Kategorie-Archive: Essen & Trinken

Kebap with Attitude – Mehr als Fast-Food

Wer kennt es nicht? Last night a Döner saved my life! Nach einer durchzechten Nacht gibt es wohl nichts Schöneres als sich in wunderbarer David Hasselhoff Manier einen Döner in den zarten Körper zu stopfen. Demnach war mein Besuch bei Kebap with Attitude an einem Samstagnachmittag in Mitte doch ein ganz neues Erlebnis. 

“Attitude is the little thing that makes the difference”

Kebap with Attitude befindet sich in der Nähe der U-Bahn-Station Weinmeisterstraße und zeigt sich, typisch für BerlinMitte, unaufgeregt minimalistisch. Nur das Ornament am Fenster lässt neben dem Namen erahnen, dass sich in diesem Laden alles um den Kebab dreht.

Auch im Inneren zeigt sich der Laden von einer schlichten Seite. Durch den hellen Parkettboden und die hohen Wände wird eine helle und offene Atmosphäre geschaffen. Das Herzstück von Kebap with Attitude ist definitiv die offene Küche, in der das Fleisch, wie bei einem normalen Dönerimbiss, direkt von dem Spieß geschnitten wird. Während die restliche Einrichtung mehr nach Cappuccino-mit-Hafermilch aussieht, wird hier Attitude gezeigt. Denn die Küche erinnert an so einige U-Bahnstationen hier in Berlin.

In diesem Sinne: afiyet olsun (türkisch: guten Appetit). Beginnen wir mit selbstgemachter Falafel mit Granatapfel und Tahini Soße als Mezze (Beilagen und Appetizer). Wie bestimmt viele von euch wissen, kann man mit Falafel auch schnell mal danebenliegen. Wenn einem beispielsweise mehrere, vor Öl triefende Kichererbsenklöpse auf dem Teller serviert werden. Seid beruhigt, ich habe selten so knusprige und trotzdem saftige Falafel gegessen, wie im Kebap with Attitude. Die Granatapfelkerne verleihen dem Ganzen durch ihre Süße noch das gewisse Etwas.

Kebap with Attitude – Der Klassiker

Die Pflicht ist bestanden, nun folgt die Kür oder besser gesagt das, weswegen ich eigentlich hier bin: Ich bestelle den KWA Klassik als Pide, der aus Rindfleisch aus Freilandhaltung und dem – nennen wir es mal klassischen – Kebabsalat besteht. Das Ganze kann man aber auch als Wrap oder Tray (alles wird auf einem Tablet angerichtet) bestellen. Der KWA Klassik selbst sieht schon einmal vielversprechend aus. Der Salat schön frisch, das Fladenbrot knusprig und das Fleisch ersäuft auch nicht in der obligatorischen Joghurtsoße. Der Augencheck ist also mehr als bestanden, nun folgt der Gaumentest und auch hier stimmt alles. Das Fleisch ist zart und der optische Eindruck von Frische wird durch den Geschmack bestätigt. Es kann sich unter den hausgemachten Soßen entschieden werden. Es gibt ganz klassisch Knoblauch-, Kräuter- und scharfe Soße, die geschmacklich weder zu dominierend noch zu schwach ist. Die Qualität der Zutaten kann man wirklich herausschmecken! Solltet ihr lieber auf eine vegetarische oder vegane Variante setzen wollen, so ist dies kein Problem und wird auch nicht extra berechnet.

Etwas Süßes zum Abschluss

Cheesecake ist nicht das erste, was ich mit nahöstlichen Köstlichkeiten verbinde, doch auch in diesem Fall weiß Kebab with Attitude seinen Stempel aufzudrücken. Der weiße Schokolade-Käsekuchen ist überzogen mit einem Topping aus Maulbeeren und geröstetem Sesam. Als Getränk kann ich dazu nur den hausgemachten Eistee empfehlen. Ich bin satt und glücklich.

Fazit

Wer bei Döner nur an Fast-Food denkt, das man mal schnell zwischen zwei Terminen oder an einem Tag mit leerem Kühlschrank verdrückt, ist dazu eingeladen, Kebap with Attitude auszuprobieren. Denn ich bin mir sicher, dass ihr Kebab so noch nicht erlebt habt. Das Konzept zeigt, dass Kebab durchaus mit hochwertigen und nachhaltigen Produkten punkten und sich in der Klimadebatte behaupten kann. Man muss nur etwas out of the box denken, wie es bei Kebap with Attitude der Fall ist. Abschließend möchte ich noch betonen, dass der Service wirklich erstklassig ist. Sehr zuvorkommend und höflich, auch wenn bei der dritten Nachfrage noch immer keine Entscheidung zwischen Wrap und Pide gefällt werden konnte.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, urban, hell
Preisniveau | Kebab ab 8,50 Euro
Besonderheiten | Vegetarische oder vegane Varianten sind verfügbar, Fleisch aus nachhaltiger Freilandhaltung

KONTAKT
Haltestelle | U Rosenthaler Platz, U Weinmeisterstraße
Öffnungszeiten | So-Do: 12:00 bis 22:00 Uhr, Fr-Sa: 12:00 bis 23:00 Uhr, Mo: Geschlossen
Online | Website

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Chupenga: Mexikanisch – kalifornisches Comfort Food in Berlin

Die „wahrscheinlich besten Burritos Berlins“ – Das schreibt sich Chupenga, eine Fast – Food – Kette mit drei Standorten in Berlin, auf die Fahne. Serviert werden Burritos, Tacos, Salate. Und das super schnell! Wir haben das Ganze mal genauer unter die Lupe genommen.

Das Konzept beinhaltet mexikanisch – kalifornische Küche in moderner Atmosphäre, serviert binnen weniger Minuten. Perfekt für die Mittagspause also. Als wir am frühen Nachmittag, also schon nach dem Mittagsgeschäft, den Laden betraten, war nicht mehr so viel los. Unser Glück, denn deshalb konnten wir uns nach weniger als fünf Minuten bereits auf unser Essen stürzen. Bestellt wird im Chupenga am Tresen. Ausgewählt wird zwischen „Burrito“, „Naked Burrito“ (bzw. Burritobowl), „Salat“ und „Tacos“. Ähnlich wie beispielsweise bei Subway, kann man sich sein jeweiliges Gericht individuell zusammen stellen und es wird vor Ort frisch zubereitet. Chupenga kann dabei fast alles. Von „nur Fleisch“ bis vegan kann der Laden, dank seines Konzepts, auf fast alle Sonderwünsche und Lebensmittelunverträglichkeiten seiner Gäste eingehen und bleibt dabei trotzdem schnell.

