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Die PHO-Noodlebar in Berlin Mitte

Zwischen spanischen und französischen Wortfetzen, einem Lauftreff und einer Oldtimer- Rallye, die Außenfassade des Restaurants wo „immer etwas los ist“. Die dunkelgrüne Front mit leuchtendem Schriftzug und einprägsamen Logo springt direkt ins Auge, dem Duft der Nudelbar kann man sich nicht entziehen – instinktiv folgt man dem Ruf der Nase. Plötzlich befindet man sich auf einem der heiß begehrten, gemütlichen Plätze des kleinen Außenbereichs.

Linienstraße 134, Oranienburger Tor. Willkommen in der PHO-Noodlebar.

Die PHO-Noodlebar & das moderne Vietnam: Neon-Signs und Industriecharakter

Der gute Duft steigt proportional zur Nähe des Restaurants und obwohl es fast 30 Grad sind, bekommen wir Lust, die dampfende vietnamesische Suppe, die in der offenen Nudelbar im Eingang des Restaurants zubereitet wird, zu probieren. Bevor wir uns setzen führt Lani, die Besitzerin, uns durch den Laden. Der Schnitt ist sehr untypisch für ein Restaurant. Über ein paar Treppen gelangt man durch einen schmalen Gang in den gemütlichen Innenbereich. Umgeben von Pflanzen, die bis an die Decke ragen, und einem Regal voller liebevoll zusammengesammelter vietnamesischer Gegenstände, können knapp 30 Leute Platz finden.

Der Stil ist modern, die Einrichtung schlicht, aber liebevoll und detailreich. Alles, sogar die Kissenbezüge auf den Bierbänken im Außenbereich, erzählt uns Lani, kommen ursprünglich aus Vietnam. Über der Nudelbar hängen Neon-Signs. „We are really happy“ und „This you need“ als Slogan der PHO-Noodlebar. Die Wände sind mit Backstein verputzt. Der Laden hat sich seinem Standort angepasst und hebt sich mit seiner Modernität und seinem außergewöhnlichen Stil von den unzähligen anderen vietnamesichen Restaurants in der Umgebung ab. Wir sind begeistert!

All you need is Sommerrollen

Während wir die übersichtliche Speisekarte studieren, trinken wir hausgemachte Lemonade, die erfrischend anders schmeckt, als erwartet. Die Getränke sind groß und an frischer Minze und Obstdekoration wird nicht gespart. Besonders empfehlen würde ich die Sorte „Ginger Apple“.

Bei der Vorspeise lassen wir uns von Lani beraten und entscheiden uns letztendlich für „Goi Cuon“, die hausgemachten Sommerrollen und „Suon Nuong“, eine Art Spare Ribs. Die Preise sind erstaunlich niedrig, wir sind gespannt, was uns für unter 5 Euro erwartet. Optisch können beide Vorspeisen sofort überzeugen. Vor allem die Sommerrollen sind groß und prall gefüllt. Durch das Reispapier schimmern Riesengarnelen und Tofu hindurch. Der Geschmack kann mit der Optik nicht nur mithalten, er übertrifft sie sogar. Die Garnelen sind saftig, das Gemüse knackfrisch. Die Soße passt perfekt. Für unter 5 EUR bekommt man hier die besten Sommerrollen, die wir jemals gegessen haben. Unbedingt probieren!

Auch das Suon Nuong ist richtig lecker. Rippchen erwartete man ja eher in einer American Sportsbar, als beim Vietnamesen. Die PHO-Noodlebar schafft es mit einer würzig-nussigen Soße, frischen Kräutern und viel Gemüse Spare Ribs vietnamesischen Charakter zu verschaffen.

Umwerfend für unter 10 Euro

Obwohl das Restaurant unweit der Tram-Station und nahe der gut befahrenen Friedrichstraße liegt, ist es nicht ungemütlich, laut oder unruhig. Im Gegenteil: man hat immer etwas zu gucken. Auch das Publikum hier ist bunt durchmischt. Vor allem jetzt, zur Sommer-Urlaubszeit, sind viele Gäste Touristen. Ansonsten sehen wir viele junge Menschen und Familien mit Kindern.

Das liegt wohl auch am Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle Gerichte bewegen sich im einstelligen Bereich und auch als Student hat man hier die Möglichkeit, richtig lecker essen zu gehen. Auffällig ist, dass die Gerichte in der Speisekarte keine Nummern haben.

„Wir Möchten mit den Gästen in Kontakt kommen“,

sagt Lani. Sie nimmt sich Zeit für alle Besucher und redet gerne über die Gerichte und ihre Zutaten. Die ganze Stimmung ist angenehm und durch die ehrliche Freundlichkeit des gesamten Teams fühlen wir uns super aufgehoben.

Zeit für das Hauptgericht

Als Hauptgericht entscheiden wir uns für das Tagesgericht, Chicken Bamboo und die Pho Bao. Lani erklärt uns, dass ihre Pho’s sich an der Zubereitung des Nordens Vietnams orientieren und trotzdem sehr intensiv und kräftig gewürzt sind. Die Pho Bao ist die Spezialität des Hauses und nach dem Sohn von Lani und ihrem Mann benannt, um die Besonderheit und Einzigartigkeit auszudrücken. Sie besteht aus fünf verschiedenen Rindfleischsorten, die jeweils unterschiedlich zubereitet sind. Das Geschirr ist auffallend schön und sorgfältig ausgewählt.

Das Chicken Bamboo ist ein goldenes Curry mit frischem Bambus von der Tageskarte. Der Geschmack ist intensiv, die Soße ist cremig und neben dem vielen Gemüse, befinden sich viele Bambusstücke in der Soße. Mir gefällt, dass neben dem Reis, noch ein wenig gemischter Salat auf dem Teller ist. Das Gericht schmeckt wirklich unglaublich lecker und frisch und die Portion ist so groß, dass ich sie nicht komplett aufessen kann.

Auf die Pho, das vietnamesiche Kultgericht und Namensgeber des Restaurants, sind wir besonders gespannt. Wie in Vietnam typisch wird sie in einer Schale serviert. In einem extra Schälchen bekommen wir Sprossen und Chilis, um der Suppe die individuelle zusätzliche Würze zu verleihen. Die Pho ist fleischlastig und deshalb nur zu empfehlen, wenn man ein echter Rindfleisch-Liebhaber ist. Nichtsdestotrotz (oder gerade deshalb) ist sie würzig und schmeckt durch die Kräuter und den Koriander besonders frisch. Die Reisnudeln haben die perfekte Konsistenz und hier ist auch die Portionsgröße genau richtig.

Exotischer Bananenkuchen als Abschluss

Mittlerweile sind wir ziemlich gesättigt und während wir überlegen, ob wir den Nachtisch noch probieren, wird unseren Tischnachbarn das Essen gereicht. Auch die Banh Bao Buns, die vietnamesichen Burger mit Süßkartoffel-Pommes sehen super aus und müssen beim nächsten Besuch unbedingt probiert werden!

Weil wir beide schon so gesättigt sind teilen wir uns ein Dessert: Banh Chuoi Nuoc Dua. Hinter dem Namen verbirgt sich eine Art Bananenkuchen mit Kokussmilch, der auf Bananenblättern serviert wird. Es duftet exotisch. Die Banane ist umhüllt von körnigem Klebereis und bestückt mit einem Topping, was aus frischer Kokosmilch, Tapioka und Sesam besteht. Der Geschmack ist weniger intensiv, als beim Anblick erwartet, was wahrscheinlich am sanft aromatischen Klebereis liegt. Der Nachtisch ist wirklich lecker, aber mächtig und im Vergleich zu den anderen Gerichten eher weniger besonders.

