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Restaurant Aufwind

Ein Restaurant in Zeiten von Corona zu eröffnen, kann ganz schön riskant sein. Wenzel Büchold und Vedad Hadziabdic sind dieses Risiko eingegangen und haben am das Restaurant Aufwind in der Windscheidstraße in Charlottenburg eröffnet – und es bislang bestimmt nicht bereut. Ich durfte die „Küche ohne Klischees“, wie es Wenzel Büchold selbst bezeichnet, selber erleben. Und erleben ist hier genau das richtige Wort, denn das Aufwind ist ein Erlebnis, das mit allen Sinnen genossen werden kann.

Restaurant Aufwind – Küche ohne Klischees, regional und ohne Fleisch

Was es mit Küche ohne Klischees auf sich hat, ist schnell erklärt: Keine Convenience-Produkte, Chemikalien oder Zusatzstoffe, alles regional und ohne Fleisch. Dafür aber feinster Fisch und selbst zubereitete Soßen, Fonds, Kräutermischungen und Butter. Und was wäre ein Restaurant ohne den Wein? Den gibt es im Aufwind natürlich auch, verantwortet durch Vedad Hadziabdic, der die über 120 angebotenen italienischen Weine bis ins kleinste Detail kennt. 

Über das Restaurant, sein Essen und die Weine zu hören reicht bekanntlich nicht, deswegen habe ich das Aufwind getestet. Und was soll ich sagen? Es war der perfekte Abend!

Beim ersten Blick auf das Menü wird mir schnell klar, warum Wenzel Büchold von seinem Kollegen auch als „Appetizentriker“ bezeichnet wird. Ja, das Wort muss man mehrmals lesen, um es zu verstehen. Es steht für jemanden, der vom Appetit her kocht und dabei komplett auf seine Intuition vertraut. Konkret heißt das an diesem Abend: Thunfisch-Gyros, Selleriecremesuppe mit hausgebackenem Brioche, Zander an Erbsenpüree und Gin-Reis. Dazu zu jedem Gang ein perfekt abgestimmter Wein.

Thunfisch-Gyros, Zander an Erbsenpürree und Gin-Reis

Es stimmt: das Menü ist definitv sehr Fisch-lastig. Für jemanden wie mich, der Fisch sehr gerne isst, ist das natürlich ein Jackpot. Mein persölicher Favorit an diesem Abend hat allerdings tatsächlich nichts mit Fisch zu tun. Ganz vorne liegt nämlich die Selleriecremesuppe mit Apfel und dem hausgemachten Brioche, die an einem regnerischen Abend, der fast schon einem Herbstabend gleicht, genau das richtige ist. Hier passt einfach alles zusammen und dazu zählt mit einem 2018er Grauburgunder, der zufällig das Wort «Aufwind» im Namen trägt, auch die Weinbegleitung. 

Die Suppe wird dicht gefolgt vom Dessert. Milchreis gepaart mit Gin, Nashi Birne, Kirschblüten und Himbeeren – das kann ja nur gut sein. Ist auch so. Die Libelle, die dieses Dessert-Kunstwerk ziert ist übrigens nicht nur essbar und ebenfalls sehr lecker, sie ist ist auch das Markenzeichen des Restaurants. Warum, weiß vielleicht keiner so genau. Küchenchef Wenzel Büchold lehnt es ab, eine Erklärung dafür abzugeben. Aber eigentlich ist das auch ganz egal und macht das Aufwind nur noch ein Stückchen interessanter. 

Süß oder sauer – persönliche Cocktailkreationen

Nach einem sehr guten Essen, kam dann noch mein persönliches Highlight: Ein Cocktail. „Die ist aber leicht zu begeistern“, denken sich jetzt vielleicht einige. Verständlich. Aber wir reden hier nicht von einem Mojito oder Cosmopolitan, auch wenn die Optik ein wenig an letzteren erinnerte. In erster Linie war dieser Cocktail so besonders, weil der Barchef diesen allein auf Basis der zwei Fragen, welchen Schnaps man am liebsten trinkt, oder ob man es lieber süß oder bitter mag, kreiert hat. Meine Antwort fiel auf Tequila und bitter. Und genau das habe ich bekommen. Geschmacklich war der Cocktail genau das, was ich mir gewünscht habe, obwohl es die rosa Farbe erst nicht vermuten ließ. Was aber ist noch spektakulärer, als einen Cocktail rein auf der Basis zweier Infos zu kreieren? Wenn man als Barkeeper selbst keinen Tropfen Alkohol trinkt und ausschließlich mit dem Geruchssinn arbeitet. Denn das ist im Aufwind der Fall.

Das Restaurant Aufwind mit allen Sinnen erleben

Und da ich das Aufwind anfangs als Erlebnis bezeichnet habe, das es mit allen Sinnen zu erleben gilt, muss an dieser Stelle natürlich auch die Einrichtung des Restaurants erwähnt werden. Gedämpftes Licht, gedeckte Farben und hier und da kleinere und größere Details, die dem Gast angenehm ins Auge fallen. Ein Hingucker ist definitiv die Bar, die, pink beleuchtet, direkt im Eingangsbereich des Restaurants erstrahlt. Die Inneneinrichtung für das Restaurant hat übrigens Wenzel Bücholds Mutter höchstpersönlich entworfen. Und als Dankeschön hat er kurzerhand sein Restaurant nach ihrer damaligen Band benannt. Wenn das nicht eine schöne Anekdote ist, dann weiß ich auch nicht! 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, unaufgeregt, gemütlich
Preisniveau | Gemüsegerichte ab 11 EUR, Fischgerichte ab 16 EUR
Besonderheiten | Kein Fleisch, regionale, saisonale Zutaten

KONTAKT
Haltestelle | 
S Charlottenburg
Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.00-23.00 Uhr
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Restaurant Remise in Brandenburg

Wer der Stadt Brandenburg an der Havel einen Besuch abstattet und hungrig nach einem Restaurant sucht, dem empfehlen wir das Restaurant Remise. Es liegt extremst idyllisch auf dem Hof des Brandenburger Doms. Die alten Häuser drumherum sind allesamt modernisiert und so ergibt sich ein Szenerie wie aus dem Bilderbuch.

Saisonale Gerichte aus regionalen Lebensmitteln

Die Karte, mit einem Schwerpunkt auf deutsche Küche, ist übersichtlich, was für die Qualität der Speisen steht. Alles ist hausgemacht und so kann problemlos auf spezielle Wünsche eingegangen werden. In meinem Beispiel war es ein veganes Gericht, bestehend aus normalen und lilafarbenen Kartoffeln, sowie diverses Gemüse und Frühlingszwiebeln.

Dem gegenüber stand das Rumpsteak, das mit unterschiedlichen Beilagen serviert wurde. Die Charlotten-Rotwein-Sauce ist eine ganz feine Sache!

Dazu gab es Potsdamer Stangenbier – wie der Name schon sagt, direkt aus der Region. Ebenso stammt der Rosé Wein aus regionalem Anbau. Wer sich jetzt fragt, wo zum Teufel im Land Brandenburg Wein angebaut wird? Werder/ Havel ist der Ort, an dem hiesige Winzer und Weinfreunde ihr Glück finden.

Fazit zum Restaurant Remise

Eine wirklich schönes Fleckchen Erde auf dem sich das Restaurant niedergelassen hat. Die Speisen sind lecker, der Service aufmerksam und freundlich und die Preise vollkommen in Ordnung. Es lohnt sich!

