie alles andere hier auch. Genau drei Minuten wird das heiße, aber nicht kochende Wasser mit den frisch gemahlenen Bohnen in Berührung kommen. Der Kaffee, der dabei entsteht, ist so außergewöhnlich gut, dass wir ihn kaum mehr mit einem klassischen Kaffee vergleichen können.
Fast schon melancholisch, aber glücklich wie auf Wolken schwebend, verlassen wir den Raum – dieses Mal ohne Fotos, aber mit einer Fülle an Erinnerungen.
Fazit
Es ist das große Ganze, dass euch hier verzaubern wird. Die massiven Holztische, die kleinen Lichter über den Plätzen, die Holzvertäfelung der Wand, die Speisekarte, die euch nicht nur das Menü, sondern auch namentlich das Team vorstellt, das Gebäck, dass euch in einer Papiertüte am Ende zum Mitnehmen gereicht wird. Der Plattenspieler, der immer wieder neu bestückt werden muss, die hervorragende Wein- und Spirituosenauswahl, die Menschen in der Küche um Micha Schäfer und nicht zuletzt Billy Wagner als solches, der eine ganz besondere Gabe hat auf Menschen einzugehen.
Es gibt nichts, was wir auch nur im Entferntesten über dieses Speiselokal zu bemängeln hätten. Sichert euch eure Reservierung und lasst es geschehen ;)
BRLO ist, wie man so schön sagt, in aller Munde – das ist auch gut so, denn sie brauen wirklich leckeres Craft Beer. Ich glaube, deren Pale Ale war einer meiner ersten Craft Biere, die mich als ehemaliger Bier-Verweigerer, gelehrt haben, dass Bier echt gut schmecken kann.
BRLO Brwhouse – Brauerei, Restaurant & Biergarten
BRLO ist sesshaft geworden und hat sich einen eigenes Zuhause gezimmert. Momentan lässt sich nur der Biergarten bewundern, folgen werden nebenan in den Schiffscontainern noch die Brauerei und ein Restaurant – zunächst aber nur für ein paar Jahre.
Bis es so weit ist, könnt ihr die lauen und heißen Sommerabende mitten im Park am Gleisdreick im BRLO Biergarten verbringen.
Als wir dort hin wollten, kamen wir genau von der entgegengesetzten Richtung und suchten zunächst ein Weilchen bis wir den Biergarten dann, dank unserem Freund und Helfer Google, gefunden haben. Wenn man vom U-Bahnhof Gleisdreieck kommt, ist es aber ganz einfach… dann fallt ihr sozusagen fast direkt in den Biergarten rein ;)
Der Biergarten selbst besteht aus vielen langen Holzbänken und Tischen, sowie einer selbstgebauten Konstruktion, die „BRLO Brwhouse“ in großen Lettern trägt und den Biergarten schon von Weitem erspähen lässt.
Die Atmosphäre ist super, wir haben uns sofort wohl gefühlt und blieben bis zum späten Abend dort, weil es einfach so nett war. Die U-Bahnen, die oben an der U-Bahnstation anhalten, bringen noch ein zusätzliches urbanes Berlin-Gefühl. Es ist einfach schön dort zu sitzen, sich zu unterhalten und den Nachmittag oder Abend vorüberziehen zu lassen. Das BRLO Brwhouse hat einfach etwas sehr entspanntes.
Auf dem Gelände könnt ihr nicht nur das Craft Beer trinken, das dort selbstverständlich frisch gezapft wird, ihr könnt euch ein paar Snacks (Fleisch & Veggie) zu euch nehmen… dann lässt es sich auch besser durch die ganzen BRLO Sorten durchprobieren ;)
Preislich geht das Glas 0,3 l ab 3,00 EUR los, das große mit 0,5l startet bei 4,50 EUR. Neben Bier gibt es aber auch Gin Tonic (8,00 EUR), Aperol Spritz (7 EUR), Limo (2,50EUR) und noch einiges mehr. Wer Bier einfach nicht toll findet, kann ruhigen Gewissens trotzdem dorthin, es gibt genug andere Getränke.
