Autor-Archive: Pia Bösnecker

Berlins Open–Air–Clubs

Berlins exzessive Partys legen im Sommer nochmal einen drauf. Sobald dem eisigen Wind die glühende Hitze der letzten Sommer folgt, treibt es die Berliner auch tagsüber in die Clubs der Stadt. In den warmen Monaten ziehen sich die Veranstaltungen in den zahlreichen Outdoorlocations oftmals über ein ganzes Wochenende. Dazu wird mancherorts gegrillt oder ein Kickerturnier veranstaltet, bis die Regler in den späteren Abendstunden aufgedreht werden und wieder der Techno regiert. Manche Clubs auf der Liste haben ganzjährig geöffnet, während andere wirklich nur im Sommer aufhaben. Jeder von ihnen hat jedoch eine gut aktualisierte Internetpräsenz, sodass ihr mit ein paar Klicks die aktuellen Öffnungszeiten und Veranstaltungen finden könnt. Im Folgenden findet ihr eine Aufzählung unserer liebsten Open – Air – Clubs. Wichtig: Die Reihenfolge entspricht keiner Wertung. Jeder Club auf dieser Liste ist sehenswert!

01 | Klunkerkranich | U – Bahn: Rathaus Neukölln

Schon längst kein Geheimtipp mehr, zieht der Klunkerkranich, ein Bar- und Clubkonzept auf dem Dach der Neukölln Arcarden in den warmen Monaten Massen an Besuchern an. Der kleine Indoorbereich der Rooftopbar hat ganzjährig geöffnet, allerdings lohnt sich ein Besuch im Sommer viel mehr um auf der großen Terrasse den Sonnenuntergang zu genießen. Geöffnet wird hier um 16:00 und wer einen guten Platz ergattern möchte, der ist gut beraten daran so früh wie möglich auf der Matte zu stehen. Lange Schlangen am Einlass und großes Gedränge um Sitzplätze sind hier Normalzustand. Hat man sich gegen die Maßen durchgesetzt, ist das Reinkommen, erfahrungsgemäß, kein Problem mehr. Die Türsteher sind hier sehr kulant. Ein Besuch lohnt sich, allein schon wegen der
einzigartigen Aussicht und des unverwechselbaren, hippieschicken Ambiente des Clubs. Einen ausführlicheren Bericht über den Klunkerkranich findet ihr hier.

Atmosphäre | entspannte „After – Work“ -Atmosphäre
Preisniveau | Eintritt 3€ – 10€, Bier/Wein 3€-5€, Cocktails 10€ und aufwärts
Besonderheiten | Rooftopbar mit einzigartigem Ausblick

02 | Birgit und Bier | U – Bahn: Schlesisches Tor

Gleich hinter dem Görlitzer Park, ca. 10 Gehminuten vom Schlesischen Tor entfernt, liegt das Schleußenufer mit einer ganzen Fülle an coolen Sommerclubs. Tagsüber Biergarten, abends Club mit verschiedensten Floors und Musikrichtungen, gleicht das Birgit und Bier einem Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Das Setup und die Dekoration erinnern an einen Zirkus und es gibt sogar ein altes Karussell, welches sich, mit der Hilfe von ein paar starken Männern, auch drehen lässt. Musikalisch ist für fast jeden etwas dabei: Aufgelegt
werden sowohl Techno und House als auch Disco und Charts, gleichzeitig auf drei
unterschiedlichen Floors. Außerdem finden regelmäßig „Street Food Markets“ statt, von welchen wir euch aber abraten, da der Andrang an Besuchern meist zu groß ist um die Zeit dort genießen zu können. Hier findet ihr unseren detaillierteren Erlebnisbericht.

Atmosphäre | locker, internationales Publikum
Preisniveau | Eintritt ca. 10€, Wein/Bier ca. 4€
Besonderheiten | Elektro und Charts unter einem Dach

03 | Else | U- Bahn Schlesisches Tor

Das OpenAir – Konzept des Salons zur wilden Renate öffnet ab Mai jede Woche Sonntag zu einem Dayrave. An den restlichen Tagen wird die Location ab 16:00 zum Biergarten, ausgenommen Montag, da ist Ruhetag. Wie man es von den Betreibern der Renate, einer absoluten Elektroinstanz Berlins, nicht anders zu erwarten hat, steppt hier jeden Sonntag der Bär. Fans von Techno und ausgelassenen Partys kommen in der Else zu 100% auf ihre Kosten.

Atmosphäre | Rave mit internationalem Publikum
Preisniveau | Eintritt bis zu 15€, Wasser 2€
Besonderheiten | sonntäglicher Dayrave

04 | Club der Visionäre | U – Bahn Schlesisches Tor

Wir bleiben am Schleußenufer mit unserer nächsten Clubempfehlung. Der Club der Visionäre liegt auf der anderen Seite des Kanalufers, gegenüber Birgit und Bier, hinter der Araltankstelle und hat in den warmen Monaten beinah täglich geöffnet. Somit ist er auch wochentags eine sichere Adresse, gerade für Fans von Minimaltechno. Der Club der Visionäre gehört mit zur Hoppetosse, weswegen ihr auf dessen Website auch über Events in dort informiert werdet. Unter den tief hängenden Ästen der Trauerweiden lässt sich nach der Arbeit entspannen, oder nochmal ein bisschen aufdrehen. Alles in allem ist der Vibe eher relaxed, allerdings kann es auf der, zugegebenermaßen sehr kleinen Tanzfläche auch etwas heißer hergehen. Am Wochenende muss man sich auf lange Schlangen am
Eingang und neugierige Türsteher gefasst machen, unter der Woche wird man oftmals einfach durchgewunken. Auch preislich ist der CDV human: Der Eintritt kostet zwischen 3€ und 15€ je nach Tag und Veranstaltung.

Atmosphäre | relaxed, perfekter After – Work – Club
Preisniveau | mittelpreisig, Eintritt 3€ – 15€
Besonderheiten | Minimaltechno direkt am Wasser

05 | Heideglühen | S – Bahn Beusselstraße

Nähe der S – Bahnstation Beusselstraße befindet sich am Westhafen, allein auf weiter Flur, das Heideglühen. Google Maps wird einem bei der Suche der genauen Location allerdings nicht viel helfen. Geht man zur dort angegebenen Location landet man in einer Sackgasse. Das ist natürlich gewollt, verleiht es dem Club doch den gewissen Zauber eines „Hidden Clubs“. Der 2012 an dieser Stelle wieder eröffnete Club galt lange als ein Geheimtipp, findet man ihn doch fernab der, sich sonst eher in Kreuzkölln und Friedrichshain treffenden, Szene, am Rande von Moabit. Das Interieur gleicht dem des Klunkerkranichs oder Birgit und Bier. Viel Holz, hippieschick, alles gewollt etwas „zusammengeschustert“. Überall flackern Lichter. Es glitzert. Es gibt viel zu entdecken. Die Tür ist nicht übertrieben hart, trotzdem sollte man gut vorbereitet auf die Fragen der Türsteher sein. Aufgelegt wird, je nach Event, eine Mischung aus Techno und House. Ziemlich klassisch „Berlin“ eben.

Atmosphäre | ausgelassene Partystimmung
Preisniveau | Eintritt bis zu 15€
Besonderheiten | Hidden Location

07 | Sisyphos |S – Bahn Betriebsbahnhof Rummelsburg

Ok, ok, wir geben ja zu: Um zum Sisyphos zu kommen, muss man sich auf eine halbe Weltreise begeben. Tief versteckt in Lichtenberg (welches ja grade so am kommen sein soll) liegt dieser Abenteuerspielplatz für Erwachsene. In der kalten Jahreszeit geschlossen, steht man sich hier am Einlass die Beine in den Bauch, sobald das Wetter wieder etwas wärmer geworden ist. Es bezeichnet sich selbst als „Berlins Karnival der Tage und Nächte“ und fällt damit in die hippie – glitzer Kategorie der Technoclubs Berlins. Im Sisyphos geht es um „positive Vibes only“. Dafür kann man schon mal drei Stunden anstehen. Hat man es an der Tür vorbei geschafft, erwartet einen Festivalfeeling über ein ganzes Wochenende lang. Die, insgesamt fünf, mit kreativen Dekorationen und aufwendigen 3D – Animationen geschmückte Bereiche decken, typisch Berlin alles von Techhouse bis Minimal ab. Die Tür ist hart, was aber bei dem Ansturm an Touris.. äh, Gästen verständlich ist.