Klassischer Burrito, gesunde Saladbowl

Wir entschieden uns für einen vegetarischen Burrito und einen Naked Burrito – ebenfalls ohne Fleisch. Als Fleischersatz kann man zwischen Süßkartoffelgemüse und gebratener Paprika wählen. Oder man nimmt, wie in unserem Fall, gleich beides. Die anderen angebotenen Füllungen sind zwar keine großen Überraschungen, aber trotzdem lecker: Quinoa oder Reis, Linsen oder Bohnen, Sauerrahm oder Käse. Für die unter uns, die keinen Koriander mögen, gibt es nur eine Soße zur Auswahl und das ist leider nicht die Guacamole, die kostet extra. Serviert wurden uns zwei grundsolide Burritos. Geschmacklich jetzt nicht aufregend aber lecker und sättigend. Burritos eben.

Schnelle Mittagspause in modernem Gastraum

Beide vegetarischen Varianten kosteten 6,50€. Fleischesser legen nochmal ca. 1€ bis 1,50€ oben drauf. Für 2€ gibt es ein Glas hausgemachte Limo, welches man beliebig oft nachfüllen kann. Ein bisschen wie bei IKEA. Generell erinnert das Inneneinrichtungskonzept von Chupenga stark an den schwedischen Möbelgiganten. Viel weiß, viel helles Holz, und dazwischen die obligatorische Grünpflanze. Der Gastraum ist offen gestaltet, mit viel Platz und relativ wenig Sitzplätzen, viele an längeren Tafeln, an welchen auch große Gruppen Platz finden können. Chupenga ist kein Restaurant das zum Verweilen einladen möchte. Es ist auf Take – away und schnelles In – House – Dining ausgerichtet und macht seine Sache dahingehend auch richtig gut. Nach 20 Minuten waren wir satt und wieder zurück auf dem Weg ins Büro. Wer am liebsten mit dem ganzen Büro zum Lunch kommen würde, der hat die Möglichkeit sich vom Chupenga, ab einem Bestellwert von 150€, beliefern zu lassen. Kleinere Portionen lassen sich über Lieferheld ins Büro oder auf die Couch ordern.

Fazit

Alles in allem ist das Chupenga eine gute Option für alle, die für ihre Mittagspause einen Mittelweg zwischen Rosinenschnecke vom Bäcker und Salatbar im Supermarkt suchen. Burritos und Co. sind beliebtes „Comfort Food“ und das Chupenga gibt dem ganzen einen gesunden Twist – und das im Rekordtempo. Ob Pause vom Büroalltag, Boxenstop beim Shoppen oder Takeaway für den Feierabend auf dem Sofa, das Chupenga kann euch bestens versorgen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | modernes, offenes Konzept, kantinenähnlich
Preisniveau | Hauptgerichte ab 6,50€, Getränke ab 2€
Besonderheiten | Gesundes Fast Food

KONTAKT
Haltestelle | U Checkpoint Charlie (weitere Standorte in Mitte)
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 08:00 bis 20:00 Uhr
Online | Website

SY – Restaurant – Sushi & Vietnamesische Küche

Das Sy Restaurant ist in der Kantstraße und nur 5 Minuten vom U-Bhf Wilmersdorfer Straße entfernt. Ich bin heute Vormittag hingegangen, da das Sy Restaurant sehr gut besucht ist. Abends ist es immer sehr voll, was auch für die sehr gute Küche spricht. Möchtest du Freunde oder Familie zum Sushi einladen? Dann bist du hier genau richtig!
Dort angekommen wurde ich herzlich vom Team empfangen. Das Restaurant ist in hellen Erdtönen gehalten und mit frischen, bunten Bildern dekoriert. Inmitten des Restaurants steht ein großes, schönes Aquarium. Nach außen hat es große Fenster mit dem Blick auf die Kantstraße.

Das Menü

Das Menü ist sehr vielfältig. Es ist für jeden etwas dabei, ob Vegetarisch oder Non-Veggie. Es gibt Sushi-Menüs, die mit verschiedenen Rolls, Makis, Nigiris zusammengestellt sind oder man kann es auch alles einzeln bestellen. Des weiteren gibt es Suppen, verschiedene Reisgerichte, Nudelgerichte und kurz gesagt – alles was das Herz an asiatischer Küche begehrt

Vorspeise

Als Vorspeise habe ich vegetarische Frühlingsrollen mit einer süß-sauen Sauce bestellt. Dazu noch einen Grünen Tee zum aufwärmen von der frischen Brise draußen. Die Frühlingsrollen sind mit Gemüse und Salat gefüllt. (6 Stück für 3,20 Euro). Ohne lange zu warten, kamen schon die knusprig-herzhaften Frühlingsrollen. Einfach nur lecker! Die süß-sauer Sauce passte hervorragend dazu.

Hauptspeise

Bei der Hauptspeise musste ich nicht lange überlegen. Auf jeden Fall sollte es etwas im „Sushi-Bereich“ sein. Das Sy Restaurant ist sehr bekannt für das mundende Sushi.
Als Hauptspeise habe ich mir das Shark Special und den Sushi Klassiker Avocado Maki bestellt. Shark Special ist eine panierte Rolle gefüllt mit Lachs, Avocado, Cream Cheese, Schnittlauch, Sesam, Unagi  und oben getoppt mit einer Cocktailsauce. Für 6 Stücke zahlt man 7,50 Euro. Maki sind eine der bekanntesten Formen des Sushis. Sie werden, mit Hilfe einer Bambusmatte, von Hand gerollt. Das Algenblatt – „Nori“ genannt kann sowohl innen als auch außen sein. Es wird mit gesäuertem Reis und, in meinem Fall, Avocado gefüllt. Auf den Menükarten gibt es verschiedene Variationen von Maki, wie beispielsweise Kappa Maki (mit Gurke gefüllt), Iniari Maki (mit Tofu gefüllt), Tamago Maki ( mit japanischem Omelette gefüllt) und vieles mehr.  Für 6 Stücke Avocado Maki zahlt man 2,30 Euro. Serviert wird meine Hauptspeise mit Wasabi, das ist eine scharfe Meerettichsorte, Gari, das sind eingelegte Ingwerplättchen, und Sojasauce.