Ganz cool finde ich auch, dass es Zigaretten (Fred) oder Filter und Blättchen für die Selbstdreher gibt und wer an den ganz sonnigen Tagen mehr Schutz braucht, kann sich Sonnenmilch kaufen. Schön, wenn jemand mitdenkt ;)
Was erwartet euch im BRLO Restaurant?
Wir sind schon echt gespannt, denn Ben Pommer wird sich hier um das kulinarische Konzept kümmern. Der Berliner kennt sich mit 3-Sterne-Restaurants genauso gut aus wie mit Street Food Märkten – man darf also gespannt sein, was sich Pommer dieses Mal so einfallen lässt.
Neben den eigenen Bieren, wird es dort auch andere regionale und internationale Craft Biere geben. Zudem soll das Containerhaus und der Biergarten auch für Events fungieren. Bier, Essen, Events, Kultur – Ein kleines hedonistisches Epizentrum sozusagen :)
Fazit
Das BRLO Brwhouse ist ein echt ziemlich toller Biergarten zum Chillen und Abhängen, Essen & Trinken. Wir sind gespannt auf das die Brauerei und das Restaurant!!
Das Crackers hat mich wirklich begeistert – vom Gesamterlebnis erinnert es mich an das Fame Restaurant (ehem. Katerschmaus), weil es in sich einfach sehr stimmig ist. Das Essen und auch die Drinks sind lecker, die Atmosphäre ist so gemütlich und gesellig, dass man gar nicht mehr gehen möchte und der Service ist charmant und aufmerksam.
An einem Donnerstagabend sind wir im Crackers verabredet. Weil mir irgendwer mal den Floh ins Ohr gesetzt hat, dass das Cookies Cream zugemacht wurde, um dort das Crackers zu öffnen, fahre ich natürlich zum Eingang vom Cookies Cream… wer den kennt, weiß, dass der Eingang super versteckt über einen Hinterhof zu finden ist. Dumm nur, dass die Türen zu waren.. also weiter suchen. Wie ich dann heraus gefunden hab, ist der Eingang vom Crackers kaum versteckt und direkt an der Friedrichstraße – also eigentlich ganz einfach ;)
Endlich angekommen, öffnet sich die schwere Eisentür nachdem wir artig geklingelt hatten. Wir gehen einen langen Gang entlang, an der Küche vorbei und gelangen in den großen Restaurantbereich, der einst ein Club war. Wir werden freundlich in Empfang genommen und dann nimmt der Gaumenschmaus seinen Lauf.
Das Essen im Crackers ist eine Mischung aus internationalen & regionalen Einflüssen
Zur Vorspeise bestellen wir auf Empfehlung mehrere Gerichte: Fenchelsalat, Tatar vom Rinderfilet und Burrata mit schwarzem Trüffel – dazu bekommen wir noch einen Gruß aus der Küche in Form von eingelegten Sardinen.
Der Feldsalat bekam durch den Pecorino eine schöne würzige Note und die gerösteten Pistazien sorgten für den Crunch im Gericht. Perfekt für warme Tage.
Das Tatar wurde mit einem Messer in kleine, aber verhältnismäßig grobe Stücke geschnitten, wodurch jeder Gast die wirklich tolle Fleischqualität zu spüren bekommt. Zusammen mit einem Scharlottenschmand, dem Petersiliensalat und dem gebratenen Brot ergibt es ein wirklich tolles Geschmackserlebnis.
Der Burrata, ein Mozarella auf Kuhmilchbasis, braucht nicht mehr als ein bißchen schwarzen Trüffel und Krustenbrot, um sein volles Aroma zu entfalten.