Atmosphäre | Festivalfeeling pur
Preisniveau | Eintritt 10€ bis 15€, Bier 3,50€
Besonderheiten | gehypter Club am Rande der Stadt

Hip-Hop Clubs in Berlin

Berlin ist das Mekka für alle Technojünger, doch auch die Hiphopszene der Stadt ist größer und vielfältiger als es von Außen zunächst den Anschein hat. Der Vibe der Hiphopclubs unterscheidet sich maßgeblich vom harten, verruchten Style von Berghain und Co. Hier geht es wesentlich schicker zu. Cocktailkleider und Highheels für die Damen, Hemd und Anzughose für die Jungs – natürlich sind auch Airmax und Basecaps gern gesehen. Auch die Öffnungszeiten sind, im Vergleich mit der Technofraktion, an Normalsterbliche angepasst. Bis auf wenige Ausnahmen enden die Partys in den frühen Morgenstunden ca. gegen 06:00 Uhr.
Hier findet ihr unsere Liste von guten Berliner Hiphop- und R‘n‘B-Clubs:

01 | Avenue | U-Bahn Schillingstraße

Etwas verschrien für seine harte Türpolitik liegt das Avenue in der Nähe des Alexanderplatzes in Mitte. Es ist eine der schickeren Berliner Adressen für eine Nacht voller HipHopbeats. Die Inneneinrichtung mutet klassisch an, mit viel Gold, warmen Licht und einem großen VIP – Bereich. Die Djs legen einen guten Mix aus bekannten und beliebten Evergreens und neuer Musik auf. Teilweise kann es etwas „traplastig“ sein, aber auch der ein oder andere Salsa– oder Reggaetonhit sind dabei. Alles in allem ist die Musik tanzbar und die Stimmung im Laden ist immer super. Auch das Geschlechterverhältnis ist schön ausgewogen, sodass man sich, gerade als Frau, beim Feiern immer wohl fühlt. Geflirtet wird trotzdem nicht zu knapp im Avenue, etwas, dass gerade Partygänger aus der zurückhaltenderen Technoszene vielleicht überraschen könnte. Auch preislich liegt der Club, gerade was Getränke angeht, eher im oberen Mittelfeld.


Atmosphäre | schick, gehoben
Preisniveau | oberes Mittelfeld
Besonderheiten | harte Türpolitik

02 | Kitty Cheng | U-Bahn Rosenthaler Platz

Ein paar Gehminuten vom Rosenthaler Platz liegt das Kitty Cheng auf der Torstraße, DER Partymeile in Berlin Mitte. Hier ist alles eine Nummer entspannter: Das Türpersonal kulanter, die Drinks normalpreisiger und die Musik ist so ziemlich genau das, was man von einer Spotify „Old School Hiphop“ oder „Party Throwback“ – Playlist erwarten würde. Keine großen Überraschungen aber Stimmung bringen solche Klassiker allemal. Das Publikum ist tendenziell ein bisschen älter als es in anderen Clubs dieser Art der Fall ist. Die von Donnerstag bis Samstag geöffneten Bar ist auch vergleichsweise klein und die Tanzfläche damit entsprechend schnell voll. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle trotzdem, nicht zuletzt aufgrund der guten Lage des Kitty Cheng. Andere Berlin–Mitte-Instanzen wie die Odessabar oder das Tanzcafé Bürger sind fußläufig zu erreichen. Perfekt für Samstagabend Barhopping!

Atmosphäre | locker, casual
Preisniveau | Eintritt 5€, Getränke entsprechend
Besonderheiten | super Lage an der Torstraße

03 | The Pearl | U-Bahn Kurfüstendamm

Mit dem inoffiziellen Berliner Stadtmotto „Arm aber sexy“ hat die selbsternannte Nummer eins Adresse für eine gehobene Berliner Partynacht am Ku‘damm nicht viel zu tun. The Pearl punktet mit einigen Extras in Sachen Aufmachung und Service. So gibt es für 10€ Aufpreis einen Parkservice solltet ihr mit dem Auto anreisen und es sind jeden Abend mindestens ein Partyfotograf im Club unterwegs um euren Exzess für die Ewigkeit fest zuhalten. Donnerstag lädt das Pearl zum „After Work am Ku‘damm“ aber Freitagabend ist fraglos der beste Zeitpunkt für einen Besuch. Hier gibt es nämlich 50% auf alle Vodkaflaschen. Was für die Gäste des Clubs bedeutet: Zahl 1, nimm 2! Bei den Besuchern des Pearls sitzt der Geldbeutel in aller Regel recht locker, man gönnt sich einen schönen Abend nach einer anstrengenden Arbeitswoche. Wer sich in diesem Ambiente wohl fühlt, kommt am besten elegant gekleidet in die Fasanenstraße und genießt eine etwas exklusivere Partynacht.

Atmosphäre | elegant, gehoben, exklusiv
Preisniveau | höherpreisig, Freitags allerdings 50% auf Vodkaflaschen
Besonderheiten | Serviceextras wie z.B. Parkservice für euer Autopark

04 | 808 | U-Bahn Kurfürstendamm, S-Bahn Zoologischer Garten

Das 808 im Bikini Berlin ist seit November 2017 eine der angesagtesten Locations für Hiphop, Classics und Trap. Das Gesamtkonzept ist bis ins kleinste Detail liebevoll ausgefeilt. Das geht über einen makellosen Internetauftritt bis hin zur modernen Einrichtung und Lichtdesigns des Clubs. Die Partyreihe Heartbreak“ lockt jeden Freitag zahlreiche Partygäste an. Zugegeben, am Türsteher vorbei zukommen, ist hier nicht so einfach, aber ein Versuch lohnt sich. Wer seine Chancen erhöhen will, kommt am besten schick und elegant gekleidet, (relativ) nüchtern und in Damenbegleitung. Der Altersdurchschnitt ist im 808 etwas höher als in vergleichbaren Locations, wie zum Beispiel, dem Avenue. Neben den Partys am Wochenende punktet das 808 mit interessanten Veranstaltungen, zu welchen sich auch gerne mal der ein oder andere hochrangigere DJ die Klinke in die Hand gibt.

Atmosphäre | angesagte, schicke Location
Preisniveau | Eintritt um die 10€, Drinks 8-10€
Besonderheiten | Top Location im Bikini Berlin, next door zur Monkey Bar

05 | House of Weekend | U/S-Bahn Alexanderplatz

Das House of Weekend liegt gut erreichbar am Alexanderplatz. Somit ist die Rooftopbar super gut mit so ziemlich allen öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Wer also keinen Bock hat sich stundenlang in die Schlange für den Fernsehturm zu stellen aber trotzdem am Alex irgendwo von oben runter gucken will, der kann das von der Dachterrasse des House of Weekends tun. Die Aussicht ist es echt wert.Die Eintrittspreise können es allerdings ganz schön in sich haben. Bis zu 18€ muss man teilweise am Einlass bezahlen. Abhängig ist das von der jeweiligen Veranstaltung des Abends. Jeden Freitag findet hier eine Hiphopveranstaltung statt. Dort werden solide Classics sowie neue Tracks aufgelegt. Eine kleine Vorwarnug; Aufgrund der Lage ist das Publikum etwas touristisch. Wen das nicht stört, der kann im House of Weekend super feiern gehen – inklusive tollen Blick über die Stadt.

Atmosphäre | klassischer Hiphopclub, internationales Publikum
Preisniveau | Eintritt 5-20€, Longdrinks ca. 9€
Besonderheiten | Der 360 Grad Blick auf Berlin

06 | Havanna | S-Bahn Julius-Leber-Brücke, U-Bahn Eisenacherstraße

Im allertiefsten Schöneberg liegt das Havanna, ein Club, der zweifelsohne seines gleichen sucht. Berühmt, berüchtigt findet man hier einen Teil Berliner Clubkultur, der, trotz des bunten Publikums, relativ unberührt von Touristen geblieben ist. Und das aus gutem Grund: Hier bekommt man einen Einblick in das „reale Berlin“. Das Havanna bietet auf vier verschiedenen Floors hauptsächlich Reggaeton, Salsa und Bachata, genauso wie Hiphop und RnB. Heraus sticht es zu aller erst durch seine langen Öffnungszeiten. Bis 10:00 Uhr morgens sind die Tanzflächen hier prall gefüllt. Hier trifft man in den frühen Morgenstunden oft Servicepersonal anderer Bars und Clubs, welches nach der Schicht sein hart verdientes Trinkgeld in Cuba Libre anlegt. Die Tür im Havanna ist nichts im Vergleich mit den anderen Clubs – an den Türstehern vorbei zu kommen, ist nicht schwer. Das bedeutet natürlich im Umkehrschluss, dass das Havanna gerne zum Sammelbecken für all diejenigen wird, welche zuvor anderorts gescheitert sind. Mittwoch ist Salsaabend mit Tanzunterricht für blutige Anfänger. Freitag und Samstag geht es dann auf allen vier Floors so richtig zur Sache. Definitiv eine unvergleichgliche Atmosphäre.

