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Nobelhart & Schmutzig – Brutal lokal auf Sterne-Niveau!

Das Restaurant Nobelhart & Schmutzig bekam bereits im ersten Jahr seiner Eröffnung einen Michelin Stern und 16 Gault Millau Punkte. Chapeau! Die Presse reißt sich geradezu um das Team um Billy Wagner (Sommelier & Wirt) und Micha Schäfer (Küchenchef).
Warum? In erster Linie wohl wegen ihrem „brutal lokalem“ Kochkonzept. Verarbeitet werden in der Küche ausschließlich Produkte aus der Region Berlin-Brandenburg bzw. Ost-/ Norddeutschland. Pfeffer? Schokolade? Mango? Sucht man alles vergebens! Die Rückbesinnung auf Lebensmittel aus der Heimat, kurze Lieferwege und der persönliche Kontakt zum Bauern/ Produzenten ist der Kernpunkt der Küche.

Das Gesamterlebnis Nobelhart & Schmutzig

Die gehobene und Sterne-Küche ist seit einiger Zeit keine Angelegenheit mehr von gutbetuchten Leuten ab 45 Jahren. Nein, Essen ist ja das neue Ausgehen und so erfreuen sich viele Leute ab Anfang 20 an den kulinarischen Genüssen. Auch darf es gerne etwas mehr kosten, so lange es einfach ein toller Abend wird.

Das Nobelhart & Schmutzig erfüllt genau diesen Bedarf und bricht mit den gängigen Vorstellungen, die man bzgl. Sterne-Restaurants in sich trägt. Schon der Pauly Saal ging in eine ähnliche Richtung hinsichtlich Atmosphäre und Raumgestaltung, allerdings noch mit angezogener Handbremse. Das Nobelhart & Schmutzig hat atmosphärisch nichts gemein mit dem Fischers Fritz oder dem Facil, die ebenso erstklassiges Essen und hervorragenden Service haben, aber es bleibt etwas starr.

Unaufgeregt, gastfreundlich, herzlich

Gerne erinnere ich an die schrecklichen Mitte-Läden, in denen sich viele Gastronomen und Service-Leute zu cool vorkommen, um einen Gast freundlich zu bewirten. Das ist im Nobelhart & Schmutzig ganz anders. Natürlich, wir sind ja auch in einem Sterne-Restaurant. Dennoch ist es hier ein Tick familiärer, ein Tick gemütlicher, einfach eben ein Tick anders.


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Wobei die Crew sich jede Menge auf ihre Leistung einbilden könnte. Billy Wagner ist als Interview-Partner so gefragt wie kein anderer und Micha Schäfer erkochte sich in kürzester Zeit einen Stern. Aber hochnäsige Attitudes zeigte niemand. Im Laufe des Abends kamen wir eigentlich mit dem gesamten Team in Berührung und alle waren aufgeschlossen und herzlich.

Egal, wie oft man im Nobelhart & Schmutzig war, es ist immer so als würde man mit Freunden eine Art Supper Club in den eigenen vier Wänden veranstalten. In Deutschland ist uns nichts vergleichbares bekannt und auch weltweit dürfte man länger suchen, um ein Pendant zu finden.

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Genug der Vorworte, los geht’s.

Obwohl, noch nicht ganz. Bevor ihr den wunderschönen Gastraum erblickt, müsst ihr erstmal reinkommen. Das geschieht am besten mit einer Reservierung und dem Betätigen der Klingel vor der Tür (die hatte ich beim ersten Mal doch etwas länger gesucht). Jemand aus dem Team öffnet euch die Tür, nimmt euch herzlich in Empfang und dann geht sie los, die kulinarische Reise.

Allerdings, und das wird mittels kleinen, aber unübersehbaren Aufklebern an der Tür deutlich gemacht, es sind weder Fotos, noch Handys, Waffen oder die AfD im Gastraum erwünscht.

Letzteres ist fantastisch, Waffen tragen wir eh nicht mit uns herum, aber das mit dem Handy und den Fotos mussten wir kurzzeitig verdauen. Ist der Griff zu Snapchat & Instagram und der Kamera doch schon automatisiert bzw. in unserer DNA fest verankert. Aber natürlich folgen wir dem Wunsch und packen alles zur Seite.

„Please take memories, not pictures.“

Und so wurde es wohl der entspannteste Restaurantbesuch seit ewigen Zeiten. Wir durften uns einen Abend lang nur auf das Essen, die Weine, die Atmosphäre, das Team und unseren Gesprächen konzentrieren. Wunderbar.

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Das große Miteinander

Wenn ihr den Innenraum das erste Mal seht, werdet ihr hin und weg sein, weil es dieses „Wow-Gefühl“ auslöst. In der Mitte ist das Herz des Restaurants: Die Küche. Verschiedene Kochstationen und Bereiche zum Anrichten sind in der Mitte des Raumes platziert. Bis auf einen kleinen Teil, ist wirklich die gesamte Küche im Gastraum. Für mich ja ein Träumchen, faszinieren mich Köche und deren Handwerk doch sehr.

Drumherum ist eine große U-förmige Tafel aus massiven Holzplatten mit Sitzplätzen für 30 Personen. Alle sitzen nebeneinander. Wer möchte, kann mit seinen Sitznachbarn ins Gespräch kommen, wer lieber für sich ist, hat auch dazu die Möglichkeit. Die Plätze sind so verteilt, das beides geschehen kann. Oftmals aber lernen sich die Leute nebeneinander kennen. Auch an unserem Abend beobachtete ich zwei Pärchen, die getrennt gekommen sind, aber gemeinsam gehen. Es ist diese offene, gemütliche und menschliche Atmosphäre, die dies ermöglicht.

Weiter hinten im Raum ist noch eine größere Tafel, die auch Platz für ca. 10 Personen hat. Mit einer größeren Gruppe braucht ihr also nicht aufgereiht wie die Hühner auf der Stange einen Abend verbringen.