Fazit

Die PHO-Noodlebar gehört nach unserem Besuch zu meinen absoluten Favoriten der asiatischen Küche. Location und Essen haben sich der besonderen Atmosphäre in Mitte angepasst und bringen mit ihrer Modernität und Authentizität ein Stück Vietnam nach Berlin. Das Publikum ist bunt, das Essen frisch, die Atmosphäre gemütlich. Ob in der Mittagspause, wenn es schnell gehen muss, oder zum entspannten Abendessen – die PHO-Noodlebar bietet sich mit seinem täglich wechselnden Angebot für jede Gelegenheit an. Meiner Meinung nach lohnt sich der Besuch allein für die Sommerrollen allemal!


Adresse und Öffnungszeiten der PHO-Noodlebar:

PHO-Noodlebar
Linienstraße 134
10115 Berlin

So-Do: 12.00-22.00 Uhr
Fr-Sa: 12.00-23.00 Uhr

 

Die Tageskarte inkl. Preise der PHO-Noodlebar (Stand August 2017)
Die Tageskarte der PHO-Noodlebar (Stand August 2017)

Die Tageskarte inkl. Preise der PHO-Noodlebar (Stand August 2017)
Die Speisekarte der PHO-Noodlebar (Stand August 2017)

Die Getränkekarte inkl. Preise der PHO-Noodlebar (Stand August 2017)
Die Getränkekarte der PHO-Noodlebar (Stand August 2017)

Angiyok – Eine arktische Erlebniswelt mitten in Berlin

Angiyok – ja, der Name sagt uns auch noch nicht so viel. Aber eines wissen wir, es wird kalt in Berlin im Jahr 2018 – und zwar ganzjährig. Denn mit Angiyok eröffnet eine Arktische Erlebniswelt unweit des Hakeschen Marktes, die den Besucher in die fantastischen Landschaften der Antarktis einführt und diese erlebbar macht. 60 Tonnen Eis werden den Besucher in eine faszinierende Welt des ewigen Eises entführen. Die Besucher, die am Eingang mit Thermokleidung ausgestattet werden, erwarten ca. -10 Grad und zahlreiche Attraktionen.  Ziel ist es, für den Besucher das Eis mit allen 5 Sinnen erlebbar und interaktiv zu machen!

Angiyok- Arktische Erlebniswelt und eine Eisbar

Neben zahlreichen Eisskulpturen wie Schlittenhunde und Eisbären können auch Berliner Sehenswürdigkeiten wie bspw. das Brandenburger Tor aus Eis bewundert werden. Und natürlich darf auch ein kulinarisches Highlight nicht fehlen. Es wird eine Eisbar geben! Nein, hier gibt es kein Speiseeis sondern Gläser aus Eis, aus denen ihr dann Gin oder Vodka aus Grönland trinken könnt. Wir sind schon gespannt. Denn die zu Beginn 2018 geplante Eröffnung der „Angiyok“- Erlebnsiwelt ist schon bald.

Angioyk Berlin: Hier die Keyfacts

  • Temperaturen um die – 10°C
  • 60 Tonnen
  • 125m² inklusive Eisskulpturen
  • Bar und Lounge auf 180m²
  • 365 Tage geöffnet
  • Kann für Events und Veranstaltungen gemietet werden

HUXLEY – Das erste virtuelle Escape Game

Dass wir große Live Escape Game Fans sind, konntet ihr in dem ein oder anderen Bericht schon nachlesen. Während immer wieder neue Spielszenarien bzw. Räume entwickelt werden, hat EXIT, der erste und mit 9 Räumen größte Escape Game Anbieter in Berlin, nun die nächste Stufe der Escape Games entwickelt – nämlich das weltweit erste Escape Game Virtual Reality!

Escape Game – The next level

HUXLEY heißt das neue Spiel, in dem ihr euch in einem scheinbar grenzenlosen Raum außerhalb unserer Sphäre auf einer Raumstation im Jahr 3007 befindet – und 44 Minuten Zeit habt, HUXLEY und natürlich die Welt zu retten. Es werden euch „alte“ 3D Drucker begegnen und natürlich eine großartige Weltraumkulisse.

Physisch zusammen seid ihr übrigens nur als Avatare in der virtuellen Realität. Denn eigentlich spielt jeder in seinem eigenen Raum, um genügend Bewegungsfreiheit zu haben.

Ausgestattet mit HTC Vive Brille, Controller, kabellosen Computer Rucksack und einem Headset könnt ihr euch frei bewegen und natürlich mit euren Teamkollegen kommunizieren.

44 Minuten im Weltraum

Sicherlich werden diejenigen, die auch zuhause schon mit Oculus Rift & Co ausgestattet sind, vielleicht nicht ganz so beeindruckt sein wie ich es war. Denn das Eintauchen in die virtuelle Spielwelt hat mich schon sehr fasziniert. Noch gibt es keine direkte Vergleichsmöglichkeit – aber das Spiel rankt auf meiner persönlichen Top10 Liste ganz weit vorne.

Virtual Reality vs. Normal

Bis auf den „kleinen“ Unterschied der Raumgröße finden sich in dem Spiel alle typischen Escape Game Elemente wieder. Mit max. 3 Personen ist die Teamgröße zwar kleiner als bei den üblichen Escape Games, durch den Battle Mode, der ebenfalls möglich ist, könnt ihr aber auch bei diesem Spiel in einer größeren Gruppe spielen. Die verbleibende Spielzeit wird auf eurer digitalen Uhr des Controllers angezeigt. Hinweise werden von dem Spielleiter direkt über das Headset kommuniziert.

Hier könnt ihr das Spiel buchen. Von Montag bis Donnerstag (bis 18.30 Uhr) liegen die Kosten bei 89 EUR für 3 Personen.

Fazit: Mit HUXLEY haben die Macher von EXIT ein neues, bisher einzigartiges Spiel erschaffen, das für alle Escape Game Fans ein großartiges Erlebnis ist.

Zur letzten Instanz – Das älteste Restaurant in Berlin!

Ein bisschen versteckt, und doch super zentral zwischen Alexanderplatz und Klosterstraße, findet man Berlin’s ältestes Restaurant, passend benannt „Zur letzten Instanz“. Wie der Name schon vermuten lässt, wird hier die Nachbarschaft zum nahen Amtsgericht Mitte zelebriert, was auch Auswirkungen auf die Betitelung der Speisen hat.

Seit 1621 werden im Restaurant Zur letzten Instanz Gäste bewirtet

Bei unserer Ankunft an einem lauen Sommerabend ist der Biergarten bereits gut gefüllt. Unter einem großen Baum, in unmittelbarer Nähe zu Berlin’s historischer Stadtmauer und mit Blick auf die Parochialkirche fühlt man sich gleich ganz weit weg vom Großstadttrubel. Dies genießen (noch) vor allem Touristen, denn die letzte Instanz fehlt in keinem Reiseführer. Geworben wird mit regionaler Berliner Küche und urtypischer Atmosphäre. Schon seit 1621 wird hier ausgeschenkt und bewirtet, doch altbacken wirkt es durch das junge, gut-gelaunte Personal kein Stück. Die robusten aber dennoch zeitgemäßen Speisen sind etwas für jedermann, doch haben Fleischliebhaber hier eher Glück fündig zu werden und die Preise sind dem Standort und der Bekanntheit angepasst.