Atmosphäre | Reggaeton und Hiphop sorgen für Stimmung pur
Preisniveau | Eintritt 6 – 10€
Besonderheiten | geöffnet bis 10:00 Uhr morgens

07 | Bricks | U-Bahn Stadtmitte oder Hausvogteiplatz

Nahe der berühmten Friedrichstraße, mit all ihren Büros und Geschäften, liegt das Bricks. Vom Vibe und dem Publikum ähnelt es dem Avenue oder 808 sehr. Das Partyvolk ist jung und schick gekleidet und lässt die Arbeitswoche bei HipHop, Trap und RnB hinter sich. Name des Clubs und die Inneneinrichtung sind aufeinander abgestimmt und die Wände im Stil eines alten Backsteingebäudes gestaltet. Besonders zu spüren bekommt man den Bass, wenn man unter der, eigens dafür installierten, Boxendecke über der Tanzfläche steht. Die ist auf alle Fälle etwas ganz besonderes. Das Soundsystem im Bricks kann sich also sehen lassen! Außerdem soll das Bricks eine Anlaufstelle für Celebritys in Feierlaune sein. Darauf würden wir uns allerdings nicht verlassen. Ob mit oder ohne Prominenz: Feiern im Bricks macht gute Laune!

Atmosphäre | exklusives Feeling in Berlin Mitte
Preisniveau | Eintritt 10-20€, Getränke dementsprechend
Besonderheiten | einzigartiges Soundsystem

08 | AMANO GRAND CENTRAL | U/S-Bahn Hauptbahnhof

Im Amano Grand Central gegenüber des Berliner Hauptbahnhofs finden regelmäßig Hip-Hop Parties statt. Bekannte DJs sorgen für pulsierende Beats und eine ausgelassene Stimmung. Das schicke Ambiente, kombiniert mit erstklassigem Sound und einer bunt gemischten Crowd, macht jede Party zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Atmosphäre | Rooftop Area mit großartigem Blick über Berlin
Preisniveau | Eintritt 15 €
Besonderheiten | Rooftop

Berliner Technoclubs

Wir starten unsere lange Liste Berliner Clubs mit dem absoluten Elektroklassiker „Techno“. Zweifelsohne einer der Hauptgründe für viele Partytouristen nach Berlin zu kommen. Nirgends sind die Schlangen an den Clubtüren so lang und die Partys im Inneren so berühmt berüchtigt wie in der Hauptstadt. Eine Liste mit allen Technoclubs in Berlin wäre ungefähr genauso lang wie die Schlange Samstagnacht vorm Berghain, weswegen wir uns auf zehn der größten und, in unseren Augen, besten Locations beschränkt haben. Grundsätzlich kann man Berliner Technoclubs in zwei Kategorien aufteilen:

Düstere, schmutzige Industriehallen in denen mit Ketten und Halssbändern behängtes Partyvolk zu Minimaltechno den Two – Step stampft oder aus Treibholz zusammen gezimmerte Technoschuppen, die irgendwo zwischen Wanderzirkus und Alice im Wunderland landen und deren Besucher mit Turnbeutel und Glitzer auf den Wangen zu Techhouse tanzen. Geschrieben haben wir diesen Artikel im Januar 2020, kurz nachdem die Nachricht von drohenden Schließungen der Griessmühle, des Kitkats, der Wilden Renate und des about//:blank bekannt wurde. Die Berliner Clubsszene befindet sich in einem großen Wandel. Wir haben uns entschieden die, vom Clubsterben bedrohten Locations vorerst mit in die Liste aufzunehmen und diese, gegebenenfalls zu aktualisieren. So, und nun, ohne weiteres langes Federlesen: 

Unsere favourite Technoclubs Berlins (Stand: Januar 2020):

01 |Berghain | S – Bahn Ostbahnhof

Wie könnten wir auch anders, als mit Berlins berühmtesten Club zu starten? Weltweit bekannt für sein grandioses Booking, seine harte Tür und die im Inneren statt findenden Exzesse, macht sich der Club seit 2004 einen Namen. Wie ihr es am besten an dem Türsteher Sven Marquardt und seinen Kollegen vorbei schafft, lest ihr hier in unserem Club 1×1. Nach dem Anstehen in der Schlange und der sehr ausführlichen Taschenkontrolle, bezahlt ihr zwischen 15€ und 20€ Eintritt. An der Garderobe könnt ihr eure Sachen für um die 2€ abgeben und euch an der Bar ein Bier für 3€ holen. Am Wochenende finden sowohl im Berghain als auch in der, über ein Treppenhaus erreichbaren, Panoramabar Veranstaltungen statt. Auf dem großen Floor im Berghain legt man Techno und Minimaltechno auf, während es in der Panoramabar mehr in die House – Richtung geht. Geöffnet hat der Kultclub von Freitagnacht bis Montagmorgen und los ist auch immer etwas. Etwas viel sogar. Das Berghain ist nichts für Zartbesaitete und auch um „nur zum gucken“ zu kommen, lohnt sich bei den langen Wartezeiten und hohen Eintrittspreisen eigentlich nicht. Wer ins Berghain geht, muss wissen worauf er sich einlässt.

Atmosphäre | Experimentell in jeder Hinsicht
Preisniveau | Eintritt 10-20€, Bier 3€, Sekt auf Eis 4,50€
Besonderheiten | Der vielleicht berühmteste Technoclub der Welt

02 |OHM | U – Bahn Heinrich-Heine-Straße

Gleich neben KitKat und Tresor liegt das OHM an der Heinrich–Heine–Straße. Wer gerne ein bisschen im kleinerem Rahmen zu facettenreichen Techno– und Elektroklängen feiert, der ist hier genau richtig. Der Club besteht im Endeffekt aus nur einem Raum, in dem es zugegebenermaßen, ziemlich schnell, ziemlich warm werden kann, aber darauf sind Berliner Clubgänger ja gut vorbereitet. Für Informationen über dort statt findende Veranstaltungen besucht man am besten die Facebookseite des Clubs. Über das Sicherheitspersonal des OHMs hört man erstaunlich viel Gutes, nur mit großen Gruppe scheint es hier, wie überall Probleme beim Einlass zu geben. Der kleine Bruder des Tresors punktet auch mit einem breiteren Musikangebot und abwechslungsreichen Residents

Atmosphäre | Kleiner, intimer Undergroundclub
Preisniveau | Eintritt zwischen 5€ und 10€
Besonderheiten | Wird als Geheimtipp gehandelt

03 |about//:blank S – Bahn Ostkreuz

Das about//:blank ist politisch. Sehr sogar. Hier finden regelmäßig Soli–Partys für verschiedenste NGOs und Projekte statt. Oft folgen die dem Motto „No borders, no nations“. Im Blank ist jeder willkommen. Es gibt sich als offener und inklusiver Space. Die Musik auf den Floors variiert zwischen Techno, Minimal und Techhouse – die klassische Berliner Mischung eben. Auch ansonsten ist das Blank vom Setting relativ Berliner Standard. Die Musik ist laut, die Luft warm und stickig und das Publikum junge Berliner Studenten gemischt mit Touris. Neben den Tanzflächen drinnen, gibt es auch noch einen Garten, in dem man sich im Sommer eine Pause vom hämmernden Bass gönnen kann.  Was das Blank von so vielen anderen Clubs unterscheidet ist seine offene, linkspolitische Positionierung. Die Stimmung drin ist entspannt, man gibt aufeinander Acht und feiert zusammen, oftmals für einen guten Zweck.

