Kategorie-Archive: Essen & Trinken

Oh Madriz – Spanische Ginsorten und leckere Tapas

Das Oh Madriz möchte uns in die 80er Jahre des Madrider Viertel Malasaña entführen. Heimat von Kreativität, Nachtleben und leckerem Essen. Klingt wie Kreuzberg, finden nicht nur wir. Die super sympathischen Betreiber Lisa und Miguel haben Deko und Musik speziell ausgesucht, einerseits eine Reminiszenz an Miguel’s Kindheit in Spanien und ein Schulterschluss mit dem Hier- und Jetzt in Kreuzberg.

Seit September 2018 finden man das Oh Madriz in der Dieffenbachstraße. Es gibt ein paar Tische draußen und recht viel Platz im Innenraum. Man kann auch an der Theke Platz nehmen und sich nebenbei aus der Auslage seine (kalten) Tapas zusammenstellen. Das dunkle Mobiliar und die dunkle Decke lassen den Raum erstmal etwas düster erscheinen, doch schaut man genauer hin gibt es überall bunte Überraschungen, wie z.B. die Schuhwand, die Comicstrips an der Bar und das ganz in rot gehaltene Mini-Separee, welches durch einen Vorhang vom übrigen Gastraum abgetrennt ist.

Es wird aufgetischt – Was steht im Oh Madriz auf der Speisekarte?

Nach einem kurzem Plausch darüber was wir uns heute schmecken lassen wollen, geht es bald schon Schlag auf Schlag und die Speisen fliegen nur so aus der Küche, so dass es unser kleiner Tisch kaum noch schafft. Es gibt Tapas, kalt wie warm, und dazu gönnen wir uns erst ein leckeres Madriz Bier und später noch einen Gin Tonic. Die Karte bietet spanische Klassiker und ein paar Gerichte die wir noch nicht kennen und somit natürlich ausprobieren müssen. Es gibt, in keiner besonderen Reihenfolge sondern quer durcheinander:

  • Oliven,
  • Brot mit Aioli, die es ordentlich in sich hat,
  • gegrillte Languste, 
  • Ensalada Rusa (hausgemachter russischer Salat nach spanischer Art mitBrotstückchen „Picos Andaluces“),
  • Morcilla ibérica (Blutwurst),
  • Ziegenkäse aus dem Ofen, 
  • Pa amb tomàquet (Tomatenbrot),
  • die Iberische Platte bestehend aus Pata Negra (durch Eichelfütterung besonderer Schinken aus derExtremadura), Salchichón (Salami), Chorizo, Lomo-Lende und Manchego Käse. 

Die Preise für die Tapas liegen zwischen drei und fünf Euro. Die Platte kostet 14 Euro. Raus stechen für uns die Blutwurst, die sehr würzig ist und in gebratenem Zustand sehr viel weniger Überwindung braucht als roh, und der Ziegenkäse aus dem Ofen, der auch wunderbar schmeckt. Von der Languste bleibt leider nach dem Auseinanderfrimmeln nicht mehr soviel übrig, so dass es für zwei Leute eher nur ein Happs ist. Die Wurst (+Käse) Platte schmeckt auch gut, und man merkt, dass hier Qualität am Start ist, nur hätten wir uns ein bisschen weniger Öl darauf gewünscht, damit der feine Geschmack nicht überdeckt wird. Die hier aufgelistete Auswahl macht zwei Personen dicke satt und ist natürlich, wie üblich bei Tapas, toll zum Teilen.

Neben spanischen Weinen, gibt es auch einige spanische Ginsorten

Auf der Karte finden sich auch 14 verschiedene Gin Tonic Mischungen. Wir wählen den Pinktonic, mit Gin aus der Extremadura (leichter Kirschgeschmack) und Minze und den Mahon, mit Menorca Gin und Limette. Beide schmecken gut und sehen im Schummerlicht der Kerze auch noch gut aus. Wein aus Spanien, allen voran der Hauswein „Heiliger Gral“ (Tempranillo Extremadura), gibt es natürlich auch, das 0,15l Glas zu 3,80 Euro und die Flasche für 18 Euro.

Fazit zum Oh Madriz

Im Oh Madriz schmeckt man, dass die Inhaber hier ein Herzensprojekt am Start haben. Die Gäste werden herzlich willkommen geheißen und es ist gemütlich. Viele Zutaten werden direkt aus Spanien bezogen und die Qualität und das Angebot passen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | locker & gemütlich
Preisniveau | 3,00 – 5,00 EUR pro Tapas
Besonderheiten | Spanische Ginsorten

KONTAKT
Adresse | Dieffenbachstraße 36, 10967 Berlin
Haltestelle | U Schönleinstraße
Öffnungszeiten | Mo-Mi: 18.00 – 24.00 Uhr, Do: 18.00 – 1.00 Uhr, Fr-Sa: 18.00 – Open End

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Mae Charoen Thai Imbiss – Das beste Thai-Food außerhalb der Thai-Wiese

Es gibt zwar einige ganz nette Thai-Restaurants in Berlin, aber die echten Aromen der Thai-Küche findet man eigentlich nur im Thai-Park bzw. im Preußenpark. Eigentlich. Wenn da nicht dieser kleiner Laden auf der Sonnenallee wäre. Der Mae Charoen Thai Imbiss bringt den Geschmack Thailands nach Berlin, authentisch und nicht eingedeutscht.

Der Mae Charoen Thai Imbiss beamt dich für einen Abend nach Thailand

Es ist einiges los als wir an einem Montagabend vor dem kleinen Thai Imbiss stehen. Einige essen auf den kleinen Bänken auf dem Bürgersteig, die nächsten warten auf ihre bestellten Gerichte und wiederum andere stehen in der Schlange, um ihre Speisen zu ordern. Es scheint sich rumgesprochen zu haben, dass Mae Charoen ziemlich geiles Thai-Food anbietet. Die Speisekarte ist auf einer großen Tafel direkt im Imbiss selbst zu finden. Wer kein Fleisch mag, kann sich viele Gerichte auch mit Tofu bestellen. Ob das dann am Ende auch wirklich vegan ist, möchte ich jedoch bezweifeln. Irgendwo wird sich bestimmt ein Tropfen Fischsauce verbergen. Die Preise sind zudem recht günstig. Die Suppen liegen bei 3,50 EUR, die meisten Hauptgerichte zwischen 6,00 – 8,00 EUR.