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Ruhig, idyllisch, stilvoll, Außenplätze
Preisniveau | Hauptgerichte ab 14 EUR, Bier 0,3l für 3 EUR
Besonderheiten | Vegane Gerichte möglich, wunderschön gelegen mit Blick auf den Brandenburger Dom

KONTAKT
Ort | 
Brandenburg/ Havel, Dominsel
Öffnungszeiten | Mi-So: 12.00 – 20.00 Uhr
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Hofläden in Brandenburg

In einer Großstadt wie Berlin ist es oft schwierig regional und saisonal einzukaufen. Man hat einfach nicht die Vorteile einer ländlichen Gegend, dass der nächste Bauer nicht weit entfernt ist. Im Supermarkt erlebt man immer häufiger, das Tomaten nach nichts schmecken. Wer schon einmal eine Tomate aus eigenem Anbau oder von einem regionalen Gemüsebauern gegessen hat, merkt den gewaltigen Unterschied. Dieser ist kein Vergleich zu der Supermarkt-Version. Durch undurchsichtigen Lieferketten weiß man auch oft nicht so genau wo Obst, Gemüse oder Fleisch herkommt. Das ist bei den Hofläden nicht der Fall.

Viele unterschiedliche Spezialitäten in den Brandenburger Hofläden

In den kleinen heimeligen Hofläden, die in Brandenburg ziemlich flächendeckend verteilt sind, findet man wirklich alles was das Schlemmer-Herz begehrt. Das Beste: alles mit echtem Geschmack! Die Hofläden haben je nach Saison einiges zu bieten. Äpfel, Kürbisse, Spargel, Erdbeeren und Kartoffeln sind nur der Anfang. Die meisten verkaufen auch frischen Honig, Marmeladen und Eier von den Hühnern die über den Hof laufen. In Brandenburg ist die Welt noch in Ordnung, denn dort weiß man, dass Fleisch und Milch von glücklichen Tieren mit gesundem Futter und genügend Platz stammt. 

01 | Neumanns Erntegarten und Hofladen | Potsdam

Der kleine Hof in der Nähe von Potsdam verfügt nicht nur über regionale Produkte aus eigener Herstellung sondern auch über Spezialitäten aus ganz Deutschland. Neben Konfitüren, Milch, Obstsäfte, Eier, Spreewald– und Sanddronpodukte wird zusätzlich noch ein feine Imbisse und Kuchen serviert.

Besonderheit | Regionale Produkte & Spezialitäten aus ganz Deutschland
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02 | Gläserne Molkerei | Naturpark Dahme-Heidesee

Der Hofladen der Gläsernen Molkerei hat nicht nur Bio-Molkereiprodukte wie Milch, Butter, Buttermilch, Joghurt und Käse im Sortiment. Sondern es werden auch Obst, Gemüse, Spezialitäten aus der Spreewaldregion und Backwaren angeboten. Im gemütlichen Garten vor dem Häuschen kann man außerdem eine Tasse Kaffee und leckeren Kuchen genießen. 

Besonderheit | Bio-Molkereiprodukte
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03 | Hofladen Gräben | Kreuzbruch

Der kleine Hofladen, nördlich von Berlin besticht durch die besondere Fleischqualität vom deutschen Angus Rind. Hier steht alles im Zeichen von “Klasse statt Masse”, denn das Fleisch wird nur an jedem 3. Wochenende von Oktober bis April angeboten. Falls ihr zu einer anderen Zeit bei dem Hofladen vorbei schauen wollt, bekommt ihr trotzdem ein tolles Wurstsortiment, Grillspezialitäten und Fruchtaufstriche. Türschmuck und Kränze aus Naturmaterialien runden das Sortiment ab. 

Besonderheit | tolles Wurst- und Fleischsortiment
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04 | Hofladen Falkensee | Falkensee

Die 180m² große Verkaufsfläche des Hofladens von Familie Kruse bietet der viel Auswahl an regionalen und überregionalen Produkten. Selbstverständlich werden aber auch eigene Erzeugnisse angeboten, wie zum Beispiel die 20 hausgemachten Konfitüren.

Besonderheit | große Konfitüren Auswahl
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05 | Hof Apfeltraum | Müncheberg

50 Kilometer östlich vom Berliner Zentrum befindet sich der Hof Apfeltraum. Auf dem Anwesen arbeiten 20 Menschen, welche nach den Richtlinien des biologisch-dynamischen Landbaus wirtschaften. Im Online-Shop könnt ihr verschiedenste Produkte entdecken. Wer sich aber nicht jedes mal aufs Neue überlegen möchte was er bestellen will, kann sich auch mit einer Abo-Box Überraschen lassen. Einfach das Thema der Box wählen, zum Beispiel “Frühstücks-Kiste” oder “Regio-Kiste” und den Lieferzyklus bestimmt, schon bekommt ihr in eurem gewünschten Rhythmus frische und regionale Zutaten für euer Essen.

Besonderheit | Online-Shop, Abo-Boxen
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06 | Felicitas Chocolatier | Spremberg

Im Schokoladenland werden Süßigkeiten Träume wahr. Verführt werdet ihr hier mit feinsten Pralinen, einer Vielfalt von Schokofiguren -und Tafeln. Eine Besonderheit sind die individuell beschrifteten Schokoladenkarten die in Handarbeit gefertigt werden. Egal ob ihr  Tiere oder Menschen aus Schokolade oder Pralinen in den irrwitzigsten Formen sucht, in dem großen Online-Shop von Felicitas Chocolatier werdet ihr mit Sicherheit fündig. 

Besonderheit | individuell beschriftete Schokoladenkarten
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07 | SanddornShop | Werder/Havel

In diesem Online-Shop dreht sich alles, wie der Name schon vermuten lässt, rund um das Thema Sanddorn. Saft, Aufstrich, Likör, Gummibärchen, Kosmetik und vieles mehr ist aus Sanddorn hergestellt. Auch wenn die “Zitrone des Nordens” nicht den Hype wie andere Superfoods miterleben durfte, darf man die Frucht nicht unterschätzen. Den Beeren des Sanddorns wird ein besonders hoher Vitamin C Gehalt nachgesagt, ebenso gehört auch Vitamin B12 zu den Bestandteilen. 

Besonderheit | Sanddorn in allen Varianten
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08 | Grumsiner Brennerei | Angermünde

Die Brennerei in der Uckermark verfügt nicht nur über einen schönen Hofladen mit einer vielzahl von Angeboten wie Gin-Tasting und Likör Seminar, sondern auch über einen Online-Shop. Aus erlesenen Rohstoffen aus eigenem Anbau und von Bio Produzenten der Region werden in der Brennerei Wein, Likör, Brand und Whisky hergestellt. Für Genießer  und welche die sich mal einen wirklich edlen Tropfen gönnen möchten, sind hier genau richtig. 

Besonderheit | Gin-Tasting & Likör Seminar
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09 | Stork Club x Spreewald Destillerie | Schlepzig

Etwa 60 Kilometer südlich von Berlin erstrecken sich die Auenlandschaften des Spreewaldes und hier, mitten im Biosphärenreservat, befindet sich auch die Spreewald Destillerie. Die Whiskey-Manufaktur ist die älteste Brandenburgs und gleichzeitig die erste Roggen-Whiskey-Destillerie Deutschlands. Die „Stork Club“ Whiskey-Range verspricht Wiskeys auf höchstem Niveau, die bereits prämiert wurden. Das besondere Klima verspricht die besten Voraussetzungen für die Reifung von Whisky und Rum. Im übersichtlichen Online-Shop könnt ihr euch die Stork-Club-Spirituosen ganz bequem nach Hause bestellen.

Besonderheit | älteste Whiskey-Destille Brandenburgs
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10 | Q-Regio | verschiedene Standorte

Der Laden für Genießer hat nicht nur einige Verkaufsstellen in Berlin und Brandenburg, sondern auch einen riesigen Online-Shop. Sowohl in den Hofläden als auch online bekommt ihr nicht nur Waren die von Q-Regio Produzenten stammen, sondern auch Saisonwaren von Kleinproduzenten aus der unmittelbaren Umgebung. 