Atmosphäre | Schafft Spagat zwischen hartem Techno und freundlicher Atmosphäre
Preisniveau | Eintritt 10€ – 20€, Bier 3€, Cocktails 7,50€
Besonderheiten | Viele Soli – Partys für einen guten Zweck

04 |Tresor | U – Bahn Heinrich-Heine-Straße

Der Tresor ist eine der wenigen Technoinstanzen Berlins, welche seit der Zeit des Mauerfalls bestehen. Dieses Urgestein an der Heinrich–Heine–Straße hat sich über die Jahre sehr verändert. Mehrere Male musste der Club und sein Konzept umziehen, bis er in seiner heutigen Location landete. Der Tresor ist nicht nur am Wochenende geöffnet – auch unter der Woche geht hier, ausgenommen Dienstag, der Punk, oder besser gesagt, der Rave ab. Aufgrund der Lage, der Öffnungszeiten und nicht zuletzt seinem Namen als Technolegende, zieht der Club, neben Berlinern, auch eine gute Portion Touristen an. An der Tür gilt hier, wie fast überall:

Große Gruppen teilen sich in Zweier– bis Dreiergruppen auf, BEVOR sie im Blickfeld der Türsteher sind. Ansonsten ist die Tür nicht übermäßig bund hat einen ganz guten Ruf.

Die Eintrittspreise liegen bei 15€ bis 30€, für einen Technoclub dieses Kalibers nicht ungewöhnlich. Drinnen angekommen kann man sich zwischen zwei verschiedenen Floors entscheiden. Im bunkerartigen Keller läuft klassischer, Berliner Techno. Düster, industrial mit relativ schneller Bassline. Die Tanzfläche ist, trotz ihrer Größe, immer recht schnell gefüllt. Um sie herum befinden sich, in den vielen Ecken und Winkeln des Kellers, Sitzgelegenheiten für alle die, die eine Pause brauchen. Das Belüftungssystem da unten ist nicht das allerbeste. Kaum zu wundern also, dass man sich irgendwann mal hinsetzten muss. Auch das Soundsystem hat seine besten Zeiten bereits hinter sich. Auf dem oberen Floor ist der Techno und die Atmosphäre etwas gesitteter, aber auch einen Besuch wert. Die Toiletten sind ordentlich, es gibt sowohl nach Geschlechtern getrennte WCs, als auch Unisextoiletten im unteren Bereich. Ihr seht also, mit einem Besuch im Tresor könnt ihr wenig falsch machen. Genießt dirty Berlin Techno in passendem Ambiente.

Atmosphäre | Gut gefüllter, düsterer Club
Preisniveau | Eintritt bsi zu 30€, Bier 3,50€
Besonderheiten | Original Berliner Technoinstanz

05 | Salon zur Wilden Renate | S – Bahn Treptower Park

Der Salon zu Wilden Renate, kurz auch „Renate“ genannt, befindet sich an der Ringbahn nahe des Treptower Parks. Sie ist neben Technoclub auch Veranstaltungsort für kulturelle Ereignisse oder Diskussionsrunden. Zwar ist ein, im Sommer geöffneter, Garten mit dran, trotzdem sind die Indoorfloors um einiges kleiner als zum Beispiel in Großraumdiscos wie dem Tresor oder Berghain. Das macht das Feiern um einiges intimer, und die Menge überschaubarer, obwohl es, an einem Samstagabend schon gut voll sein kann. Anders als die Technoclubs mit Industriehallenflair, ist in der Renate eher retroschick angesagt. Geöffnet hat die Renate jedes Wochenende und kommt mit ihrer Preisliste recht standartmäßig daher: Eintritt um die 15€, Bier um die 3€, dazu kommt Becherpfand.

Aufgrund des Ausbaus der Autobahn A100 ist die Renate allerdings stark vom Clubsterben bedroht. Genauso geht es leider ihrem Open–Air–Ableger Else.

Atmosphäre | Kleiner Club mit Retrostyle
Preisnieveau | Berliner Standard mit Eintritt ca. 15€, Bier ca. 3€
Besonderheiten | Keine Sonderbehandlung für niemand: Keine Reservierungen, keine Gästeliste

06 | Kater Blau| S – und U – Bahn Jannowitzbrücke

Direkt am Holzmarkt findet ihr den Kater Holz.. äh, den Kater Blau, welcher schon die ein oder andere Namensänderung hinter sich hat. Ähnlich wie die Renate ist der Vibe hier ein bisschen Alice im Wunderland, ein bisschen Omas Wohnzimmer. In der großem Chill–out Area, die alle Floors mit den Toiletten und der Garderobe verbindet, stehen große Badewannen als Sitzmöglichkeiten und die LEDs blinken bunt. Die Türpolitik im Kater ist, unserer Erfahrung nach etwas willkürlicher als anderswo – zumindest war es für uns beim Warten nicht so leicht ersichtlich, wer aus welchem Grund abgewiesen wurde. Wer es jedoch einmal rein geschafft hat, muss seine Tasche kontrollieren lassen, 15€ Eintritt bezahlen, aber darf dafür auch ein ganzes Wochenende bleiben. Lasst uns euch vorwarnen: Die Mädels an der Garderobe tun wirklich was sie können, die Wartezeiten sind und bleiben aber eine richtige Katastrophe. Der Techno im Kater ist etwas „housiger“ als anderorts, was der Stimmung aber keinen Abbruch tut. Der Laden ist immer voll – und das aus gutem Grund. Ist man seine Jacke endlich losgeworden, wartet eine, durch die gute Selektierung, gut gemischte Crowd, die Bock hat bis in die Morgenstunden zu feiern. 

Atmosphäre | internationales, motiviertes Publikum
Preisniveau | Eintritt 15€ aufwärts
Besonderheiten | Snackbar in der Chill – Out – Area mit Obst und Snacks

07 | Melancholie 2 | U–Bahn Heinrich-Heine-Straße

Auf der Suche nach einer dieser coolen „Hidden Locations“ von denen man auf den Reiseblogs immer so viel hört? Hier habt ihr die Möglichkeit selbst mal in eine dieser geheimnisvollen Welten einzutauchen. Die Melancholie 2 befindet sich zwischen Tresor und KitKat und liegt hinter der Kühlschranktür eines Spätis. Ihr müsst also zuerst den Kiosk betreten, bevor ihr dann, durch den Kühlschrank, in dem Club gelangt. Drinnen befindet sich eine Tanzfläche vor dem DJ–Pult. Folgt man einer Treppe nach oben, findet man einen Chill–Out-Bereich mit niedrigen Sofas und Tischen, die ein bisschen an die Inneneinrichtung einer Shishabar erinnern. Der Eingang zur Melancholie 2 liegt, gleich neben dem des KitKats, dessen Schlange ja bekanntlich gerne um den Block reicht. Lasst euch deswegen nicht abschrecken, oder stellt euch fälschlicherweise an der falschen Schlange an. Ein paar „Sorry, darf ich mal kurz?“ später und ihr habt es geschafft. Musikalisch erwartet euch in der Melancholie 2 ein gutes Soundsystem und ein vielseitiges, elektronisches Booking. Durch die kleinen Räumlichkeiten wird es zwar recht schnell sehr warm, aber man hat die Möglichkeit das begrenzte Publikum kennen zu lernen und gemeinsam zu feiern.
Atmosphäre | Kleiner Club, viele Stammgäste und Berliner
Preisniveau | Eintritt wie überall 10-15€
Besonderheiten | Versteckt hinter einer Kühlschranktür

08 | Mensch Meier| S–Bahn Landsberger Allee

Das Mensch Meier an der Stokowerstraße möchte mehr sein als nur ein weiterer Club in Berlins bunter Partylandschaft. Als basisdemokratisch organisiertes Kollektiv, möchten die Betreiber einen Raum schaffen, frei von den Zwängen des Kapitalismus und Patriacharts. Diesen hohen Ansprüchen versuchen sie, beispielsweise durch den Einsatz eines „Awareness–Teams“ auf Veranstaltungen und extra geschultes Türpersonal gerecht zu werden. Ein Awareness–Team ist Ansprechpartner für alle, die eine grenzüberschreitende oder unangenehme Situation erlebt haben und darüber sprechen möchten. Gemeinsam wird dann entschieden ob gehandelt werden muss und wenn ja, wie. Das mit den respektvollen Türstehern klappt leider nicht immer, aber im Vergleich zu der Mehrheit der Berliner Clubs, muss man dem Mensch Meier den Versuch die Türsituation zu verbessern, schon hoch anrechnen. Aufgeteilt ist das Gelände in einen Indoor– und Outdoorbereich dekoriert, ihr ahnt es, hippie schick mit linkspolitischen Aufklebern und Postern. Musikalisch varrieren die Bookings von Techno, Ghetto House bis hin zu Disco. Das Publikum besteht hauptsächlich aus Berlinern und Stammgästen, alleine schon deswegen, weil der Club etwas ab vom Schuss zwischen Prenzlauer Berg und Lichtenberg, und etwas ab vom Schuss, liegt.

