Underart – Ode to a crash landing

Bereits die Einrichtung im Chamäleon Theater in den Hackeschen Höfen ist besonders: Anstelle von langen Reihen mit Stühlen sitzt man hier gemütlich zu viert an kleinen Tischen. Wer mag, kann sich sogar hier essen, das Theater bietet eine kleine aber feine Karte an. Auch während der Vorstellung wird man mit Getränken von der Bar versorgt und so steht einem tollen Abend nichts mehr im Wege.

Hintergrund des Stücks Underart

Wir besuchten das Stück Underart – Ode to a crash landing der schwedischen Zirkuskompanie „Cirkus Cirkör“. In dem Stück verarbeitet der ehemalige Artist Olle Strandberg seinen tragischen Genickbruch, den er während eine Probe erlitt. Nach diesem Unfall bleibt er lange gelähmt, durch Reha und mit Glück konnte die Lähmung inzwischen geheilt werden.

Berührende Live-Musik

Die sieben Künstler des Underart haben alle ihre eigene Beziehung mit Olle Standbergs Unfall und kombinieren in dem Stück Akrobatik, Balanceakte und Komik mit eigens dafür komponierten Live-Musik. Diese Live-Musik stellt für uns eines der Highlights der Show dar: Manchmal träumend, manchmal mitreißend oder traurig-sentimental. Die berührende Stimme der Sängerin und die instrumentelle Begleitung tragen sehr viel zur besonderen Atmosphäre des Stücks bei.

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Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

Manche Bühnenabenteuer lassen uns staunen, vor allem die anscheinende Leichtigkeit mit der Körper durch die Luft wirbeln, sich verbiegen und zusammen zu einer Einheit werden ist äußerst beeindruckend. Dabei reicht die Spannweite von einem Wikinger, der die Hula Hoops kreise lässt, über einen poetischen und modernen Ausdruckstanz bis hin zu menschlichen Pyramiden, die bis zur Decke hoch reichen. Themen wie Freundschaft, Sehnsucht, Liebe und die Herausforderung, auch auf einem wackeligen Grund aufrecht stehen zu bleiben, ziehen sich durch den Abend. Das Stück lädt dazu ein, im Leben öfters mal die Perspektive zu wechseln.

Fazit

Die Akrobatik ist beeindruckend und in Teilen überraschend, poetisch, witzig und aberwitzig; wir finden allerdings, die beschriebene Storyline ist etwas versteckt. Am besten genießt man die Vorstellung, lässt die Musik dazu wirken und staunt, was mit dem menschlichen Körper Unglaubliches machbar ist. Erst im Nachhinein merkt man, was das Stück in einem persönlich auslöst.

Underart ist noch bis zum 19. Februar im Chamäleon Theater in den Hackeschen Höfen zu sehen, Karten gibt es online, über die Tickethotline und an der Theaterkasse.

 


Fotocredit Titelbild: Mats Bäcker

 

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