Das Highlight: Die Tom Yam Gung Suppe

Weil mir die Tom Yam Suppe in Thailand wohl nach nachhaltigsten im Gedächtnis geblieben ist, kam ich nicht umhin mir genau diese auch zu bestellen. Ich wollte diesen einzigartigen leckeren Geschmack wieder haben, den ich bislang in keinen Thai-Restaurant in Berlin gefunden hab. Mae Charoen gab ihn mir und versetzte mich sofort zurück zum Taling Chan Floating Market. Die Suppe, die so unspektakulär aussieht, ist geschmacklich einfach der Knaller.

Zu der Suppe haben wir uns noch ein Reisgericht mit Gemüse, Hühnchen und Sojasoße bestellt. Was mich hierbei leider nicht wirklich überzeugte, war das Fleisch. Es war mir schlicht und ergreifend zu trocken. Dafür kamen auch bei dem Gericht wieder die feinen Gewürze und Aromen zum Vorschein, die ich mit Thai-Food verbinde.

Fazit zum Mae Charoen Thai Imbiss

Auch wenn es wegen dem Fleisch Abzüge in der B-Note gibt, ist der kleine Thai Imbiss unbedingt empfehlenswert. Wer die Thai-Küche liebt und auch schon mal in Thailand in den ganzen Straßenküchen gegessen hat, wird die Gerichte von Mae Charoen ins Herz schließen.

Aleppo Supper Club: So schmeckt die Levante Küche!

Die Levante Küche fasziniert mich seit einiger Zeit. Allein das Spiel mit den Gewürzen ist bemerkenswert, da sie doch von Hause aus deutlich vielfältiger ist als es die heimische Küche bei uns vermag. Der Aleppo Supper Club serviert syrische Spezialitäten. Dass es sich um ein Projekt von Geflüchteten handelt, möchte ich hier nur beiläufig erwähnen. Der Aleppo Supper Club ist übrigens auch primär auf das Catering von Events, Hochzeiten oder andere besondere Anlässe spezialisiert.

Wohlfühlessen im Aleppo Supper Club

Vor einiger Zeit haben wir eher zufällig in geselliger Runde Samer kennengelernt. Ihm gehört das kleine Restaurant in der Rigaerstraße 58. Mit viel Stolz erzählte er uns von seiner Location und so machten wir uns neugierig auf die Küche etwa zwei Wochen später auf den Weg.

Das Bistro-Café verfügt wirklich nur über wenige Sitzplätze. Mit einer Gruppe, die mehr als vier Personen umfasst, wird es schon schwierig. Wir nutzen den noch warmen Oktoberabend und nehmen draußen Platz.

Kabsa, Sanbusak & Magluba – Whaaat?!

Die handgeschriebene Speisekarte erklärt zum Glück, was die uns noch unbekannten Gerichte beinhalten. Es stehen auch noch einige weitere Speisen auf der Karte, aber die Portionen sind groß und so beschränken wir uns auf die Genannten plus Hummus und Shakshuka.

Hummus ist sicherlich jedem von euch ein Begriff, aber wie so oft gibt es auch beim Hummus große Unterschiede. Im Aleppo Supper Club ist der Hummus nicht nur unfassbar cremig, sondern zusammen mit den Granatapfelkernen auch richtig lecker. Wer noch nie Hummus gegessen hat, ist hier definitiv an der richtige Adresse!

Weiter geht es mit dem nächsten, mittlerweile durchaus bekannten Gericht: Shakshuka. Ein paar Mal hatte ich es schon gegessen, aber das Shakshula hier ist jetzt meine absolute Nummer 1. Warum? Es ist die Würzigkeit, die Aromen, die den Unterschied machen. Zudem wird das Gemüse recht grob geschnitten hinzugefügt, während ich es bislang eher püreeartig vorfand. Auch wenn ihr bei eurer Auswahl nicht viel falsch machen könnt, das Shakshuka kann ich euch wärmstens empfehlen.

Kommen wir zu den drei Unbekannten. Sanbusak (Samosa ist der geläufigere Begriff) sind kleine frittierte Teigtaschen, in unserem Fall mit Käse gefüllt. Ursprünglich diente das Gericht häufig dazu, das Resteessen nicht nach eben solchem aussehen zu lassen. Gerichte des Vortags wurden in die Teigtaschen gefüllt und schwuppdiwupp erhielt man ein neues. Die vier Stück könnt ihr super als Vorspeise nutzen und euch teilen.

Kabsa und Magluba waren völlig neu für mich. Beide Speisen haben Reis als Basis, der aber nicht so schnöde weiß daher kommt. Eigentlich mag ich Reis gar nicht so gerne, aber so aromatisiert und gewürzt, steigt er in meiner Beliebtheitsskala weit nach vorne.

Während Kabsa mit Gemüse, Mandeln, Rosinen und speziellen Gewürzen gereicht wird, kommt Magluba mit Auberginen, Mandeln und Cashewnüssen daher. Die eigentlich einfachen Gerichte, erwärmten mein Herz und erfreuten meine Geschmacksknospen.

Süßer Mozzarella als Nachtisch

Die Überraschungen sollten nicht enden. Als wir uns, eigentlich schon gut gesättigt, doch noch für ein Dessert entscheiden, wählen wir den Mix aus verschiedenen Süßspeisen. Mit dabei ist ein süßer Mozzarella (original heißt das Gericht Halawet al Jibben). Die Speise, so erzählt man uns, ist vor allem in der syrischen Stadt Hama sehr beliebt. Zusammen mit Gries, Zucker, einer Puddingfüllung (Ashta) und einigen weitere Zutaten entsteht die leckere Süßspeise. Ebenso mega fand ich die kleine baiserartigen Kekse, die aus Kichererbsenmehl und Zucker bestehen. Klingt nicht so aufregend, ich weiß, geschmacklich aber eine feine (und süchtig machende) Sache!

Fazit zum Aleppo Supper Club

Die Küche aus dem Nahen Osten ist mehr als einfach nur Falafel. Es gab kein Gericht, das mir nicht entzückte. Zwar stehen auch Fleischgerichte auf der Karte, vieles ist aber vegetarisch oder vegan, was mir einfach total entgegen kommt. Zudem freue ich mich stets über neue kulinarischen Eindrücke und Einflüsse. Wer jetzt genauso neugierig geworden ist oder mal ein neues Catering ausprobieren möchte: hier geht es zur Website.