10 Gänge – 3 Zutaten

Jeden Abend werden für jeden Gast 10 Gänge zubereitet. Das Menü richtet sich nachdem was die Natur aktuell zu bieten hat. Die einzelnen Gerichte bestehen im Wesentlichen aus maximal drei Zutaten – Salz, Butter oder Öl sind außen vor und Pfeffer gibt es eh nicht. Zu diesen drei Zutaten wiederum gibt es jeweils eine Geschichte. Die Speisekarte verrät bereits woher die Produkte stammen, aber die Köche machen während des Servierens eine Kurzgeschichte daraus. Die Identifikation mit der Speise könnte kaum größer sein.

Allein der Start mit (roher) Karotte, Sahne, Kamillenöl und Salz ist ein echter Hochgenuss. Die Aromen der Kamille und Karotte zusammen mit der samtig weichen Sahne und der feinen Salz-Nuance ist so harmonisch, das man es kaum glauben mag. Die Forelle, die schonend nach der japanischen Ike Jime Methode getötet wurde, ist wohl die beste Forelle, die wir je gegessen haben. Grünkohl, Schwarzkohl und Weißkohl kombiniert mit einem Meerrettichquark, der endlich auch mal nach Meerrettich schmeckt, war ebenso ein Knaller wie der Hirsch und die Rote Beete. Von der Blutwurst mit Kartoffelsuppe nahmen wir gleich mal einen Nachschlag… wer weiß, ob uns die 10 Gänge sonst satt gemacht hätten ;) Nein, Scherz, es schmeckte einfach so wunderbar, dass wir die Frage nicht verneinen konnten. Auch die zwei Dessertgänge lassen keinen Wunsch bei uns offen.

Alles erinnert mich, da ich hier auch aufgewachsen bin, an die gute Hausmannsküche, nur ist sie im Nobelhart & Schmutzig perfektioniert bis ins letzte Detail. Hier wird wirklich nur mit den besten Produkten gearbeitet. Auch wird Besteck aus Silber gereicht, da Silber keinen Eigengeschmack mitbringt bzw. den Geschmack der Gerichte nicht verfälscht.

Ein Kaffee, der so gut ist, dass du in dem Moment weißt, wie viel schlechten Kaffee du bereits getrunken hast

Nachdem wir also vollkommen geflasht vom Essen und allem anderen waren, fragt uns Billy zum Abschluss, ob wir noch ein Käffchen mögen. Oh ja, denken wir uns und sagen das auch. Ein Schelm wer meint, jetzt käme eine 20.000 Euro Barista Maschine zum Einsatz. Nein, der Kaffee wird mit einem Handfilter gebrüht und es wird der beste sein, den wir je getrunken haben.
Die Bohnen stammen von der Berliner Rösterei Five Elephant und die Zubereitung mittels Handfilter ist so durchdacht wie alles andere hier auch. Genau drei Minuten wird das heiße, aber nicht kochende Wasser mit den frisch gemahlenen Bohnen in Berührung kommen. Der Kaffee, der dabei entsteht, ist so außergewöhnlich gut, dass wir ihn kaum mehr mit einem klassischen Kaffee vergleichen können.

Fast schon melancholisch, aber glücklich wie auf Wolken schwebend, verlassen wir den Raum – dieses Mal ohne Fotos, aber mit einer Fülle an Erinnerungen.

Fazit

Es ist das große Ganze, dass euch hier verzaubern wird. Die massiven Holztische, die kleinen Lichter über den Plätzen, die Holzvertäfelung der Wand, die Speisekarte, die euch nicht nur das Menü, sondern auch namentlich das Team vorstellt, das Gebäck, dass euch in einer Papiertüte am Ende zum Mitnehmen gereicht wird. Der Plattenspieler, der immer wieder neu bestückt werden muss, die hervorragende Wein- und Spirituosenauswahl, die Menschen in der Küche um Micha Schäfer und nicht zuletzt Billy Wagner als solches, der eine ganz besondere Gabe hat auf Menschen einzugehen.

Es gibt nichts, was wir auch nur im Entferntesten über dieses Speiselokal zu bemängeln hätten. Sichert euch eure Reservierung und lasst es geschehen ;)


Kleiner Tipp: Holt euch den Taste Twelve Restaurantführer und spart ein paar Euros beim Besuch!

Eine Übersicht mit allen Sterne-Restaurants in Berlin findet ihr hier.


Adresse und Öffnungszeiten vom Nobelhart & Schmutzig:

Nobelhart & Schmutzig
Friedrichstraße 218
10969 Berlin

Di-Sa: 18.30-22.30 Uhr

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Die typische Schaufenster-Deko eines Sterne-Restaurants… ;)

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Winterdorf 2016 – Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der Arena Berlin

Es gibt so viele Weihnachtsmärkte in Berlin, aber wie viele davon verzaubern euch noch? Die meisten ersticken in Fahrgeschäften, Billig-Glühwein und schnöden Deko-Geschenk-Ständen. So wirklich Begeisterung entfacht das bei den Wenigsten.

Letztes Jahr öffnete das Winterdorf erstmalig auf dem Gelände der ARENA Berlin seine Pforten. Damals bin ich eher zufällig dort aufgeschlagen, war aber sofort begeistert von der Atmosphäre. Alles wirkt etwas ursprünglicher und nicht so vollgepumpt mit Kommerz.

Ab 25.11.: Skandinavische Büdchen, Eisstockschießen und Winzerglühwein

Das Winterdorf liegt direkt am Badeschiff, also am Spreeufer und ihr habt einen tollen Blick auf den Fernsehturm. Die kleinen rötlichen Häuschen schaffen eine heimelige, skandinavische Wohlfühl-Atmosphäre. Weiter oben rankt ein Weihnachtsbaum, der abends seine ganze Strahlkraft entfaltet. Dazu gibt es ein Live-Programm, Unterhaltung für alle kleinen Mini-Menschen, also für die Kids, und einen Streetfood- und Handwerksmarkt… aber der Reihe nach.