Kommen wir zu den Sardinen – ich mag gar keine Sardinen, wollte aber auch nicht unhöflich sein und probierte. Ein Glück, denn zusammen mit den Tomaten, Sardinen und der Kresse war es eine tolle Kombination.
Die Vorspeisen waren schon wirklich toll, vor allem das Rindertatar und der Fenchelsalat haben es mir angetan – ich kann euch beides nur empfehlen und freute mich wie ein Kleinkind auf die Hauptspeisen. Wenngleich wir die Starters erstmal sacken lassen musste, um Platz zu schaffen.
Zum Hauptgang wählten wir mit dem schwarzen Risotto eine vegetarische Variante und mit dem Kalbskarree eine Fleischgericht.
Was ich noch positiv hervor stellen möchte: Bei allen Gerichten mit Fleisch oder Fisch steht sowohl die Herkunft als auch die Haltung in der Karte. Sehr schön. Das Crackers arbeitet mit kleinen Bauernhöfen zusammen & kennt die Züchter ♡
Das Kalbskarree wird 6 Stunden in Marinade eingelegt und ist butterzart mit feinen Röstaromen. Dazu kann man sich verschiedene Beilagen bestellen – ich hab den Brokkoli gewählt, weil er scharf angemacht wird mit Chili und Ingwer. Hier wäre dann wohl auch mein einziger Kritikpunkt, denn Schärfe hab ich kaum geschmeckt.
Eine echte Glanzleistung was das schwarze Risotto mit dem geräucherten Radiccio. Würde man das Gericht mit geschlossenen Augen essen, käme einem wohl nicht der Gedanke an ein vegetarisches Gericht in den Kopf… zu sehr erinnert das Rauch-Aroma an eine Fleischkomponente. Für alle, die sich vegetarisch ernähren: Unbedingt bestellen!
Letzte Runde: Der Nachtisch. Auch hier folgen wir der Empfehlung und wählen die Bubble Berries, sowie den New York Cheese Cake.
Ich steh ja drauf, wenn man Dinge zweckentfremdet einsetzt… die vielen feinen Bläschen der Bubble Berries werden mittels Pumpe und Schlauch von Aquarien hergestellt ;) Zusammen mit dem Buttermilcheis ist das Dessert ein toller und leichter Abschluss.
Im Gegensatz zum New York Cheese Cake, der nicht ganz so leicht ist, aber dafür super gut. Die Konsistenz ist so wunderbar cremig – obwohl wir eigentlich schon pappsatt waren, wir haben ihn einfach ausgegessen :)
Die Bar im Restaurant
Was einen Abend im Crackers so gelungen macht, ist wohl auch die Bar auf der einen Seite des Restaurants. Zwischen den Gängen könnt ihr hier noch Drinks zu euch nehmen oder eine rauchen. Keine Angst, im eigentlichen Restaurantbereich ist davon nichts zu merken, die Belüftung sorgt ist sehr gut.
Bei den Drinks lasst euch am besten was auf Empfehlung mixen, der Barkeeper macht einen guten Job und euch wird der Drink garantiert schmecken.
Und ein kleiner Tipp: Fragt mal nach einem Brand auf Basis von Rote Beete, sofern ihr Rote Beete mögt. Der Schnaps ist erstklassig, denn er brennt komplett gar nicht und schmeckt einfach mal nach Roter Beete. Super gut! Hab ich so noch nie getrunken ;)
Fazit
Das Crackers ist ein tolles gehobenes Restaurant, in dem sich einfach ein ganz wundervoller Abend verbringen lässt.
Durch die Sitzecken oder Sitzlounges eignet es sich auch sehr gut für Business Meeting.
Friedrichshain ist für vieles bekannt, nicht aber unbedingt für hochwertige Drinks und Cocktailkunst- zumindest nicht rund um die Simon-Dach-Straße. Happy Hour und günstige Drinks gibt es en masse inklusive Ballermann Stimmung mitten in Friedrichshain.