Besonderheit | Online-Shop
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11 | Rosenrot und Feengrün | Burg (Spreewald)

Alle Frühstücksliebahber aufgepasst! Einen kompletten Online-Shop voll mit Marmeladen findet ihr auf der Homepage von Rosenrot und Feengrün. Hier könnt ihr klassische Marmeladen Sorten entdecken,  aber auch ausgefallene Kreationen und Gelees der besonderen Art. Natürlich sind die Zutaten Handverlesen und die Aufstriche in eigener Produktion hergestellt. 

Besonderheit | Marmeladen und Gelees aller Art
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12 | Der Hofladen Rehagen | Am Mellensee

“Eine gesunde Ernährung, hochwertige Lebensmittel, eine intakte und vielfältige Natur” das ist das Ziel des Hofladen in Rehagen. Der Laden hat nicht nur ein vielfältiges Angebot vor Ort, sondern betreibt auch einen Online-Shop und liefert Bio-Kisten direkt nach Hause. Hier könnt ihr euch Abos mit verschiedensten Waren zusammenstellen und ihr bekommt diese immer frisch geliefert. Ich finde das ist eine wirklich großartige Idee für die Menschen, welche aus zeitlichen Gründen nicht nach Brandenburg zum einkaufen fahren können.

Besonderheit | frische Lieferung direkt nach Hause
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13 | Vielfruchthof Mötzow | Brandenburg/ Havel

Der Vielfruchthof in Mötzow liegt nur wenige Minuten von Brandenburg/ Havel entfernt. Berühmt berüchtigt ist der Vielfruchthof vor allem für sein Spargelangebot. Im Hofladen können die angebauten Produkte, sowie viele regionale Spezialitäten und handgemachte Produkte erworben werden. Events und allerlei Hoftiere sorgen für Abwechselung.

Besonderheit | Spargel, Hoftiere
Online | Website

Tisk |Gehobene Berliner Küche aus Neukölln

Deine Eltern sind zu Besuch und du suchst nach einer Möglichkeit ihnen das „richtige Berlin“ zu zeigen? Papa weiß nicht was ein Schawarma ist und hat auch kein Interesse daran es heraus zu finden und Mama kann nicht mit Stäbchen essen? Keine Panik, wir haben da was für dich: Das Tisk serviert Berliner Klassiker neu interpretiert und bedient in seiner Speisekneipe ein breites Publikum – vom Neuköllner Kiezurgestein bis hin zu deinen konservativen Eltern!

Blutwurst, Broiler, Rotwein

Seit 2018 ist Neuköllns internationale Restaurantlandschaft um eine Attraktion reicher. „Berliner Küche, aber sexy!“ serviert das Tisk seinen Gästen an seiner langen Bar in der Neckarstraße. Daher kommt auch der Name der Speisekneipe: „Tisk“ kommt aus dem Altdeutschen und bedeutet übersetzt so viel wie „Tisch“ oder eben „Tresen“. Und genau an dort haben wir einen Abend lang Platz genommen, um mal genauer zu sehen, was der Laden so zu bieten hat.
Das offene Raumkonzept bietet Gästen, sowohl an Tischen oder eben dem langen Tresen, dem Herzstück des Ladens, Platz. Ein Teil der Küche liegt im Gastraum, hinter der Bar, sodass man dem Meister bei der Arbeit ein bisschen über die Schulter gucken kann.

Zugegeben, schon von Außen sieht das Tisk ziemlich fancy aus. Und der Eindruck verfestigt sich, wenn man unter der Lichtinstallation am Tresen Platz genommen hat. Serviert werden Berliner Klassiker neu und hochwertig interpretiert. Trotzdem, oder gerade deswegen, wird Wert darauf gelegt, dass sich die Bezeichnung „Speisekneipe“ auch im Ambiente widerspiegelt. Du willst dein Date mit einem 5-Gang-Menu beeindrucken oder auf dem nach Hauseweg nur schnell ein Bier trinken gehen? Im Tisk geht beides. Geachtet wird zudem besonders auf die Verwendung regionaler und saisonaler Produkte, teilweise bezogen vom hauseigenen, Brandenburger Bauernhof.
Beeindruckt wurden wir auch – und zwar von frischen Fischstäbchen und Blutwurstkroketten. Die gab es nämlich, unter anderem, zur Vorspeise. Dazu wurden uns Remoulade, Apfelmus und eingelegte Essiggurken serviert. Ganz im Sinne des Kneipenkonzepts lassen sich diese „Happen“ auch als kleiner Snack für Zwischendurch bestellen. Ich muss gestehen, ich hatte bis jetzt immer einen Bogen um Blutwurst gemacht. Völlig zu unrecht, wie sich an diesem Abend heraus stellen sollte. Frittiert schmeckt eben einfach alles! Preislich liegen die Vorspeisen so zwischen 4€ -7€.

Viel Kartoffelpüree und ein Senfei

Zum üppigen Hauptgang gab es ein sexy Senfei (Na, geh ich euch mit meinen „Bauer sucht Frau“- Alliterationen schon auf die Nerven?) und ein Brathähnchen, welches so perfekt aussah, als ob es Max und Moritz selbst der Witwe Bolte gerade erst vom Ofen gestohlen hätten. Ähnlich wie bei den Blutwurstkroketten, war ich auch beim Senfei eher skeptisch. Und zum zweiten Mal an diesem Abend wurde ich angenehm überrascht: Das auf Kartoffelpüree und Senf-Espuma gebettete Ei, war unser Favorit an diesem Abend. Der Broiler wird wahlweise mit Kartoffelpüree oder Pommes, Erbsengemüse und Pilzrahmsoße serviert und kostet für zwei Personen 35€. Das Senfei bekommt man schon für 10,50€. Das 3-Gang-Menu mit Weinbegleitung liegt bei 55€, 5-Gang plus Wein bei 85€. Zum Hauptgang gab es für uns ein Glas Riesling und Primitivo, serviert vom super freundlichen Service. Auch am Broiler gab es für uns nichts aus zusetzten. Er punktet gleichermaßen mit Qualität und Quantität. Während die „Happen“ ihrem Namen alle Ehre machen und aufgrund der Portionsgröße maximal Snackpotential haben, waren wir nach dem Hauptgang und der sich daraus ergebenden Kartoffelpüreeschlacht, wirklich papp satt. Jede der Beilagen schmeckte auch solo richtig lecker und die Bratensoße am Kartoffelpüree (Berlin, ich liebe dir – Trinkspiel: Nehmt jedes mal einen Shot, wenn in diesem Text das Wort „Kartoffelpüree“ vorkommt“.) hat fast so geschmeckt, als hätte meine Oma sie selbst gemacht.

Auch wir haben den Abend mit einer Runde Shots beendet. Im Tisk gibt es Schnaps von „Mampe“ – Berlins älteste Destillerie. Deren „Halb, Halb“ – Bitterlikör sollte, angeblich, der bessere Jägermeister sein. Zum dritten mal an diesem Abend, war ich, durch meine Jugend auf dem Land mit allen Bitterlikören gewaschen, skeptisch. Und zum dritten mal an diesem Abend lag ich falsch. Gekühlt wäre er wahrscheinlich noch besser gewesen, aber von welchem Kräuterlikör bei Raumtemperatur kann man schon behaupten, er sei überhaupt lecker, geschweige denn besser als der Martkführer mit dem Hirsch?