Damit bei euch mindestens so viel Begeisterung entsteht wie bei mir, werde ich es etwas ausführlicher beschreiben ;)

Das kulinarische Highlight ist der Street Food Markt. In Berlin dürfen die regionalen und internationalen Speisen nirgends mehr fehlen… Bratwürste, Pilz- & Maronenpfannen gibt es woanders zur Genüge. Auf dem Winterdorf geht es einen Tick moderner zu: Von Raclette über mexikanische & japanische Speisen, Burger oder Knödel, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Langweilig wird es eurem Gaumen garantiert nicht ;) Für die Süßen unter euch, wird es Küchlein, Tartes und Kleingebäck geben. Okay, natürlich darf das Wichtigste auch hier nicht fehlen: Glühwein! Nur eben in der leckeren natürlichen (Winzer-) Variante, nicht vollgepumpt mit Aromen und Zucker.

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Wer nach wirklich coolen Geschenken sucht, kann sich auf dem Handmadedesign-Markt inspirieren lassen. Nachhaltige Produkte und Souvenirs freuen sich darauf den Besitzer zu wechseln. Kleine Unternehmen zeigen ihren selbst gemachten Schmuck, Taschen aus Kork, Kleidungsstücke wie Beanies und vieles mehr – all das werdet ihr in den kleines Häuschen bewundern können.

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Besonders schön ist auch die Betreuung für die Kids. In der Kinderstube werden Märchen vorgelesen, es gibt es Puppentheater, sie können basteln und backen. Weil aber nicht nur die Kleinen auf Unterhaltung stehen, bekommen auch die Großen einiges geboten. Das Highlight ist sicherlich die Eisbahn zum Eisstockschießen. Müsst ihr unbedingt mal ausprobieren, falls ihr es noch nicht gemacht haben… ist eine sehr witzige Angelegenheit, vor allem mit eins, zwei Glühweinchen ;) Aber es wird auch Live Musik von Bands, Sängern und dem Wohnzimmerchor geben. Besonders freue ich mich auf den Saxophonist, der das Winterdorf mit seiner Musik verzaubern wird.

Das genaue Programm an den einzelnen Tagen lest ihr euch am besten direkt auf der Website des Winterdorfs durch.

Also, ihr Lieben, wenn ihr Lust auf etwas mehr Ruhe und Gemütlichkeit habt, kommt zum Winterdorf und genießt die Vorweihnachtszeit in einer wunderschönen Atmosphäre.


Öffnungszeiten Winterdorf:

Fr: 16.00 – 22.00 Uhr
Sa: 12.00 – 22.00 Uhr
So: 12.00 – 20.00 Uhr

Eintritt: 1 EUR

Adresse vom Winterdorf:

ARENA BERLIN
Eichenstrasse 4
12435 Berlin

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Fotocredit: © Markus Nass

The Casual

Wer unseren Blog regelmäßig liest, weiß um unsere Begeisterung für das Hotel Das Stue – damals hat uns das Hotel als Gesamtpaket total in seinen Bann gezogen. Nun waren wir das zweite Mal dort und schon als wir vor dem schön beleuchteten Gebäude standen überkam mich so ein „Nach-Hause-kommen-Gefühl“. Als würde ich nach einer längeren Reise wieder mein Heim betreten. Magic!
Aber der Artikel hier soll sich gar nicht so sehr um das Hotel, vielmehr um das Restaurant The Casual drehen. Neben dem wohl etwas bekannteren Sterne-Restaurant 5-Cinco by Paco Perez, gehört das The Casual nämlich auch zu dem gastronomischen Angebot.

The Casual und die spanischen & internationalen Tapas

Das The Casual wird kulinarisch, ebenso wie das 5-Cinco, vom Sternekoch Paco Perez beeinflusst. Perez, der seine Wurzeln in Katalonien hat, bringt mit ein Stück spanisches Lebensgefühl in die Hauptstadt. Neben den wunderbaren Produkten, die direkt von Fischern oder Bauern aus Spanien bezogen werden, wird der Einfluss vor allem an den Vorspeisen deutlich. Die gibt es nämlich in Form von Tapas. Dazu stehen verschiedene Hauptgerichte und Desserts zur Auswahl.

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Wir sitzen mit der Karte in der Hand an einem stilvoll hergerichteten Tisch und kommen beim Lesen nicht über die Tapas hinaus. Egal, ob spanisch oder mit asiatischen Einflüssen – eine klang leckerer als die andere. Und da wir eh große Fans davon sind, Essen in der Mitte des Tisches stehen zu haben und es sich zu teilen, entschieden wir uns gegen ein Hauptgericht und für die Tapas.

Und los geht die Schlemmerei… Tapas galore!

Allein der Brotkorb war schon fantastisch. Vor allem das Oliven-Ciabatta begeisterte mich und das Olivenöl selbst noch viel mehr.

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Egal, was ihr auf den nachfolgenden Fotos seht, es war uns ein inneres Blumenpflücken. Die Aromen, die Konsistenz, der Garpunkt und auch die Produktqualität als solches waren wirklich wahnsinnig gut. Einzig das Brot mit Tomate hätte einen Tick mehr Salz benötigt, aber das hatten wir ja vom Brotkorb noch auf dem Tisch zu stehen.

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Sardellen mit Piparres & Oliven
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Calamar Romana mit Zitrusmayonnaise
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Jamon Iberico von Arturo Sanchez mit Coca Brot & Tomate
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Geräucherter Lachs „Mollet“ mit Mato Käse & Honig
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Tataki vom Thunfisch mit japanischem Gemüse
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Iberische Schweinerippchen „Bao“ mit Thymianmayonnaise

 

Hach, ein Traum, wirklich. Einige der Tapas gibt es sowohl in groß und in klein. Je nach dem mit wie vielen Leuten ihr dorthin geht, könnt ihr euch dann für die ein oder andere Variante entscheiden. Auch wenn ich keines der Hauptgerichte hatte, ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass diese ebenso großartig sind.