Anwaltsfrühstück, Urteilsverkündung – Was darf es denn heute sein?

Aus der Speisekarte, die vom Anwaltsfrühstück bis zur Urteilsverkündung eine Gerichtsverhandlung nacherzählt, wählen wir als Vorspeise die halben gefüllten Eier mit Matjeshäckerle und Brioche, als Hauptspeise die Beleidigungsklage (Krebseintopf mit Garnele, Süßwasserfisch & Wurzelgemüse) und als Nachtisch die gefüllten Windbeutel mit Zuckerkaramell. Als zweite Hauptspeise nehmen wir das Tagesangebot, halbe Ente aus dem Ofen mit Pfifferlingen, weißen Rübchen und Lyoner Kartoffeln. Anders als sonst rollen wir jetzt das Feld mal von hinten auf und arbeiten uns vom eher normalen Nachtisch zur grandiosen Vorspeise.

Das Highlight erreichte uns schon mit der Vorspeise!

Die Windbeutel sehen zwar wunderhübsch aus, schmecken aber nicht nach viel und werden uns wohl eher nicht in Erinnerung bleiben.

Bei den Hauptgerichten sieht es schon sehr viel besser aus. Die Ente ist super knusprig, die Pilze haben einen leicht rauchigen Geschmack, die Rübchen sind süß und die Portion ist riesig – definitiv ein Gewinner, wenn auch mit 27,50 Euro teurer als die meisten Speisen auf der Karte.

Vorspeisen gibt es für 4 bis 9 Euro, Hauptgerichte von 12,50 bis 18 Euro, und das Dessert setzt bei 5,5 bis 11 Euro an.

Auch der Krebseintopf ist lecker und man schmeckt die hochwertigen Zutaten, doch alles in allem ist die Portion zu klein für eine Hauptspeise (zu 16,50 Euro) und allein davon wären wir nicht satt geworden – da kann es gerne etwas mehr sein.

Nun aber zu unserem Highlight, den gefüllten Eiern. Die sehen nicht nur toll aus sondern schmecken auch richtig gut. Das Matjeshack und das süße Brioche passen so super zusammen, dass wir auch noch eine zweite Portion verdrückt hätten – unbedingt probieren.

Fazit

Insgesamt hat es uns gut in der letzten Instanz gefallen, aber die Preise besonders für die Getränke (großes Bier ab 4,20, große Apfelsaftschorle 4,80) schon recht hoch angsetzt. Wenn man mal tagsüber in der Gegend ist, sollte man den alle 2 Wochen wechselnden Lunch von Dienstag bis Freitag zwischen 12-15 Uhr ausprobieren. Bei schönem Wetter lohnt es sich abends draußen zu reservieren, denn der Biergarten ist sehr beliebt. Bringt Mama, Papa oder die Großeltern mit und bildet euch selbst ein Urteil ;)

Auszug aus der Weinkarte im Restaurant Zur letzten Instanz Auszug aus der Weinkarte im Restaurant Zur letzten Instanz

Das Centolire am Potsdamer Platz

UPDATE: Das Restaurant Centolire hat dauerhaft geschlossen. An gleicher Stelle ist nun das Ristorante Essenza zu finden.

Unweit von der U-Bahn Station Mohrenstraße, also mitten in Mitte, befindet sich ein exklusiver Geheimtipp: das Centolire. Die Fassade ist unscheinbar. Zwischen den Hotels, Kleidergeschäften und Einrichtungshäusern fällt dem Passant in Eile nicht einmal auf, dass er gerade vorbeiläuft. Vorbei an einem Italiener, der irgendwie anders ist, als rot-weiß karierte Tischdecken, Pizza Funghi und Limoncello. Beim Vorbeilaufen merkt der Passant nicht, dass er sich, seinem Gaumen und seinem Herz gerade ein unvergessliches Erlebnis verwehrt. Manchmal lohnt es sich doch, stehen zu bleiben und sich umzusehen – besonders in nächster Umgebung der Leipziger Straße 125. Willkommen im Centolire!

Das Centolire – Ein prominentes Wohnzimmer

Schon als wir die Tür öffnen, strömt uns die warme, freundliche Atmosphäre entgegen. Drei italienische Kellner lächeln uns an, wir werden zu einem der Tische geführt, im Hintergrund läuft leise Musik in Landessprache. Der Raum ist überschaubar groß, der Stil außergewöhnlich. Die riesigen runden Lampen an den hohen Decken beleuchten die gewaltigen Frauenportraits an den Wänden. Sie wirken, trotz ihrer Überdimensionalität, nicht wuchtig oder unpassend – eher majestätisch. Wir fragen uns, was hinter der kleinen Bar und dem riesigen Weinregal aus dunkelbraunem Holz zu finden ist, also schauen wir uns in dem verwinkelten Raum um.

Durch das Restaurant zu laufen ist ein bisschen so, wie eine Wohnungsbesichtigung. Dort, wo man es nicht erwartet, taucht plötzlich noch ein Raum auf. Von den Wänden grinst uns der Gourmetkoch des Hauses, Moreno Carusi an. Neben ihm Greenday und Snow Patrol, Til Schweiger und Philipp Lahm. Wir fühlen uns ein bisschen wie in einem prominenten Wohnzimmer. Die offene Küche im hinteren Teil des Restaurants lädt dazu ein, den Köchen bei ihrer Arbeit zuzusehen. Mitinhaber Petros plant einen „Chef’s Table“, eine Art Showcooking à la „Reise der Geschmäcker“ mit exklusiven Zutaten und experimentellen Zusammensetzungen. Wer einen Hauch mehr Italien möchte muss sich nur auf die ruhige, von Olivenbäumen und kleinen Laternen geschmückte Terrasse im Innenhof begeben. Hier wird das prominente Wohnzimmer ganz schnell zu einer toskanischen Veranda.

„Jeder soll die Chance haben, etwas zu finden.“

Privatsphäre wird im Centolire ganz groß geschrieben. Wir hatten Glück, dass wir Fotos machen durften. Normalerweise ist das Fotografieren hier streng verboten. Wir spüren, wie wichtig es Petros und seinem Team ist, dass alle Gäste sich gleichermaßen wohl und aufgehoben fühlen.

„Essen soll als Erlebnis wahrgenommen und genossen werden“

sagt der Italiener und lächelt. Umso gespannter sind wir darauf, was uns geschmacklich erwartet. Die Kellner sind sehr zuvorkommend und gleichzeitig zurückhaltend, man merkt ihre Professionalität sofort, ihre Anwesenheit kaum.

Zum Aperitif wird uns knuspriges Brot mit Olivenöl gereicht. Petros will uns ein Menü zusammenstellen, deshalb müssen wir uns nicht selbst entscheiden. Wobei ein langer und schwieriger Entscheidungsprozess im Centolire sowieso nicht möglich ist. Die Karte ist sehr überschaubar. Anstatt 20 verschiedenen Pizza Variationen, stehen hier nur zwei auf der Karte. Wer nach dem klassischen Chef Salat oder Spaghetti Carbonara sucht, wird hier ebenfalls nicht fündig.

„Wir wollen keinen Schnick schnack.“ Qualität geht vor Quantität und da das Menü beinahe täglich wechselt, können auch Stammgäste immer etwas neues ausprobieren. Ich suche das Menü nach vegetarischen, veganen und glutenfreien Alternativen ab. Überraschenderweise werde ich tatsächlich fündig und Petros bestätigt mir, dass er jedem jederzeit die Chance geben will, etwas passendes für sich zu finden.