Fazit

Glücklich und satt verabschiedeten wir uns und zogen auf dem Weg zur S-Bahn unser Fazit: Das Tisk lehnt sich, trotz seiner Bezeichnung als „Speisekneipe“ eher in die Fine Dining-Richtung,was sich unserer Meinung nach auch im Publikum widerspiegelt. Wenn wir nur Lust auf ein Bier hätten, würden wir wahrscheinlich andere Eckkneipen zuerst ansteuern, zum Essen würden wir aber am liebsten gleich morgen wieder kommen! Das Tisk schafft den Spagat zwischen Berliner „Comfortfood“ und dem avantgardistischen Spin, welches es ihm gibt. Und auch wenn unsere Gerichte an diesem Abend sehr fleischlastig waren – das Tisk kann vegan und vegetarisch genauso gut. Veganer Neuköllns, lasst euch davon also nicht abschrecken! Und auch für alle anderen gilt, im Tisk kann man lecker essen, guten Wein trinken und entspannt miteinander oder dem Team quatschen. Und wer nach einem Abend im Tisk im Foodcoma auf der Couch landet, der schaltet am besten auf VOX, denn dort ist Chef und Betreiber Martin Müller im April bei der Kochshow „Ready to Beef!“ zu Gast.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gehobene Kneipenatmosphäre
Preisniveau | Vorspeisen ca. 6€, Brathähnchen für Zwei 35€
Besonderheiten | Berliner Küche neu interpretiert

KONTAKT
Haltestelle | U7 Rathaus Neukölln , U8 Boddinstraße
Öffnungszeiten | Di-Sa: 12:00 bis 15:00 Uhr und 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Online | Website

Försters: Hausmannskost mit regionalen und veganen Zutaten

Der Prenzlauer Berg hat Zuwachs bekommen: Das Försters in der Dunckerstraße. Bei dem Namen könnt ihr sicherlich schon vermuten, dass es sich weder um eine asiatische, noch israelische Küchenausrichtung handelt. Es ist vielmehr eine Ode an die deutsche Hausmannskost, die sich in einer herrlichen Mischung aus bodenständigen Gerichten und modernem, stilvollem Ambiente präsentiert. 

Und es geht doch: Typisch deutsche und 100% vegane Küche im Försters

Ich bin durchaus entzückt über diese Neueröffnung. Vegane Restaurants gibt es viele in Berlin und ich freue mich über (fast) jedes einzelne. Das Försters hat sich jedoch in einer Ecke positioniert, die bislang kaum besetzt wurde. Vermutlich haben sich noch nicht allzu viele Gastronomen an die Veganisierung klassisch deutscher Gerichte herangetraut. Ihr kennt das, entweder ist das Essen eher super healthy oder genau das Gegenteil. Speisen, mit denen ich zumindest noch aufgewachsen bin, fehlen in der veganen Restaurantlandschaft meist.

Ente, Roulade, Rotkohl und Klöße

Ein typisches Weihnachtsessen, das wir da im Försters gegessen haben, oder? Die Rouladen und die Ente gab es natürlich getrennt, nur falls jemand mit großen Hunger vorm Screen gerade anderes vermutet. Dazu gab es wahlweise Maronensuppe oder Risotto als Vorspeise und Lebkuchenparfait oder Creme Brulee als Dessert. Zugegeben, letzteres ist nicht typisch deutsch, aber dennoch eine Nachspeise, die sich großer Beliebtheit erfreut. Auch ein echtes Schmankerl war übrigens der Gruß aus der Küche – ja, auch den gibt es hier. Auf einem kleinen Kracker kringelten sich dünne Karottenscheiben, die an Graved Lachs erinnerten. Die kleinen Gäste freuen sich über Currywurst mit Pommes & Co. auf der Karte.
Übrigens, der Vorteil an rein pflanzlicher Kost? Man rollt nach einem solchen 3-Gänge-Menü nicht schwanger nach Hause, weil keine Kohlebriketts im Magen liegen. 

Die alte Schule der Gastronomie

Meiner Neugier ist es geschuldet, dass ich extrem empfänglich für neue kulinarische Ideen & Konzepte bin. Aber der Besuch im Försters hat mir wieder gezeigt, wie schön es ist, einfach mal wieder Gast zu sein, ohne gleich in ein Fine Dining oder Sterne-Restaurant zu gehen. Die Jacke wurde mir abgenommen, denn es gab eine Garderobe anstatt einer sonst so häufigen alternativ präsentierten Stuhllehne. Der Service war unaufdringlich, aber zeitgleich immer präsent. Wahrscheinlich liegt das am Chef selbst, denn er ist eher mittleren Alters und weiß anscheinend noch, was alles zu guten Gastgeberqualitäten gehört. Dazu liefert das Ambiente die passende Portion Wohlfühlatmosphäre

Fazit zum Försters

Mir hat es richtig gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ihr auch nach der Weihnachtszeit happy nach Hause gehen werdet. Das Försters eignet sich auch perfekt, um vermeintlich kritische Eltern an die veganen Kochkunst heranzuführen. ;) Noch steht das Team ganz am Anfang und eins, zwei Anfangsstolpersteine gibt es immer, die sind aber nicht der Rede wert. Also, ab hin da mit euch – ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Besuch. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, stilvoll mit einem Hauch Schwarzwaldstuben-Ambiente, für Gruppen geeignet
Preisniveau | Vorspeisen ab 5,90 EUR, Hauptspeisen ab 9,90 EUR
Besonderheiten | Vegane Hausmannskost, saisonale Speisen mit regionalen Zutaten

KONTAKT
Haltestelle | Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Do: 15.00 – 23.00 Uhr, Fr-Sa: 15.00 – 2.00 Uhr
Online | Website

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Meat Bringer – Premiumfleisch aus artgerechter Haltung

Meat Bringer ist noch neu am Markt und verkauft Premiumfleisch aus Brandenburg. Genauer gesagt ist es Fleisch aus den Landkreisen Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald. Im Sortiment finden sich Schweine-, Rind- und Wildfleisch. Dazu gibt es selbst kreierte Bratwürste, Burgerpatties, hausgemachte Leberwurst (z.B. mit Aroniabeeren) und viele weitere Leckereien.

Was Meat Bringer zudem wirklich besonders macht, ist die konsequente Transparenz und Einhaltung der Qualitätsstandards. Das reicht von sehr kurzen Transportwegen, über artgerechte Tierhaltung, Einzelschlachtung bis hinzu einer sehr fairen Bezahlung gegenüber den Landwirten, Jägern, dem Schlachter & Bäcker. Bei den ganzen Negativschlagzeilen, die immer wieder aufploppen und sogar bio-zertifizierte Unternehmen betreffen, möchten wir euch Meat Bringer unbedingt vorstellen. Für uns derzeit eines der wenigen Anbieter von regionalem Premiumfleisch, dem wir vollkommen vertrauen.

Was macht das Premiumfleisch von Meat Bringer so besonders?

Um euch Meat Bringer in Gänze vorzustellen, nehmen wir euch mit durch den Kreislauf. Sprich, was passiert alles bis das Produkt bei euch zuhause auf dem Teller landet? Im Spätsommer 2018 hatten wir bereits die Möglichkeit mit zu den verschiedenen Höfen zu fahren und uns alles selbst anzuschauen. Wir haben mit den Landwirten gesprochen, Aroniabeeren auf riesigen Feldern gepflückt und den Schlachter kennengelernt. Das teilen wir nun mit euch, denn wer Wert auf Qualität, Tierwohl und Regionalität legt, ist bei Meat Bringer genau richtig. Frei nach dem Motto „Lieber weniger Fleisch, dafür aber richtig gutes!“

Wie werden die Schweine und Rinder aufgezogen? Wo leben sie und was kriegen sie zu fressen?

Das Schwein ist eine besondere Art, das „Märkisches Kartoffelschwein“ getauft wurde. Das hat einen ganz einfachen Grund, denn die Schweine erhalten fast nur gedämpfte Kartoffeln aus eigenem Anbau zu fressen. Dazu gibt es Getreideschrot und Wasser. Bevor die ausgewachsenen Tiere auf einem weitläufigen Acker leben, wachsen sie in Stallungen auf. Die Ställe sind komplett ohne Spaltböden, dafür aber mit jeder Menge frischem Stroh. 