Wie isst man das Sushi „richtig“?

Stäbchen oder Besteck?
Wer es kann, dann mit Stäbchen. Besteck ist eigentlich ein No-Go. Dann eher mit den Fingern.

Beißt man Sushi ab?
Normalerweise verspeist man Sushi in einem Happen, aber wenn er groß ist, wie bei mir das Shark Special, dann beißt man ab. 

Und der Ingwer?
Der Ingwer dient als Neutralisation der Geschmacksnoten. Er ist scharf und wird zwischen den einzelnen Sushis gegessen.

Fazit

Das Essen war vorzüglich und das Restaurant hat mich definitiv überzeugt. Ich würde es auf jeden Fall nochmal besuchen. Die Atmosphäre ist einladend und entspannend. Das Team ist freundlich und nett. Ein idealer Ort für ein Business Lunch, Freunde zu treffen und das Essen zu genießen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Einladend
Preisniveau | Günstig, 6 Stück Maki ab 2,30 EUR, Bier 0,4l 4,60 EUR
Besonderheiten | Ein Aquarium zieht sich durch das Restaurant

KONTAKT
Haltestelle | U Wilmersdorfer Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 11:00 bis 24:00 Uhr
Online | Website

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Crafterie: „Gimme that Schnitzel!“

Ich weiß nicht, ob ich damit alleine bin, aber ich gehe eher selten in Hotelrestaurants. Selbst wenn ich dort übernachte. Und schon gar nicht, wenn ich kein Übernachtungsgast bin. Durch eine fremde Lobby laufen, mich dort fehl am Platz fühlen … nee, nicht mein Ding. Die Crafterie ist ein solches Hotelrestaurant. „Moderne deutsche Küche mit Twist“ wird laut Website serviert. Erste gute Nachricht: Man muss nicht durch die Lobby, um hineinzukommen.

Lässiges Outfit, gehobener Service

Die Zweite: Es fühlt sich nur ein bisschen nach Hotel an. Die Einrichtung ist hell, freundlich, modern, In der Mitte des Raums stehen lange Community Table mit Barhockern, an der Wand sind kleine Bänke an den Tischen und Enten der großen Fensterfront tummeln sich Tische mit extrem bequemaussehenden Stühlen. Wir liebäugeln kurz damit uns in die Sofaecke zu fläzen, aber zum Essen macht so ein ordentlicher Tisch doch mehr Sinn.

Kaum sitzen wir, flitzt ein gutgelaunter Kellner in weißen Sneakern und weiß-grauem T-Shirt herbei. Ungewöhnliche Dienstkluft für ein schickes Hotel, finde es aber ganz cool. Den gelernten gehobenen Service kann er natürlich nicht abschütteln – und ich denke, das ist eine wunderbare Mischung.

„Erwähnte ich schon das Schnitzel? Große Liebe“

Die Vorspeise ist der „Craft-Salad“ mit Römersalat, Spitzkohl, Hähnchens, getrockneten Tomaten, Parmesan, Roggenbrot-Croutons und Cesar-Dressing. Von Letzterem hätte es ein Schluck weniger sein dürfen, aber dennoch schmeckt der Salat so gut, dass wir Freude gespannt darauf sind, was da noch kommen wird.

Der Kellner bringt zwei Teller. Als ich erkenne, was jeweils darauf liegt, rutscht mir „Gimme that Schnitzel!“ raus. Ich habe Glück und mein Enthusiasmus wird nicht abgewertet, sondern erheitert lächelnd angenommen und in Mitte ist Englisch ja ohnehin die offizielle zweite Landessprache. Zurück zum Schnitzel. 

Das Kalbsschnitzel vom Linumer Wiesenkalb ist so zart, dünn, knusprig und buttrig, wie es golden auf meinem Teller liegt. Der hausgemachte Kartoffelsalat ist leider etwas kalt und so auch ein wenig fad, aber erwähnte ich schon das Schnitzel? Große Liebe. #idontshare

Wilde Erbeersauce mit fluffigen Wölkchen

Auf dem anderen Teller wohnt das „Innside Sandwich“, zusammengesetzt aus Bauernbrot, Putenbrust, Rucola, Speck, Rote Bete, Zwiebeln und gekochtem Ei. Ein Turm, der mich optisch fast überfordert; im positiven Sinne. So bunt, so groß. Ob ich das wohl in den Mund bekomme, einfach abbeißen kann? Antwort ist: Yes, I can! Eine große Klappe kann Vorteile haben. Die warmen, kalten, knusprigen und saftigen Komponenten spielen herrlich zusammen. Besonders das Brot hat es meiner Begleitung angetan. Das will was heißen, er ist großer Brotfan und Kenner – quasi Hobby Brot-Sommelier.
Zum Nachtisch teilen wir uns eine Joghurt Mousse mit hausgemachter wilder Erdbeersauce. Teilen will heißen, dass ich als Erste probiere und dann versuche, möglichst unauffällig, etwas mehr als die Hälfte der zwei fluffigen, weißen Wölkchen zu essen.

Fazit: Mehr Liebe für Hotelrestaurants

So ganz lässt sich der Hotel-Charakter nicht abschütteln, aber inzwischen glaube ich, das ist gar nicht so übel. Vermutlich verpasse ich was, wenn ich weiter so eingeschränkt denke. Im Fall der Crafterie im Innside von Meliá wäre es so gewesen. Wirklich gute Schnitzel findet man gar nicht so oft in Berlin – wenn ich mal wieder in Mitte bin, weiß ich jetzt, wo ich eins finde.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, hell, ein wenig industrial – und auch ein wenig hotelig aber trotzdem sehr angenehm.
Preisniveau | Einen gehobenen Mittagstisch inkl. zwei Gängen + Softdrink gibt es für 15 Euro. Für die Abendkarte muss man etwas mehr aus dem Geldbeutel ziehen.
Besonderheiten | Mittagstisch in Buffetform für Geschäftskunden (Sah sehr lecker aus, war fast etwas neidisch. Aber ich hatte ja mein Schnitzel, also ist alles gut.).