Büffelmozzarella aus Brandenburg

Bevor der Aperitif leer ist, kommt unsere erste, von dem Küchenteam zusammengestellte Vorspeise. Optisch überzeugt sie direkt. Uns erwartet luftgetrockneter Schinken mit schwarzen Trüffeln, gegrillter Thunfisch auf Algen und Büffelmozzarella auf Avokado, im Tapas-Stil. Klassische Elemente aus der italienischen Küche modern interpretiert. Regional ist es auch – der Büffelmozzarella kommt nur wenige Kilometer entfernt von einer Wasserbüffel-Farm aus Bandenburg.

So frisch, intensiv und saftig wie es aussieht, schmeckt es auch. Der nachhaltig gefangene Thunfisch ist super zart und die leicht würzigen Algen sind die perfekte Beilage. Am Besten hat mir allerdings der Büffelmozzarella auf dem Avocadobett geschmeckt. Die Kombination ist so außergewöhnlich, dass man bei jedem Bissen eine neue Geschmacksexplosion erlebt.

Während wir auf das nächste Gericht warten, schauen wir uns im Restaurant um. Obwohl die Location sehr edel ist und exklusiv wirkt, besteht das Publikum nicht nur aus Anzugsträgern. An unserem Nachbartisch sitzt eine Familie, gegenüber eine Gruppe junger Leute. Das Restaurant ist gehoben, aber das Publikum bleibt bunt gemischt. Nur Touristen sehen wir keine.

Wie wäre es mit Rote-Bete-Gnocci?

Als nächstes bekommen wir die komplette Pasta-Karte serviert. In kleinen Schälchen befinden sich Oreecchiete auf Seezunge, Rote-Bete-Gnocci mit Mascarpone-Walnuss-Füllung, Tortelacci auf Trüffeln und Tagliolini mit einer Algen-Steinpilz Soße. Die Auswahl und Kombination der Zutaten spricht auch hier wieder für eine Mischung aus klassisch und modern. Man schmeckt sofort, dass die Pasta hausgemacht und die Rezepte selbst kreiert sind.

Bis auf die Tagliolini, die mir zu scharf und zu würzig waren, schmeckt alles sehr gut und ganz anders, als man es kennt. Insbesondere die Rote-Bete Gnocci würde ich jedem weiterempfehlen. Der leicht säuerlich erdige Geschmack der Roten Bete wird durch die cremig milde Mascarpone verfeinert und durch den dominant nussigen Geschmack der Walnuss intensiviert. Ich bin immer noch ganz begeistert!

Während dem Essen fällt mir eine Vespa im auffälligen BVB-Look, direkt vor der Eingangstür des Restaurants auf. Wir fragen Petros, was es mit dem Motorino auf sich hat. Er grinst. „Manche finden das vielleicht komisch, aber unser Küchenchef ist großer Borussia Dortmund Fan. Ist halt unser Verein.“ Die Bodenständigkeit und Authentizität beeindruckt uns sehr und wir fühlen uns bestätigt, dass hier wirklich jeder willkommen ist. Um uns herum fliegen italienische Wortfetzen der Kellner und der Hintergrundmusik durch die Luft. Obwohl das Restaurant fast voll ist, hat jeder genug Raum für sich und ist angenehm isoliert von den anderen Gästen.

Nächster Gang: Ein Lammkotelett

Als zweites Hauptgericht wird uns ein Lammkotelett mit Weißwein-Essig Kruste auf einem Rucola-Pesto-Bett serviert. Das Lamm ist zart, das Pesto schmeckt intensiv und leicht bitter-herb. Die Kruste ist pikant. Eine spannende Kombination, die wir so in einem italienischen Restaurant nicht erwartet hätten. Wir sind positiv überrascht!

Dessert mal anders

Petros erzählt, dass in der Küche des Centolire häufig experimentiert wird. „Ich lass’ die einfach mal machen, Hauptsache es schmeckt.“ In dem Moment kommt Moreno Carusi, ein kleiner italienischer Mann mit unendlich vielen Lachfalten aus der Küche und fragt, ob es uns geschmeckt hat. Als wir begeistert nicken ist unübersehbar, dass Kochen seine Leidenschaft ist. Wir freuen uns, weil er sich freut.

Italienische Musik im Hintergrund, die Atmosphäre ist wirklich wunderbar. Wir werfen noch einen kurzen Blick auf die Dessertkarte. Mascarpone, Tiramisu, Panacotta. Klassisch. Wir erwarten ein bisschen von allem, wir bekommen etwas ganz anderes. In einem prachtvollen Eisglas serviert uns Petros frische Erdbeeren auf einer Mascarpone-Creme mit Valrohaschokoladen-Überzug und einem Hauch Gin. Der Geruch hat mich schon so fasziniert, dass ich ihn am Liebsten eingefangen und mitgenommen hätte. Cremig und frisch, herb und süß, mild und saftig. Italienische Desserts sind ja generell super – dieses war fantastisch und ein perfekter Abschluss für den Abend einer Reise der Geschmäcker der Extraklasse.

Fazit

Das Centolire wird, trotz seiner zentralen Lage nur von den Leuten gefunden, die es aktiv suchen. Das trägt zu der gemütlichen Wohnzimmeratmosphäre bei, die trotzdem Eleganz und Qualität ausstrahlt. Die Preise sind zwar moderat und fair, aber dennoch gehoben, deshalb ist das Publikum zwar gemischt, aber durch Exklusivität dominiert. Wer richtig gut italienisch essen gehen möchte, gerne ein bisschen mehr bezahlt und sich auf etwas Neues einlassen will, ist hier genau richtig. Jeder wird wärmstens empfangen und Essengehen zum Erlebnis. Mittags gibt es täglich ein Business-Menü. Wer noch nie Rote-Bete-Gnocci gegessen hat, sollte sich also sputen – aber nicht sonntags, da hat das Centolire nämlich Ruhetag.


Adresse vom Centolire:

Leipziger Straße 125
10117 Berlin

 

Auszug aus der Speisekarte vom Centolire:

Nudel- und Reisgerichte inklusive Preis aus der Speisekarte des CentolireFisch- & Fleischgerichte, Pizza und Dessert inklusive Preis aus der Speisekarte des Centolire

MALOA – Hawaiianisches Essen in Berlin Mitte

Oranienburger Straße 7, nur wenige Gehminuten von der S-Bahn Station Hackscher Markt: Mitten in Berlin hat vor zwei Wochen das MALOA – Hawaiian Poké Bowl eröffnet. Neben Currywurst- und Burgerläden, Starbucks und Superfood-Restaurants sticht die hawaiianische Küche als Exot heraus. Asiatisches Essen ist uns schon lange nicht mehr fremd. Oft können wir sogar die Geschmackskulturen der einzelnen Länder erkennen.

Aber hawaiianisch? Wir denken an „somewehere over the rainbow“ und fragen uns, was die Hula tanzenden braungebrannten Frauen wohl essen, während sie Blumenketten basteln. Nur Toast oder Pizza Hawaii kann es bestimmt nicht sein. Der Aloha – State mit seinen knapp 1,5 Millionen Einwohnern liegt mitten im pazifischen Ozean und ist geographisch der einsamste Ort der Welt. Kein Wunder, dass wir so wenig darüber wissen.