Ich weiß, kaum zu glauben, aber am Ende waren wir echt satt ;) Und glücklich. Das tolle an so zauberhaftem Essen ist ja, dass man eben nicht nur satt wird. Man ist glücklich. Auch weil man mit einem oder mehreren tollen Menschen einen schönen Abend verbringen konnte.
Und genau dafür ist das The Casual wirklich gut geeignet. Ihr braucht keine Hotelgäste sein, um dort zu essen. Jeder ist willkommen!

Aber noch ist das Schlemmerfest nicht zu Ende – wir nehmen dann doch noch ein Dessert. Käsekuchen für mich, der mich völlig flashte und das vorherige Sattheitsgefühl von jetzt auf gleich weggeblasen hat. Er war sooo lecker, egal wie satt ich vorher gewesen wäre, den hätte ich niemals stehen lassen können. Für Judith gab es einen Überraschung, da die Desserts auf der Karte alle Ei enthielten. In einer Location wie das The Casual ist das aber kein Problem. Im Gegenteil, der Koch scheint sich noch mal so richtig kreativ auszutoben und zauberte einen wundervollen Nachtisch.

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Noch kurz ein Wort zu den Weinen: Diese sind vor allem aus Spanien, ebenso aber aus Österreich, Frankreich und Deutschland. Die Sommelierin des The Casual hat ein wirklich gutes Händchen. Wir haben einen Rioja aus dem Jahre 2008 getrunken, der wirklich unfassbar gut war. Ganz weich und so harmonisch von den Aromen her – Wahnsinn.

Service & Ambiente im The Casual

Das Restaurant hat eine unvergleichlich gemütliche Atmosphäre. Die gedeckten, skandinavischen Farben und das ausgewählte Interieur schafft ein echtes Wohlgefühl. Eigentlich ist es fast mit einem Spa vergleichbar, denn nach wenigen Stunden dort, ist man erholt und tiefenentspannt. Das liegt auch nicht zuletzt am Service. Aufmerksam, zurückhaltend, freundlich.

Vom Gastraum aus könnt ihr direkt ins angrenzende 5-Cinco Restaurant schauen – die kupferfarbenen „Ballons“ (aka. Kochtöpfe) im Hintergrund des Fotos gehören nämlich dazu. Und weiter hinten seht ihr die Küche, in der alle Speisen zubereitet werden.

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Wer nach dem Dinner die Location noch nicht verlassen will, muss das auch nicht. Direkt nebenan könnt ihr noch entspannt in den tollen Sofas und Sesseln versinken und euch einen kleinen Absacker genehmigen. Die Hotelbar hat eine sehr gute Auswahl an Spirituosen und die Bartender beherrschen ihr Handwerk.

Ein Highlight in der Winterzeit: Das Iglu im Innenhof. Für Raucher. Woohooo!! Da ich den Glimmstängeln leider noch nicht „Good Bye“ sagen konnte, begeistert mich das ja extrem. Ein 5 Sterne Designhotel diesen Formats lässt die Suchtis oder Genussraucher nicht im Regen stehen und baut ihnen eine Winterhütte, die der Gemütlichkeit im Innenraum kaum nachsteht. Wie toll ist das denn bitte?!

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Fazit

Eine wirklich außerordentlich tolles und gemütliches Restaurant, dass noch als echter Geheimtipp läuft, obwohl das Restaurant seit Eröffnung in 2012 dazu gehört. Schaut es euch an, macht euch einen schönen Abend, ihr werdet es nicht bereuen, versprochen!

Einen Tisch könnt ihr direkt auf der Website buchen.


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant The Casual:

The Casual
Drakestraße 1
10787 Berlin

Mo-So: 18.00-23.00 Uhr

 

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Facciola

Weinbars sind eigentlich prädestiniert für einen tollen Abend. Sofern die Location eine Seele hat und die angebotenen Produkte von guter Qualität sind. Aber irgendwie haben das viele Weinbars ganz gut drauf. Wer zudem Wein nicht als beliebiges alkoholisches Getränk ansieht, kommt in den Genuss von sehr aromatischen Weinen zu einem recht fairen Preis. Zwar werden auch hochpreisige und seltene Weine angeboten, aber eben nicht ausschließlich. Wer sich bislang aus Angst vor einer zu hohen Rechnung nicht in eine Weinbar getraut hat, nur Mut! Einen guten Anfang könnt ihr zum Beispiel im Facciola machen.

Das Facciola – Wein, Antipasti & italienische Gerichte

Die ganze Strahlkraft dieser Weinbar kommt vor allem am Abend zum Vorschein… wenn die Kerzen im gedämpften Licht auf die große Tafel mit den Gerichten scheinen und die Holztische in Szene setzen. Das Lokal hat in der Mitte eine Theke, um die herum sich die Plätze verteilen. Da der Raum recht großzügig ist, können sicherlich auch Gruppen mit 8-10 Personen ihren Platz finden. Primär gibt es aber Vierer- und Sechser-Tische. Am Ende des Raumes ist das Weinregal aufgebaut, dass die Flaschen verschiedener Winzer beherbergt.

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Wo wir auch schon zur Karte kommen – dem kleinen Star zum Beginn eures Abends. Es gibt drei Weinkarten, die euch im ersten Moment zu überfordern scheinen. Mir reicht meistens schon eine ;) Aber auf jeder Karte steht ein Gedanke, der euch das „Wein-Menü“ näher bringt. Ob es ein normaler Abend mit Freunden oder der Familie ist, ein besonderer Anlass oder mal wieder der Herzschmerz, der in einer großen Flasche Rotwein ertränkt werden muss… Mein Highlight aber war definitiv der Dsiclaimer: „Wir servieren keine Weinschorle!“ :) Ja, gut so. Diese Weine sind einfach zu toll, um sie mit Soda zu verwässern.
Aber in dem Moment als ich die Sätze gelesen hatte, war es bereits um mich geschehen. Mir war klar, das Facciola wird mir einen tollen Abend bescheren. Wer schon bei der Karte so viel Herzlichkeit rein steckt, kann beim Rest kein ganz falsches Händchen beweisen.