Die Rinder bzw. Färsen (Kühe, die noch nicht gekalbt haben), sowie die Angus-Limousin-Rinder leben hingegen ganzjährig auf der Weide und fressen frisches Gras und Kräuter. Im Winter kommt Heu von eigenen Feldern dazu. 

Die Wildtiere (Wildschweine, Rehe, Hirsche) leben natürlich ebenfalls ganzjährig draußen in ihrem natürlichen Lebensumfeld. Meat Bringer arbeitet mit persönlich bekannten Jägern, sodass eine vertrauensvolle, faire Zusammenarbeit möglich ist. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Jäger keine Drückjagd oder Nachsuche anwenden.

Wie werden die Tiere geschlachtet?

Erst mit einem Gewicht von 160-180 kg kommen bspw. die Märkischen Kartoffelschweine zum Schlachter. Hierbei war es Meat Bringer wichtig, dass sowohl die Schweine als auch die Rinder und die Wildtiere einzeln geschlachtet werden. Von Massenabfertigung in Großschlachtereien wird aus Prinzip abgesehen. Die Bauern bringen die Tiere einzeln und persönlich zum Schlachter, der nur wenige Fahrminuten von den Höfen entfernt liegt. Die Aufzucht und die Verarbeitung des Tieres passiert ausschließlich in den Landkreisen Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald, etwa 100km von Berlin. Dadurch wird der Ausstoß von Stresshormonen möglichst gering gehalten und eine hohe Fleischqualität garantiert. Das Fleisch wird nach der Verarbeitung sofort schockgefrostet, wodurch die Zellstruktur fast vollständig erhalten bleibt. 

Eigene Rezepturen – Leberwurst, Burgerpatties und Bratwürste

Wer die reinen Cuts von den einzelnen Tiere haben möchte, kann bei Meat Bringer bedenkenlos zugreifen. Das Fleisch ist zu 100% naturbelassen. Es wird kein Wasser oder andere Zusatzstoffe in das Fleisch gespritzt, um es schwerer oder gar schöner wirken zu lassen. Wer auf besondere Cuts steht, kann direkt im Laden in Wildau anrufen und bspw. Nieranzapfen bestellen. Die Leidenschaft zum Produkt wird aber besonders bei den selbst entwickelten Produkten deutlich. Die beiden Leberwurstsorten (Rind oder Schwein) sind z.B. mit Bio-Aroniabeeren angemacht, wodurch sich eine echt leckere Kombination aus süßlich und herb ergibt. Die Produktentwickelung ist bei Meat Bringer ständig in Bewegung, weshalb es sich lohnt regelmäßig im Onlineshop vorbeizuschauen. Übrigens auch die Aroniabeeren bezieht Meat Bringer von einem Biohof im Landkreis Dahme-Spreewald. Die Burgerpatties sind entweder komplett naturbelassen oder bspw. wie die Wildschweinpatties mit Chili verfeinert. Nicht zu fett, nicht zu mager sind sie perfekt für jeden Burgerfan. Auch die Burgerbrötchen können von Meat Bringer direkt bezogen werden. Ihr ahnt es sicherlich, denn auch die Burgerbuns backt ein Landbäcker im gleichen Landkreis nach eigener Rezeptur. Das Highlight für viele sind aber garantiert die vielen unterschiedlichen Bratwurstkreationen. Momentaner Liebling ist die Bratwurst mit Maronen, Walnüssen und Honig.

Wie gelangen die Produkte zu euch nach Hause? 

Da das Thema Umwelt auch mit der Art der Lieferung einhergeht, sind die Liefergebiete aktuell noch begrenzt. Potsdam, Kleinmachnow, das südliche Berlin sowie der dort angrenzende Bereich vom Land Brandenburg sind im Repertoire enthalten. Berliner können sich ihre Produkte zum Co-Workings Space The Place liefern lassen und es dort abholen. Die Möglichkeit der persönlichen Abholung vom Ladengeschäft in Wildau ist ebenso möglich. Der Ausbau des Liefergebietes ist aber schon in Planung – und ihr wisst ja wie es so schön heißt. Vorfreude ist die schönste von allen. So oder so, gelangen die Produkte schockgefrostet in einer Kühlbox direkt zu euch nach Hause. 

Faire Preise sind keine Utopie!

Die Partner von Meat Bringer sind allesamt bewusst ausgesucht. Es besteht ein enger Kontakt und regelmäßiger Austausch. Alle Partner tragen nicht nur die gleiche Leidenschaft für hervorragende Produkte in sich, sondern erhalten eben auch eine sehr faire Bezahlung. Eine Grundvoraussetzung für eine lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Gleichsam ist es aber auch ein Zeichen in Richtung Industrie und Gesellschaft, denn Ausbeutung in Form von Billigfleisch in Discountern sollte längst überholt sein und macht niemanden glücklich

Fazit zu Meat Bringer

Meat Bringer zeigt, dass es möglich ist. Viele reden davon, drucken fett irgendwelche Werbeversprechen auf ihre Produkte, aber die Wahrheit liegt meist recht weit davon entfernt. Wir möchten an dieser Stelle auch niemanden in die Pfanne hauen, aber wenn ihr euch mal tiefergehend mit dem Thema beschäftigt, werdet ihr selbst auf die ein oder anderen Beschönigungen stoßen. Aber was nützen all die Worte, am besten ihr bestellt euch was im Online-Shop und probiert das Fleisch einfach selbst.

Vielfruchthof Mötzow – Ein Ausflug nach Brandenburg

Es ist schon eins, zwei Tage her, um genau zu sein, war es an Ostern, wo es mich mal wieder in meine brandenburgische Heimat verschlug. Eine kleine Miniauszeit, vom dem dann doch manchmal stressigen Alltag in Berlin war genau das Richtige. Raus aus der Großstadt, Landluft, Natur, Tiere und entspannte Menschen sollten das Ziel sein. Da fiel mir der Vielfruchthof Mötzow ein, der in Brandenburg/ Havel und Umgebung ein durchaus beliebtes Ausflugsziel ist. Gerade zur Spargelzeit, denn der wird vor Ort selbst angebaut. 

Was hat der Vielfruchthof in Mötzow zu bieten? 

Da wären zum Beispiel die Tiergehege im hinteren Bereich. Ob Hasen, Enten, Tauben, Alpakas, Esel, Ziegen oder Ponys – es gibt viele zu sehen und manchmal auch zu streicheln. Zwar sind einige Tiere primär da, um später gegessen zu werden, aber so werden wir alle mal wieder daran erinnert, wo die Fleisch- und Wurstwaren so herkommen. Und bis zu Schlachtung kann man sich definitiv an der Niedlichkeit der Tiere erfreuen. 

In der Kunstmühle können nicht nur kleinere Austtellungen lokaler Künstler bewundert werden, es gibt auch allerlei kleine, meist handgemachte Andenken. Vor allem das Holzspielzeug ist richtig toll und richtig groß – also perfekt zum Spielen. Aber auch Kinderkleidung, Schals und, ich nenne es mal liebevoll, Klimbim kannst du in der Kunstmühle erwerben.

Regional und saisonal hingegen ist das Angebot im Hofladen. Pflanzen für den Garten, Spargel in rauen Mengen und Produkte kleinerer Handwerksmanufakturen aus Brandenburg und Berlin präsentieren ihre Schätzchen. Besonders cool fand ich eine Flasche, die getrocknete Kräuter und Früchte enthielt. Nach dem Aufguss lassen sich daraus ziemlich leckere Drinks zaubern. 