MALOA – wo hawaiinanische Sommergefühle die Großstadt entschleunigen

Umso gespannter bin ich auf das Essen. Im Internet finde ich kaum etwas über die hawaiianische Esskultur und habe keine Ahnung, was uns erwartet. In Berlin gibt es derweilen auch noch keinen anderen Laden, der sich auf Food aus dem polynesischen Kulturraum spezialisiert hat. Ich finde heraus, dass Poké roher Fisch ist. Übersetzt heißt es „in Stücke geschnitten“, erklärt mir Ilan später. Als wir den kleinen Laden betreten, bin ich überrascht. Die schlichte, unscheinbare Fassade wird dem Innenbereich nicht ansatzweise gerecht. Im gesamten Raum, der klein, aber perfekt ausgenutzt ist, hängen Pflanzen. Die Speisekarte ist auf Surfboards gedruckt, die Möbel sind aus Holz. Je länger ich mich umschaue, umso mehr Details entdecke ich.

Vor der großen Fensterfront hängt eine stilvolle Schaukel, auf der man seine Kokosnuss schlürfen und vergessen kann, dass man sich nicht am Strand von Honolulu, sondern mitten in der Großstadt befindet. Die entspannte Lounge Musik im Hintergrund macht das Urlaubsgefühl perfekt.

Gesund, frisch, bunt, schnell

Anstatt ananaslastiger Kohlenhydrate gibt es hier nur Poké Bowls. Der Aufbau des Schnell- Restaurants erinnert an einen Frozen Yoghurt Shop. Hinter einer Glasscheibe befinden sich die verschiedensten Zutaten, aus denen man wählen kann.

Auf Grund der geographischen Nähe Hawaiis zu Japan und Kalifornien ist die Küche besonders von diesen Ländern beeinflusst. Kein Wunder, dass vor Allem in den Metropolen New York und Los Angeles der Trend zu den gesunden Bowls längst stattgefunden hat. Gemüselastig, glutenfrei, proteinreich und getragen von gesunden Fetten – die California Cuisine, die von Modernität und Frische lebt, kann man hier spüren. Aber schmeckt man sie auch?

Neben den Bowls von der Karte, kann man sich auch seine eigenen Zutaten kombinieren

Wir entscheiden uns für keine der vorgefertigten Bowls, sondern stellen sie uns selbst zusammen. Als Basis kann man zwischen weißem oder braunen Reis, Greens oder Zucchini Nudeln wählen. Als „Proteins“ stehen der klassische yellowfin tuna, der nachhaltig gefischt ist, Lachs, Shrimps oder Bio-Tofu zur Wahl. Anstatt Schokolinsen, Erdbeeren und Gummibärchen hat man eine riesige Auswahl an frischen Zutaten, „Mix-Ins“. Ich habe alles durchprobiert und war überrascht, wie gut Rote Bete, Mango, Koriander und Zuckerschoten miteinander harmonieren. Neben Avokado und Guacamole sind die Toppings sehr exotisch.

Experimenierfreude olé

Der Experimtierfreude sind hier kaum Grenzen gesetzt und Kimchi, eingemachtes Gemüse nach koreanischer Art, scharf, bissfest und säuerlich, kann mit Salicorn (Meeresspargel), Masago, einer Art Kaviar, Seaweed Salat und sämtlichen Nussarten kombiniert werden. Neben der original hawaiimanischen Ma’Loa Soße aus Sesemkörnern, Frühlingszwiebeln und Sojasoße können wir uns zwischen fünf weiteren selbstkreierten Soßen entscheiden.

Wie bei Vapiano wird das Essen direkt vor den eigenen Augen zubereitet – es dauert aber nicht ansatzweise so lang. Weil alle Zutaten so außergewöhnlich sind, stelle ich viele Fragen und bin von der Fachexpertise der Mitarbeiter begeistert. Die Auswahl an Getränken ist gut, allerdings nicht weniger exotisch. MALOA arbeitet mit dem Start-up „The Smoothie Revolution“ zusammen. Wir probieren den „Ginger Ninja“ und, natürlich, eine Trinkkokusnuss.

Wie schmecken die Hawaiian Poke Bowls?

Der Geschmack ist sehr ungewöhnlich und erinnert kaum an Sushi. Ich muss mich erstmal an die Zusammensetzung der Zutaten gewöhnen. Beim Essen hat man das Gefühl einer Geschmacksexplosion. Die neutrale Basis macht es möglich, sich auf die besonderen, intensiven Geschmäcker zu konzentrieren. Hier ist weniger mehr. Ich habe mir meine Bowl zu voll geladen und da jede Zutat allein einen starken Eigengeschmack hat, war mir Kimchi, Algen, Mango, Rote Bete, Wasabi- und Cashewnüsse für den Anfang dann doch zu viel. Weniger ist dann doch manchmal etwas mehr ;) Nichtsdestotrotz konnte der Geschmack dem visuellen Erlebnis gerecht werden. Die Portionsgrößen sind perfekt und die Getränke waren extrem lecker.

Ein Stück Hawaii in Berlin

Auch wenn das Restaurant eher Fast-Food ist, kann man schön dort sitzen und spürt weder Hektik noch Aufruhe. Als Daniel, der Inhaber, von seiner Zeit auf Hawaii erzählt, weiß ich wo die Authentizität herkommt. „Ich wollte ein Stück Hawaii mit nach Berlin bringen“, grinst der ehemalige BWL-Student und sein Enthusiasmus steckt uns an. Grafikdesigner, Inneneinrichter und einen Koch haben er und sein Bruder sich ins Team geholt, um ihr kleines Hawaii-Erlebnis perfekt zu machen. Die Originalität ist mit viel Liebe zum Detail, Einzigartigkeit, Stil und Modernität umgesetzt.

Fazit

Kellner in Hawaiihemden gibt es im Maloa Hawaiian Poké Bowl nicht. Generell bedient es sehr wenige Klischees und genau das macht es so authentisch! Die Preise sind, der Frische der Zutaten geschuldet, etwas höher (für eine vorgefertigte Bowl zahlt man 11,50€, für Eigenkreationen ohne Toppings 9,50€). Auch wegen der einzigartigen Atmosphäre ist es das Geld wert – man isst ja auch nicht jeden Tag hawaiianisch. Allerdings sollte man Fisch mögen und offen gegenüber exotischen Geschmäckern sein.

Obwohl der Laden nach dem Frozen-Yoghurt-Prinzip mit Selbstbedienung funktioniert, sind die Mitarbeiter sehr kompetent und können mit Hintergrundinformationen über die Zutaten punkten. Besonders gut fand ich außerdem die Nachhaltigkeitsphilosophie. Nicht nur Servierten und Stäbchen sind nachhaltig produziert, auch To-Go Schalen können wiederverwendet werden. Urlaubsfeeling in Berlin Mitte? Dann nicht’s wie los ins MALOA!


Adresse und Öffnungszeiten vom MALOA Hackescher Markt:

MALOA Poke Bowl
Oranienburger Str. 7
10178 Berlin

Mo-So: 11.30-21.30Uhr

Das Einstein Unter den Linden

Das Einstein Unter den Linden ist eine echte Institution in Berlin Mitte. Das Restaurant ist nicht nur ein Anziehungspunkt für Touristen, sondern auch für die Wirtschaft & Politik und das viele Stammpublikum. Kein Wunder, denn schon alleine im Sommer lässt es sich wunderbar auf der Terrasse sitzen und das Leben in Berlin bewundern. Obwohl viel Verkehr davor herrscht, bleibt man vom Trubel beinahe unberührt und kann sich super unterhalten.

