Sushi ohne Fisch? Für viele ist die traditionelle und angesagte japanische Speise ohne tierische Produkte kaum vorstellbar. Völlig zu Unrecht, wie das Secret Garden in Friedrichshain bestens beweist. Eröffnet hat das liebevoll gestaltete Restaurant erst vor wenigen Wochen. Freunden der veganen Küche dürfte die Location an der Warschauer Straße keine Unbekannte sein: auch schon die Vorgänger-Restaurants (zuletzt das „The Bowl“) basierten auf rein pflanzlicher Küche und im selben Gebäude befindet sich unter anderem der beliebte vegane Supermarkt „Veganz“.
Erst mal gibt’s kreative asiatische Vorspeisen
Nun aber zum Wesentlichen: dem Essen im Secret Garden. Bevor wir uns ans Sushi machen, stöbern wir erst einmal durch die Vorspeisen und Häppchen. Obwohl die Karte relativ klein gehalten ist, fällt die Wahl schwer. Denn eines haben alle Gerichte gleich: sie klingen verdammt lecker!
Schließlich entscheiden wir uns für würzig marinierte Sojawürfel am Spieß mit einer sehr kräftigen und aromatischen Yakitori Sauce (4,00 EUR), ein Onigiri (4,00 EUR), was etwa einem kleinen dreieckigem Sandwich aus Reis, gefüllt mit Avocado, Ingwer und Karotte, gleicht und Nasu Dengaku (4,00 EUR). Bei Letzterem handelt es sich um gegrillte Aubergine mit Miso-Creme, Lauchzwiebeln, gerötetem Sesam und einer Prise Rauchsalz – das Gericht hat es auf alle Fälle in sich und macht mit nur wenigen Zutaten etwas ziemlich Besonderes aus einer einfachen Aubergine. Eines meiner Favoriten und wärmstens zu empfehlen.
Yakitori, gegrillte Aubergine und Sommerrollen
An Sommerrollen führt natürlich auch kein Weg vorbei und deshalb gönnen wir uns außerdem noch den „Pink Panther“, Sommerrollen gefüllt mit Rote Beete Reisnudeln, geschmorrten Sojastreifen, Avocado, Sesam, Erdnüssen und Hoisin Sauce, und „Spicy Shroom“, Sommerrollen mit Champignons, Kräuterseitlingen, Shiitake aus dem Wok, Salat, Cashewkernen, Ingwer und Shiitake-Trüffel Sauce. Gerade die Sommerrollen mit den Rote Beete Reisnudeln waren einmal was ganz anderes, hatten einen intensiven und frischen Geschmack und reihen sich definitiv mit in meine Favoriten im Secret Garden.
An Vorspeisen finden sich im Menü außerdem noch diverse asiatische Salate und Dumplings – auch die klingen verlockend, doch müssten diesmal ausgespart werden. Schließlich wollten wir auf keinen Fall das Sushi verpassen und müssten noch etwas Platz in unseren Mägen lassen. Das gleiche galt für eine Handvoll Hauptspeisen, beispielsweise Ramen oder Hokkaido mit Tempeh Spießen, Avocado und schwarzem Reis. Selbst wer also kein Sushi-Fan ist, ist im Secret Garden gut aufgehoben und hat eine gute Auswahl an Vorspeisen und Hauptgerichten ganz ohne Algen-Geschmack.
Sushi – ganz ohne Fisch
Wir aber lieben Sushi und sind nicht zuletzt deswegen hier. Acht unterschiedliche Variationen des japanischen Klassikers zieren die Karte und keine davon klingt langweilig. Ganz im Gegenteil: jede Variante hört sich spannend und kreativ an und so fällt uns auch hier die Entscheidung wieder alles andere als leicht. Anders als meist wird das Sushi hier mit schwarzem Reis gezaubert – das macht das Essen zu einem wahren Hingucker. Wer es trotzdem lieber klassisch mag, kann auch weißen Reis ordern. Kostenpunkt pro Variante: 4,30 Euro für vier Stück oder 8,00 Euro für acht Stück. Für uns gibt es einmal
- „Angry Samurai“ mit Avocado, Mango, gezupften Sojastreifen, asiatischem Krautsalat und Tomaten-Chili Sauce on Top;
- „Golden Koi“ mit Avocado, Sojastreifen, Gurke, getoppt mit Butternut Kürbis sowie Mandel-Pesto;
- „Geisha in Love“ mit veganem Thunfisch, rote Beete, Rucola, und on Top Kidneybohnen-Kokospüree und Rote-Beete-Himbeer-Sauce
- und last but not least eine frittierte Rolle: „Tempura Tiger“ mit gegrillter Zucchini, Champignons und Knoblauch.
Wir sind absolut glücklich mit unserer Auswahl. Der Fisch fehlt keineswegs, die Variationen sind kreativ und die unterschiedlichen Zutaten haben bei jeder Rolle toll harmoniert. Unsere Favoriten sind der „Angry Samurai“ und der „Tempura Tiger“, doch auch an den anderen Optionen haben wir nichts zu meckern. Inklusive mit dabei ist übrigens ein toller Raucheffekt beim Servieren – der dient aber lediglich der Optik.
Time for Dessert
Eigentlich sind wir schon recht satt, doch das Dessert darf natürlich nicht fehlen. Deswegen gibt es zum Abschluss eine Zartbitter Mousse au Chocolat aus Seidentofu mit Beeren on Top und einen sehr erfrischenden Avocado-Matcha-Cheesecake mit einem Boden aus Schoko Biskuite. Beide Desserts liegen preislich bei 4,00 Euro, sind ganz nach unserem Geschmack und hinterlassen uns nicht nur sehr satt, sondern auch sehr glücklich.
Zu den vielen leckeren Speisen schlürften wir übrigens nicht weniger gute Cocktails. Die kosten grob zwischen 7,00 und 8,00 Euro, sind allesamt asiatisch angehaucht und fruchtig frisch.
Wie die Speisen und Drinks ist auch das ganze Interieur liebevoll gestaltet. Schöne Holzmöbel schmücken die Räumlichkeiten, Pflanzen sorgen für das nötige Grün und die Dekoration erinnert an Asien – ist dabei aber nicht übertrieben. Und on Top: die Angestellten waren durchweg freundlich und sorgen für Wohlfühl-Atmosphäre.
Fazit zum Secret Garden Berlin
Wer asiatischen Aromen mag, ist im Secret Garden gut aufgehoben und kann es sich wirklich gut gehen lassen. Auch am Fisch wird es hier, dank der tollen und schmackhaften pflanzlichen Alternativen, sicherlich keinem mangeln. Wir haben den Abend hier wirklich genossen und kommen sehr gerne wieder.
GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Großzügig, asiatische Dekoelemente und Lampions, lange Holzbänke
Preisniveau | Sushi 4 Stück ab 4,30 EUR, Cocktails 7,00-8,00 EUR
Besonderheiten | Veganes Sushi
KONTAKT
Adresse | Warschauer Str. 33, 10243 Berlin
Haltestelle | S+U Warschauer Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-23.00 Uhr
Online | Facebook
Fotocredits: © Secret Garden Berlin