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Zusätzlich gibt es immer noch den Wein der Woche, den ich auch kurz probieren durfte und als hervorragend einstufte. Allerdings hatte ich mich bereits für einen anderen Roten entschieden. Ich finde es auch jedes Mal wieder beeindruckend, wie gut Weine für 5 – 7 EUR pro 0,2l Glas schmecken können. Ich mein, in vielen Bars steht der Traubensaft auch auf der Karte, aber wird eben beliebig ausgewählt und genau so sind dann auch die Aromen. Irgendwie okay, aber nichts Besonderes. Das passiert euch in einer Weinbar nie.

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Das Mysterium Lasagne

Im Facciola wird auch eine kleine Auswahl an italienischen Speisen angeboten. Die Antipasti-Platte mit einer Käse- und Wurstauswahl wird in verschiedenen Größen angeboten. Spätestens seit unserem Besuch in Barcelona liebe ich diese Spezialitäten und wähle die Größe S – M & L gibt es auch noch, aber da müsst ihr ein paar mehr Leutchen sein, denn die Platten sind reichhaltig belegt. So oder so bin ich mit der Platte für 9 EUR super zufrieden. Man könnte noch über ein paar Oliven oder halbgetrocknete Tomaten nachdenken, die noch mal etwas Frische reinbringen würden, aber das übernimmt auch das Frucht-Chutney.

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Meine Begleitung entschied sich für die Gnocchi, die ganz zauberhaft als „Gnotschi“ bestellt wurden :)  Es gibt verschiedene Varianten, die jeweils 8 EUR kosten – hier auf dem Bild seht ihr die Gnocchi mit Butter und Salbei. Waren sie lecker? Ja, das waren sie.

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Und was hat es mit der Lasagne auf sich? Hmm, so genau wissen wir das auch noch nicht. Wir vermuten etwas fantastisches, aber sie scheint etwas schüchtern zu sein.. Denn meine Begleitung besuchte das Facciola schon häufiger, aber die Lasagne wurde immer als „gerade nicht vorhanden“ angeteasert ;) Wer weiß, ob es nur der große Lasagne-Geist ist, der durch die Räumlichkeiten schwirrt, aber noch nie gesehen wurde… dank einschlägiger Social Media Kanäle haben wir aber immerhin schon ein Bild dessen gesichtet. Wir geben nicht auf und werden berichten, wenn der große Tag der Lasagne gekommen ist – falls es euch vorher gelingt, postet uns doch mal ein Bild als Kommentar :)

Fazit

Eine ganz tolle Weinbar mit einer sehr herzlichen, liebevollen und gastfreundlichen Atmosphäre. Sowohl die Weine als auch das Essen entzückten uns und ja, das Facciola gehört definitiv zu den Weinbars in dem ein toller Abend garantiert ist.

Ein wichtiger Tipp: Wenn ihr am Wochenende hingehen wollt, reserviert!


Adresse und Öffnungszeiten vom Facciola:

Facciola
Forster Str. 5
10999 Berlin

Mo-So: 17.00-23.00 Uhr

 

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Weihnachtsmärkte 2016 – Bald geht es los

Wo man gerade in Berlin auch hinschaut – es wird geschraubt, aufgestellt und eingeräumt. Denn die Weihnachtsmarkt Saison steht in den Startlöchern. In diesem Jahr werden über 60 Weihnachtsmärkte Besucher aus aller Welt anlocken. Neben den großen Weihnachtsmärkten auf dem Gendarmenmarkt, Alexander Platz, rund um die Gedächtniskirche und dem Schloss Charlottenburg gibt es zahlreiche kleine Märkte mit einem individuellen Angebot an Kunsthandwerk, Designstücken und weihnachtlichen Köstlichkeiten. Wer jetzt schon in die weihnachtliche Atmosphäre eintauchen möchte, kann das am Potsdamer Platz tun. Denn traditionsgemäß eröffnet die Winterwelt am Potsdamer Platz schon Anfang November. Neben den klassischen Weihnachtsmarkt-Buden mit Glühwein & Co. findet ihr dort eine Almhütte mit Après-Ski-Stimmung und natürlich die nicht zu übersehende Rodelbahn! Eine Rutschpartie können wir euch übrigens sehr empfehlen.

Weihnachtsmärkte – Die Winterwelt am Potsdamer Platz hat schon geöffnet

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Restaurant Soya

Vegan zu Essen zu gehen ist in Berlin eigentlich ein Kinderspiel. Die Crux liegt jedoch meistens bei den Asiaten. Vieles sieht nach außen hin komplett vegan aus, aber wie oft versteckt sich Fischsoße oder anderen Zutaten vom Tier darin. Leider dann doch öfter als man meinem mag. Dabei eignet sich die asiatische Küche extrem gut für die vegane Ernährung, basiert sie doch meist auf viel Gemüse.. und auch Tofu ist dort keine Modeerscheinung. Umso schöner, dass es auch immer wieder asiatische Restaurants gibt, die rein vegane Gerichte anbieten. Beim Restaurant Soya ist es die vietnamesische Küche, die euch den Magen voll macht und eure Geschmacksknospen höher springen lässt.

Vegane, vietnamesiche Küche im Restaurant Soya

Das kleine Restaurant zwischen Görli und Schlesi war zu Beginn unseres Besuchs ziemlich leer, aber davon ließen wir uns nicht abschrecken. Der Innenraum ist in dunklem Anthrazit, in der Mitte ist die Theke. Ansonsten befindet sich nicht viel Schnickschnack was die Deko betrifft. Die Theke ist eigentlich alleiniger Blickfang. Links und rechts daneben reihen sich Holzbänke und -tische auf. Meist für 4 Personen. Aber auch Gruppen bis ca. 10 Personen finden hier ihren Platz, da sich auf der einen Seite die Tische gut zusammen schieben lassen. Wir haben es live gesehen ;)

Eine richtige Wohlfühlatmosphäre entstand aber bei uns nicht wirklich. Es lässt sich ganz gut sitzen, aber irgendwie fehlt dann doch die Herzlichkeit, ein bißche mehr Wärme – eben die Feinheiten, die einen nicht mehr losgehen lassen wollen.