Das Einstein Unter den Linden kocht ein Loblied auf die österreichische Küche

Viele Leute verbinden mit dem Einstein eher ein Café, in dem es leckeren Kuchen und Kaffeespezialitäten gibt – aber das ist nur ein Teil des Angebots. Die weitere Stärke des Restaurants wird deutlich, wenn man sich den Klassikern der österreichischen Kochkunst widmet. Vom Wieder Schnitzel über Tafelspitz hinzu Saftgulasch – Freunde der herzhaften Küche dürfen Luftsprünge machen. Natürlich fehlen die klassischen Desserts wie Palatschinken, Apfelstrudel und Kaiserschmarrn auch nicht auf der Karte.

Kopfsalat mit Spargel & Käferbohnen mit Octopus

So starten wir unseren Abend im Einstein Unter den Linden. Die Teller sind reich gefüllt, falls ihr keinen allzu großen Hunger habt, bietet sich es auch an, die Vorspeisen zu teilen. Der Spargel, und soweit möglich auch alle anderen Lebensmittel, werden direkt aus der Region bezogen. Großartig! Butterzart ist ebenso der Octopus, der wunderbar ergänzt wird durch die Käferbohnen, die noch größer als die eher bekannten weißen Riesenbohnen sind ;) Wer sich traut, kann als Vorspeise auch die „Wiener Austern“ bestellen… dahinter verbergen sich eingelegte Weinbergsschnecken, die aber für uns einen Mut erfordern, den wir an dem Abend nicht aufbrachten.

 

Das Wiener Backhendl, Spargelzeit und der Moment, wenn aus dem Wiener wird ein „naked“ Schnitzel wird

Zur Hauptspeise testen wir zwei Klassiker der österreichischen Küche. Das Backhendl wird portioniert und mit einer goldbraunen Panade serviert. Super knusprig, zartes Fleisch von glücklichen Hühnern und dazu ein fein abgeschmeckter leichter Kartoffelsalat runden das Gericht ab.

 

Beim Wiener Schnitzel stellten wir die Küche spontan auf die Probe. Eigentlich ist Ei unabdingbar für eine Panade, aber da Judith kein Ei verträgt, fragten wir nach einer Variante ohne Ei. Am Ende entschied sich die Küche für ein nacktes Schnitzel, da die Panade dann doch nicht halten wollte. Wir wären auch wirklich sehr überrascht, wenn der Küchenchef einen Zaubertrick für eine Variante ohne Ei in petto gehabt hätte. Nichtsdestotrotz war das Fleisch wunderbar zart und schmeckte hervorragend.

 

Neben der Standardkarte, werden auch immer saisonale Highlights angeboten. Momentan in der Blütezeit des Spargels, darf eben dieser natürlich nicht fehlen. Die Portion ist üppig und wer mag kann sich dazu ein Schnitzel, das Dorschfilet oder aber gekochten oder geräucherten Schinken dazu bestellen. Solltet ihr in nächster Zeit im Einstein vorbei schauen, nutzt die Gelegenheit!

 

2. Challenge: Palatschinken ohne Ei

Obwohl wir die Ei-Unverträglichkeit nicht ankündigten, gelang es dem Küchenteam im Handumdrehen einen Palatschinken ohne Ei zu servieren. Das muss man ihnen hoch anrechnen. Normalerweise gelangt auf die Bitte ein Dessert ohne Ei zu erhalten, häufig eine Obstvariation und/ oder Sorbet auf unserem Tisch. Klar, geht auch, ist aber eben nicht ein solche Genuss wie Teigspeisen. Die Küchencrew vom Einstein servierte einen tollen Palatschinken mit selbstgemachte Marillenmarmelade. Ein Träumchen!

 

Für alle Opernfans hält das Einstein einen Abendschmaus bereit

Ihr müsst natürlich nicht direkt von der Oper kommen, um auch am späten Abend im Einstein noch etwas zu können ;) Da sich rund um die Straße Unter den Linden, aber die ein oder andere Kultureinrichtung befindet, haben die Inhaber sich dazu entschieden, eine kleinere Karte auch noch nach 22 Uhr anzubieten. Wenn man aus der Oper kommt und hungrig ist, stehen höchstens noch ein paar Brezelverkäufer vor der Spielstätte… nur leider bricht das die Stimmung erheblich. Viel schöner ist es doch, den Abend in einem Restaurant bei einem guten Glas Wein und einem „richtigen“ Essen ausklingen zu lassen :)

Fazit

Das Einstein Unter den Linden ist traditionsbewusst, charmant und kulinarisch keinesfalls als reines Café einzuordnen. Die Mischung aus wirklich tollen österreichischen Klassikern und saisonalen, sowie regionalen Zutaten macht einen Besuch auf jeden Fall empfehlenswert.

Und keine Angst, wer dennoch einfach nur Kaffee & Kuchen genießen will, kann auch das nach wie vor im Einstein zelebrieren.


Adresse und Öffnungszeiten vom Einstein Unter den Linden:

EINSTEIN Unter den Linden
Unter den Linden 42
10117 Berlin

Mo-Fr: 8.00-22.00 Uhr
Sa-So: 9.00-22.00 Uhr

 

Peter Pane

Klar, es gibt gerade in Berlin viele Burgerläden, die wahnsinnig toll sind. Aber was ist eigentlich mit Ketten wie Peter Pane, deren Erfolgskurs trotz des Streits mit der Burgerkette Hans im Glück, ungebrochen zu sein scheint. Egal, wann man an einer der Filialen vorbei kommt, es ist kein freier Platz zu sehen. Häufig stehen die Leute sogar an und warten auf den nächsten freien Platz. Eine Reservierung ist im Peter Pane also schon mal Pflicht. Was aber macht die Kette eigentlich so erfolgreich?

Peter Pane – Das Burger-Gill-Restaurant für alle

Genau das ist wohl auch schon ein wichtiger Grund für den Erfolg des Systemgastronomen. Es gibt einfach für jeden das Richtige und zu einer recht einheitlichen Preisstruktur. Alle Gerichte liegen irgendwo zwischen 6,90 und 11,90 EUR. Das Wichtigste sind wohl die klassischen Burger mit Rindfleisch, die mit einer Reihe verschiedener Toppings und Extras aufwarten. Ob mit Avocadocreme, Ziegenkäse, Bacon & BBQ-Sauce, Camembert & Preiselbeeren oder auch zwei Fleisch-Patties… um einen Auszug der Optionen zu zeigen.

Vegane und vegetarische Burger dürfen nicht fehlen für alle, die aus ehtischen, gesundheitlichen oder trendbewussten Gründen kein Fleisch essen möchten. Auch hier gibt es nicht etwa nur eine Variante, sondern vielfältige Kombinationen. Während es in anderen Burgerläden maximal eine Tofuscheibe oder Portobello-Champignon gibt, weil man der Meinung ist, das richtige Burger nur mit Fleisch daher kommen können, gibt es im Peter Pane weitaus mehr Kombinationen. Da trifft ein Süßkartoffel-Bratling auf einen Walnuss-Sellerie-Bratling, Weizenbratling oder einen Tomaten-Oliven-Bratling. Selbst ohne Fleisch hat man die Qual der Wahl.

Ach ja, brotlose Burger stehen ja auch noch zur Auswahl für all diejenigen, die gerade Kohlenhydrate oder Getreide von ihrem Speiseplan gestrichen haben oder aber zu der Minigruppe gehören, die wirklich kein Gluten vertragen. Das Ganze gibt es mit Fleisch, Hähnchen, vegetarisch oder vegan.
Hätte ich beinahe vergessen zu erwähnen: Wer kein Problem mit Brot hat, darf sich bei seinem Burger zwischen Mehrkorn-, Sauerteig- und Broichebrötchen entscheiden.