KONTAKT
Haltestelle | U Naturkundemuseum
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 12:00 bis 22:30, So: Geschlossen
Online | Website

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Moksa Update – Die Türen öffnen sich erneut

Es ist eine Weile her, seit wir das Moksa besuchen konnten. Den festen Standort mussten Inhaber Zed und sein Team aufgeben, waren danach per Foodtruck unterwegs, haben aber seit Juni 2019 wieder einen Laden in der Oranienstraße. 

‚Authentische‘ indische Küche gibt es nicht!

Geblieben ist Zeds Willen, mit seinem Moksa ein Gegengewicht zu den bestehenden indischen Restaurants bieten. Das fängt schon damit an, dass er keine “authentische” indische Küche bieten will — die gibt es nämlich gar nicht. Der riesige indische Subkontinent besteht stattdessen aus vielen Regionalküchen mit unterschiedlichen Traditionen und Gerichten. Zeds Ziel ist es, bestimmte Gerichte als Grundlage zu nehmen und diese so gut und natürlich lecker wie möglich seinen Kunden zu präsentieren. Der gelernte Koch versucht dabei, möglichst alles selbst zu machen: das Tempeh, das Tandoori-Hühnchen, den Sauerteig für das frisch gebackene Naanbrot, die Gewürzmischungen für das Dal.

Das Geheimnis der Qualität im Moksa

Dabei ist ihm die Qualität der Zutaten natürlich wichtig – so wichtig, dass er sich in Indien selbst ein Netzwerk an Zulieferern aufgebaut hat und die drei (angeblich einzigen) Großverkäufer indischer Zutaten in Deutschland so umgeht. Daher schmeckt Zeds Essen auch nicht wie beim Durchschnitts-Inder – viel eher merkt man die Sorgfalt, Experimentierfreude und Recherche, die in seinen Gerichten steckt. So erzählt Zed, wie er den Teig für das Naanbrot immer wieder variiert hat, bis er mit dem jetzigen Ergebnis zufrieden war. Das gleiche gilt für das Tandoori-Hühnchen: er hat es unterschiedlich lange und in verschiedenen Marinaden eingelegt, bis er den richtigen Dreh heraus hatte. Das ganze wäre natürlich einfacher gegangen, hätte er auf Fertigwaren zurückgegriffen, aber dann wäre das Moksa nicht wirklich anders als die anderen Imbisse.

Mit dem ständigen Bemühen, besser zu werden und mehr zu lernen – damit spielt vielleicht auch der Name Moksa. Im Sanskrit hat Moksa viele Bedeutungen: Abenteuer, Erleuchtung, heiliger Ort – aber in erster Linie wird es verstanden als Ausbruch aus dem Kreis der Wiedergeburten. Vielleicht ist das Moksa für Zed auch der Versuch, aus dem ewigen Hamsterrad des Gastronomiebetriebs herauszutreten und persönliche Erfüllung zu erlangen. Vielleicht will er auch nur einfach gutes Essen servieren. Schauen wir uns das mal an.

Frisch, saftig und würzig

Bestellt haben wir eine Bowl mit Reis und selbstgemachten Tempeh mit einer Dal-ähnlichen Soße. Dazu gab es noch frisch im Tandoor-Ofen gebackenes Naanbrot. Die Bowl mit Reis und Tempeh war würzig und könnte auf manche Zungen scharf wirken, überraschte aber mit einem recht fruchtigen Geschmack. Das selbstgemachte Tempeh zerfiel beinahe vor Zartheit im Mund, im Vergleich zu den kaufbaren Tempehs war das ein überraschender Kontrast.

Das frische Naanbrot, leicht mit Knoblauchbutter bestrichen, war allerdings das eigentliche Highlight unseres Besuchs. Das Team des Moksa formt das Naan aus einem frischen Sauerteig (mit einer rund 154 Jahre alten Sauerteig-Kultur!) und backt den Fladen im Tandoor-Ofen. Es kommt dampfend frisch auf den Tisch, ist saftig, knusprig und behält seine einzigartige Textur auch nach dem Abkühlen. In das Dal getunkt, unterstützt es die Würze der Soße. Man merkt die Mühe und den Versuch von Zed und seinem Team, das wahrscheinlich leckerste Naanbrot in Berlin zu servieren.

Neben der Bowl wird auch ein Naan-Sandwich angeboten sowie ein Parathadia: Dabei wird ein Naanbrot gebraten und mit verschiedenen Beilagen, wie Fleisch oder Tempeh gefüllt. Daneben gibt es noch verschiedene Kleinigkeiten. Auch das Mishti Doi aus unserem letzten Besuch hat es auf die Karte geschafft. Allerdings kündigt Zed uns gegenüber an, die Karte etwas zusammenzustreichen und so mehr Platz für Gerichte mit eigener Hintergrundgeschichte zu schaffen. Erhalten bleibt auf jeden Fall das Ziegenfleisch. Von dem schwärmt uns Zed vor und scherzt, dass er hofft, seinem Lieferanten stößt nichts zu, denn Zed wüsste nicht, wo er einen Ersatz für solch gute Qualität auftreiben sollte. Die Geschichte, wie Zed an seinen Zulieferer gelangt ist, gehört mit zu den Stories, die er vermehrt erzählen will.