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Tapas, Familienrezepte und ein geheimes Dessert

Die Karte wirkt im ersten Moment recht groß, aber auf den zweiten Blick ist eigentlich wieder alles gut unterteilt. Phos, Curry-/ Nudel-/ Reis-Gerichte. Vorneweg gibt es Vorspeisen bzw. Tapas, die sich extrem gut anhören. Ich stelle es mir auch echt toll vor, hier mit ein paar Leuten zu sitzen, den Tisch voller Tapas zu haben und dann den Abend lang quatschen.

Wir entscheiden uns nach einiger Zeit für das BBQ Seitan und das Curry nach einem Familienrezept. Zum BBQ gibt es zwei Spieße mit Seitan und Tofu, sowie Gemüse, Tarowurzeln, Süßkartoffeln und einer Erdnusssoße für 9,00 EUR. Bei meinen Curry gesellen sich beinahe die gleichen Zutaten auf meinem Teller zusammen. Jedoch sind sie umhüllt von einer tollen, aromatischen Curry-Soße, die eine sehr gute Schärfe mitbringt. Kostenpunkt liegt auch hier bei 9,00 EUR.

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Bei Asiaten schmeckt ja schnell mal alles gleich, wir waren mit unseren Gerichten aber sehr zufrieden. Es war wirklich lecker und die Teller sind reichhaltig. Als wir nach einem Dessert fragten, bekamen wir Banane mit Reis ummantelt in einer süßen Kokosmilchcreme. Das bekommt ihr aber nur auf Nachfrage ;) Auf der Karte stehen nur ein paar Lassis, übrigens seltsamer Weise mit Milch… gibt es aber selbstverständlich auch vegan.

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Fazit

Das Restaurant Soya ist zwar schlicht, mit wenig liebevoller Atmosphäre, aber wenn ihr mit tollen Menschen hingeht, gerät das in Vergessenheit. Das Essen hingegen hat mir wirklich gut geschmeckt und, wie erwähnt, würde ich dort auch gerne noch weitere Gerichte ausprobieren.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Soya:

Restaurant Soya
Falckensteinstraße 36
10997 Berlin

Mo-So: ab 12.00 Uhr

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Die Fischtheke

Hakim hat in Rungis auf dem Fischmarkt gearbeitet, dem größten Umschlagplatz für Fisch weltweit. Davor war er in Marokko auf dem Fischmarkt. Und vor 60 Jahren haben seine Großonkel auf Fischmärkten gearbeitet. Fisch-affin ist Hakim also nicht von ungefähr.

Nun also Berlin-Neukölln, Flughafenstraße, gleich nach den Neukölln-Arkaden. Die Fischtheke leuchtet einladend blau im abendlichen Novemberdunkel. Es ist nass und kalt und feucht, drinnen ist es trocken und auch ein bisschen kalt, aber das ist gut so, der Fisch soll´s nicht warm haben.

Die Fischtheke: Fisch und Seafood so weit das Auge reicht.

„Dorade geht viel“, ruft Hakim, „aber auch Thunfisch und Garnelen. Und die Muscheln. Und Fish&Chips, mit unserer eignen Tartar-Sauce!“ Es ist einiges los. Neben Vater und Sohn, die sich die Fischplatte für zwei Personen schmecken lassen, gehen etliche Garnelenpakete und eine Fischsuppe nach der anderen über den Tresen. Passt ja auch, is kalt. „Möchtest du eine heiße Fischsuppe trinken, mein Freund?“ Deliveroo- und Lieferando-Fahrer wärmen sich an ihr die Hände, während sie auf ihre Bestellungen warten.

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Hungrige beugen sich an den kleinen Holztischen über den dampfenden Pott. Wir salzen nach. Dann müssen wir uns entscheiden: Wolfsbarsch, Schwertfisch, Goldbrasse oder Tilapia? Steinbutt, Zander, Sardellen oder Miesmuscheln?

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Eine Besonderheit sind die Fisch-Sandwiches, z.B. mit Sardellen. Das ist ungewöhnlich und kommt gut an, versichert Hakim. Er steht abwechselnd vor und hinter der Theke, mischt sich unter sein kleines Team oder schnackt mit den Gästen. Mit vielen ist er per du. Französisch oder Deutsch, egal. „Dreimal täglich ess ich Fisch! Mindestens! Omega3 satt!“ grinst Hakim.

Die Fischplatte kommt. Gebratene Tintenfischringe und Sardinen kommen mit drei verschiedenen Saucen, leckeres Pesto, frisch vor unseren Augen zubereitet. Saaalz. Wunderschöne kleine Pulpo neben Miesmuscheln, deren leicht säuerliche Zubereitungsart ungewöhnlich ist. Solide. Eine solide Fischplatte. Mit wenig Salz.

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Vorn an der Theke herrscht reger Einkaufsverkehr, die Leute füllen ihre Einkaufskörbe mit frischem Fisch. Auch wir überlegen, dass es vielleicht ne bessere Idee ist, den Fisch hier zu kaufen und daheim zuzubereiten. Oder im Sommer wiederzukommen, wenn´s wärmer ist. Und mit extra Salz.


Adresse und Öffnungszeiten von der Fischtheke:

Fischtheke
Flughafenstraße 35
12053 Berlin

Mo-Sa: 12.00-22.00 Uhr

 

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Fotos: Nadja von Prümmer

Babbo Bar

„Ich konnte meine Frau gerade noch davon abhalten, die Schüssel auszulecken!“.