Brinner im Skykitchen – Das neue Genussformat in der Sterneküche

Das Restaurant Skykitchen im Vienna House Andel’s Berlin gehört zu den Top-Adressen am Berliner Gastro-Himmel. Ein Michelinstern und 16 Gault Millau Punkte sprechen für sich und für den Chef de Cuisine Alexander Koppe. Für alle echten Berlin-Fans gibt es noch ein extra Schmankerl dazu, denn vom 12. Stock aus hat jeder Gast einen unvergleichlichen Blick auf den Berliner Fernsehturm. Für das i-Tüpflechen sorgt Restaurantleiterin und Maitre des Jahres 2017 Barbara Merll, die uns mit ihrer Herzlichkeit den Aufenthalt nochmals versüßte.

Neu in der Sterneküche: Das Brinner im Skykitchen

Brinner? Wer jetzt an die naheliegende Mischung aus Breakfast und Dinner denkt, liegt goldrichtig. Von 15-19 Uhr könnt ihr euch etwa 1x pro Quartal mit allen Sinnen verwöhnen lassen. Zu jedem Brinner lädt sich Koppe einen Sternekoch oder -köchin als Gast ein. Zusammen wird ein 6-Gänge-Menü kreiert, wobei jeder „seine“ eigenen drei Gänge vorstellt. Dieses Mal war Steffen Szabo vom Restaurant Esszimmer dabei.

Ein weiteres Highlight ist natürlich die Champagner-Flatrate. Keine Angst, alles bleibt stillvoll, wir sind schließlich in einem Sterne-Restaurant und nicht im Backstagebereich eines Nobelclubs. Trotzdem ist es ein ganz angenehmes Gefühl, wenn man sich einfach so noch ein zweites oder drittes Glas des feinen Getränks ordern kann, ohne vorher einen Blick in den Geldbeutel werfen zu müssen. Wer jedoch lieber einen passenden Wein vorzieht, lässt sich an einer eigens aufgestellten Weinstation etwas empfehlen. Spannend ist die Auswahl an osteuropäischen Weinen, die wir sonst kaum irgendwo auf der Karte sehen.

Diese Gerichte kreierten Steffen Szabo und Alexander Koppe fürs Brinner

Wir fangen weiter vorne an – denn alles geht los, natürlich, mit einem Gläschen Champagner und der Begrüßung durch Restaurantleiterin Merll. Aus einer Fülle an verschiedenen Brotsorten, lassen wir uns ein Brotkörbchen nach Wahl zusammenstellen. Auch wenn es in Berlin wirklich hervorragende Bäckereien gibt, das Team vom Skykitchen produziert die Brotwaren allesamt selbst. Mein erstes Highlight war die Butter, die nicht nur knallrot war, sondern geschmacklich echt beeindruckte. Dafür zuständig war einzig und allein ein reduzierte Rote-Beete-Saft, der mit der Butter vermengt wurde. Sensationell!

Eine kulinarische Begrüßung durch Steffen Szabo

Steffen Szabo ist jüngster Sternekoch in Bayern und zeigt sein Können regulär in seinem Gourmet-Restaurant Esszimmer in Coburg. Zum Brinner präsentierte er uns eine Fjordforelle mit einem Duett aus Paprika und Tomate. Dass der Garpunkt perfekt getroffen war, brauche ich wohl nicht separat zu erwähnen.

Weiter geht es mit einer Variation aus Ei, Sellerie und meinem geliebten Trüffel. Am spannendsten fand ich bei dem 2. Gang aber den Sellerie, der zwar in der veganen Küche durchaus häufiger mal Verwendung findet, aber gemeinhin doch eher als Suppengemüse abgestempelt wird. Hier präsentierte sich das Gemüse in unterschiedlichen Konsistenzen und zeigt, dass es viel mehr kann als Suppen zu aromatisieren.

Den Hauptakt übernimmt Alexander Koppe

Der Chefkoch des Hauses zeigte sein Können in den nächsten drei Gängen und ohne zu viel vorweg zu nehmen, aber sie flashten uns komplett. Sowohl der schwarze Seehecht als auch das Kalbsfilet waren dermaßen lecker, dass ich am liebsten noch zwei Mal Nachschlag genommen hätte. Die Aromen waren toll abgestimmt und das Spiel mit den Konsistenzen ließ uns wieder ein mal in den 7. Kulinarik-Himmel schweben.

Der vierte Gang kombinierte Fleisch mit Fleisch, denn wer meint, die goldene Kugel sei etwas Kartoffeliges, irrt. Darin versteckte sich ein gegarter Ochsenschwanz, der innen an Pulled Pork erinnert. Zusammen mit den Steinpilzen, der Schwarzwurzel und den Vogelbeeren (ja, man kann sie wohl essen) das Highlight des Nachmittags.

Gang Nummer 5 wahr sozusagen Teil 1 des Dessertgangs. Es präsentierte sich Appenzeller Käse, gebettet auf gemahlenen Haselnüssen und umringt von kleinen Brombeerakzenten.

Steffen Szabo zauberte zum Abschluss eine Creme aus weißer Schokolade und Beete

Der junge Sternekoch zauberte aus Himbeeren, weißer Schokolade und Beete eine herrliche Triologie auf den Desserteller. Mit dabei war eine Creme aus weißer Schokolade und Roter Beete, die mich, wie schon die Butter zu Beginn, völlig überraschte. Die feinen Aromen aus der reduzierten Beete zusammen mit der Cremigkeit und Süße der weißen Schokolade – das war schon echt großes Kino und ein toller Abschluss.

Fazit zum Brinner im Skykitchen

Mit 199 EUR ist es vielleicht kein ganz so günstiges Vergnügen, aber es lohnt sich. Euch fehlt es an nichts und ihr könnt euch 4 Stunden lang vollkommen dem Genuss hingeben. Die Speisen sind sensationell lecker und auch wenn die Gastköche wechseln, bin ich mir sicher, dass es bei den folgenden Events nicht anders sein wird als bei uns. Die Uhrzeit ist zunächst etwas ungewohnt, daher empfiehlt es sich das Mittag nicht ganz so üppig ausfallen zu lassen oder einfach spät zu frühstücken. Dafür seid ihr früh wieder zuhause und könnt am Sonntagabend noch ganz entspannt zu hause weiter chillen oder den Tatort schauen. Sobald das nächste Brinner steht, findet ihr alle Infos auf der Website. 