Atmosphäre | Linkspolitisches Partyprojekt
Preisniveau | Bier um die 3€
Besonderheiten | Awareness – Teams auf fast jeder Party

09 | Hoppetosse | S–Bahn Treptower Park

Das Partyboot an der Spree, die „MS Hoppetosse“ liegt in der Nähe vom Club der Visionäre, seines Schwesterclubs, und der Ipse und gleich neben dem Badeschiff. Wie auch im Club der Visionäre sind die Eintrittspreise mit 5–12€ relativ human. Auf das alte Schiff passen ca. 125 Personen, was zu einer eher gemütlichen, intime Atmosphäre führt. Aufgelegt werden hauptsächlich Minimal Techno und Techhouse, alles sehr Berlin eben. Die Lage mit Blick auf die Spree in welcher sich die goldgelben Lichterketten spiegeln, lassen den Club beinah romantisch wirken. Man erkennt die Nähe zum Club der Visionäre nicht nur bei Set–up und Booking, auch das Türpersonal ist ähnlich entspannt. Alles in allem bewährt sich das Konzept hier an anderer Stelle mindestens genauso gut. Absolute Empfehlung!

Atmosphäre | entspanntes Tanzen am Spreeufer
Preisniveau | Eintritt 5€ – 12€
Besonderheiten | Club auf einem historischen Dampfer

10 | Griessmühle | ???

Ach Griessmühle, unser Sorgenkind! Das Zittern um den Standort des beliebten Technoclubs hat ein Ende. Nach 9 Jahren Laufzeit endet der Mietvertrag der Betreiber, buchstäblich morgen. Er wurde nicht weiter verlängert, da auf dem Gelände des Clubs neu gebaut werden soll und der neue Investor lange Zeit zu keinerlei Gesprächen bereit war. In einem nie dagewesenen Appell des Berliner Abgeordnetenhauses per Parlamentsbeschluss, hatte man, in letzter Sekunde, Besitzer und Betreiber doch noch an einen Tisch gebracht. Heraus kam bei den Verhandlungen allerdings nur das Versprechen der Griessmühle, nach Errichtung eines neues Wohn–und Kulturkomplexes am jetztigen Standort, abermals Räumlichkeiten zu vermieten. Bis es dazu kommt, können allerdings Jahre vergehen. Das Bauvorhaben ist riesig. Trotzdem kein Grund zur Trauer! Die Griessmühle geht ab Februar ins Exil. Wo genau ist gerade noch nicht bekannt. Sobald das Griessmühleexil seine Türen öffnet, werden wir euch darüber berichten und euch wissen lassen, ob sie sich ihren Industriehallencharme erhalten konnte.
UPDATE Februar 2020: Die Griessmühle ist ins Exil gegangen und befindet sich momentan in den Räumen der Alten Münze in Berlin Mitte!

Berlin, die Heimat des Technos. Mutter einzigartiger Clubkultur und Pilgerstädte für Technofans aus aller Welt. Und das aus gutem Grund, wie ihr unserer Liste der besten Technoclubs der Stadt entnehmen könnt. Doch was, wenn monotoner Bass und ein bisschen High – Hat nicht ausreichen, um dich in Ekstase zu versetzten? Und was ist mit all den anderen Genres elektronischer Musik? Jungle, Drum‘n‘Bass, Psytrance oder Acid?
Die Auswahl an Clubs die alternative elektronische Musik auflegen, ist in Berlin leider recht begrenzt. Unsere beiden Favoriten findet ihr hier:

11 | VOID | S/U-Bahn Frankfurter Allee

Man muss ihn ein bisschen suchen, aber wer den Eingang zum VOID findet, dem eröffnet sich eine ganze Unterwelt an alternativen elektronischen Musikrichtungen. Donnerstags findet hier die Partyreihe „Step higher“ statt, mit Drum‘n‘Bass auf dem Mainfloor und Psytrance in der Bar. Am Wochenende wird es zwar auch hier teilweise etwas technolastiger, aber die Betreiber des Voids kennen ihre Pappenheimer und bieten eine verlässliche Alternative zum Technoeinheitsbrei der Stadt. Die Preise sind mit 1-10€ echt human und die Crowd besteht aus Berliner Alternativen und ist wesentlich überschaubarer als in den heiligen Hallen von Berghain und Co.. Touristen findet man relativ wenig. Im Void ist das Feiern irgendwie intimer und gechillter. Manche Ecken des verwinkelten Clubs sind zwar etwas schmuddelig aber hey, that‘s Berlin, oder? Ansonsten, eine absolute Empfehlung von uns!

Atmosphäre | Underground Club mit entspanntem Publikums
Preisniveau | Von allen Clubs auf unserer Liste die günstigsten Preise
Besonderheiten | Noch ziemlich „off the radar“

12 | Gretchen | U-Bahn Hallesches Tor oder Mehringdamm

Ok, zugegeben, das Booking im Gretchen ist so vielseitig, wir hätten es in jede unserer Clubkategorien aufnehmen können. Um euch aber eine Alternative zum Void bieten zu können und weil im Gretchen regelmäßig Drum‘n‘Bass – Partys statt finden, haben wir uns entschieden es hier aufzunehmen. Bevor ihr also, in der Hoffnung auf gehörig Breakbeats, ins Gretchen pilgert, schaut auf alle Fälle auf dessen Website nach, welche Veranstaltung an diesem Tag statt findet!
Die Tanzfläche ist geräumig, sodass es wenigstens etwas dauert, bis man von der
schieren Anzahl an Partygästen ins Schwitzen gerät. Eintrittspreise beginnen bei 10-12€, je nach Veranstaltung kann es aber auch mehr werden. Es lohnt sich aber auf alle Fälle.

Atmosphäre | bunt gemischtes Publikum, entspannter Vibe unter den Gästen
Preisniveau | typisch Berlin: Eintritt 8-20€, Getränke um die 5€ und aufwärts
Besonderheiten | Stabiler Drum‘n‘Bass einmal im Monat

Disco & Charts in Berlin

Wen es zu den Klängen von Britney auf die Tanzfläche treibt und sich nicht mehr halten kann, sobald der DJ die Spice Girls auflegt, für den ist die folgende Liste von Clubs. Unbestritten kann man zu den Hits der 80er und 90er, natürlich total ironisch, mega gut das Tanzbein schwingen. Trashige Charthits verbinden. Jeder Gast im Club kennt den Text und so verschmilzt man zu einer homogenen, Bon Jovi grölenden, Masse. Auch mal schön. Hier findet ihr die Berliner Clubs, in denen genau diese Musik läuft. Wir möchten an dieser Stelle kurz anmerken, dass in diesen Locations, aufgrund ihrer Zielgruppe und größtenteils auch Lage, die Touristendichte überdurchschnittlich hoch ist, was für sich genommen überhaupt nichts schlechtes sein muss. Backpacker – Brian aus Boston muss am nächsten Morgen nicht aufstehen, obwohl es Dienstagabend ist und ist motiviert jede Nacht zum Tag zu machen. Also lasst euch drauf ein und genießt die Ausgelassenheit die in einer solchen Umgebung herrscht. Auch noch wichtig anzumerken ist, dass diese Clubs, auch aufgrund ihrer Zielgruppe, wesentlich entspannter sind, was
Dresscodes und „all black everything“ angeht. Keine Sorge, der 15 Mann starke
Jungesellenabschied vom Land, der schon im Flixbus mit dem Vorglühen begonnen hat, kommt hier trotzdem nicht rein, aber ansonsten ist die Mischung generell etwas bunter.

01 | Zum schmutzigen Hobby | S–Bahn Warschauerstraße

Auf dem, bei Nachtschwämern aus aller Welt, beliebten RAW – Gelände an der
Warschauerstraße in Friedrichshain liegt die Bar „Zum schmutzigen Hobby“ und ist für uns, der absolute Geheimtipp unter den Bars und Clubs auf dem Gelände. Ihre Lage und der kostenlose Eintritt lassen die Schlange am Eingang oft sehr lang werden, aber warten lohnt sich. Drinnen wird ein Hit nach dem anderen aufgelegt und die Stimmung ist überragend. Die Toilettensituation könnte etwas besser sein, aber auch das ist verkraftbar. Mittwochs wird zusätzlich eine Dragshow veranstaltet, welche definitiv einen Besuch wert ist. Viel mehr gibt es gar nicht zu sagen. Die Bar „Zum schmutzigen Hobby“ gibt nicht vor etwas zu sein, was sie nicht ist, liefert aber dafür ausgelassenen Partyspaß mit internationalem Publikum.