Natürlich stehen auch diverse Salate auf der Speisekarte, die den hiesigen Salatbars in kaum etwas nachstehen. Wildkräuter, junger Spinat, Ziegenkäse, getrocknete Tomaten, luftgetrockneter Schinken, Walnüsse, Pinienkerne – Salat ist mehr als ein paar grüne Blätter, Tomate, Gurke und Möhre, das haben auch die Leute von Peter Pane verstanden.

Nicht zu vergessen die ganzen Vorspeisen… Hui, da wird einem beinahe schwindelig ;) Aber am Ende findet genau deshalb auch jeder etwas für seinen Geschmack. Es gibt keine Streitereien, keiner fühlt sich benachteiligt, da niemand einen Kompromiss eingehen muss, so lange der kleinste gemeinsame Nenner bestehend aus Burgern (oder Salat) vorhanden ist.

Dazu gibt es Getränke und Cocktails, die in beinahe riesig wirkenden Gläsern serviert werden und für den nötigen Wow-Effekt beim Servieren sorgen. „Hier bekommt man was für sein Geld“ scheint die indirekte Message dahinter zu sein. Allerdings steckt für uns genau hier auch der größte Kritikpunkt, aber dazu später mehr.

Wir ordern Burger mit Rindfleisch, Hähnchen und Süßkartoffel-Tahini-Bratling

Für einen Systemgastronomen dauerte es verhältnismäßig lange bis wir uns Essen bekommen, allerdings muss man auch dazu sagen, dass das Restaurant am Abend komplett ausgebucht war. Da wir uns in bester Begleitung befanden, war das aber auch kein riesiges Drama ;) Die Burger schmeckten uns allesamt gut, das Brötchen (wir hatten die Sauerteigvariante) war außen fest und innen fluffig und gefiel mir besonders gut. Das Gemüse ist frisch und knackig, auch hier haben wir nichts zu meckern. Für einen Systemgastronomen (ja, ich stecke diese Gastro-Form noch vorurteilshaft in eine Schublade) war es wirklich überraschend ganz lecker :) Da haben wir schon deutlich schlechtere Burger gegessen. Auch die Größe ist ausreichend und sättigend – in Kombination mit einem Getränk und den Pommes braucht man sogar schon gut Platz in seinem Magen.

Veganer Burger „Weltreise“ für 8,90 EUR
Hähnchenburger „Stolzer Gockel“ für 8,90 EUR
Rindfleischburger „Avocado“ für 7,90 EUR

 

Das, was mich persönlich weniger überzeugte, sind die Patties als solches. Das Hähnchenstück mal außen vor, sah das Rindfleischpatty zumindest innen farblich aus wie bei einer der großen alteingesessen Burgerketten. Zwar schreibt Peter Pane auf der Website, dass das Fleisch saftig, traditionell gereift und aus Deutschland stammt, aber vermutlich gelangen die Patties tiefgefroren in die einzelnen Filialen. Wer also besonderen Wert auf eine medium-gebratene Fleischbulette mit einem zart rosafarbenen Kern hofft, wird das hier nicht erhalten.

Auch der vegane Süßkartoffel-Tahini-Patty schmeckt zusammen mit den anderen Komponenten zwar echt lecker, aber ich hätte es mir doch aromatischer gewünscht. Ich liebe den Geschmack von Süßkartoffeln, der war mir jedoch zu hintergründig… aber vielleicht ist es für euch auch genau richtig ;)

Cocktails, Durstlöscher und Eistee

Auch wenn ich etwas an den Patties zu mäkeln hatte, waren die Burger wirklich gut und schmackhaft. Ich würde sie auch jeder Zeit wieder essen ;) Hingegen fand ich die Getränke mehr als enttäuschend. Die als „Durstlöscher“ deklarierten Getränke sind voll mit Zucker und einfach zu weit entfernt von jedem Durst-löschenden Effekt. Sorry, aber da hätte ich auch einfach eine Cola bestellen können. Genauso verhält es sich mit dem Eistee. Die meisten Getränke werden werden als 0,5 l Variante ausgeschenkt in einem Glas, dass zudem noch Platz für eine große Menge Eiswürfel hat. Das sieht bombastisch aus, hinkt jedoch in der Ausführung.

Leider sind auch die Cocktails nicht das Gelbe vom Ei, denn auch diese werden in XXL-Gläsern an den Tisch gebracht. Während es an Eiswürfeln im Getränk nicht mangelt, fragt man sich ob mehr als 2cl der gewünschten Spirituose ins Glas gelangt sind. Vielleicht tun wir den Peter Pane Restaurants unrecht (dann meldet euch gerne bei uns ;) ), aber es erinnert mich etwas zu sehr an die Happy-Hour-Inder. Nur leider sind Größe und bunte Farben nicht alles.

 

Fazit

Peter Pane hat Burger und Salate für alle Geschmacksrichtungen und ist für besonders für Familien oder Freundeskreise mit unterschiedlichsten Ernährungsformen bestens geeignet. Zwar hab ich meine Kritikpunkte, aber Peter Pane ist ebenso wie das Vapiano eine Kette, die man ruhigen Gewissens ansteuern kann. Die Qualität ist gut, der Service freundlich und ihr werdet eine tolle Zeit dort haben. Selbst wenn der Gastraum aus allen Nähten platzt, sitz man relativ ruhig und kann sich super unterhalten. Mein Herz schlägt aber irgendwie doch mehr für die kleinen, handwerklich produzierten Burger.

 


Adressen und Öffnungszeiten der Peter Pane Restaurants in Berlin:

Peter Pane Restaurant
Invalidenstraße 53, 10557 Berlin

Mo-So: ab 11.00 Uhr

 

Good Bank in Berlin Mitte

Oui, oui, oui – das ist doch mal wirklich ein spannendes Restaurantkonzept, was sich die Leute des Restaurants Good Bank ausgedacht haben. Der Aufhänger ist das Thema Vertical Farming, also das Züchten von Pflanzen in der Vertikalen, dass sich vor allem in Großstädten einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreut. Das Ganze geschieht in Kooperation mit Infarm, die die entsprechende Zuchtgeräte zur Verfügung stellen. Zu finden ist das neue Restaurant Good Bank, dass Ende März 2017 eröffnete, in der Rosa-Luxemburg-Straße, unweit der Volksbühne oder des Alexanderplatzes.

Good Bank – Das erste „vertical farm to table“ Restaurant der Welt

Nun paart sich das Thema Vertical Farming mit einem Restaurant und nennt sich Good Bank – nach eigenen Angaben ist es das erste der Welt. Auch, wenn es das nicht wäre, das Konzept ist aufregend und macht neugierig. Die Macher wollten die Idee hinter Vertical Farming endlich mal am lebenden Objekt anwenden und was liegt da näher als ein Restaurant. Eigentlich so naheliegend, aber bislang hat es eben niemand gemacht. Sonst finden sich solche Zuchtfarmen eher auf größeren Freiflächen, oftmals auch leicht außerhalb, damit der Platz ausreichend ist.

Natürlich ist es ebenso Teil des Konzeptes, dass alle Lebensmittel, die nicht direkt im Restaurant angebaut werden können, regional und saisonal bezogen werden, so weit möglich. Alles andere würde wohl auch hinken und nicht zum Gesamtkonzept passen.