Kreuzberger Himmel – Spezialitäten aus Syrien

Der Kreuzberger Himmel ist voll. Der volle Himmel hat eine Hausnummer und liegt an der Yorckstraße direkt neben St. Bonifatius. Er hängt voller Geigen, jeder Tisch ist besetzt. Neu eintreffende Gäste schauen sich ratlos um, ein großer schlanker Mann mit Brille und schal ruft: „Nicht wegschicken! Wir werden es möglich machen.“ Neulich gab es im Hinterhof Catering für den Erzbischof.

Der Kreuzberger Himmel ist mehr als nur ein Restaurant

Wir werden es möglich machen. Diesen Satz lebt Andreas Tölke, der Himmelsvorstand. Andreas ist Mitglied bei Be an Angel e.V.. Dort finden Menschen wie Dia, Jawed, Jamshid und Yazan, die aus ihrer Heimat hierher geflüchtet sind, Unterstützung, sachlich wie menschlich. Das Kernteam um Andreas bilden derzeit fünf Festangestellte, es gibt vier Azubis und sechs schulbegleitende Praktikanten. Im Kreuzberger Himmel zu arbeiten, bedeutet Ausbildungsplatz, bedeutet Arbeit, bedeutet Sicherheit.

Man könnte viele Worte über das besondere Ambiente des Lokals verlieren, könnte zum Beispiel die Kirchenbänke erwähnen, auf denen Gäste sitzen, oder die auffallend modernen Deckenleuchten und fein ausgewählten Fotografien ringsum (eine temporäre Ausstellung, ein Teil des Konzepts). Durchaus erwähnenswert wäre Herr Müller, die französische Bulldogge, der sich mal hier, mal da unter einem Tisch niederlässt und den gesamten Abend über liebevoll einen blauen Luftballon in der Schnauze trägt. Man könnte betonen, wie schlicht und schön und kontrastreich und harmonisch alles wirkt, und wie man sich nach einiger Zeit unweigerlich ein kleines bisschen besonders zu fühlen beginnt.

Syrische Küche – Wir testen uns durch neue Gerichte

Aber das wollen wir jetzt nicht, uns geht es ums Essen, nur dafür sind wir hier. In der Küche herrscht Othman, der in seiner Heimatstadt Damaskus 32 Angestellte unter sich hatte. Was erwartet uns? Syrische Küche = Hummus und….? Wir wissen so wenig. Man weiß so wenig. Andreas erzählt: „Die syrische Küche ist nicht exotisch, sie ist fein. Wir bieten levantinische Küche, das bedeutet Einflüsse aus Israel, dem Libanon, Saudi-Arabien. Granatapfel und Aubergine bilden den roten Faden. Was glaubt ihr, die kommen hier an, und überall gibt es: Kartoffeln! Othman ist kein Koch. Er ist Eiskunstläufer, Künstler, Dirigent.“

Das Stück beginnt…

DER GRANATAPFEL KÜSST DIE AUBERGINE

Regisseur: Othman. In den Hauptrollen: Der Reis, die syrische Kartoffel, paart sich mit Loomi (sprich: Lumi), der „schwarzen Zitrone“, die mit ihrer säuerlichen Frische unverkennbare Akzente setzt.

Hummus, oft als gewöhnliche Nebenrolle abgestempelt, ist hier im Kreuzberger Himmel besonders cremig und tut sich dadurch aus den gemischten Vorspeisen hervor. Wenngleich, seine Nebenbuhler stehen ihm in nichts nach – M ́Tabal befriedigt das Verlangen nach Aubergine, Tahinsauce und Zitrone, Baba Ganoush überrascht mit Granatapfel. Die grünen Bohnen mit Koriander, Tomate und scharfem Paprika heißen Fasuela und schmecken so melodisch wie ihr Name klingt.

Auftritt Frikeh: dem deutschen Gaumen eher unbekannt, lernen wir unreif geernteten, angerösteten Weizen kennen. Er verbrüdert sich mit abgebrühtem Lammgeschnetzelten, welches einst mitsamt Lorbeer, Zwiebeln und Kardamom gekocht und mit Cashews und Mandeln gegrillt wurde. Schon während seines Auftritts fragt man sich, ob es hoffentlich noch mehr von seiner Sorte gibt.

Im Hauptakt ein Dreikampf

Sheik al Meshi, das „Gericht der Könige“, zeigt sich in Form mit Lammhack gefüllter Zucchini, großzügig bestreut mit Pinienkernen. Seine Geheimwaffe ist ganz klar die ungewöhnliche Joghurtsauce, in die es sich bettet.

Das Heer der Artischoki kommt schwer beladen mit Paprika, Zwiebeln, Champignons und Tomaten, kein gänzlich neuer Geschmack, wobei die Üppigkeit der Artischockenböden der Figur Substanz verleiht.

Nun betritt Sajade die Bühne. Das gebackene Fischfilet, sauer und scharf gewürzt, verhält sich weitgehend unauffällig, jedoch – sein Begleiter! Der Reis! Wie macht er das?! – duftet verheißungsvoll, nach Zimt, nach Kardamom, nach 1001 Nacht – und schmeckt: wieder anders…

An diesem Punkt muss das Orchester angesprochen werden, ohne welches das Stück nur halb so seelenvoll wäre. Das Allerschönste am Orchester ist, dass es mit seiner Musik die ur-deutsche mit der levantinischen Seele versöhnt: libanesischer Wein und Andechser Klosterbräu im Duett vereint. Dies ist nicht nur möglich, es ist herrlich.