Über diesen Kommentar eines Pärchens, das einige Tage zuvor in der Babbo Bar zu Gast war, hatte sich Susanne D’Ambrosi, die ihrem Mann Giacinto bei der Geschäftsführung des Ur-Italieners hilft, besonders gefreut.

Die Babbo Bar und die Liebe zu ursprünglichem, italienischem Essen

Unweit der U7-Haltestelle „Rathaus Neukölln“ hat sich in einer kleinen Kopfsteinpflaster- Straße eine wahre Perle der „No-Bullshit Cuisine“ versteckt. Dieser Begriff taucht verstärkt auf, seitdem die Super-Food-, Clean Eating- und Fusionsküchen aus dem Boden wachsen wie Pfifferlinge. Es handelt sich um ein „neues altes“ Ernährungskonzept, welches kurz gesagt darauf beruht, das ganze Schi-Schi und Tamtam weg zu lassen, und sich auf die Grundidee einer guten Küche zu berufen – gutes Essen.

So ist auch der Laden, den wir zur besten Zeit betreten, gemütlich aber schlicht, und frei von unnötigem Kitsch. Wir setzen uns in eine kleine Fensternische und trinken zum Auftakt erst einmal einen Aperol Spritz. Susanne D’Ambrosi und ihr Mann erklären uns, dass ihre Liebe zu ursprünglichen Zutaten und traditionellen Zubereitungsarten, speziell der Region Ciociaria, aber auch des Rests Italiens, sie zu ihrer Küche inspiriert hat. Giacinto ist selbst in der Provinz aufgewachsen und wollte die Ursprünglichkeit der Zutaten, die die Landbevölkerung verwendet, bewahren und perfektionieren.

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Die kulinarisches Reise durch Italien startet

Wir starten unseren kulinarischen Erkundungsgang mit einem herrlichen Burrata, serviert an gerösteten Pinienkernen und Babyspinat. Meine Begleitung genießt diese cremige Variante des Mozarellas in einem Bett aus angewärmtem Auberginenpüree. Diese Spezialität hat ihren Ursprung in Nordapulien. Zuvor waren wir schon in Verzückung geraten, da wir, wie jeder Gast der Babbo Bar, einen kleinen Gruß aus der Küche in Form eines Orange-Karotten-Süppchens mit Bulgur-Salätchen, gereicht bekamen. Ich kann beides nur sehr empfehlen, allein für die Vorspeise würde sich schon ein Besuch in Neukölln bereits lohnen.

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Ein weiterer Schwerpunkt, neben dem Back to the Roots-Gedanken in der Babbo Bar, ist die reichhaltige Weinkarte. Auch hier wird das Beste aus allen Ecken Italiens geboten. Die so genannten Naturweine sind dabei etwas kostspieliger als die Bioweine, da diese fast gänzlich auf moderne Vinifikationsverfahren verzichten. Zu unserem Essen probieren wir einen Gavi, einen Piemont-Tropfen, der sich trotz einer gewissen Fruchtigkeit weder zu süß noch zu schwer anlässt.

Weiter geht’s mit Pasta als eine Art Mittelgang oder wie die Italiener sagen. Vorspeise. Macceroncini mit Artischocken im eigenen Sud und frischer Minze. Darüber frisch geriebener Peccorino. Auch hier nichts zu meckern, alles ist mehr als köstlich. Langsam sind wir schon leicht wohlig angesättigt.

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Der Hauptgang besteht aus Rinder-Rippen mit Blaumais Polenta und Pfifferlingen. „Hier gibt es einen kleinen Kampf zwischen Nord- und Süditalien“, sagt Giacinto augenzwinkernd. Die Zutaten kommen aus unterschiedlichen Regionen Italiens, doch ergänzen sie sich perfekt. Der spezielle blaue Mais wird dort noch in einem aufwändigem Prozess zwischen zwei Steinen gemahlen, wie wir erfahren. So schmeckt es auch. Liebevoll zubereitet, sehr fein im Geschmack. Wie ein 3-Sterne-Gericht, nur ohne teuer zu sein und ohne, dass man sich underdressed fühlen müsste, wenn man das schlichte Lokal betritt.

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Übrigens – klar haben wir gefragt, wieso das Lokal „Babbo-Bar“ heißt. Schließlich weckt diese flapsige Bezeichnung Assoziationen zur zeitgenössischen Rap-Szene. Das Ehepaar D’Ambrosi hat das Restaurant im Mai 2016 übernommen und den Namen gleich mit. Der Vorbesitzer war wohl einfach „locker drauf“ bei der Auswahl, mutmaßt Giacinto. Uns gefällt’s irgendwie.

Als Nachspeise probieren wir noch das Tiramisu mit Kaffeecreme und eine Mascarpone an Bitterschokoladeraspeln und Birnenstückchen. Und ja, es ist genauso himmlisch, wie es klingt.

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Fazit

Alles in allem gibt es nichts auszusetzen, ein Restaurant, in dem man Jahrestage zu zweit feiern kann und seine Mutter zum Geburtstag entführen kann, wenn man „sich mal was gönnen“ will, ohne dafür den Bausparvertrag vorzeitig auflösen zu müssen. Vom Brot über das Olivenöl bis hin zum Wein oder sagen wir, von Tirol bis Sizilien, kann man hier in entspanntem Ambiente das genießen, worum es geht: sehr gutes Essen!


Adresse und Öffnungszeiten der Babbo Bar:

Babbo Bar
Donaustraße 103
12043 Berlin

Di-Sa: 12.00-24.00 Uhr

 

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Brandenburg | Restaurant Malabar

Da ich ein großer Fan von scharfem Essen bin und die Vielfalt von Gewürzen liebe, liegt mir das indische Essen auch sehr. Nur selbst in Berlin sind die meisten Inder geschmacklich identisch. Natürlich gibt es hier auch ein paar tolle Läden, wie bspw. das Buddha Republic. Aber auch Brandenburg hat einen wirklich fantastischen Inder, nämlich die Malabar. Zwar wirkt das Restaurant beim ersten Betreten nicht außergewöhnlich, aber hier gibt es Speisen, bei denen ihr jedes einzelne Gewürz heraus schecken könnt.