Fazit

Die Preise sind vielleicht etwas höher als erwartet, da aber große Teile des Angebots selbst gemacht sind, gehen sie in Ordnung. Zudem ist geplant, die Getränkekarte bald um frisch gemixte Cocktails und Longdrinks zu erweitern. Bis dahin können sich aber Besucher des Moksa an den angebotenen Gerichten erfreuen – die bieten nämlich ungewohnte Aromen zu einem angemessenen Preis. Und das wahrscheinlich beste Naanbrot von ganz Berlin.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gelassen und ungezwungen
Preisniveau | Bowl ab 7,00 EUR, Riesling 0,2 3,50 EUR, Bier 0,5 4,00 EUR
Besonderheiten | Eigenes Netzwerk von Lieferanten direkt in Indien

KONTAKT
Haltestelle | U Görlitzer Bahnhof
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 12:00 bis 22:00, Sa: 18:00 bis 22:00, So: Geschlossen
Online | Website

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Japan trifft Berlin im JABE

Seit etwa drei Monaten gibt es das JABE – ein neues japanisches Restaurant das landestypische Gerichte in moderner Location serviert. Es liegt zwischen der U-Bahn-Station Rosa Luxemburg Platz und dem Alexanderplatz, ist also auf verschiedenen Wegen entspannt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

 

Gourmetküche präsentiert im Kantinenstyle

Die zwei großen Schaufenster bieten uns schon vor dem Betreten einen ersten Blick ins Innere. Die vielen kleinen Tische und das warme Licht strahlen ein gemütliches Ambiente aus und versetzten uns in freudige Erwartung auf den Abend bei Jabe in der Alten Schönhauser Str. 7-8 in Mitte.

Im Eingangsbereich angekommen, sind wir sofort mitten im japanischen Flair. Das Lokal ist minimalistisch eingerichtet und stilsicher dekoriert. Eine große Blumenvase mit opulenten Blütengestecken ziert den Empfangstresen. Die Restauranttische sind in schlichtem schwarz gehalten, Teelichter und kleine Gestecke ergänzen das Gesamtbild. Rein optisch erinnert das Jabe an eine Mischung aus moderner Kantine und elegantem Gourmetlokal. Aus der Küche, die gleich hinter dem Tresen platziert ist, strömt uns ein angenehmer Essensduft entgegen. Auf der linken Seite ist der Bartresen bereits von den ersten Feierabend-Gästen belebt. Hinter dem Tresen poliert der Bartender die Gläser und hinter ihm stapeln sich die Spirituosen für die verschiedensten Drinks. Auf der rechten Seite ist fast jeder Tisch besetzt. Irgendwo im hinteren Bereich des Speiseraumes wird laut gelacht, was wir bisher nur hören können. Es ist Dienstag 19.30 Uhr- gut, dass wir reserviert haben.

Kulinarisches Labyrinth im Jabe

Die Servicekräfte ziehen in Windeseile an uns vorbei und wir warten einen Moment im Entré bis wir von einer sehr freundlichen englischsprechenden Asiatin an unseren Platz direkt am Fenster geführt werden. Mir fällt sofort das schön arrangierte Besteck und Geschirr und die farblich abgestimmten Servierten auf und ich bin gespannt, ob mich auch das Essen so faszinieren wird wie es die Tischdeko vorab tut. Mal vorausgeschickt, die Speisen sind ziemlich interessant. Die Speisenkarte ebenfalls und gleichzeitig auch etwas unübersichtlich, da sich das Dessert neben dem Bier befindet und die Hauptgerichte auf mehreren Seiten verteilt sind. Wir entscheiden uns im ersten Schritt für das einzige nicht-deutsche Bier auf der Karte. Ein asiatisches Tiger-Bier und sind zufrieden mit der Wahl.

Nachdem wir uns ein bisschen in die Karte eingefunden haben, bestellen wir zwei sehr vielversprechend klingende Gerichte: Eine Yakiniku Bowl mit Rindfleisch und pochiertem Ei und Ome Rice, ein japanisches Omelett mit gebratenem Reis und Garnelen. Als Vorspeise gibt es Gyoza Meat, Dumplings mit Schweinefleisch gedämpft und gegrillt, wie die Karte es beschreibt.

Die Atmosphäre ist belebt und viele junge und auch ältere Paare verbringen den Abend im Restaurant. Die englisch- und deutschsprechenden Servicekräfte sind wahnsinnig bemüht und geduldig – Bis ich mich für eines der vielen Gericht entscheiden kann dauert es etwas, denn verschiedene Dinner Tapas, Dinner Mains und Sushi machen die Auswahl nicht einfach. Während wir auf das Essen warten, erzählt der Inhaber, der sich uns als Duc vorstellt, dass er aus Westberlin stammt und das JABE nicht sein erstes und einziges Lokal ist. Warum es JABE heißt frage ich ihn dann und er sagt: „Ganz einfach, ein Mix aus Japan und Berlin“, dabei zeigt er auf den großen leuchtenden Schriftzug im hinteren Teil des Restaurants wo JapanXBerlin gut erkennbar in neongelben Buchstaben leuchtet.

Ein bisschen Fusion ist auch dabei

Als wir Gericht Nummer eins bekommen, staunen wir nicht schlecht als der Kellner das Omelett vor unseren Augen auf dem Teller feinsäuberlich ausklappt bis es über den gebratenen Nudeln liegt und der Dampf aus dem Inneren aufsteigt. Soße gibt es auch noch oben drüber. Meine Bowl ist weniger kompliziert zu servieren, schmeckt aber sehr lecker dank toller Gewürze und zartem Rindfleisch. Das pochierte Ei ist ein mir unbekanntes, aber interessantes Extra. „Das haben wir uns nicht neu ausgedacht“, meint Duc dazu „wir wollen unseren Gästen einfach typisch japanische Speisen in sehr guter Qualität bieten.“

Nachdem wir den Hauptgang genossen haben, gibt es mit Empfehlung von Duc für jeden noch eine Kugel Sesam Eis, was uns optisch und geschmacklich nicht unbeeindruckt lässt und ein leckerer Abschluss für einen schönen Abend ist.