Eine Ausnahme stellt da sicherlich die Booze Bar dar. Die Barkeeper der Bar in der Boxhagener Straße verstehen ihr Handwerk. 2015 mit dem Mixology Award ausgezeichnet stehen außergewöhnliche und hochwertige Drinks auf der Getränkekarte der Booze Bar.
Ohne es mit der Cocktailkunst zu übertreiben und mit „offener Tür“ werden vom sympathischen Team immer wieder neue Cocktails kreiert. Lounge Sessel, ein langer Bartresen, Kicker – die Booze Bar ist der perfekte Ort in Friedrichshain für wirklich gute Getränke. Man kann a la carte bestellen, besser ist aber die persönliche Beratung :-).
Die Drinks haben natürlich ihren Preis, einen 3,50 EUR Cocktail wird man hier mit Sicherheit nicht finden- zum Glück.
Fazit: Ein tolle Bar in Mitten des „Ballermanns“ von Friedrichshain
Wenn ihr jetzt an eine Zirkusattraktion denkt dann liegt ihr richtig. Na ja, natürlich nicht ganz, denn wir sind ja hier in der Rubrik „Bar“. Nichtsdestotrotz hat die in Prenzlauer Berg gelegene Craft Beer Bar viel von einem Zirkus. Ob Personal und dessen „Verkleidung“, Einrichtungselemente, Showprogramm und nicht zuletzt das Motto „Menschen, Biere, Sensationen“ an der Eingangstür – vieles erinnert an einen bunten Zirkus. Und um auch die ahnungslosen Passanten auf der Schönhauser Allee am bunten Zirkustreiben teilhaben zu lassen, wird die Musik oder Show in einer doch wahrnehmbaren Lautstärke über Lautsprecher nach außen übertragen.
Craft Beer im „Zum Starken August“
Longdrinks, Shots und natürlich auch nicht alkoholische Getränke werden wie üblich angeboten. Spätestens beim Blick in die Getränkekarte aber sollte klar sein, dass sich eigentlich alles ums Bier dreht.
Zahlreiche internationale und deutsche Craft Beer Sorten und 6 Wechselnde vom Fass lassen das Herz von Bier-Liebhabern höher schlagen. Wer sich unsicher ist, für welches Craft Beer er sich entscheiden soll, kann nach einem Probierschluck fragen. Zumindest bei den Sorten vom Fass funktioniert das.
Wirklich hungrig sollte man die Bar aber nicht betreten, denn außer ein paar Tüten-Snacks und frisch zubereitetes salziges Popcorn, was aber sehr zu empfehlen ist, gibt es nichts zu essen. Wie auch in den anderen Craft Beer Bars ist das Bier nicht günstig. Ca. 4 bis 5 EUR kostet ein 0,3 Glas Bier, mit 15 EUR für eine Flasche Bier (0,65 l) ist dann aber auch das Ende der Preisskala erreicht.
Aber noch mal zurück zum Zirkus. Langweilig wird es im „Zum Starken August“ mit Sicherheit nicht, zumindest nicht, wenn ihr an den Showtagen die Bar besucht. Wild Bingo am Montag mit der Travestiekünstlerin Gisela Kloppke ( kein Vergleich zu üblichen Bingo Veranstaltungen ;-)), Live Musik am Mittwoch sowie Burlesque Shows am Wochenende sorgen für ein abwechslungsreiches Programm.
Fazit: Außergewöhnliche Craft Beer Bar. Eine Bereicherung der Berliner Barlandschaft.
Adresse und Öffnungszeiten von der Bar Zum Starken August:
Zum Starken August Schönhauser Allee 56 10437 Berlin
Die Bar „Meisterschueler“ wurde uns der Vergangenheit immer mal wieder empfohlen – sei es von Freunden oder Bartendern und da wir gute Cocktails sehr zu schätzen wissen, war es nur eine Frage der Zeit, bis wir uns die Bar mal anschauen.