Die Malabar – Ein Geschenk für jeden Fan indischen Essens

Das erste Mal dort waren wir vor ein paar Jahren zu Weihnachten. Wir Kinder ernährten uns zu der Zeit alle strikt vegan und meine Eltern standen vor der Herausforderung ein Restaurant aufzutreiben, dass unter „Vegan“ mehr als Salzkartoffeln und Leipziger Allerlei als Beilage verstand. Die Einzigen, die damals ohne Probleme zusagten, waren die Leute der Malabar. Damals bestellten wir ein separates Menü und unser Tisch füllte sich mit vielen Schüsseln und unterschiedlichen indischen Gerichten. Mein Highlight damals war gewürzter Spinat mit Kichererbsen. Grandios. Ich überesse mich eher selten, aber in dem Fall konnte ich kaum aufhören und kullerte für den Rest des Tages durch Brandenburg ;)

Als wir im September 2016 erneut dort waren, erfüllte mich große Vorfreude. An einem warmen Spätsommertag steuerten wir gezielt die Außenterrasse an, die direkt am Wasser liegt. Neben uns fuhren ein paar kleine Boote vorbei und die letzten Sonnenstrahlen funkelten im Wasser.

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Die Karte ist riesig und beinhaltet sowohl vegetarische als auch Fleisch- und Fischgerichte. Ebenso gibt es Platten und Tandoori-Gerichte. Wir entscheiden uns für ein Lammgericht namens Bhuna Gosht und meine Spinatgericht namens Palak Paneer, dass „leider“ nur so wie auf der Karte mit Käsestücken gereicht werden konnte, da das damals extra für uns gekocht wurde. Aber so oder so, bin ich im siebten indischen Essenshimmel. Auch das Lammgericht ist wunderbar. Das Fleisch ist ganz zart und die Gewürzvielfalt der Knaller. Ihr schmeckt wirklich die einzelnen Aromen heraus. Sowas begeistert mich einfach sehr.

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Auch wenn es auf dem Foto fast nicht so aussieht, aber die Portionen haben es ganz schön in sich. Gut, wie waren vorher auch Kuchen essen ;) Aber trotzdem sind sie nicht gerade als klein zu bezeichnen. Aber kein Problem, was ihr nicht schafft, könnt ihr euch einpacken lassen.

Einrichtung und Atmosphäre

Wie gesagt, der Außenbereich ist im Sommer oder sobald es eben die Temperaturen zulassen zauberhaft. Aber auch im großzügigen Innenraum lässt es sich sehr gut sitzen. Zumal die Deko und Einrichtung nicht nach Kitsch schreit, sondern angenehm zurückhaltend ist. Klar, ganz ohne geht es nicht, dann würde auch irgendwie etwas fehlen, aber der Raum ist eben auch nicht zugestellt mit Deko-Zeugs. Auch die Bedienung ist super nett und aufmerksam.

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Fazit

Ein wundervoller Inder mit fantastischem Essen und daher uneingeschränkt empfehlenswert :)

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Malabar:

Restaurant Malabar
Potsdamer Str. 2
14776 Brandenburg

Mo-So: ab 11.30 Uhr

 

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Potsdam | Bistro Fahland

Wer in Potsdam lebt, dem sollte die Bäckerei Fahland ein Begriff sein. Denn die Biobäckerei mit insgesamt 14 Filialen bietet eine sehr leckere Auswahl an Broten, Brötchen und süßen Teigwaren an, die eigentlich jeder schon mal probiert haben sollte. Sowohl geschmacklich als auch qualitativ heben sich die Backwaren deutlich von den oft nicht wirklich überzeugenden Einheitsprodukten großer Bäckereiketten ab.

Seit Beginn des Jahres hat die Bäckerei & Konditorei nun ihre Filialen um ein Bistro mit gemütlicher Atmosphäre mitten im Herzen des Holländischen Viertel in Potsdam in der Brandenburger Straße erweitert. An der Qualität und der Liebe zum handwerklichen Detail hat sich nichts verändert, Einrichtung und Angebot unterscheidet sich aber von dem Einrichtungsstil der bisherigen Filialen, so dass man auf dem ersten Blick nicht unbedingt eine Fahland Filiale dahinter vermuten würde.

Pastrami Sandwich, Quiche & Co

Das Grün ist warmen Beige-/Brauntönen gewichen und neben den bekannten belegten Baguette-Brötchen gibt es im Bistro nun ganztägig warme Snacks wie frisch zubereitete Suppen, Sandwiches, Quiches und Flammkuchen.

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Der Begriff Snack ist auch etwas untertrieben, denn die Portionsgröße der Sandwiches lassen eigentlich nicht wirklich viel Platz für eine leckeres Gebäckstück zum Nachtisch. Aber das könnt ihr euch ja dann für den Nachmittag aufheben bzw. mitnehmen.

Ich hatte ein Pastrami-Sandwich, wirklich sehr lecker und mehr als sättigend. Wie schon gesagt, die Bäckerei Fahland steht für regionale Biozutaten und somit könnt ihr auch beim Mittagessen sicher sein, dass hier nur beste Qualität auf eurem Teller liegt. Denn neben Mehl & Co wird auch das Fleisch von einem regionalen Biobauernhof bezogen. Vegetarische/vegane Speisen findet ihr natürlich auch im Angebot oder werden auf Wunsch angepasst. Geöffnet hat das Bistro täglich von 8.00 – 18.00 Uhr.

Fazit: Ein Bistro mit Liebe zum handwerklichen Detail. Wenn ihr in Potsdam Kuchen und Snacks in bester Bioqualität Essen möchtet, dann solltet ihr unbedingt dem Bistro Fahland einen Besuch abstatten.

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