Fazit

Im Jabe gibt es viele verschiedene und hochwertige japanische Gerichte, für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Bar und Lokal geben die Möglichkeit zu entscheiden, ob man nur etwas trinken oder länger bei einem guten Essen verweilen möchte. Ein Teil des Lokals bietet mehr Privatsphäre oder auch Raum für größere Gruppen, der andere Teil einen schönen Ausblick raus auf die Alte
Schönhauser Straße und Tische für zwei. Man sollte auf jeden Fall reservieren, um einen gemütlichen Abend dort zu verbringen oder man lässt sich das Essen nach Hause liefern.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gelassen, angenehm für einen Abend mit Freunden
Preisniveau | Hauptgerichte ab 9,50 EUR , 0,5 Bier 3,50 EUR
Besonderheiten | Restaurant und Bar in einem, es muss also nichts zu Essen bestellt werden

KONTAKT
Haltestelle | U Rosa-Luxemburg Platz
Öffnungszeiten | Mo-Do: 12:00 bis 16:00 Uhr und 17:30 bis 22:00, Fr: 12:00 bis 16:00 und 17:30 bis 23:30 Uhr, Sa: 12:00 bis 23:30 Uhr, So: 17:00 bis 21:30
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Café Westberlin – Arbeitsatmosphäre und Koffeinnachschub

Minimalistisch, modern, offen und hell. Das sind die Adjektive, die mir in den Kopf springen, als ich den Coffee- und Mediashop an der Friedrichstraße das erste Mal betrete. Die Wände sind weiß, der Tresen ist aus Holz und einige Elemente sind Neon gefärbt. Das Café war bereits bei unserer Ankunft gut gefüllt. Hauptsächlich Junge Menschen Mitte bis Ende Zwanzig sitzen an den Tischen der Location und arbeiten an Laptops. Das scheint der Hauptgrund fürs Kommen vieler: Arbeit. Dem Büro und dessen kahlen Wänden entfliehen und in einer anderen Atmosphäre unter anderen Menschen produktiv sein.

Im Café produktiv sein – Geht das überhaupt?

Wir bestellen unseren Kaffee am Bestelltresen und nehmen dann im hinteren linken Teil des Cafés an einen großen Tisch platz. Uns gegenüber sind bereits alle in ihre Notebooks vertieft. In der Mitte des Tisches befinden sich Mehrfachsteckdosen, die ich sofort nutze. Normalerweise herrscht in Cafés eine Grundlautstärke, die mir zum arbeiten zu laut ist. Doch im Westberlin ist diese Grundlautstärke absolut in Ordnung und das, obwohl an einigen Tischen weiter geplaudert wird und neben uns ein Golden Retriever die Aufmerksamkeit und viele Streicheleinheiten auf sich zieht. Vielleicht ist es diese Macher-Mentalität, die den Raum erfüllt, welche mich ungestört arbeiten lässt, ich kann es nicht genau sagen. Die Zeit vergeht jedenfalls wie im Flug und als ich das nächste Mal meine Augen vom Bildschirm abwende ist mein Flat White und der Filterkaffee meiner Kollegin leer sowie einige Aufgaben auf meiner To-Do Liste erledigt.

Kreuzberger Szene-Preise

Wir bestellen keine zweite Runde Kaffee, sondern rollen allmählich unsere Netzkabel zusammen und klappen unsere Laptops zu. Der Kaffee war stark, frisch und heiß, so wie man ihn haben möchte. Der Preis ist leider, typisch für die Gegend, etwas höher. Bei meinem durchschnittlichen Kaffee- und Teekonsum während der Arbeit würde ich bei einem längeren Aufenthalt im Westberlin so einige Euros dalassen. Schade eigentlich. Für mich ist das Café also nur für einen kurzen Tapetenwechsel geeignet und nicht um über mehrere Stunden an etwas zu arbeiten.

Fazit

Guter Kaffee, super Atmosphäre und gute Möglichkeiten zum Arbeiten, aber etwas zu teuer für meinen Geschmack.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Entspannte Arbeitsatmosphäre
Preisniveau | Espresso 2,40 EUR, Filterkaffee 3,00 EUR
Besonderheiten | Coffeeshop mit Mediashop

KONTAKT
Haltestelle | U Kochstraße/ Checkpoint Charlie
Öffnungszeiten | Mo-Do: 08:30 bis 19:00 Uhr, Fr-So: 10:00 bis 18:00 Uhr
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Ristorante Sale e Tabacchi – Lunchen ohne Food-Koma

Durch die großen Fensterfronten sieht man Berlins Geschäftswelt in strammen Schritten am Restaurant vorbeiziehen. Schnell, hektisch und gestresst. Doch im Sale e Tabacchi wird zwischen den verschiedenen Mittagsmenüs entschieden. Das Restaurant ist nicht für wenige ein Teil der Tagesroutine. Die helle Location füllt sich zur Mittagszeit mit immer mehr Geschäftsleuten, die planen, hier ihre Mittagspause zu verbringen. Wie wir uns nach unserem Essen einig sind: eine sehr gute Entscheidung.

Mal schnell eine Laugenstange mit Schnittlauch und Butter vom Kiosk oder fast Food vom Imbiss gegenüber vom Büro, für die Mittagspausen gilt meist: Hauptsache schnell und irgendwie füllend. Doch anschließend hat man, nicht wie erhofft, neue Energie um den Arbeitstag zu beenden, sondern eine Träg- und Müdigkeit, die einen auch durch den Rest des Tages begleiten.

Wir haben die Mittagsmenüs im Sale e Tabacchi in Kreuzberg am Checkpoint Charlie getestet. Offenbar ist der Italiener schon für viele Angestellte der umliegenden Arbeitsplätze zum Mittagstreff geworden. Ab 12:45 füllen sich die Tische rasant mit Arbeitskollegen der verschiedensten Branchen.

Ausgewogener Lunch im Sale e Tabacchi

Zwar hört sich die gesamte Speisekarte des Restaurants für alle Italien-Fans sehr verlockend an, denn schon beim überlesen der Fisch-, Fleisch- und Nudelgerichte geht einem das Wasser im Mund zusammen. Wir waren jedoch besonders an den angebotenen Mittagsmenüs interessiert. Diese bestehen aus einer Vorspeise, meist eine Suppe oder ein Saisonsalat, und einem Hauptgericht. Zur Wahl stehen vier Menüs, dessen Preise bei 11,50 EUR starten und bei 19,00 EUR enden. Ich entscheide mich für das vegetarische Risotto mit einem Saisonsalat vorab. Mein Gegenüber wählt das Schwertfischfilet mit Kartoffeln und dem Spinatsalat.