Atmosphäre | oft sehr voll, Stimmung aber super
Preisniveau | erschwinglich, Eintritt i.d. Regel frei
Besonderheit | Bekannt für das nette Türpersonal

02 | Cassiopeia | S–Bahn Warschauerstraße

Gegenüber vom „Schmutzigen Hobby“ liegt gleich unsere nächste Empfehlung, das Cassiopeiawie praktisch! Auf ähnliches Publikum ausgelegt, kommt die Location allerdings um einiges hiphoplastiger daher. So gut wie jede Party dort, hat mindestens einen Hiphopfloor, wenn sie nicht von vorne herein nur auf Hiphop ausgelegt ist. Der Vibe ist generell aber entspannter und weniger aufgesetzt als es in den Hiphopclubs unserer Liste der Fall ist, deswegen, und aufgrund der regelmäßig statt findenden „90s, Trash, Charts“ – Partys, hat es das Cassiopeia bei uns auf die Liste der „Guilty Pleasure“ – Locations geschafft. Ein weiteres Highlight ist ohne Frage die Spielkonsole in der Ecke der Bar, auf welcher ihr den ganzen Abend Mario Kart zocken könnt. Achja, außerdem ist in
der Regel dort der Eintritt bis 23:59 frei. Früh da sein, lohnt sich hier also. Danach liegt er bei ca. 5€.

Atmosphäre | entspannt, ausgelassen, hohe Touristendichte
Preisniveau | Eintritt frei bis 5€, Garderobe 2€, Getränke 4-9€
Besonderheit | deckt fast jede Musikrichtung ab

03 | Süß. war gestern | S-Bahn Ostkreuz

Wir bleiben in Friedrichshain, allerdings ein bisschen weiter östlich. Gute zehn bis 15 Minuten Fußweg vom Ostkreuz entfernt, findet ihr das „Süß war gestern“ in der Wühlichstraße. Der Club mit, für Berlin mittlerweile ziemlich typischen, retro Inneneinrichtung bietet eine Fülle an verschiedenen Musikrichtungen und deckt damit so ziemlich alles ab. Im Keller stabiles aus den 80zigern, 90zigern und 2000ern und auf Bar und Holz Floor Disco – und Techhouse bis in die frühen Morgenstunden. Am Wochenende kann es sehr voll werden, was das Tanzen etwas schwierig machen kann. Der Stimmung im „Süß. War gestern“ tut das allerdings keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, das Publikum kommt, wie für Friedrichshain üblich aus aller Welt, die Crowd ist entspannt, und genießt zu Michael Jackson und Madonna einen (erschwinglichen) Drink.

Atmosphäre | ausgelassen und entspannt
Preisniveau | Eintritt bis zu 10€, Drinks dementsprechend
Besonderheit | sichere Adresse für 70s bis 90s

04 | SchwuZ | U–Bahn Rathaus Neukölln

Das 1977 gegründete Schwulenzentrum „SchwuZ“ ist seit 2013 in der Nähe des Rathaus Neuköllns zu finden und ist, im Vergleich zu den anderen Clubs dieser Liste, eine richtige Großraumdisco. Was in den 70ern als Kommunikationstreff für politische Aktivisten began, wurde in den letzten 50 Jahren zu DEM queeren Berliner Club. Queer oder hetero, jung oder alt, mit oder ohne Behinderung, im SchwuZ ist Platz für alle! Der Club ist wirklich riesig und bietet einen Floor mit 80s/90s, Schlager und Oldies (!!) und Hiphop/R‘n‘B. Natürlich darf auch hier der obligatorische Techno/Elektrofloor nicht fehlen. Der Fokus liegt im SchwuZ allerdings woanders. Neben Tanzen und Flirten zu den Klängen von Cher und
Nena
auf einer rauchfreien Tanzfläche kann man im SchwuZ auch regelmäßig Dragshows besuchen. Das SchwuZ ist ein Stück queere Berliner Geschichte und neben der guten Stimmung und dem netten, überwiegend aber männlichen Publikum, ganz bestimmt auch wegen der riesen Musikauswahl einen Besuch wert.

Tisk |Gehobene Berliner Küche aus Neukölln

Deine Eltern sind zu Besuch und du suchst nach einer Möglichkeit ihnen das „richtige Berlin“ zu zeigen? Papa weiß nicht was ein Schawarma ist und hat auch kein Interesse daran es heraus zu finden und Mama kann nicht mit Stäbchen essen? Keine Panik, wir haben da was für dich: Das Tisk serviert Berliner Klassiker neu interpretiert und bedient in seiner Speisekneipe ein breites Publikum – vom Neuköllner Kiezurgestein bis hin zu deinen konservativen Eltern!

Blutwurst, Broiler, Rotwein

Seit 2018 ist Neuköllns internationale Restaurantlandschaft um eine Attraktion reicher. „Berliner Küche, aber sexy!“ serviert das Tisk seinen Gästen an seiner langen Bar in der Neckarstraße. Daher kommt auch der Name der Speisekneipe: „Tisk“ kommt aus dem Altdeutschen und bedeutet übersetzt so viel wie „Tisch“ oder eben „Tresen“. Und genau an dort haben wir einen Abend lang Platz genommen, um mal genauer zu sehen, was der Laden so zu bieten hat.
Das offene Raumkonzept bietet Gästen, sowohl an Tischen oder eben dem langen Tresen, dem Herzstück des Ladens, Platz. Ein Teil der Küche liegt im Gastraum, hinter der Bar, sodass man dem Meister bei der Arbeit ein bisschen über die Schulter gucken kann.

Zugegeben, schon von Außen sieht das Tisk ziemlich fancy aus. Und der Eindruck verfestigt sich, wenn man unter der Lichtinstallation am Tresen Platz genommen hat. Serviert werden Berliner Klassiker neu und hochwertig interpretiert. Trotzdem, oder gerade deswegen, wird Wert darauf gelegt, dass sich die Bezeichnung „Speisekneipe“ auch im Ambiente widerspiegelt. Du willst dein Date mit einem 5-Gang-Menu beeindrucken oder auf dem nach Hauseweg nur schnell ein Bier trinken gehen? Im Tisk geht beides. Geachtet wird zudem besonders auf die Verwendung regionaler und saisonaler Produkte, teilweise bezogen vom hauseigenen, Brandenburger Bauernhof.
Beeindruckt wurden wir auch – und zwar von frischen Fischstäbchen und Blutwurstkroketten. Die gab es nämlich, unter anderem, zur Vorspeise. Dazu wurden uns Remoulade, Apfelmus und eingelegte Essiggurken serviert. Ganz im Sinne des Kneipenkonzepts lassen sich diese „Happen“ auch als kleiner Snack für Zwischendurch bestellen. Ich muss gestehen, ich hatte bis jetzt immer einen Bogen um Blutwurst gemacht. Völlig zu unrecht, wie sich an diesem Abend heraus stellen sollte. Frittiert schmeckt eben einfach alles! Preislich liegen die Vorspeisen so zwischen 4€ -7€.