Eine kleine Hörprobe:

Chateau Ksara (Libanon, Blanc de Blanc 2016)
Clos St.Alphonse 2014 (Libanon, Chateau Ksara, Bekaa-Ebene)
Cuvée de Printemps 2016 (Libanon, Chateau Ksara, Bekaa-Ebene)
Clos de Cana, Pinot Noir 2009 (Ras el Harf, Libanon)

Etwas Süßes zum Schluss

Im finalen Teil geht es nur noch um Vereinigung, um Milde, um den Schmelz auf unseren Seelen. Wir werden gebeten, einzutauchen in die Arme der Madlouka, die uns mit Rosenwasser und Pistazien willkommen heißt. Auch Harisa macht glücklich, mit ihrer schweren süßen Creme auf einem feinen Bett aus Nuss, das von gewöhnlichem Marzipan so wunderbar weit entfernt ist wie Damaskus von der Yorckstraße… Es fällt der Vorhang mit arabischem Mocca und, selbstredend, Kardamom.

Fazit zum Kreuzberger Himmel

Wie herrlich der Wein schmeckt, wie anregend das Zitronenaroma, und wie süß die Creme auf der Harisa. Ach komm, noch ein Bier… Fast könnte man vergessen, dass hier vier verschiedene Religionen nebeneinander arbeiten, das hier Menschen versuchen, fernab der Heimat Fuß zu fassen. Dass diese Menschen oft unfreiwillig und unter horrenden Bedingungen geflüchtet sind, Familien und Freunde zurücklassen mussten. Sich hier den deutschen Gepflogenheiten, dem deutschen Wetter, der deutschen Bürokratie (den deutschen Kartoffeln..) anpassen, wenn nicht gar unterwerfen müssen. Andreas und die Menschen bei Be an Angel e.V. Geben nicht nur Rat beim Asylantrag, sie geben 1:1 Menschlichkeit. Doppelter Boden. Und, ist es okay, dass man all das vergisst? Vielleicht. Ein bisschen, nur für heute Abend. Man schiebe es auf den guten Wein.

Anm.d.Red.: Unbedingt reservieren!

Das Team vom Kreuzberger Himmel ist darüber hinaus für den Publikumspreis beim Social Impact Award nominiert. Wer sie unterstützen möchte, kann hier abstimmen.

COPYRIGHT Fotos: © Nils Hasenau

Transit Restaurant – Ein südostasiatischer Tapas-Traum

Das Transit Restaurant gibt es sowohl in Friedrichshain als auch in Berlin Mitte. Die Küche vereint Gerichte aus Südostasien, insbesondere aus Thailand und Indonesien. Im Transit werden vor allem asiatische Tapas gereicht. Wer damit jedoch so gar nichts anfangen kann, findet euch ein paar wenige große Speisen auf der Karte. Das Restaurant ist stets gut besucht. Wer sicher gehen möchte einen Platz zu erhalten, sollte auf jeden Fall reservieren.

Das Transit und ein Tisch voller asiatischer Tapas

Es ist mitten in der Woche, wir sind mit lieben Freunden verabredet. Das Transit in Mitte ist komplett ausgebucht. Nur noch drei reservierte Tische sind frei, wovon einer uns gehört. Wir hoffen auf den Platz am Fenster und haben Glück. Die Bestellung läuft über einen langen Zettel aus dünnem Papier, worauf wir die Nummern unserer Tapas eintragen. Obwohl die Karte im Prinzip fast nur Speisen mit Fleisch oder Seafood enthält, so lassen sich eigentlich alle Gerichte auch mit Tofu bestellen. Dazu genügt eine Notiz auf dem Bestellzettel. Eine Schale Nudeln oder Reis liegt bei 1,00 EUR, die Tapas kosten pro Schale 3,50 EUR.

Welche Tapas haben wir im Transit gegessen?

Es soll nicht lange dauern und unser Tisch füllt sich mit einer Vielzahl an asiatischen Tapas. Obwohl ich euch sonst oftmals sehr genau durch unser Menü durchführe, würde es in diesem Fall wohl einem Roman gleich kommen. Wer eine Empfehlung möchte: Meine Lieblinge sind nach wie vor der grüne Papaysalat (Nr. 07) und ein gelbes Curry Tofu mit Süßkartoffeln (Nr. 18). Neu für mich entdeckt hatte ich dieses Mal die knusprigen Rollen mit Gemüse, Tofu und Limettensauce (Nr. 02). Aber wir hatten auch bei allen anderen Speisen (mit und ohne Fleisch) nichts auszusetzen. Je nach Hunger, reichen etwa 3-4 Tapas plus eine Schälchen Reis oder Nudeln.

Nichts für Ruhesuchende

Das Transit ist eigentlich immer gut gefüllt, gerade in den Abendstunden. Aber auch mittags zum Lunchen wird es schnell voll in der Location in Mitte. Entsprechend ist die Lautstärke im Innenraum. Ihr könnt euch noch unterhalten, aber wer ein ruhiges Abendessen mit seinem Schatz verbringen möchte, findet woanders eher sein Glück.

Der Service hat manchmal so seine Schwächen, aber geht auf die Jungs und Mädels einfach zu und sagt, was ihr wollt. Freundlich waren sie auf jeden Fall, es ist wohl eher zu dunkel und zu viel los. Wir hatten 16 Tapas und wenn jeder Tisch eine solche Anzahl bestellt, stelle ich mir das in der Küche in Hochphasen auch nicht ganz so einfach vor.

Fazit zum Restaurant Transit

Das Essen im Transit hat uns super geschmeckt und ich stehe nach wie vor auf Gerichte in Tapasform. Gerade wenn man mit Freunden unterwegs ist, ist es einfach toll zu teilen und so in den Abend zu starten. Aber wie eingangs erwähnt, würde ich auf jeden Fall reservieren.

Made in China – Feine chinesische Küche*

UPDATE: Die Location ist leider dauerhaft geschlossen.

Anzeige | S
o oft fahre ich an der Location auf der Schönhauser Allee vorbei und seit Jahren wechselt der Inhaber in regelmäßigen Abständen. Kaum geöffnet, haben die Restaurants wieder schließen müssen. Jetzt aber hab ich große Hoffnung, dass das neu eingezogene chinesische Restaurant Made in China dort länger verweilt. Die Zeichen stehen gut, denn ohne jemandem davor zu Nahe zu treten wollen, scheint mit Fen jetzt eine Inhaberin vor Ort zu sein, die mit viel Herz und Leidenschaft dabei ist. Nach dem Akemi und dem Ramen x Ramen ist das Made in China die dritte Gastro-Location der lieben Chinesin.