Energie für den Tag und kein Food-Koma

Der Salat steht flott auf unserem Tisch, jedoch ohne Dressing oder Vinaigrette. Diese mixt man sich nach belieben mit dem, auf dem Tisch bereitstehendem, Olivenöl, Balsamicoessig sowie Pfeffer und Salz. Dazu schmeckt das fluffige Chiabatta einfach köstlich.
Zwischen Vorspeise und Hauptspeise vergeht nicht viel Zeit und ich sehe bereits von weitem mein, durch den Chicoree rosafarbenes, Risotto. Der erste Bissen ist wunderbar heiß und cremig, die leichte Bitternote des Chicorees spielt perfekt mit der Sämigkeit des Parmesans. Die Portion füllt den Teller und meinen Magen, doch obwohl ich das Restaurant gesättigt verlasse, ist es kein bedrängendes oder gar unangenehmes Völlegefühl. Im Gegenteil: Durch den frischen Salat und die heiße Hauptspeise fühle ich mich wieder voller Energie und nicht als ob ich erst ein Mittagsschläfchen halten müsste, bevor es zurück an den Schreibtisch geht.

Auch meine Kollegin ist sehr von ihrem Schwertfisch beeindruckt. Zwei saftige Stücke Schwertfisch sowie eine leichte Soße und Kartoffeln bilden ihre Hauptspeise. Unsere Teller sind leer und auch in unserem Brotkorb ist zum Ende des Essens nicht mehr viel zu finden.

Fazit

Das Sale e Tabacchi ist ein Italiener, wie man ihn sich wünscht. Vielfältige Speisen, angenehmes Ambiente und vor allem lecker. Wenn ihr in der Nähe des Checkpoint Charlie euer Büro habt, dann empfehle ich unbedingt, einmal eure Mittagspause in diesem Italienischen Restaurant zu verbringen. Doch auch wer für ein nettes Dinner noch ein Restaurant in der Gegend sucht, sollte das Sale e Tabacchi im Hinterkopf behalten.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Um die Mittagszeit herrscht eine geschäftliche, aber angenehm gelassene Atmosphäre
Preisniveau | Vorspeisen ab 9,50 EUR, Hauptspeisen ab 9,50 EUR bis 28,00 EUR
Besonderheiten | Wechselnde Mittagsmenüs

KONTAKT
Haltestelle | U Kochstraße/ Checkpoint Charlie
Öffnungszeiten | Mo-So: 12:00 bis 01:00 Uhr
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Dave B. – Taste Five: „Es gibt so viel zu probieren. Ich fürchte, mein Magen ist zu klein“

Das Dave B. Taste Five ist ein klassischer Fall von „Außen: Häh?, Innen: Nice!“. Langweiliger, cleaner Neubau trifft wuselige Street Food Market Atmosphäre. Ich muss zugeben, es ist extrem unwahrscheinlich, dass ich mich spontan beim Vorbeigehen, hineinverirrt hätte. Drei Jahre sind sie schon in meiner Nachbarschaft und ich hatte keine Ahnung, was ich verpasse.
Wir kommen um 12 Uhr an und der Laden ist schon ganz gut besucht. Es riecht nach Kaffee, Curry und Braten. Klingt verrückt, ist aber ziemlich fabelhaft. Wir blicken in einen Raum voller Counter verschiedenster Aufmachung mit dazu passendem Mobiliar im Dunstkreis. Von plüschigen Kaffeeschlürfsesseln über klassische Bistrotische bis zum langen funky Community Table ist alles dabei. Fünf Restaurants in einer Location, aus einer Hand. Klingt spannend. Erst mal Übersicht verschaffen.

Dave B. Taste Five: „Eine Küche im Container. Ein echter Container. Vom Schiff und so.“

Die BARISTERIA ist ganz vorne. Der In-House-Coffee-Shop mit einer speziellen Dave B. Röstung der Berliner Kaffeerösterei bietet, neben herrlich duftendem Kaffee, Stullen aus frischem Sauerteigbrot und eine Vitrine voll mit knusprigen Backwaren und saftigen Kuchen. Rechts nebenan: PETER+SILIE, der Vegie-Tresen. Hier gibt es vegetarische und vegane Gerichte, wie zum Beispiel Salate aus Mason Jars und zur kalten Jahreszeit auch Warmes, wie wechselnde Suppen. Gegenüber: Der Highlight-Counter, das OMG. Eine Küche im Container. Ein echter Container. Vom Schiff und so. Schon über die sieben Weltmeere gereist. Und in diesem Container werden wechselnd internationale Speisen gekocht.
Um die nächste Ecke: FARINATA. Hier gibt es Ofengerichte wie Pizza, Lasagne, Gratin und Quiche. Noch mal um die Ecke und somit wieder vorne neben dem Coffee Counter: DELICUT – der Counter für Fleischfans. Hier findet man Krustenbraten, hausgemachte Buletten, Pulled Pork, Pastrami und Rippchen mit eigener BBQ-Sauce.

„frisch zubereitet“, „hausgemacht“, „Berliner Lieferanten“

Küchenchef Thomas Wosch (guter Typ) zeigt uns – nicht ohne Stolz – den Laden. Ich höre immer wieder „frisch zubereitet“, „hausgemacht“, „Berliner Lieferanten“, „soviel regional, wie möglich“ und habe ein schrecklich schlechtes Gewissen, weil ich ständig abdrifte, schnuppere und eigentlich nur darüber nachdenke, was wir wohl essen werden. Es gibt so viel zu probieren. Ich fürchte, mein Magen ist zu klein. Ich kann mich unmöglich entscheiden.

Ich habe Glück. Als wir mit der Runde fertig sind, sagt Thomas: „Ich lasse euch ein paar Sachen fertigmachen und bringe sie an den Tisch“. Ein Teil von mir ist enttäuscht, dass ich nicht aussuchen werde, aber eigentlich bin ich erleichtert. Hier müssen wir nicht mal Self Service betreiben, wie alle anderen – wobei ich damit so gar kein Problem hätte.