Salate, Bowls & Sandwiches mit frischem Grün

Als wir zu Besuch im Good Bank sind, wurden gerade Salanova Butter und Salanova Oak Salat, sowie Baby Grünkohl angebaut. Die kleinen zarten Pflänzchen könnt ihr dann auch wirklich im Store begutachten. In der Mitte sind sie noch winzig, nach außen hin werden sie dann immer größer.

Wir probieren den Salmon Dijon (10,90 EUR) und den Good Greens Salad (8,50 EUR) und sind wirklich überrascht wie frisch und aromatisch die Salatblätter sind. Mir schoss sofort ein Bild durch den Kopf, wie wir Kinder früher bei unserer Oma im Garten waren. Dort gab es viel Platz für Obst und Gemüse und wenn wir bei ihr zum Essen waren, ging sie ganz oft zum Beet und zupfte frische Blätter für einen bunten Salat. Der Geschmack im Good Bank erinnerte mich sofort an damals, sehr faszinierend. Auch wenn der Preis etwas höher ist als ihr und auch wir es gewohnt sind, aber Qualität kostet eben. Und am Ende ist es auch nicht sooo viel mehr als sonst. Im Gegensatz zu überteuerten Möchtegern-Eat-Healty-Locations, erhaltet ihr hier für euer Geld eben wirklich euer Healty Food.

Wer mag, kann sich aus den vielen Zutaten auch seinen eigenen Salat kreieren. Ob mit Fleisch, Fisch, vegan oder vegetarisch – im Good Bank ist werden alle happy.

 

Wer sich nun gar nicht mit einem Salat anfreunden kann oder einfach größeren Hunger hat, greift auf die „Grains“ zurück. Dort bekommt ihr Süßkartoffeln, Quinoa oder schwarze Bohnen oder Reis mit Fleisch oder Hühnchen und einigen anderen Zutaten. Die Preise liegen zwischen 7,50 – 9,50 EUR für die große Schüssel. Die kleinen sind etwa 2,00 EUR günstiger.

Die Good Bank Speisekarte mit allen Gerichten und Preisen.

 

Für die ganz Eiligen gibt es reichhaltig belegte Sandwiches mit Rindfleisch, Hühnchen oder Gemüse.

 

Ein Flair wie in einer internationalen Großstadt

Nicht, das Berlin das nicht wäre, aber Städte wie New York, Tokio oder London sind uns kulinarisch einfach immer noch einen Schritt voraus. Der Innenraum ist schlauchartig und bestimmt durch die lange Theke und natürlich den Infarm Gewächshäusern. Auf der Seite gegenüber ist eine lange weiße Theke an der ihr nebeneinander sitzen könnt. Mein Lieblingsplatz ist aber entweder direkt im Fenster oder aber draußen auf den Bänken… am besten mit der Sonne im Gesicht. Insgesamt wirkt die gesamte Location aber wie aus einer anderen Stadt. Während sich viele noch immer am „Berlin-Style“ (graue unverputze Wände treffen auf echte Sperrmüllmöbel) orientieren, geht man hier einen neuen Weg. Es fühlt sich nicht nur anders, sondern auch richtig gut an.

Fazit

Das Restaurant Good Bank ist wirklich eine ganz zauberhafte und wundervolle Location. Wir können euch nur empfehlen dort essen zu gehen und in den Genuss super frischer Salatblätter und Speisen zu kommen. Bis auf die saisonalen Gerichte, die etwas über dem Preisniveau anderer Salatbars liegen, erhaltet ihr für euer Geld eine fantastische Qualität, die momentan auch noch seinesgleichen sucht.

 

Vapiano

Eine der beliebtesten Küchen weltweit ist die italienische Küche. Pasta und Pizza lieben wir bereits, wenn wir noch klein sind und oftmals auch noch, wenn wir groß sind. Die einzigen „Gegner“ sind Low-Carb-Diäten ;) Das Hamburger Unternehmen, dass 2002 seine erste Filiale im Herzen der Hansestadt eröffnete, kann mittlerweile auf fast 170 Vapiano-Läden weltweit zurückblicken. Das Franchise-Unternehmen scheint etwas richtig gemacht zu haben.

Ähnlich wie bei Butter Lidner war das Vapiano auch etwas, dass ich in meiner Hamburgzeit kennen und schätzen gelernt habe. Es war immer ein guter Anlaufpunkt, um sich mit Freunden zu treffen und zu schnacken. Und es war etwas Besonderes, weil es das Konzept damals noch nicht allzu oft in der Form umgesetzt wurde. Damals war ich immer davon fasziniert, den Köchen beim Zubereiten der Speisen zuzusehen.

Italienisch Essen im Vapiano

Jedes Restaurant ist in Bereiche unterteilt: Pasta, Pizza, Antipasti, Insalata, Risotti – alles wird frisch in kleinen Kochnischen vor den Augen des Gastes zubereitet. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man Nahrungsmittelunverträglichkeiten hat oder einfach eine bestimmte Zutat nicht dabei haben möchte. Der Koch steht vor einem und man kann es ihm direkt erzählen.

Übrigens werden nicht nur die Zutaten frisch vor dem Gast zubereitet, sondern auch die Dolci und Pasta. Während die meiste Pasta, die frisch im Restaurant produziert wird, meistens Ei enthält, so besteht die Pasta hier nur Wasser und Hartweizengrieß oder Dinkelvollkornmehl. Auch glutenfreie Pasta gehört mittlerweile zum Repertoire.

 

Wenn ihr ein Vapiano betretet, erhaltet ihr zunächst eine Chipkarte. Dort werden alle Gerichte und die Getränke gebongt, die ihr euch holt. Das Vapiano hat keine Kellner, nur Servicepersonal, die die Tische leer räumen und säubern. Bezahlt wird am Ende eures Besuchs am Eingang bzw. ist dann ja der Ausgang ;) Unschwer zu erkennen an dem großen Gummibärchenglas.

„Chi va piano, va sano e va lontano“

Wer dem Italienischen nicht mächtig ist (ich bin es auch nicht), es heißt so viel wie: Wer alles im Leben locker und gelassen angeht, lebt gesünder und länger!“ und stellt das Motto bzw. die Namensgebung des Vapianos dar. Die Mentalität der Südeuropäer mag durchaus richtig sein und vielleicht könnten wir Menschen in den großen Städten uns manchmal eine Scheibe davon abschneiden.

Die Idee dahinter ist eigentlich gut, aber in den Sturmzeiten, besonders zur Mittagszeit, wohl kaum umsetzbar. Dann ist alles recht hektisch, es herrscht ein Gewusel, denn die meisten haben wenig Zeit. Ansonsten lässt es sich aber sehr gut im Vapiano verweilen und essen. Die Einrichtung ist hell und geprägt von langen Holztischen und den immer vorhandenen Olivenbaum. Zumindest stand der in jeder Filiale, in der ich bislang gegessen hab ;)

 

Fazit

Das Vapiano gehört zwar zu den Systemgastronomen, schafft es aber frische Gerichte in kurzer Zeit an den Mann zu bringen. Auch wenn es Mittags trubelig ist, so findet garantiert jeder etwas für seinen Geschmack. Die Speisen sind lecker, gut abgeschmeckt und dank der gläsernen Kochbereiche kann man immer zusehen, was der Koch da so treibt. Dafür liegt der Preis allerdings auch etwas über dem Durchschnitt.

Vapiano Speisekarte mit Gerichten und Preisen Vapiano Speisekarte mit Gerichten und Preisen