Made in China – Viel mehr als Ente süß-sauer und gebratene Nudeln

Obwohl chinesisches Essen weit mehr und weit aus vielfältiger ist, denken viele Leute bei dieser Küchenrichtung noch an gebratene Nudeln oder Ente süß-sauer. Das Made in China hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu zeigen was in China wirklich gegessen wird. Der Fokus des Restaurants lag bis vor kurzem noch auf Dim Sums, sprich gefüllte Teigtaschen. Inzwischen (Frühjahr 2019) liegt der Fokus aber klar auf der Sichuan Küche. Der ein oder andere von euch kennt bestimmt auch den Sichuan-Pfeffer. Aber nicht nur die Schärfe, sondern auch besondere Zubereitungsarten und tolle Aromen stehen für die Küche aus Süd-West-China. Wer mutig ist, kann sich sogar an Hühnerfüße und Tausendjährigen Eiern probieren.

Die Leidenschaft zum Essen zeigt sich auch darin, dass die Nudelteige hausgemacht werden. Ich konnte selbst kurz zusehen, wie die kleinen Dim Sums entstehen. Aber auch die Dan Dan Nudeln werden in Eigenregie produziert.

Was kam auf den Tisch?

Damit ich mich durch möglichst viele Speisen durchprobieren konnte, ohne dass die Hälfte auf dem Müll landet, stellte mir Fen eine Auswahl zusammen. Sprich, ihr findet die Gerichte zwar auch so auf der Speisekarte – nur dann in etwas größeren Portionen. ;)

Die Dim Sums haben mir alle ganz wunderbar geschmeckt – ob mit Schrimps, Schweine- oder Rinderfleisch. Mich haben sie auch irgendwie direkt an ein chinesisches Restaurant in Chinatown in Melbourne erinnert. Gleiches gilt für die würzigen Wantans mit Chiliöl und Schweinefleisch.

Dan Dan Nudeln & Pak Choi mit Ingwer

Auch wenn das Made in China vor allem für die Dim Sums steht, so findet ihr auf der Karte auch viele weitere Gerichte. Die hausgemachten Dan Dan Nudeln werden mit eine Hackfleisch-Erdnuss-Soße serviert und sind sehr gut abgeschmeckt. Das Gericht ist wie oben erwähnt für mich kleiner gehalten, denn es ist normalerweise eine richtig große Portion. Wer fleischlos unterwegs ist findet auch viele vegetarische Speisen auf der Karte. Der Pak Choi wird bspw. mit frittiertem Ingwer gereicht. So eine kleine Zutat macht ordentlich was her, denn es harmonierte sehr gut! Wer wissen will, was es sonst noch gibt, sieht hier die Speisekarte des Restaurants.

Chinesisches Deko-Wonderland

Manchen könnte es schon zu viel sein, mir gefiel die Atmosphäre im Made in China aber richtig gut! Es ist zwar viel Deko, aber stilvoll arrangiert und für mich total stimmig. Die kleine chinesische Ecke direkt am Eingang mochte ich am liebsten. Ich kann mir schon jetzt vorstellen, wie an kalten Tagen aus allen Ecken des Raumes Gespräche erklingen und dort einfach eine gute Stimmung herrscht. Apropos Stimmung – ich glaube, ihr müsstet schon einen echt schlechten Tag gehabt haben, um das Made in China nicht mit einem Lächeln zu verlassen.

Fazit zum Made in China

Mir hat der Besuch im Made in China richtig gut gefallen. Mein Essen war lecker, die Atmosphäre ist toll, quietschig und einladend. Der Service ist aufmerksam und stets behilflich bei der Auswahl, wie ich an einem Nachbartisch mithören konnte. Am besten ihr geht selbst hin und überzeugt euch!

*Werbung | In Kooperation mit Made in China

Restaurant Christopher’s: Fine Dining, 360 Weine & 130 Gins*

Anzeige | Nach dem das damalige Restaurant Schwein im letzten Jahr in der Elisabethkirchstraße schließen musste, hat es Anfang 2018 ein neues Zuhause gefunden. David Monnie und Christopher Kümper machten rüber in den Westen und öffneten ihr altes, neues Restaurant in der Nähe vom Savignyplatz in Charlottenburg. Einige Zeit später wurde aus dem Restaurant Schwein, das Restaurant Christopher’s.

Das Restaurant Christopher’s: Fine Dining, Wein & Gin

Mit diesen drei Begriffen lässt sich das Restaurant Christopher’s wohl am besten zusammenfassen. Auch wenn der ehemalige Name des Restaurants es vermuten lässt, so werden dort deutlich mehr Gerichte angeboten als nur welche vom Schwein. Aber das wird euch beim Lesen des Artikels sicherlich auffallen. Der Fokus der Karte liegt klar auf regionalen und saisonalen Zutaten. Wer nicht à la Carte essen möchte, bestellt sich einfach das 4- oder 5-Gang-Überraschungsmenü (65,00 EUR/ 75,00 EUR).

So lange es die Temperaturen hergeben, könnt ihr übrigens ganz wundervoll draußen sitzen. Die Mommsenstraße liegt in einer dieser schönen Ecken mit tollen Altbauhäusern und großen Bäumen. Aber auch drinnen erwartet euch ein angenehm modernes Interieur, das Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlt.

Welche Gerichte erwarten euch?

Auch wenn die Karte übersichtlich gestaltet ist, nutzen wir die Chance und wählen das Überraschungsmenü. Schon der Start ist mit den bunten Gemüsechips ein echtes Highlight, vom Erscheinungsbild genau so wie vom Geschmack her. An solchen Details kann ich mich wie immer sehr erfreuen! Mein Highlight war das Salatblatt, dass zusammen mit Parmesan getrocknet wurde.

Die erste Vorspeise ist das Rindertatar, das auf einem Sauerteigknäckebrot mit eingelegtem Gemüse serviert wird. Dazu erhalten wir eine Gazpacho, die sich ganz samtig auf der Zunge anfühlt. Das Spiel mit den Konsistenzen erfreut uns schon mal sehr. Auch habe ich lange nicht mehr ein so schön angerichtetes Tatar vor mir gehabt.

Ja, Aussehen ist nicht alles, auch beim Essen nicht. Aber was uns in der zweiten Vorspeisenrunde präsentiert wird, ist ein echter Hingucker, oder? Wen wundert’s – auch die inneren Werte überzeugen uns. Angefangen von der grasgrünen „Kohlroulade“, die gefüllt mit Zander und Blutwurst ist. Klingt nach einer schrägen Kombi? Keine Sorge, ist super lecker.