„Langweilig ist anders“

Ich nuckle grade erst ein paar Minuten an meinem alkoholfreien Craftbeer, als schon der erste Teller kommt. Salat. Spicy Saigon: Marinierter Mozarella, Rotkohl, Karotten, Spinat, Kräuter, Minze, grüne Bohnen, Erdnüsse, Reisnudeln mit Lemon-Fishsauce-Vinaigrette. Sieht nicht besonders spektakulär aus. Umso überraschter bin ich, wie viel Wums darin steckt. Langweilig ist anders. Ein paar mehr Reisnudeln oder etwas Brot dazu, und er wäre quasi perfekt für uns gewesen. Kurz danach kam vom OMG Container Counter ein Rotes Curry mit Ente. Das Gemüse war knackig, die Sauce super aromatisch und das Fleisch war knusprig und nur am Rand etwas trocken. Egal, war richtig lecker.
Darauf folgte noch eine kleine Pizza mit Frischkäse und Lachs, frisch aus dem Ofen. Herrlich.
Und dann? Dann waren wir voll. Dabei hätten wir gerne noch so viel mehr probiert. Müssen wir wohl wieder kommen.

Fun Fact

Der Name „Dave B. Taste Five“ spiegelt nicht nur das Prinzip der für Küchen wieder. Er ist auch eine Hommage an den legendären Jazz Pianisten Dave Brubeck und seinen, aus keiner Hotellobby wegdenkbarem, Evergreen „Take Five“ (Das heißt aber nicht, dass dort den ganzen Tag nur Jazz dudelt.).

Fazit

Hier nichts zu finden von dem man satt und glücklich wird, scheint mir eine echte Herausforderung zu sein. Das sieht am auch am Klientel. Im Einzugsgebiet liegen Uni, Banken, zahllose Büros – von allen Tierchen findet sich was und alle scheinen glücklich mit ihrem Essen. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Wuselig, abwechslungsreich, bunt
Preisniveau | Unter 10 Euro satt werden ist easy drin
Besonderheiten | Verrückte Sache: Der Veggie-Counter PETER+SILIE hat sein eigenes Magazin mit Veggie-Rezepten und Berichten – Das Vegazin. Cool: Die Salate kann man gegen Pfand auch umweltfreundlich im riesigen Mason Jar mitnehmen

KONTAKT
Haltestelle | U Ernst-Reuter-Platz
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 07:00 bis 19:00 Uhr, Sa-So: Geschlossen
Online | Website

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Försters: Hausmannskost mit regionalen und veganen Zutaten

Der Prenzlauer Berg hat Zuwachs bekommen: Das Försters in der Dunckerstraße. Bei dem Namen könnt ihr sicherlich schon vermuten, dass es sich weder um eine asiatische, noch israelische Küchenausrichtung handelt. Es ist vielmehr eine Ode an die deutsche Hausmannskost, die sich in einer herrlichen Mischung aus bodenständigen Gerichten und modernem, stilvollem Ambiente präsentiert. 

Und es geht doch: Typisch deutsche und 100% vegane Küche im Försters

Ich bin durchaus entzückt über diese Neueröffnung. Vegane Restaurants gibt es viele in Berlin und ich freue mich über (fast) jedes einzelne. Das Försters hat sich jedoch in einer Ecke positioniert, die bislang kaum besetzt wurde. Vermutlich haben sich noch nicht allzu viele Gastronomen an die Veganisierung klassisch deutscher Gerichte herangetraut. Ihr kennt das, entweder ist das Essen eher super healthy oder genau das Gegenteil. Speisen, mit denen ich zumindest noch aufgewachsen bin, fehlen in der veganen Restaurantlandschaft meist.

Ente, Roulade, Rotkohl und Klöße

Ein typisches Weihnachtsessen, das wir da im Försters gegessen haben, oder? Die Rouladen und die Ente gab es natürlich getrennt, nur falls jemand mit großen Hunger vorm Screen gerade anderes vermutet. Dazu gab es wahlweise Maronensuppe oder Risotto als Vorspeise und Lebkuchenparfait oder Creme Brulee als Dessert. Zugegeben, letzteres ist nicht typisch deutsch, aber dennoch eine Nachspeise, die sich großer Beliebtheit erfreut. Auch ein echtes Schmankerl war übrigens der Gruß aus der Küche – ja, auch den gibt es hier. Auf einem kleinen Kracker kringelten sich dünne Karottenscheiben, die an Graved Lachs erinnerten. Die kleinen Gäste freuen sich über Currywurst mit Pommes & Co. auf der Karte.
Übrigens, der Vorteil an rein pflanzlicher Kost? Man rollt nach einem solchen 3-Gänge-Menü nicht schwanger nach Hause, weil keine Kohlebriketts im Magen liegen. 

Die alte Schule der Gastronomie

Meiner Neugier ist es geschuldet, dass ich extrem empfänglich für neue kulinarische Ideen & Konzepte bin. Aber der Besuch im Försters hat mir wieder gezeigt, wie schön es ist, einfach mal wieder Gast zu sein, ohne gleich in ein Fine Dining oder Sterne-Restaurant zu gehen. Die Jacke wurde mir abgenommen, denn es gab eine Garderobe anstatt einer sonst so häufigen alternativ präsentierten Stuhllehne. Der Service war unaufdringlich, aber zeitgleich immer präsent. Wahrscheinlich liegt das am Chef selbst, denn er ist eher mittleren Alters und weiß anscheinend noch, was alles zu guten Gastgeberqualitäten gehört. Dazu liefert das Ambiente die passende Portion Wohlfühlatmosphäre

Fazit zum Försters

Mir hat es richtig gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ihr auch nach der Weihnachtszeit happy nach Hause gehen werdet. Das Försters eignet sich auch perfekt, um vermeintlich kritische Eltern an die veganen Kochkunst heranzuführen. ;) Noch steht das Team ganz am Anfang und eins, zwei Anfangsstolpersteine gibt es immer, die sind aber nicht der Rede wert. Also, ab hin da mit euch – ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Besuch. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, stilvoll mit einem Hauch Schwarzwaldstuben-Ambiente, für Gruppen geeignet
Preisniveau | Vorspeisen ab 5,90 EUR, Hauptspeisen ab 9,90 EUR
Besonderheiten | Vegane Hausmannskost, saisonale Speisen mit regionalen Zutaten

KONTAKT
Haltestelle | Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Do: 15.00 – 23.00 Uhr, Fr-Sa: 15.00 – 2.00 Uhr
Online | Website

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