Das Highlight jedes Jahr ist die Spargelzeit

Das saisonale Angebot bestimmt die Karte auf dem Vielfruchthof Mötzow. Die Speisen werden zur Saison primär nicht á la Carte bestellt, sondern als Buffet angerichtet. Entweder als Tellergericht für 15,50 EUR oder mit einer weiteren Auswahl an Vor- und Nachspeisen als All-you-can-eat-Variante für 19,90 EUR. Der Spargel kommt frisch vom Feld und ist außerordentlich geschmackvoll. Ernsthaft, ich hab lange nicht mehr so leckeren Spargel gegessen. Auch der Spargelsalat und die Spargelcremesuppe sind wärmstens zu empfehlen. Außerhalb der Spargelzeit bietet der Vielfruchthof regionale Speisen mit den weiteren Produkten, die frisch vor Ort geerntet werden an. Neben den Buffets, steht dann auch das Restaurant mit á la Carte Speisen zur Verfügung.

Fazit zum Vielfruchthof Mötzow

Das Areal rund um den Vielfruchthof Mötzow eignet sich hervorragend für Wanderungen oder Radtouren. Auch Motorradfahrer machen gerne einen Stopp vor Ort, um sich zu stärken und zu entspannen. Dafür eignet sich dieses idyllische Stück Erde auch ganz wunderbar. Häufig gibt es noch weitere Veranstaltungen mit DJ und Bühnenprogramm, natürlich mit ländlichem Charme. Aber ich feiere sowas inzwischen total – es muss nicht immer super hip, flippig und uasgefallen sein.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Ländlich, Tiergehege, großer Außenbereich mit vielen Sitzbänken und Bühnenbereich
Preisniveau | Spargel als All-you-can-eat: 19,90 EUR p.P., regionale Buffets und á la Carte Gerichte außerhalb der Saison
Besonderheiten | Spargel aus eigenem Anbau

KONTAKT
Anfahrt | Vom Brandenburger Hauptbahnhof: Mit Rad etwa 30 Minuten, mit Auto etwa 15 Minuten
Öffnungszeiten | Mo-So: 11.00-19.00 Uhr
Online | Website 

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DER SACHE WEGEN – Plastikfrei einkaufen

Kennst du das? Du warst einkaufen im Supermarkt, kommst zurück, packst aus und gefühlt ist der Mülleimer danach so voll, dass du direkt wieder runter gehen kannst, um ihn zu leeren? Zuhause esse ich ausschließlich vegan und hab das Gefühl, dass ich genau deshalb regelmäßig in Plastikverpackungen ersticke. Gerade frisches Obst und Gemüse liegt häufig in Plastik vermummt in den Regalen. Mich nerven all diese Folien und Tüten enorm – ich kann sie einfach nicht mehr sehen. Und so hab ich mich endlich mal auf den Weg zum Laden „DER SACHE WEGEN“ gemacht, der unverpackte Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs anbietet.

Fair, ökologisch, plastikfrei und gut sortiert  – DER SACHE WEGEN!

Als ich den Laden betrete, überrascht mich die Größe der Ladenfläche. Im vorderen kleineren Raum kannst du deine mitgebrachten Behältnisse abwiegen, Soul Bottles, Eco Brotboxen und einige Bücher kaufen. Zudem ist hier die Müsli und Trockenobstabteilung, die so spannende Dinge wie getrocknete Birnen für dich bereit hält. Die kleinen schrumpeligen Birnen haben mich an diese Shar-Pei Hunderasse erinnert (das sind die mit den vielen Falten). Im hinteren Raum gibt es dann Getreidesorten, Quinoa aus Deutschland, Pasta, Nüsse und Samen. Einige Gläser mit Aufstrichen, Soßen und Getränken sind in den runden Holzregalen hübsch drapiert. Frisches Nussmus gehört genauso zum Sortiment wie Kakaobutter, Gewürze oder Teesorten. Obst und Gemüse werden jeden Donnerstag von der Gärtnerei Apfeltraum in Müncheberg geliefert. Das funktioniert nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft.

Wie funktioniert das unverpackte Einkaufen?

Es ist eigentlich ganz einfach. Du solltest dir zuhause überlegen, welche unterschiedlichen Produkte du brauchst. Entsprechend viele Behältnisse nimmst du dann mit zum Laden. Mit der Waage im Laden kannst du die Gläser oder Tupperware abwiegen, um sie anschließend zu beschriften. Nach deiner Einkaufstour bringst du alles zur Kasse, wo erneut alles abgewogen und das Gewicht der Behältnisse abgezogen wird. Es gibt vor Ort auch die Möglichkeit verschiedene Gläser & Co. zu kaufen, aber im Idealfall nimmst du deine eigenen. That’s it.

Festes Shampoo, Stoff-Kaffeefilter und Waschmittel

Nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch eine Vielzahl an Drogerieprodukten sind im DER SACHE WEGEN zu finden. Die Auswahl an festen Shampoos ist groß und deckt verschiedenen Bedürfnisse ab, selbst an Männer und ihre Bärte wurde gedacht. Zahnbürsten aus Bambus, Zahnreinigungstabletten, Bio-Tampons, Stoffbinden und Menstruationstassen, sowie Bürsten, Kämme und faire Zopfgummis liegen in den Regalen aus. Waschmittel zum selber mixen, Kaffeefilter zum Auswaschen oder Stofftaschentücher runden das Angebot ab. Es gibt sicherlich nicht alles, aber wirklich viele Produkte und es macht Spaß, die Sachen zu entdecken. Ich war dann doch überrascht über das breite Sortiment.

Wie gelangen die Waren zum Laden?

Klar, Kekse, Nudeln und Reis müssen ja irgendwie in den Laden kommen. Auf einer Verbrauchermesse hatte ich mal Bedenken gehört, die scherzhaft meinten, dass solche Unverpackt-Läden nur handelsübliche Produkte kaufen, um sie dann umzufüllen. Nein, so ist es ganz bestimmt nicht! Die Lieferung erfolgt in der Regel in 25 kg Papiersäcken oder mit 5-10 kg Kartons, in denen die Ware dann lose liegt. Auch häufig werden Pfandeimer bis 10 kg für die Warenlieferung genutzt. Da noch nicht alle Produzenten ihren Lieferprozess optimiert haben, gibt es auch vereinzelt noch Plastikverpackungen. Aber, so erzählt uns die Inhaberin Christiane, das seien die Ausnahmen und es werden immer die größten Gebinde bestellt, damit so wenig Verpackungsmüll wie nur irgend möglich anfällt.

Fazit zum Laden DER SACHE WEGEN

Es müsste viel häufiger solche Läden geben. Für Produkte des täglichen Bedarfs fahre ich nicht erstmal 30 Minuten mit dem Rad durch die Stadt. Dafür fehlt mir dann auch einfach die Zeit und ich bin mir sicher, dass es einigen von euch genau so geht. Mir gefällt der Style des Ladens, die Mitarbeiter sind super freundlich und beantworten dir alle Fragen. Kein stressiges Gedrängel an der Kasse, an der man mit schöner Regelmäßigkeit an Murphys Gesetz erinnert. Die Läden sind moderner als manch anderer Laden, denn auch Kartenzahlung ist problemlos möglich. Wer sich auch für entsprechende Mode interessiert, schaut auf unserer Themenseite für nachhaltige, vegane und faire Shops nach.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Freundlich, geräumig, hell und viele Holzmöbel
Besonderheiten | Plastikfrei einkaufen, Goldene Milch im Block, solidarische Landwirtschaft

KONTAKT
Adresse | Lychener Str. 47, 10437 Berlin
Haltestelle | U Eberswalder Straße
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 11.00-20.00 Uhr, Sa: 10.00-19.00 Uhr
Online | Website

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Gehobene und kreative Küche im Eins44 in Neukölln

Ein altes Industriegebäude in einem Neuköllner Hinterhof: wo früher einmal eine Destillerie war, findet man seit 2014 das Fine Dining Restaurant Eins44. Durch die Location trumpft es nicht nur durch seine köstlichen und gehobenen Speisen auf, sondern auch durch industrielles, extravagantes und gleichzeitig entspanntes Flair.