Wenn Christopher Kümper seine Speisen in der Küche ausheckt, kann auch eigentlich nur etwas Leckeres dabei rauskommen. Nicht umsonst wurde er im Sommer 2017 von den Berliner Meisterköchen als Aufsteiger des Jahres gekührt.

Zurück zu den drei kulinarischen Schönheiten. In der Mitte erwartet uns neu interpretierter Caesar Salad, bei dem mich vor allem die Zartheit des Hühnchen fasziniert. Und unter dem Schachbrettmuster verstecken sich Landeier und Hühnerklein, das schön würzige Aromen mitbringt.

Frischer Lachs und eine Schlichtheit, die begeistert

Der Abend ist vorangeschritten, draußen ist es dunkel geworden, aber unsere Neugier auf die nächsten beiden Gänge ist ungebrochen. Dass Kümper nicht nur die aufwendigen, sondern auch die reduzierten Gerichte beherrscht, zeigt sich am Fang des Tages, dem Lachs. Eine fantastische Qualität und erneut das Spiel mit den Konsistenzen, die von knusprig bis samtig reichen. Davon hätte ich sofort noch einen zweiten Teller essen können. ;)

Gurke & weiße Schokolade im Dessert vereint

Mut muss man haben, dann wird er meistens auch belohnt. Was uns da im Restaurant Christopher’s aufgetischt wurde, habe ich zumindest in der Kombination noch nirgends gegessen. Ein Mix aus Baiser, weiße Schokolade, Creme, Dillblüten, Wachholder und den besagten Gurken so zu kombinieren, das ein harmonisches Aroma entsteht, ist schon ziemlich cool – chapeau! Das Dessert ist wunderbar leicht, cremig, knackig, süßlich und erfrischend.

Kein Hunger, aber Lust auf einen Drink?

Neben der hervorragenden Küche, ist die Auswahl an verschiedenen Weinen und die 130 Ginsorten das Aushängeschild des Restaurant Christopher’s. Wer also einfach nur ein gutes Glas Wein, einen Longdrink oder einen Cocktail genießen möchte, ist dank des Bistronomy-Konzepts herzlich willkommen.

Rote, weiße, alte, süße Weine – am besten ihr lasst euch einen tollen Wein empfehlen. Gleiches ist ratsam im Hinblick auf die vielen Ginsorten. Spannend sind vor allem die vielen deutschen Ginproduzenten, die auf der Karte stehen. Der große Rest ist ebenso nach dem Herkunftsland sortiert. Wer mit Gin nicht so viel anfangen kann: auch die restlichen Spirituosen sind keinesfalls von der Stange.

Fazit zum Restaurant Christopher’s

Das Restaurant Christopher’s wurde bereits mit 15 Gault-Milleau Punkten ausgezeichnet und glaubt man Branchengerüchten, so steht ein Michelinstern wohl in Aussicht. Auch abgesehen von diesen Auszeichnungen, hat uns das Restaurant Christopher’s schwerst begeistert. Für einen echt fairen Preis von 65 EUR wird euch kulinarisch so viel geboten, dass es mich wundern würde, wenn nicht jeder Gast freudestrahlend das Restaurant wieder verlässt. Und wie gesagt, wer nur auf einen Drink vorbei kommen will, ist genauso gern gesehen – also keine Scheu. Gibt es also einen Grund, euch die Location nichts ans Herz zu legen? Nein!

*Werbung | In Kooperation mit dem Restaurant Christopher’s

El Colmado – Eine wirklich authentische Tapas Bar am Alex

Es gibt ja durchaus die ein oder andere Tapas Bar in Berlin, allerdings kennen wir keine, die so authentisch ist, wie die El Colmado Tapas Bar am Alexanderplatz. Wer schon mal in Spanien in einer Tapas Bar war, wird sich in diese Location sofort verlieben. Schon von außen fühlt man sich direkt nach Spanien gebeamt. Im Innenraum werden viele spanische Produkte angeboten, aber noch viel schöner ist es, dort gemütlich ein Glas Wein zu trinken und die leckeren Tapas zu genießen.

Das El Colmado bringt das spanische Lebensgefühl nach Berlin

Es ist einer dieser warmen Sommerabende in Berlin. Von der Temperatur hinken wir Spanien diesen Sommer wohl kaum hinterher. Von außen lachen uns die Bocadillos und die kleinen Tüten mit Schinken- und Käsesorten an. Noch mehr Produkte, Tapas, Weine und Schinken erwarten euch dann aber im Innenraum. Alle aus Spanien und alle für zuhause oder auch zum Verschenken. Während es sich in den warmen Monaten super draußen sitzen lässt, könnt ihr an den kalten Tagen an der Theke im Innenraum sitzen. Und das direkt unter einem kleinen Bäumchen. Mein Design-Highlight sind übrigens die Stühle im Innenraum, die einem riesigen Korken nachempfunden sind. An solch Details kann ich mich ja immer sehr erfreuen!

Tapas, Jamón, Cava, Tinto de Verano und spanische Weine

Das El Colmado ist wirklich wie ein kulinarischer Kurzurlaub. Wir probieren uns durch verschiedene Tapas mit Jamón Ibérico, Sardinen und spanischem Käse. So sehr ich es liebe in gehobenen Restaurants zu essen, so sehr feiere ich aber auch die einfache Küche. Wenige, aber absolut hochwertige Produkte reichen, um tolle kleine Leckereien zu produzieren. Dazu gibt es Rotwein und Tinto der Verano. Herz, was willst du mehr? Um uns herum versammeln sich fast ausschließlich spanische Landsleute, was ja immer ein gutes Zeichen ist. Auf der Karte stehen auch einige warme Speisen und typisch spanische Desserts wie Ensaimada & Tarta de Santiago. Beides sind eine Art Mandelkuchen, jedoch unterschiedlich zubereitet. Preislich liegen die meisten Speisen zwischen 4,00 – 8,00 EUR. Das teuerste Gericht ist das Kalbfleisch mit Trüffeln für 14,90 EUR.