Cocktails & Longdrinks direkt an der Spree
Der Laden ist einer der wenigen Cocktailbars, der direkt an der Spree liegt, direkter geht es kaum noch. Zwar könnt ihr eure Füße nicht im Wasser baumeln lassen, denn dafür ist die Bar zu hoch gelegen, aber viel mehr trennt euch nicht. Im Sommer ist das natürlich der Knaller, gerade wenn es langsam dunkel wird, es aber noch warm ist und ihr dort beim Sonnenuntergang sitzt.
Neben der Spree, hat die Bar Meisterschueler auch noch andere Qualitäten, denn sie machen ganz hervorragende Cocktails. Die Karte ist recht umfangreich und gliedert sich je nach Spirituosen, sodass ihr zwischen Gin-, Whiskey-, Champagner-Cocktails etc. wählen könnt. Wen das überfordert, kann sich auch einfach einen Bartender schnappen und ihm sagen, was man denn so für Geschmacksnoten haben möchte. Die Jungs hinter dem Tresen verstehen ihr Handwerk ziemlich gut (der Laden trägt nicht umsonst diesen Namen ;) ) und mixen euch dann was zusammen.
Wer dem Alkohol nix abgewinnen kann, schlürft dort einfach seinen Kaffee – die Bar öffnet bereits nachmittags und hat auch nicht-alkoholische Angebote ;)
Wir bestellen uns einen Mojito, einen Swedish Cocktail und einen Old Fashioned. Eigentlich auch noch ein Schöfferhofer Grapefruit, aber die Qualität des Biermix-Getränks ist nicht abhängig von der Mix-Kunst der Bar, daher nicht soooo erwähnenswert. Die meisten Cocktails liegen bei etwa 9-14 EUR.
Den Old Fashioned bestelle ich immer, wenn ich daran denke, um für mich Vergleichswerte zu generieren und mir ein Urteil über die Qualität dieses Getränks zu erlauben. Da ich das schon ein paar Mal in der Vergangenheit getan habe, möchte ich meinen, dass der Old Fashioned im Meisterschueler einer von den sehr guten ist. Die Auswahl des Whiskeys ist super, das Orangenaroma hintergründig und die riesige Eiskugel kühlt perfekt, ohne zu verwässern.
Der Mojito war ebenfalls sehr gut, denn die Minzblätter werden nicht kleingehackt, sondern vermutlich nur in die Handflächen geschlagen. Das hat den Vorteil, dass zwar Aromastoffe austreten, aber nicht die Bitterstoffe. Die gelangen nur in das Getränk, wenn die Minzblätter klein geschnitten werden. Das verhält sich übrigens auch bei vielen andern Drinks, die mit Kräutern gereicht werden. Müsst ihr mal drauf achten.
Was mich dann am Ende wirklich begeisterte, war der Swedish Cocktail. Der Bestand zwar fast nur aus verschiedenen Spirituosen, wie Vodka, Gin & Co., hatte aber eine feine Sternanis-Note und eine leichte Süße. Ich fand den Drink richtig, richtig gut.
Kunst im Meisterschueler
Wenn ihr die Räumlichkeiten der Bar betretet, werdet ihr diverse Kunstwerke an den Wänden sehen. Die sind zwar auch dekorativen Zwecken dienlich, sollen aber viel mehr den Zugang zu zeitgenössischer Kunst vereinfachen. Der Gedanke ist, dass Kunst keine Vernissagen braucht um gesehen zu werden. Wer sich in eines der Werke verliebt, kann es dort gleich kaufen.
Fazit
Tolle Location und super Bartender, die ihr Handwerk verstehen. Das Ganze hat natürlich seinen Preis, aber es lohnt sich auf jeden Fall dort hin zu gehen.