Aus zwei Menüs nach eigenem Gusto im Eins44 wählen

Wir besuchen das schöne Restaurant am Abend und werden bereits beim Eintreten freundlich begrüßt und den ganzen Abend über bestens umsorgt. Der Blick in die Speisekarte verrät: hier gibt es zwei Menüs mit jeweils sechs Gerichten. Wer mit nicht ganz so viel Hunger kommt, kann das Ganze aber auch komprimieren – ab drei Gängen (46,00 Euro, Weinbegleitung 21,00 Euro) ist hier alles möglich. Entscheidet man sich für die gesamten sechs Gänge liegt man schließlich bei 73,00 Euro (optional: Weinbegleitung für 42,00 Euro). Die beiden Menüs sind hier jedoch lediglich eine Empfehlung der Küche. Anders als meistens, kann man sich deshalb optional auch aus Beiden ganz individuell seine liebsten Gänge aussuchen und so sein persönliches Menü, ganz nach eigenem Gusto, zusammenstellen. Auch ein vegetarisches Sechs-Gang Menü ist dadurch möglich. Finden wir gut!

Die Tische sind schlicht aber sehr schön gedeckt

Zur Begrüßung gibt es aber erst einmal eine Platte mit frischem Roggenbrot und kleinen Langos-Stangen und dazu einen leckeren Geflügelfond und Butter mit geräuchertem Hafer. Gerade letzteres hat es uns total angetan – unglaublich was man mit ein bisschen Butter und Hafer machen kann. Der Aufstrich schmeckt richtig schön rauchig und aromatisch – fast ein bisschen wie Salami. Wir können kaum genug bekommen. Danach dürfen wir uns außerdem noch über einen kleinen Gruß aus der Küche freuen: eine Schale mit verschiedenen Variationen Hokkaido Kürbis und eingelegten roten Zwiebel. Auch lecker – so geht der Abend doch schon mal richtig gut los.

Zur Starten: Geflügelfond, Brot, Langos und Butter mit geräucherten Haferflocken

Ein kleiner Kürbis-Grüß aus der Küche

Kaffee, Kakaobruch, Fichtennadeln und Heu

Danach geht’s aber an die richtige Kost. Bei den Vorspeisen (die ersten drei Gerichte auf jedem Menü) entscheiden wir uns für die Komposition aus Kohlrabi, Zedernüssen, Riesling und Senf; den Kräuterseitling mit Aal und Kaffee und die Petersilienwurzel mit Fichtennadel, Heu und Kakaobruch. Alle Gänge kommen mit passendem und wirklich gutem Wein. Wir sind auf der ganzen Linie überzeugt – jeder Gang ist super lecker und gerade das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten ist richtig spannend und definitiv ein Erlebnis für unsere Gaumen. Mein Favorit aber war die Schwarzwurzel mit Fichte, Heu und Kakaobruch – der Aromen-Mix ist einfach toll!

Kohlrabi, Zedernüssen, Riesling und Senf

Kräuterseitling mit Aal und Kaffee

Petersilienwurzel mit Fichtennadel, Heu und Kakaobruch

Hochwertige und spannende Produkte sind das A und O

Die Gerichte auf der Karte wechseln übrigens rund alle zwei Monate – allerdings verändert sich nie das ganze Menü, sondern nur einzelne Komponenten. Was gerade auf der Karte steht, verfolgt kein dogmatisches Konzept, vielmehr wird es von der Jahreszeit, der Produktauswahl und den Ideen der Köche abhängig gemacht. Besonderen wert legt man hier natürlich auf die Qualität der einzelnen Produkte. Viele der verwendeten Lebensmittel sind außerdem saisonal und regional. Der Fisch kommt beispielsweise von einem See außerhalb Berlins, wo einmal pro Woche persönlich Frischware von Fischer geholt wird. Auf Luxusprodukte wird größtenteils verzichtet – Hummer, Kaviar und co. kommen hier nicht auf den Tisch. Vielmehr will man zeigen, was man auch aus regionalen oder „normalen“ Zutaten rausholen kann und das es eben nicht immer das Produkt mit dem fancy Namen sein muss.

Köstliche Hauptspeisen und guter Wein

Weiter geht es mit unseren Hauptgerichten: wir erfreuen uns an Zander mit Schwarzwurzel, Rotkohl und Zitrone und Topinambur mit Sauerkirschen und Trüffel. Weil es so lecker war und wir einfach nicht genug bekommen können bestellen wir uns außerdem noch den Pellwormer Inselkäse mit Traube, Sellerie und Petersilie. Jedes der Hauptgerichte ist einfach lecker und vereint verschiedenste Geschmäcker, die in unseren Münder ein tolles Gesamtaroma zaubern. Hier ist wirklich alles stimmig – von den Zutaten bis hin zur Anrichte. Wir sind hin und weg! Und auch hier gibt es natürlich zu jedem Gang wieder einen extra dafür vorgesehenen Wein. Apropos Wein: Die Weinkarte insgesamt ist recht groß und im Mittelpunkt stehen insbesondere Weine aus Deutschland. Doch auch feine Tropfen aus anderen Ländern lassen sich finden – es gibt keine Eingrenzung in Art, Herkunft oder anderen Kriterien. Auf die Karte kommt, was qualitativ hochwertig ist und schmeckt. Außerdem ist den Damen und Herren vom Eins44 eine persönliche Bindung zu den einzelnen Winzern wichtig.

Zander mit Schwarzwurzel, Rotkohl und Zitrone

Topinambur mit Sauerkirschen und Trüffel

Pellwormer Inselkäse mit Traube, Sellerie und Petersilie

Desserts mit höchster Kreativität

Nun aber kommen wir zur süßen Krönung unseres Abends: dem Dessert. Da gibt es für uns Büffelmilch mit Pilzessig und Champignons sowie Apfel mit Wacholder und Cidre. Klingt gar nicht so sehr nach Dessert was? Ist es aber! Süß (aber nicht so, dass man gleich vom Stuhl kippt) und total kreativ – ich meine: Champignons im Dessert!? Schwer vorzustellen – ging mir auch so, aber ich kann euch sagen: es passt alles total gut zusammen, ist mal etwas anderes als die übliche Mousse au Chocolat oder das Tiramisu und es schmeckt wirklich lecker. Wir kommen gar nicht mehr raus aus dem Staunen. Achja: zum Apfeleis gibt es übrigens einen unfassbar leckeren Birnen Cidre. Ein wirklich gelungener Abschluss für den Abend im Eins44!

Büffelmilch mit Pilzessig und Champignons

Apfel mit Wacholder und Cidre

Rotkohleis!? Rotkohleis!

Wobei, ganz so stimmt es ja nun auch wieder nicht, denn zur Verabschiedung gibt es nochmals einen kleinen Gruß aus der Küche und auch der hat es in Punkto Kreativität voll und ganz in sich: Rotkohleis umhüllt mit Zartbitterschokolade und Ganache aus weißer Schokolade mit Dill und dazu Dillsaat. Schmeckt nicht!? Oh doch, schmeckt sehr wohl und ist wirklich ein spannender und krönender Abschluss für den Abend. Wir sind satt, äußerst glücklich und haben viele spannende Aromen-Mischungen kennen gelernt.