Mary’s Meals – Unterstützung für Kinder in Not

Als wäre das Spanienflair nicht schon ausreichend genug für jede Menge Lob, setzt sich das El Colmado auch für Kinder in Not ein. In Zusammenarbeit mit dem Projekt Mary’s Meal geht pro verkauftem Produkt oder Speise auch eine Mahlzeit an ein Hunger leidendes Kind. So konnten beispielsweise bereits über 660 Schulmahlzeiten für Kinder in Malawi ermöglicht werden. Überzeugt von der Einstellung, dass jeder seinen Beitrag für eine bessere Welt leisten kann, werden im El Colmado auch ausschließlich biologisch abbaubare Produkte eingesetzt. Denn nicht nur der weltweite Hunger, auch die Überfrachtung von Plastikmüll ist höchst problematisch.

Fazit zum El Colmado

Wer ein echtes Stück spanisches Lebensgefühl genießen möchte, sollte unbedingt das El Colmado besuchen. Ob es ein Bocadillo oder die typischen Tüten Ibérico-Tüten auf die Hand sind oder ihr den Abend mit Tapas und Wein ausklingen lasst – wir können euch die Tapas Bar nur wärmstens ans Herz legen. Auf der Website findet ihr auch nochmal weitere Infos.

B.Horn Food Bar – Die perfekte Location für einen langen Abend

Wer kennt es nicht… da ist man zusammen mit Freunden unterwegs und will den Abend noch ausklingen lassen, aber jeder möchte etwas anderes. Die Einen wollen nur noch ein Bier oder ein Glas Wein, die Anderen hätten doch lieber einen richtig guten Longdrink und die Nächsten haben Hunger. Allein der letzte Punkt kann schon ausreichend Diskussionspotential bieten, um den Abend kippen zu lassen. Welch ein Dilemma, oder?! Das dachte sich auch das Team vom B.Horn und vereint einfach alles in einer Location. In Neukölln unweit des Tempelhofer Felds kommt jeder auf seine Kosten und kann sich genau das bestellen, worauf er gerade Lust hat.

Das B.Horn feiert die Gemütlichkeit

Wem jetzt das Café A.Horn in den Kopf kommt, liegt goldrichtig, denn sie gehören zusammen. Das B.Horn ist allerdings explizit für die Abendstunden gemacht, zumal es auch erst ab 18 Uhr öffnet. Das Eckgebäude, in dem vorher eine Art Spielsalon drin war, wurde vom Team umgebaut, neu eingerichtet und ist kaum mehr wiederzuerkennen. Während sich auf der einen Hälfte die Bar entlang streckt, findet sich auf der anderen die offene Küche wieder.

Mein ganz persönliches Highlight sind jedoch die Holzbänke vor dem Restaurant. Zur Eröffnung wurden die Tische von Gästen bemalt und beschrieben, sodass am Ende ganz einzigartige tolle „Kunstwerke“ entstanden sind. Alex, die Inhaberin, erzählt uns, dass sie praktisch bei fast jedem Bild den Hintergrund kennt. Mega schön!

Food & Bar – Was steht auf der Speisekarte?

Wer sich in den ersten Zeilen des Artikels angesprochen fühlt, darf sich auf die nächsten freuen. Es klingt ein wenig abgedroschen, aber im B.Horn ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Uns gefällt besonders gut, dass die Speisen aufs Teilen ausgelegt sind. Futterneid adé! Jeder bestellt sich 1-2 Gerichte, die ihr anschließend nach Herzenslust teilen könnt. Ob vegan, vegetarisch, Seafood oder Fleisch – es gab kein Gericht, das wir nicht gefeiert haben. An solchen Abenden wünschen wir uns wirklich einen zweiten Magen, um noch mehr der Leckereien essen zu können.

Portobello mit Süßkartoffelstampf, Vitello Tonnato & Camembert mit Feigen-Rotwein-Chutney
Erste Runde im B.Horn: Portobello mit Süßkartoffelstampf, Vitello Tonnato & Camembert mit Feigen-Rotwein-Chutney

Danach futterten wir uns durch einen wunderbar zarten Oktopus, Artischocke und Berliner Blutwurst (traut euch!) mit Kartoffelgratin

Limonaden, Cocktails & Longdrinks – in ihren ganz eigenen B.Horn-Variationen

Langeweile werdet ihr höchstens in den Gesichtern vorbeilaufender Menschen sehen, nicht aber im B.Horn und schon gar nicht in der Karte. Nicht nur die Speisen sind eine Wucht, sondern auch die Getränke. Die hausgemachten Limonaden stillen den Durst und sind super erfrischend. Richtig spannend wird es aber auf den Cocktailseiten. Neben einigen bewehrten und nicht weniger leckeren Klassikern, machen uns die Cocktail-Eigenkreationen neugierig. Mein Pirate Bay kommt mit drei Sorten Rum, Vanillesirup und einer glühenden Zimtstange. Diese wird umgedreht in den Drink gegeben, damit sich Aromen noch besser entfalten können. Sehr feine Sache!

Einen kompletten Überblick zu den Drinks & Speisen erhaltet ihr direkt auf der Website.

Fazit zum B.Horn

Es gibt so Gastro-Locations, bei denen einfach alles passt – zumindest für mich. Essen, Drinks und Atmosphäre könnten aber nicht diese Begeisterung in mir hervorrufen, wenn nicht auch das Team dahinter mit ganzem Herzen dabei wäre. Geht hin und überzeugt euch selbst!
Wir freuen uns in der Zwischenzeit schon mal auf das C.Horn! ;)
(bevor Missverständnisse entstehen, es ist derzeit nichts in Planung)

Für uns gab es noch ein Parfait zum Nachtisch mit gebrannter Ananas – am besten ihr fragt nach, ob es das Dessert auf die Karte geschafft hat. Es war richtig lecker!

Sharing is caring… da wir keinen ganzen Cocktail mehr trinken wollten, bekamen wir ihn aufgeteilt :)

Zwei der vier hausgemachten Limonaden auf der Karte und Knabberzeug – natürlich auch frisch aus der Restaurantküche

Links der Klassiker „Old Fashioned“, rechts die ähnliche Kreation namens Pirate Bay

Hier entstehen die flüssigen Geschmacksexplosionen

Gemütlichkeit strahlt im B.Horn aus jeder noch so kleinen Ecke

Wenn es draußen mal zu kalt sein sollte, geht es einfach nach drinnen