Viel Kartoffelpüree und ein Senfei

Zum üppigen Hauptgang gab es ein sexy Senfei (Na, geh ich euch mit meinen „Bauer sucht Frau“- Alliterationen schon auf die Nerven?) und ein Brathähnchen, welches so perfekt aussah, als ob es Max und Moritz selbst der Witwe Bolte gerade erst vom Ofen gestohlen hätten. Ähnlich wie bei den Blutwurstkroketten, war ich auch beim Senfei eher skeptisch. Und zum zweiten Mal an diesem Abend wurde ich angenehm überrascht: Das auf Kartoffelpüree und Senf-Espuma gebettete Ei, war unser Favorit an diesem Abend. Der Broiler wird wahlweise mit Kartoffelpüree oder Pommes, Erbsengemüse und Pilzrahmsoße serviert und kostet für zwei Personen 35€. Das Senfei bekommt man schon für 10,50€. Das 3-Gang-Menu mit Weinbegleitung liegt bei 55€, 5-Gang plus Wein bei 85€. Zum Hauptgang gab es für uns ein Glas Riesling und Primitivo, serviert vom super freundlichen Service. Auch am Broiler gab es für uns nichts aus zusetzten. Er punktet gleichermaßen mit Qualität und Quantität. Während die „Happen“ ihrem Namen alle Ehre machen und aufgrund der Portionsgröße maximal Snackpotential haben, waren wir nach dem Hauptgang und der sich daraus ergebenden Kartoffelpüreeschlacht, wirklich papp satt. Jede der Beilagen schmeckte auch solo richtig lecker und die Bratensoße am Kartoffelpüree (Berlin, ich liebe dir – Trinkspiel: Nehmt jedes mal einen Shot, wenn in diesem Text das Wort „Kartoffelpüree“ vorkommt“.) hat fast so geschmeckt, als hätte meine Oma sie selbst gemacht.

Auch wir haben den Abend mit einer Runde Shots beendet. Im Tisk gibt es Schnaps von „Mampe“ – Berlins älteste Destillerie. Deren „Halb, Halb“ – Bitterlikör sollte, angeblich, der bessere Jägermeister sein. Zum dritten mal an diesem Abend, war ich, durch meine Jugend auf dem Land mit allen Bitterlikören gewaschen, skeptisch. Und zum dritten mal an diesem Abend lag ich falsch. Gekühlt wäre er wahrscheinlich noch besser gewesen, aber von welchem Kräuterlikör bei Raumtemperatur kann man schon behaupten, er sei überhaupt lecker, geschweige denn besser als der Martkführer mit dem Hirsch?

Fazit

Glücklich und satt verabschiedeten wir uns und zogen auf dem Weg zur S-Bahn unser Fazit: Das Tisk lehnt sich, trotz seiner Bezeichnung als „Speisekneipe“ eher in die Fine Dining-Richtung,was sich unserer Meinung nach auch im Publikum widerspiegelt. Wenn wir nur Lust auf ein Bier hätten, würden wir wahrscheinlich andere Eckkneipen zuerst ansteuern, zum Essen würden wir aber am liebsten gleich morgen wieder kommen! Das Tisk schafft den Spagat zwischen Berliner „Comfortfood“ und dem avantgardistischen Spin, welches es ihm gibt. Und auch wenn unsere Gerichte an diesem Abend sehr fleischlastig waren – das Tisk kann vegan und vegetarisch genauso gut. Veganer Neuköllns, lasst euch davon also nicht abschrecken! Und auch für alle anderen gilt, im Tisk kann man lecker essen, guten Wein trinken und entspannt miteinander oder dem Team quatschen. Und wer nach einem Abend im Tisk im Foodcoma auf der Couch landet, der schaltet am besten auf VOX, denn dort ist Chef und Betreiber Martin Müller im April bei der Kochshow „Ready to Beef!“ zu Gast.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gehobene Kneipenatmosphäre
Preisniveau | Vorspeisen ca. 6€, Brathähnchen für Zwei 35€
Besonderheiten | Berliner Küche neu interpretiert

KONTAKT
Haltestelle | U7 Rathaus Neukölln , U8 Boddinstraße
Öffnungszeiten | Di-Sa: 12:00 bis 15:00 Uhr und 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Online | Website

Drag Night im Monster Ronson’s

Dragqueen PansyDie Karaokebar Monster Ronson‘s Ichiban (langer Name, ich weiß) liegt direkt am S – und U–Bahnhof Warschauerstraße und ist, sowieso und generell, einer meiner absoluten Lieblingsspots, gerade wenn man unter der Woche einen drauf machen will. Besonders Dienstagabend sind die Auswahlmöglichkeiten an guten Clubs recht gering. Doch gerade dann ist das Monster Ronson‘s ein absoluter Garant für eine unvergessliche Nacht. Denn jeden Dienstag geben sich hier gleich zwei der größten Berliner Dragqueens die Klinke, für ihre jeweils eigene Show, in die Hand. Gieza Poke und Pansy (Foto) moderieren „Gieza‘s PokeHouse“ mit Beginn um 21:00 Uhr und „The House of Presents“, Beginn um ca. 22:00 Uhr.

Eine total inklusive Dragshow

Das Konzept der beiden Dragshows ist im Grunde gleich. Beide geben verschiedenen Berliner Performer*Innen die Möglichkeit für einen kurzen Auftritt. Dabei wird sich abgewendet vom klassischen, recht exklusiven Konzept gängiger Dragshows, in welchem nur, Hyperfemininität performierende, Männer auf die Bühne dürfen. Das Konzept der beiden ist zu 100% inklusiv, weswegen hier sowohl die „klassische Dragqueen“ auftritt, als auch BurlesqueperformerInnen und PerformancekünstlerInnen aller Art. Es ist nicht auf ein Geschlecht, eine Identität oder gewählte Form der Selbstdarstellung beschränkt. Jeder kann mitmachen. Auch wenig bis keine Bühnenerfahrung sind kein Grund für Gieza Poke jemanden nicht auf die Bühne zu lassen. Das Format ihrer Show richtet sich ausdrücklich an unerfahrene PerformerInnen, die sich ausprobieren möchten.

Ein Auftritt dauert im Schnitt nur fünf Minuten. Dazwischen unterhalten Gieza und Pansy das Publikum und informieren über ihre vielen anderen Veranstaltungen und Partys, denn die Queens sind schwer beschäftigt damit Berlin mit queerer Kunst zu versorgen. Daneben werden sie nicht müde, jede Woche wieder über Verhütung, Safe Sex und Akzeptanz für die LGBTQAI+ – Community zu sprechen.

Bunt gemischtes Publikum sorgt für gute Atmosphäre

Das Publikum der Shows ist komplett gemischt. Zwar trifft man immer wieder die gleichen Gesichter, Fans der Show und Freund*Innen der PerformerInnen, doch gesellen sich auch viele Touristen dazu. An einem Dienstagabend in Friedrichshain ziehen marodierende Horden australischer Backpacker auf der Suche nach der ultimativen „Berlin Experience“ auf dem RAW – Gelände von Bar zu Bar und stolpern dann, zwangsweise, irgendwann ins Monster Ronson‘s. Und was ihnen dort geboten wird, ist an „richtigem Berlin“ fast nicht zu übertreffen. Die buntesten Paradiesvögel Berlins treffen sich dort jede Woche um ihre Individualität zu feiern. Dabei ist es selbst im weltoffenen und toleranten
Berlin nicht ganz ungefährlich für die Performer*Inne in Drag auf die Straße zu gehen. Abwertende Blicke von Passanten bis hin zu tätlichen Angriffen auf Queens in der U –Bahn – die Welt außerhalb des Monster Ronson‘s kann ein gefährlicher Ort sein. Gerade Pansy ist wichtig auch genau das anzusprechen. In ihren langen Überleitungen zwischenden Auftritten spricht sie über Akzeptanz, Selbstliebe und darüber, dass die Bühne im Ronson‘s ein sicherer Ort für die Performer sein soll. Sie bittet das Publikum um respektvollen, liebevollen Umgang miteinander, auf und vor der Bühne. Ihre harten, aber herzlichen Gardinenpredigten wirken: Die Stimmung bei den Shows ist unvergleichlich
inklusiv und entspannt. Alle feiern zusammen, Dragqueens und Touris, Berliner und Zugezogene.

Queere Kunst auf Spendenbasis

Der Eintritt zur Show kostet um die 8€, desweiteren sammeln die Moderatorinnen Spenden während der Show. Wichtig zu erwähnen ist, dass beide Moderatorinnen Englischsprecherinnen sind, weswegen die Show auch auf Englisch gehalten wird. Getränke gibt es, wie sonst auch immer, an der Bar. Im Ronsen‘s darf nicht geraucht werden. Es gibt allerdings einen kleinen separaten Raucherraum und Sitzgelegenheiten vor der Tür. Die Show beginnt gerne mit etwas Verspätung und endet selten vor 00:30 Uhr morgens. Wer am nächsten Tag arbeiten muss, macht sich also am besten einen doppelt so starken Kaffee wie sonst. Das Geld fürs Taxi und das lästige Warten auf irgendwelche Nachtbusse spart man sich, wenn man am besten in der ersten Pause der zweiten Hälfte geht, denn die letzten Bahnen fahren ja schon gegen 00:40.