Das Silo Coffee liegt mitten in Friedrichshain unweit vom Boxi entfernt. Den Laden gibt es zwar nicht erst seit gestern, aber bislang hat er sich irgendwie unserer Aufmerksamkeit entzogen, leider. Denn der Laden ist toll – Atmosphäre, Speisen, Qualität, alles toppi-galoppi ;)
Brunchen im Silo Coffee
Rein theoretisch könnt ihr dort nicht nur Vormittags oder Mittags hin gehen zum Essen, aber irgendwie eignet es sich zum Brunchen besonders gut, weil ihr dann einen ziemlich perfekten Start in den Tag habt. Zu dem kommt, dass die Küche werktags um 15 Uhr und am Wochenende um 17 Uhr schließt.
Es gibt zwar herzhafte und süße Speisen im Silo Coffee, aber die herzfhaften haben uns mehr in den Bann gezogen. Denn schon beim Lesen der Karte lief uns das Wasser im Mund zusammen. Und wenn ihr dann rüber schielt zu den Nachbarstischen, werdet ihr gar nicht anders können als zuzuschlagen.
Wir nehmen die Baked Eggs, die mit einer hausgemachten Tomatensoße und Feta in einer Pfannen-Miniatur-Ausgabe auf eurem Tischlein landen. Dazu gibt es eine Scheibe Sironi Brot. Sironi ist eine Bäckerei mit einem festen Platz in der Markthalle Neun und richtig leckeren Backwaren.
Nummer Zwei ist das Silo Classic ohne Extras, sprich in der veganen Variante. Auf eurem Teller befindet sich dann ebenfalls eine Scheibe Sironi-Brot, on top Avocado-Scheiben und darunter ein Rucola-Salat mit Kichererbsen und Granatapfelkernen. Sehr lecker ist die rote Würzmischung – zumindest für alle diejenigen, die nichts gegen ein bißchen Schärfe haben. Für mich war es perfekt.
Für die herzhaften Varianten braucht ihr zwischen 8 – 12 EUR in eurem Geldbeutel. Wer mag, kann aber auch noch für 1,50 – 2,50 EUR diverse Extras dazu kombinieren.
Da der Name des Cafés „Coffee“ beinhaltet, haben wir uns natürlich auch ein Käffchen genehmigt. Wir bestellen einen Flat White (ähnlich wie Cappuccino, aber mit einem doppelten Espresso-Shot), einen Cortado (Espresso, häufig mit Kondensmilch) und einen Black Coffee (normaler schwarzer Kaffee ;) ), der in einem kleine Reaganzglas serviert wird. Wir fanden die Kaffee-Spezialitäten allesamt echt lecker. Wenig bis keine Säure, guter Milchschaum und nicht so heiß, dass man sich sofort die Schnute verbrennt. Die Kaffees kosten alle zwischen 2,00 und 3,50 EUR.
Wer darauf keine Lust hat, kann zwischen frisch gepressten Säften, verschiedene Tees oder Kokosnusswasser, LemonAID, Ginger Beer & Co. wählen. Das Wasser ist leider nicht von Viva con Agua, was meines Erachtens zum Gesamtkonzept des Laden deutlich besser gepasst hätte als San Pellegrino.
Wie ist die Atmosphäre im Silo Coffee?
Eigentlich ganz gechillt. Der Laden erfreut sich großer Beliebtheit und ist daher immer ganz gut gefüllt. Falls ihr davor steht und alles voll ist, lohnt es sich eine kurze Wartezeit in Kauf zu nehmen, meist geht das recht fix. Die Tische im Innenraum sind sowohl für zwei Leute als auch für etwa 6 Personen geeignet. Wenn ihr Glück habt, ergattert ihr euch einen Platz auf den Bänken vor dem Café.
Durch das helle Holz und die restliche Einrichtung hat der Laden einen skandinavischen Design-Touch. Insgesamt ist es aber hell und freunlich. Die Bedienung ist nett und schnell, wir haben nix zu meckern gehabt.