Zum Abschied gab es Rotkohleis und Ganache mit Dill

Fazit

Wir haben uns im Eis44 von Anfang bis Ende rundum wohl gefühlt. Die alte Industriehalle und die passende Einrichtung aus massiven Holztischen, großen Bildern auf Leinwänden, Retro-Lampen, schlichten Blumen und vereinzelten modernen Elementen geben der Location einen ganz besonderen Charme. Im Hintergrund läuft entspannte Musik, die das Flair super unterstreicht und eine angenehme Geräuschkulisse schafft. Auch vom Service sind wir mehr als begeistert – wir wurden wirklich toll umsorgt und gut beraten. Die kreativen und unfassbar leckeren Speisen setzen dem Ganzen dann noch die Krone auf. Gehobene Küche in entspannter Atmosphäre in einem Neuköllner Hinterhof – eine ganz besondere Erfahrung.

Achja, noch ein kleiner Tipp: wem ein Menü für’s Erste zu viel ist, kann auch einfach mal zum Lunch vorbeischauen. Den gibt’s jeden Dienstag bis Freitag zur Mittagszeit und er bietet eine kleine Auswahl an hochwertigen Gerichten zu einem wirklich fairen Preis (max. ca. 10,00 Euro). Da lohnt es sich ganz bestimmt mal vorbeizusehen und für vergleichsweise kleines Geld gehoben zu lunchen!

Los ging es mit erfrischendem Kohlrabi

Kräuterseitling, Aal und Kaffee. Eine tolle Aromenkombi

Dieser Gang gehörte definitiv zu unseren Highlights

Zander und Topinambur zum Hauptgang

Süß und gleichzeitig herzhaft. Einfach lecker!

Unsere Desserts waren ein krönender Abschluss

Zu jedem Gang gab es einen absolut passenden Wein

Gemütliches Flair in einer alten Industriehalle

Im Eins44 gibt es viele leckere Weine

 

Regionale Küche im Rossi in Mitte

Das Rossi ist Hotel, Tagungsstätte und Restaurant in einem und nur einen kleinen Fußmarsch entfernt vom Berliner Hauptbahnhof. Das Besondere daran: es handelt sich dabei um einen Inklusionsbetrieb, der auf Initiative des SOS Kinderdorf e.V. gegründet wurde. Rund 50 Prozent der Angestellten sind Menschen mit Behinderung, die hier Arbeit finden können.

Das Restaurant im Hotel Rossi

Wir haben uns das Ganze einmal genauer angesehen und zum Mittagessen das dazugehörige Restaurant besucht. Der Innenraum ist durch große Fensterfronten sehr hell und offen, die Tische sind schön gedeckt und hübsche Grünpflanzen zieren den Innenraum. Weiter hinten ist eine Bar, an der Getränke und Kaffee zubereitet werden und durch eine große Glasfront daneben hat man immer einen Blick in die große und schöne Küche.

Durch die gläsernen Wände hat man immer einen guten Blick in die große Küche

Zur Begrüßung bekommen wir erst mal einen kleinen Teller mit frischem Körnerbrot, Kräuterbutter und einem schmackhaften Mango-Chili-Dip serviert und fangen schon mal an zu naschen, während wir noch in der Karte stöbern. Um die Mittagszeit gibt es jeden Tag ein Business-Lunch mit einem vegetarischen und einem nicht-vegetarischen Gericht zur Auswahl (je 9,00 Euro). Man kann aber auch, sowohl mittags als auch abends, aus der regulären Karte wählen. Und genau dafür entscheiden wir uns.

Die Vorspeise: Kürbissalat mit regionalem Burrata

Die Speisekarte ist recht übersichtlich: ein paar Vorspeisen und Suppen, diverse Fisch-, Fleisch- und vegetarische Gerichte als Hauptgang und drei Desserts. Nach kurzem Überlegen darf es für uns als Vorspeise erst mal der bunte Kürbissalat im Brotlaib sein (9,00 Euro). Der wird gemeinsam mit Brandenburger Burrata, einem Mozzarella-ähnlichem Käse, Basilikum und ein paar weiteren Kräutern serviert. Der Salat ist mit einem aromatischen Dressing angemacht, man schmeckt den Kürbis aber trotzdem noch gut durch. Die Kombi ist super und wir sind mit der Wahl unserer Vorspeise mehr als zufrieden.

Als Vorspeise gab es einen Kürbissalat mit Burrata im Brotlaib

Wie uns die Hoteldirektorin erzählt, kommen ein Großteil der Zutaten aus der Region und viele tragen das Bio-Siegel von Demeter. Einige der Lebensmittel kommen auch aus der SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen-Hohenwieden, einer Einrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderung. Die reguläre Karte wechselt alle drei Monate und man ist stets darauf Bedacht hauptsächlich saisonale Produkte zu verwenden.

Dorsch, Jakobsmuschel und Pilzravioli

Als Hauptspeise dürfen wir uns anschließend über ein Dorschfilet und eine Jakobsmuschel mit grünem Tee, Orangenschaum und roter Bete (19,00 Euro) sowie Pilzravioli mit sautierten Waldpilzen und Wildkräutern (13,00 Euro) freuen. Beide Speisen schmecken uns wirklich ausgezeichnet. Der Fisch und die Jakobsmuschel sind schön zart und aromatisch und die rote Bete sowie der Orangen-Schaum und der grüne Tee machen aus dem Gericht eine tolle Geschmackskombi. Aber auch über die Pilzravioli können wir wahrlich nicht meckern. Das Gericht schmeckt schön frisch und wunderbar aromatisch.

Dorschfilet und Jakobsmuschel mit grünem Tee, Orangenschaum und roter Bete

Die Pilzravioli waren aromatisch und ein richtiger Genuss

Tonkabohnen-Creme-Brulée und Walnusseis

Obwohl wir schon ziemlich satt sind, gönnen wir uns neben einem leckeren Espresso zum Abschluss noch eine Tonkabohnen-Creme-Brulée mit Walnusseis (6,50 Euro). Wie alle anderen Gerichte zuvor ist auch das Dessert super schön angerichtet und lässt alleine optisch keine Wünsche offen. Aber auch geschmacklich können wir kaum genug bekommen. Die Creme Brulée ist richtig lecker und das Walnusseis mit vielen großen Walnussstücken schmeckt super. Dazu passend sind auf dem Teller noch ein paar leckere Gebäckstücke, Schokolade, Nüsse und eine Beerensauce. Hach, wären wir nicht schon total satt würden wir glatt noch ein Zweites davon verdrücken.

Das Dessert: Tonkabohnen-Creme-Brulée mit Walnusseis

Fazit

Das Rossi, das im Juli 2017 eröffnet hat, liegt recht versteckt in einer Gegend, in der man normalerweise eigentlich nicht unterwegs ist und sieht dazu noch vergleichsweise unscheinbar aus. Der Besuch dort lohnt sich aber alle Male. Das Essen war rundum super – sowohl optisch als auch geschmacklich. Wir können uns wirklich über nichts beschweren. Und auch die Einrichtung und das Ambiente ist gemütlich, wenngleich man irgendwie mitten in einem Hotel sitzt. Wir haben uns auf alle Fälle den gesamten Besuch über sehr wohl gefühlt und wurden bestens bedient. Und, nicht zuletzt: man unterstützt mit dem Besuch einen tollen Verein und eine Einrichtung, die sich für Integration und Inklusion einsetzt und so einen guten Beitrag zum Gemeinwohl leistet.

Zur Begrüßung gab es leckeres Körnerbrot mit Kräuterbutter und Mango-Chili-Dip

Vor der Vorspeise wurde uns noch diese kleine Überraschung serviert

Sieht nicht nur gut aus, hat auch sehr lecker und frisch geschmeckt

Der Fisch war schön zart und hat mit der roten Bete einfach super geschmeckt

Pilzravioli mit sautierten Waldpilzen und Wildkräutern

Das Dessert war ein super Abschluss für unser Essen im Rossi

Der Innenraum ist schön eingerichtet und die Tische gut eingedeckt

Das Rossi liegt recht unauffällig ein Stück hinter dem Hauptbahnhof