Wer ein echtes Stück queerer Berliner Kultur erleben möchte, der ist am Dienstag im Monster Ronsen‘s genau richtig. Die vielfältige Kunst und unvergleichliche Stimmung suchen, selbst in der breit aufgestellten Kunst – und Kulturszene Berlins, ihres gleichen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Vielfältige Künstler und super Energie im Publikum
Preisniveau | Eintritt ca. 8€, Bier ca. 3€, Longdrinks ca. 8€
Besonderheiten | Findet JEDEN Dienstag statt

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Chupenga: Mexikanisch – kalifornisches Comfort Food in Berlin

Die „wahrscheinlich besten Burritos Berlins“ – Das schreibt sich Chupenga, eine Fast – Food – Kette mit drei Standorten in Berlin, auf die Fahne. Serviert werden Burritos, Tacos, Salate. Und das super schnell! Wir haben das Ganze mal genauer unter die Lupe genommen.

Das Konzept beinhaltet mexikanisch – kalifornische Küche in moderner Atmosphäre, serviert binnen weniger Minuten. Perfekt für die Mittagspause also. Als wir am frühen Nachmittag, also schon nach dem Mittagsgeschäft, den Laden betraten, war nicht mehr so viel los. Unser Glück, denn deshalb konnten wir uns nach weniger als fünf Minuten bereits auf unser Essen stürzen. Bestellt wird im Chupenga am Tresen. Ausgewählt wird zwischen „Burrito“, „Naked Burrito“ (bzw. Burritobowl), „Salat“ und „Tacos“. Ähnlich wie beispielsweise bei Subway, kann man sich sein jeweiliges Gericht individuell zusammen stellen und es wird vor Ort frisch zubereitet. Chupenga kann dabei fast alles. Von „nur Fleisch“ bis vegan kann der Laden, dank seines Konzepts, auf fast alle Sonderwünsche und Lebensmittelunverträglichkeiten seiner Gäste eingehen und bleibt dabei trotzdem schnell.

Klassischer Burrito, gesunde Saladbowl

Wir entschieden uns für einen vegetarischen Burrito und einen Naked Burrito – ebenfalls ohne Fleisch. Als Fleischersatz kann man zwischen Süßkartoffelgemüse und gebratener Paprika wählen. Oder man nimmt, wie in unserem Fall, gleich beides. Die anderen angebotenen Füllungen sind zwar keine großen Überraschungen, aber trotzdem lecker: Quinoa oder Reis, Linsen oder Bohnen, Sauerrahm oder Käse. Für die unter uns, die keinen Koriander mögen, gibt es nur eine Soße zur Auswahl und das ist leider nicht die Guacamole, die kostet extra. Serviert wurden uns zwei grundsolide Burritos. Geschmacklich jetzt nicht aufregend aber lecker und sättigend. Burritos eben.

Schnelle Mittagspause in modernem Gastraum

Beide vegetarischen Varianten kosteten 6,50€. Fleischesser legen nochmal ca. 1€ bis 1,50€ oben drauf. Für 2€ gibt es ein Glas hausgemachte Limo, welches man beliebig oft nachfüllen kann. Ein bisschen wie bei IKEA. Generell erinnert das Inneneinrichtungskonzept von Chupenga stark an den schwedischen Möbelgiganten. Viel weiß, viel helles Holz, und dazwischen die obligatorische Grünpflanze. Der Gastraum ist offen gestaltet, mit viel Platz und relativ wenig Sitzplätzen, viele an längeren Tafeln, an welchen auch große Gruppen Platz finden können. Chupenga ist kein Restaurant das zum Verweilen einladen möchte. Es ist auf Take – away und schnelles In – House – Dining ausgerichtet und macht seine Sache dahingehend auch richtig gut. Nach 20 Minuten waren wir satt und wieder zurück auf dem Weg ins Büro. Wer am liebsten mit dem ganzen Büro zum Lunch kommen würde, der hat die Möglichkeit sich vom Chupenga, ab einem Bestellwert von 150€, beliefern zu lassen. Kleinere Portionen lassen sich über Lieferheld ins Büro oder auf die Couch ordern.

Fazit

Alles in allem ist das Chupenga eine gute Option für alle, die für ihre Mittagspause einen Mittelweg zwischen Rosinenschnecke vom Bäcker und Salatbar im Supermarkt suchen. Burritos und Co. sind beliebtes „Comfort Food“ und das Chupenga gibt dem ganzen einen gesunden Twist – und das im Rekordtempo. Ob Pause vom Büroalltag, Boxenstop beim Shoppen oder Takeaway für den Feierabend auf dem Sofa, das Chupenga kann euch bestens versorgen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | modernes, offenes Konzept, kantinenähnlich
Preisniveau | Hauptgerichte ab 6,50€, Getränke ab 2€
Besonderheiten | Gesundes Fast Food

KONTAKT
Haltestelle | U Checkpoint Charlie (weitere Standorte in Mitte)
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 08:00 bis 20:00 Uhr
Online | Website

Im Bricole trifft Berliner Bodenständigkeit auf kosmopolitische Küche

Im Bricole in Prenzlauer Berg fließt der Wein in Strömen – und zwar in mich! Selten habe ich so eine exzellente Weinbegleitung zu einem 6-Gang-Menü bekommen.

Aber lasst mich von vorne beginnen:

Das Bricole ist ein Fine-Dining-Restaurant mit globaler Ausrichtung, das Dienstag bis Samstag ab 18.30 Uhr für seine Gäste geöffnet hat. Ausgewählt werden kann zwischen vier, fünf und sechs Gängenvegetarisch oder mit Steak und Fisch auf dem Speiseplan. Außerdem kann à la carte bestellt und aus beiden Menüs gewählt werden. 

Gehoben, gemütlich, genussvoll

Wir sind wunderbar warm empfangen worden und starteten in unseren Abend mit einem Glas Schaumwein, frischem Brot und aufgeschlagener Karamellbutter. Dann wirbelten wir durch sechs hervorragende Gänge, inklusive kleiner Prä-Entrée-Snacks und, wie Eingangs schon erwähnt, viel guten Wein, der auf jedes einzelne Gericht abgestimmt war.

Am meisten im Gedächtnis geblieben sind mir der geflämmte Lachs der Vorspeise und das zarte Onglet mit Chimichurri. Auch toll war der, etwas bodenständigere Gang aus Kartoffelpüree und Pfifferlingen, der für mich als Exilbayerin sehr nach Zuhause schmeckte. Manche der Soßen kamen mir etwas arg salzig vor – dabei ist allerdings nicht außer Acht zu lassen, dass ich diese Anmerkung häufiger zu haben scheine. Maybe it’s me!

Abgesehen davon waren wir durchweg zufrieden mit den Kompositionen der Küche. Auch das Dessert, bestehend aus einem Himbeer-Baiser Törtchen und einer Kugel Zitroneneis, war super lecker. Der Spagat zwischen klebrig-süßem Kuchen und der Säure der Zitrone rundete unseren Abend perfekt ab. Wer kein Fan von Süßem ist, der kann alternativ auch eine Auswahl an Käse zum Abschluss bestellen. 

Wohlfühl-Ambiente in romantischem Licht

Das Ambiente im Laden ist, Abstandregeln zum Trotz, angenehm intim. Der Grund dafür sind mit Sicherheit die schöne Beleuchtung und das, viel in der Inneneinrichtung, verarbeitete Holz. Der Service war aufmerksam, aber nicht aufdringlich und kannte mehr schöne Worte über Wein und Essen, als ich wohl in meinem kompletten Wortschatz habe.

Preislich liegen die Menüs zwischen 50€ und 70€. Wasser gibt es für jeden Tisch dazu. Für die Weinbegleitung solltet ihr bis zu 45€ dazu rechnen. Es lohnt sich auf jeden Fall! 

Das Team des Bricole hat uns an diesem Abend auf voller Länge überzeugt. Wir können euch einen Besuch nur wärmsten empfehlen und freuen uns selbst schon auf’s nächste Mal!

GOOD TO KNOW

Atmosphäre | Gehoben, familiär, gemütlich
Preisniveau | 4 Gänge für 50€, 6 Gänge für 70€ (Weinbegleitung 30€++)
Besonderheiten | Über 150 Positionen auf der Weinkarte

KONTAKT

Haltestelle | Tram Prenzlauer Allee/ Danziger Straße
Öffnungszeiten | Di-Sa ab 18.30 Uhr
Online | Instagram